Als wir vorhin den Bibelfilm „die Schöpfung“ gesehen haben, kam mir bei der Szene, wo Jehova zu Kain sagt, er solle sich ändern, der Gedanke, dass er wohl genauso zu uns sprechen würde, wenn wir mit unseren Brüdern nicht klarkommen – aus welchen Gründen auch immer. Wenn wir uns in unseren Frust und in unsere schlechten Gefühle hereinsteigern und eigentlich wissen, dass das nicht richtig ist und uns der Bibeltext in den Sinn kommt, ‚dass wir nicht die Sonne über unsere gereizte Stimmung untergehen lassen sollten’ – und dann trotzdem weiterhin vor uns hin grummeln, weil uns gerade mal nicht so nach Vergebung ist. Wir wollen, dass uns endlich Recht widerfährt und „da muss schon der andere sich entschuldigen, warum soll immer ich es sein, der auf den anderen zugeht?“
Wenn wir in einer solchen Situation sind, dann spricht Jehova gleichsam zu uns das Gleiche, wie er damals zu Kain sagte und die Angelegenheit ist für ihn ebenso ernst, wie sie damals für Kain war. Wie werden wir reagieren?
Hier noch einiger Stoff auszugsweise aus der Wtlib:
Was bedeutet es, Gott zu lieben?
Demnach stimmte offensichtlich etwas im Herzen Kains nicht. Jehova konnte in Kains Herz schauen und sagte warnend zu ihm: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen“ (1. Mose 4:6, 7).
Echte Liebe zu Gott erfordert mehr, als nur Opfergaben darzubringen. Aus diesem Grund forderte Jehova Kain auf, ‘daranzugehen, gut zu handeln’. Gott wünschte Gehorsam. Wäre Kain Gott gehorsam gewesen, hätte ihm das geholfen, eine gute Grundlage für ein liebevolles Verhältnis zum Schöpfer zu legen. Welchen Wert Gehorsam hat, unterstreicht die Bibel mit folgenden Worten: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern“ (1. Samuel 15:22).
Dieser Grundsatz wurde später mit den Worten aus 1. Johannes 5:3 untermauert, wo es heißt: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ Unsere Liebe zu Jehova läßt sich durch nichts deutlicher zeigen als dadurch, daß wir uns seiner Autorität unterordnen. Das schließt ein, sich an die Sittenmaßstäbe der Bibel zu halten (1. Korinther 6:9, 10). Es schließt ein, das Gute zu lieben und das Böse zu hassen (Psalm 97:10; 101:3; Sprüche 8:13).
Eine wichtige Ausdrucksform unserer Liebe zu Gott besteht überdies darin, unseren Nächsten zu lieben. Die Bibel sagt: „Wenn jemand erklärt: ‚Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat“ (1. Johannes 4:20).
w96 15. 6. S. 5
Wir sollen lieben, nicht hassen
Selbstsüchtiger, persönlicher Haß dagegen reißt nieder. Er wird sogar mit Mord verglichen: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat.“ Kain, der erste Sohn Adams, dient uns darin als warnendes Beispiel. Haß hatte ihn veranlaßt, Gottes Zurechtweisung zu mißachten und vorsätzlich seinen Bruder Abel zu töten. — 1. Joh. 3:15.
Tödlicher Haß stieg in ihm auf: „Kain ergrimmte sehr, und sein Antlitz senkte sich.“ Als Gott Kains Herzenseinstellung sah, bot Gott Kain Hilfe an, indem er ihn zurechtwies: „Warum bist du denn so zornig? Warum hast du denn ein solch verfinstertes Gesicht? Ist es nicht so: Wenn du Gutes vorhast“, das heißt, wenn du glaubst und die richtigen Opfer darbringst, „kannst du doch frei aufschauen; wenn du dagegen Böses vorhast, dann lauert die Sünde vor deiner Tür, und sie wird dich überfallen. Du aber werde Herr über sie!“ — 1. Mose 4:5-7, Bruns.
Jehova Gott warnte in seiner Liebe und Langmut den stolzen, neidischen Kain wegen seiner schlechten Herzenseinstellung und sagte ihm, er könne ebenfalls Jehovas Gunst erlangen, wenn er sich demütige und Abels Beispiel nachahme. Es mußte ein Tieropfer sein, denn bei einem solchen Opfer wurde Blut vergossen, und Blut mußte vergossen werden, um Menschen mit Gott zu versöhnen. — Hebr. 9:22.
Doch Kain hörte nicht auf Jehova Gott. Stolz, Neid und Haß hatten nicht nur sein Herz gegenüber seinem Bruder verhärtet, sondern hatten ihn auch taub gemacht gegenüber der Zurechtweisung, die Jehova Gott ihm gab.
g70 8. 9. S. 27
Zwei Brüder, die sich gegensätzlich entwickelten
This entry was posted in 1. Mose, Jule by Jule with no comments yetKain hatte eine schlechte Herzenseinstellung entwickelt, und Jehova hatte erkannt, dass Kains Beweggründe schlecht waren. Als Kains Opfer verworfen wurde, offenbarte seine Reaktion seine wahre Gesinnung. Kain versuchte nicht, die Angelegenheit zu bereinigen, sondern er „entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken“ (1. Mose 4:5). Sein Verhalten verriet seine bösen Gedanken und Absichten.
Warnung und Reaktion darauf
Um Kains Einstellung wissend, gab Gott ihm Rat, indem er sagte: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“ (1. Mose 4:6, 7).
Wir können daraus eine Lehre ziehen. Die Sünde liegt gewissermaßen auf der Lauer, um uns zu verschlingen. Doch Gott hat uns Willensfreiheit geschenkt, und wir können uns dafür entscheiden, richtig zu handeln.
w02 15. 1. S. 22
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