1. Mose 3:6 Ist wirklich die Frau an allem Schuld?
In diesem Vers heißt es, dass sie von der Frucht nah, aß und dann ihrem Mann davon gab, so dass dieser auch aß.
Manche Männer leiten davon ab, dass es die Frau ist, die an dem heutigen Dilemma der Unvollkommenheit Schuld ist, daher müsse man sie unbedingt klein halten und könne sie nicht respektieren. Immerhin sagt ja auch Adam einige Verse weiter zu Gott, dass die Frau Schuld Sie, dass er von der Frucht genommen hatte und einige Verse weiter sagt Gott zu der Frau, dass sie ein starkes Verlangen nach ihrem Mann haben würde, aber er werde über sie herrschen. Also alles biblisch belegt?
Wir hatten in den Vorjahren bereits darüber nachgedacht, dass Adam ja nicht mitmachen musste.
Ok, seine Frau hatte „es vermasselt“, sie hatte das Gebot Gottes übertreten und von der Frucht genommen. Aber musste er es deshalb auch tun? Warum?
Weil ihr auch nichts passiert war? Oder weil er sie nicht verlieren wollte – so nach dem Motto: „wenn sie stirbt, dann will ich auch nicht mehr, ich will nicht allein sein“?
Auf jeden Fall hatte er selbst sich ganz bewußt dazu entschieden, sich in ihrer Auflehnung anzuschließen. Später sagt Paulus: „die Frau wurde betrogen, doch Adam wurde nicht betrogen“ (1. Timotheus 2:14).
Bei Adam war es also eine ganz bewußte Entscheidung – daher kann es nicht die Frau sein, die die Hauptursache der Unvollkommenheit und somit unseres heutigen Dilemmas ist.
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Jetzt sind wir wieder bei Thoms Theorie: hätte sie denn wirklich unweigerlich sterben müssen?
Immerhin gab es den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens ebenfalls und er hatte sicherlich einen Sinn gehabt, Jehova hatte sich bestimmt etwas dabei gedacht, als er ihn pflanzte.
Adam hätte also abwarten koennen, bis Jehova – wie immer – zu der Tageszeit der Briese in den Garten kommt. Er hätte wie immer mit Jehova im Garten spazierengehen können und dabei reden. Diesmal nicht nur „über dies und das“, sondern über das, was passiert war.
Er hätte Jehova fragen können,wieso Eva nicht gestorben war – denn genau dies hatte ER ja fur den Fall vorausgesagt.
Er hätte für Eva Fürsprache einlegen, für sie eintreten können. Falls er es gewesen war, der die Frau nicht richtig informiert hatte, hätte er Jehova für sie bitten können,ihr diesen Fehler zu verzeihen, vielleicht fragen, ob in so einem Fall nicht der Baum des Lebens genutzt werden konnte.
Gott hatte zwar gesagt, dass sie sterben müßten, wenn sie von dessen Frucht essen, aber er hatte ja auch einen Zweck. Vielleicht hätten sie von den Früchten essen sollen, wenn sie einen schweren Unfall gehabt hätten, der sonst zum Tode führt, oder fall sie aus Versehen von giftigen Früchten gegessen hätten. An solchen Dingen wären sie sonst auch unzweifelhaft gestorben, aber vielleicht hätte die Frucht vom Baum des Lebens so etwas verhindert?
Nachdem ich länger über Thoms Argumente nachgedacht habe, kam mir die kupferne Schlange in den Sinn, die die Israeliten vor dem sicheren Tod bewahrten, die von giftigen Schlangen gebissen worden waren.
Diese kupferne Schlange symbolisierte das, was später der Messias für uns war und heute noch ist.
Da fiel mir noch ein weiterer Vers ein, der mir in den vergangenen Jahren viel Schwierigkeiten bereitet hatte: „Jesus war bereits vom Anbeginn der Schöpfung an vorgesehen“ (1. Petrus 1:19-20). Ich konnte diesen Vers nie begreifen, denn Gott hatte den Menschen doch vollkommen erschaffen und Jesus war gekommen, um unsere Unvollkommenheit auszugleichen. Wie sollte dies passen?
Was, wenn hier genau dieser Baum des Lebens gemeint war? Dass dieser Baum Jesus ebenso symbolisieren und vorschatten sollte, wie ebendiese Schlange aus Kupfer in der Wüste?
Irgendwie würde das in diesem Zusammenhang sogar Sinn machen .., – oder?