1.Mose 23-26
(1. Mose 26:7) . . .Denn er fürchtete sich, . . .
Interessant finde ich, dass sowohl von Abraham als auch von Isaak gesagt wird, dass diese trotz ihres starken Glaubens, und obwohl sie die Stimme des Allmächtigen gehört haben, doch Furcht um ihr eigenes Leben hatten. Glaubsstark zu sein ist also nicht gleichbedeutend mit Selbstsicherheit.
(1. Mose 24:63) 63 Und Isaak war um die Zeit, da es Abend wurde, ausgegangen, um auf dem Feld nachzusinnen. . .
Jeder Mensch braucht wohl eine Zeit der Ruhe. Isaak lebte mit seiner Familie in Zelten – der Natur sehr verbunden. Trotzdem benötigte er Zeit um allein nachzusinnen. Wieviel mehr benötigen wir Zeit in der Schpfung, um von der Stadt und den Sorgen und Problemen einmal abschalten zu können ?
zum Schluß ein Zitat aus dem Wachttum vom 1.März 1985 – weil so gut könnt ich es nicht erklären:
This entry was posted in 1. Mose, Thom by Jule with no comments yetWar die Tatsache, daß Abraham (und später auch Isaak) seine Frau als seine Schwester ausgab, ein Beispiel für die einst im Nahen Osten bestehende Ehefrau/Schwester-Beziehung?
Diese Theorie wird heute zwar von Gelehrten vertreten, doch scheint dem Verhalten Abrahams und Isaaks mehr zugrunde zu liegen.
Professor E. A. Speiser unterbreitet die Ehefrau/Schwester-Vorstellung in der Anchor Bible. Er erwähnt Entdeckungen über die alten Hurriter, die anscheinend im nördlichen Mesopotamien lebten, einschließlich Harans (Charans), wo Abraham eine Zeitlang ansässig war und wo Rebekka gelebt haben mag. Professor Speiser schreibt:„In der hurritischen Gesellschaft waren die Ehebande am stärksten und erhabensten, wenn die Ehefrau gleichzeitig die rechtliche Stellung einer Schwester hatte, ungeachtet der tatsächlichen Blutsverwandtschaft. Daher kam es vor, daß der Mann bei der Heirat das Mädchen gleichzeitig als Schwester adoptierte. Diese beiden getrennten Schritte wurden in voneinander unabhängigen Urkunden festgehalten. Verletzungen dieses schwesterlichen Verhältnisses wurden schwerer bestraft als Verstöße gegen Eheverträge . . . Die Ehefrau/Schwester-Beziehung wird in erster Linie den höheren Schichten in der hurritischen Gesellschaft zugeschrieben . . . Rebekka war nicht nur in dem von den Hurritern beherrschten Haran beheimatet, sondern ihr Bruder Laban gab sie durch einen Vermittler tatsächlich dem Isaak zur Frau . . . Es gibt daher ausreichende Gründe, Abrahams Ehe mit Sara und Isaaks Ehe mit Rebekka in diese Ehefrau/Schwester-Kategorie einzuordnen.“
Dem Bericht aus 1. Mose entnehmen wir, daß Abraham seine Frau Sara (die wirklich seine Halbschwester war) zweimal als seine Schwester, nicht als seine Ehefrau ausgab. Das geschah einmal in Ägypten und später nochmals in Philistäa (1. Mose 12:10-20; 20:1-7). Isaak und Rebekka gingen ähnlich vor. Da Isaak mit Rebekka verwandt war, konnte er sie als seine „Schwester“ bezeichnen (1. Mose 26:6-11).
Abraham und Isaak wollten in diesen Fällen, daß man ihre Frau für ihre „Schwester“ hielt, weil sie als Ehemänner offensichtlich in Gefahr geraten wären, wenn bekannt geworden wäre, daß diese schönen Frauen verheiratet waren (1. Mose 12:12; 26:9). Wie es scheint, beriefen sich die Männer zu ihrem Schutz nicht auf eine vermeintliche Ehefrau/Schwester-Stellung; ihre Absicht war es vielmehr, den Ehestand Saras und Rebekkas zu verheimlichen.
Abraham heiratete seine Halbschwester, bevor Gott dem Volk Israel durch das Gesetz solche engen Verbindungen untersagte. Trotzdem ist seine (und Isaaks) Maßnahme, seine Frau als seine Schwester auszugeben, von vielen kritisiert worden. Wir dürfen natürlich nicht vergessen, daß die Bibel zuweilen gewisse Ereignisse erwähnt, ohne die Handlungsweise der Beteiligten gutzuheißen (1. Mose 9:20, 21; 19:30-38). Aber Abrahams und Saras wie auch Isaaks und Rebekkas Vorgehen kann man durchaus so sehen, daß es mit ihrem vorbildlichen Ruf bei Gott im Einklang ist.
Vor diesen Ereignissen hatte Gott zu Abraham gesagt: „Ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mose 12:2, 3). Jehova hatte auch erkennen lassen, daß der Segen von Abrahams Same abhing (1. Mose 12:7; vergleiche 1. Mose 15:4, 5; 17:4-8; 22:15-18). Daher mußte Abraham (und später Isaak) am Leben bleiben, um Nachkommen hervorbringen zu können.
Das mag Abraham und Isaak durchaus bewogen haben, ihre treue Ehefrau als Schwester auszugeben. Wäre allgemein bekannt gewesen, daß Abraham der gesetzliche Ehemann der begehrenswerten Sara und Isaak der gesetzliche Ehemann der schönen Rebekka war, hätte dadurch die Linie des Samens gefährdet werden können. Daher mögen diese Glaubensmänner zu dem Schluß gekommen sein, es sei klüger, während ihres Aufenthalts in einem gefährlichen Gebiet nicht bekannt werden zu lassen, daß ein solches Eheverhältnis bestand.
Sara wird als Vorbild des Glaubens gepriesen und als eine Frau, die ‘auf Gott hoffte’ (1. Petrus 3:5, 6; Hebräer 11:11). Sie war bereit, den von ihrem Familienhaupt vertretenen Standpunkt zu akzeptieren und ihren Ehestand eine Zeitlang zu verschweigen. Es wäre ein Ausdruck der Güte, dies als einen Akt der Selbstlosigkeit, der Unterordnung persönlicher Gefühle und Interessen zu betrachten, durch den es der ganzen Menschheit ermöglicht werden sollte, gesegnet zu werden. Angesichts der Tatsache, daß Jehova sie vor Pharao und später auch vor Abimelech, dem König von Gerar, beschützte, überrascht es nicht, daß Rebekka in Zusammenarbeit mit Isaak — ebenfalls ein Mann mit bemerkenswertem Glauben — ähnlich handelte (Hebräer 11:20).
Folglich war die Art und Weise, wie Abraham mit Sara und Isaak mit Rebekka vorgingen, angesichts dessen, was auf dem Spiel stand, von erhabenen Grundsätzen und Absichten geprägt, unabhängig davon, ob die Menschen in Kanaan und Ägypten von der in Haran üblichen Ehefrau-Schwester-Stellung wußten oder nicht.
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