Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
Heute lesen wir Richter 6 bis 9. Wir wünschen euch einen schönen und gesegneten Tag 😘
This entry was posted in Gemeinsam die Bibel in einem Jahr lesen, Richter by Jule with 25 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Richter 6 und 7
Gideon macht den Vliestest.
Er vergewisserte sich, dass es wirklich JEHOVAS Engel war, der mit ihm sprach (6:11-24). Der Engel legitimierte sich, indem er die für ihn zubereiteten Speisen mit Feuer aus dem Felsen verzehren ließ. Ein Wunder.
Warum tat er das? Hatte er keinen Glauben und kein Vertrauen in Jehova?
Doch, aber er hat in all den Jahren in seiner Nachbarschaft gesehen, dass auch die Priester der Nachbarnationen, die andere Götter anbeteten als Jehova, in der Lage waren, Zeichen und Wunder zu wirken. Er wollte ganz sicher sein, dass es wirklich Jehova war, der mit ihm sprach – und nicht jemand, „der ihn in die Pfanne hauen wollte“.
War Jehova über Gideons Misstrauen beleidigt oder gekränkt? Nein, er sprach gleich liebevoll mit Gideon und sicherte ihm SEINE Liebe zu!
Dann fordert er Gideon auf, den Altar seines Vaters zu zerstören, den dieser für Baal errichtet hat. Gideon „ging daran, so zu tun, wie Jehova zu ihm geredet hatte“ (Vers 27). Als die Männer der Stadt am nächsten Tag den Frevel sühnen wollen, sagt Gideons Vater nur „Wenn er Gott ist, so möge er für sich selbst eintreten, weil jemand seinen Altar nieder gerissen hat“ (Vers 31). Super Einstellung!
Nun schickt Jehova Gideon los, sein Volk von seinen Bedrückern zu befreien. Geht Gideon sofort los?
Nein, er macht den berühmten „Vliestest“ und das gleich zwei mal. Er will ganz sicher sein, dass er unter der schützenden Hand Jehovas steht und dass die Anweisung nicht von jemand kommt, der nichts mit Jehova zu tun hat. Denn wir wissen heute, dass Satan, seine Dämonen und deren Anbeter und Helfeshelfer „immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts“ annehmen, um die Menschen zu täuschen.
2. Korinther 11:13-15
Da Jehova dies selbstverständlich weiss, nimmt er es Gideon nicht übel, dass dieser ihn noch zweimal um ein eindeutiges Zeichen bittet, damit er sehen kann, dass wirklich ER es ist, der zu ihm spricht (Verse 36-40).
Nun reduziert Jehova die Anzahl der Schlachtreihen. Warum?
Richter 7:2
Auch uns ist schon öfters der Gedanke gekommen, dass Jehova eben dies als Grund hat, warum er immer noch all das Schreckliche zulässt.. Nach meinem persönlichen Empfinden ist schon lange der Zeitpunkt gekommen, dass Jehova auf den Tisch haut und die Schadenstifter und Verleumder in ihre Schranken weist. Aber er tut es nicht. Warum?
Mein Liebster sagt, dass Jehova die Situation so weit eskallieren lassen will, bis vom rein menschlichen her garnichts mehr geht. Bis es wirklich ein Wunder von Jehova her nötig ist, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit herzustellen. Damit wir nicht denken, es wäre gewesen, weil wir ganz tolle Beweise hatten oder Zeugen des Ganzen endlich aufstehen und die Wahrheit reden. Wenn Jehova uns befreit, dann ist allen Beobachtern klar, dass es Jehova war, der uns befreit hat!
Hier in den Versen lese ich, dass dies kein frommer Wunsch von uns ist, sondern dass Jehova schon öfters genau so gehandelt hat und aus eben diesem Grunde! Aber es erfordert auch einen sehr starken Glauben von unserer Seite und bedingungsloses Vertrauen in Jehova.
Tja, um wieder zum Buch Richter zurück zu kommen: Jehova reduziert die Schlachtreihen Gideons von 32.000 Kriegern auf nur 300 (Verse 2-8)!
Interesant auch die Kriegsführung der 300 Krieger, denn sie bedienen sich auf Jehovas Anweisung hin einer List. Sie selbst greifen garnicht zum Schwert. Das erledigen die Feinde schon selbst, die sich untereinander „hinschlachteten“ (Vers 19-22).
Richter 8:22-27
scheinbar fahren die Menschen „von Natur aus“ auf Reliquienverehrung ab?
Gideon lässt sich das erbeutete Gold geben und macht daraus einen Ephod, den er zur Erinnerung in seiner Stadt Ophra ausstellte. Aber er wurde zweckentfremdet. „Ganz Israel begann, dort unsittlichen Verkehr damit zu haben, so dass es Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge wurde“.
Schade, dass der Mensch anscheinend zu solchem Verhalten neigt.
Umso wichtiger ist es, dass wir täglich in der Bibel lesen und ernsthaft über das Gelesene nachsinnen. Nur so kann uns Jehovas Wort, seine Maßstäbe und seine Gebote „in Fleisch und Blut ùbergehen“.
Und das ist es ja, was wir wollen – oder?
Richter 9
Abimelech – ein Sohn Gideons
Hammer! Abimelech, ein Sohn von Gideon geht los, weil er alleine herrschen will und bekommt aus dem Tempelschatz Baals Geld „und damit ging Abimelech daran, lose und freche Männer zu dingen, damit sie ihn begleiteten …. und tötete seine Brüder…“ (Richter 9:4,5)
Wenn man bedenkt, dass alle Beteiligten Israeliten waren, also eigentlich Anbeter Jehovas! Thom hat wirklich Recht: solche Menschen hat es unter Gottes Volk schon immer gegeben.
Aber ist schon süß, dass solche Leute nicht nur immer wieder mit ihrer Frechheit durch kommen, sondern sogar noch Anhänger finden. Denn im Anschluß an seine „Reinigungsaktion“ versammelten sich alle und gingen zu ihm „und veranlaßten, dass Abimelech als König regierte“ (Vers 6).
Hab ich immer wieder Schwierigkeiten mit, wenn ich sowas lese. Denn ICH würde mich angewidert von solchen Personen abwenden, wollte überhaupt nichts mit so jemanden zu tun haben.
Lustig, was einige Verse später von Abimelech gesagt wird: „Und Abimelech spielte sich drei Jahre lang als Fürst über Israel auf“ (Vers 22). Ganz klar, was Jehova von diesem Vorgehen hielt, auch wenn er es zuließ und nicht verhinderte.
Ähm, hatten wir gedacht, es interessierte Jehova nicht, was passiert war – weil er nichts gemacht hatte und Abimelech drei Jahre lang gewähren ließ?
Richter 9:23-25
Jehova bewirkte, dass sich die Grundbesitzer gegen Abimelech wandten, weil er seine Brüder getötet hatte. Aber damit nicht genug denn auch die Grundbesitzer bekamen ihren Teil ab. Warum? „weil sie seine Hände gestärkt hatten, seine Brüder zu töten“.
Was lernen wir daraus?
Nicht nur der, der alle Maßstäbe Jehovas über Bord wirft und seinen Brüdern schadet ist für Jehova nicht annehmbar, sondern auch diejenigen, die so jemanden unterstützen. Ja, wir haben in den vergangenen Büchern gelesen, dass sogar diejenigen nicht Jehovas Wohlgefallen haben, die Kenntnis von solchen Vorfällen haben – und weg sehen („was geht das mich an?).
In Vers 24 wird sogar gesagt, dass alle Blutschuld auf sich geladen haben. Also eine sehr sehr ernste Sache!
Tja, wirklich eine sehr üble Geschichte. Hier sucht scheinbar jeder, wie er dem anderen Schaden zufügen kann. Nichts für mich, wäre auch sicherlich ziemlich anstrengend. Ausserdem habe ich es lieber ruhig, friedich und harmonisch.
Aber wie ging das Ganze aus?
Zu Anfangs hatte der einzige überlebende Bruder von Abimelech, Jotham, Abimelech und die Grundbesitzer verflucht. Dann taucht er nicht mehr auf. Wahrscheinlich hat er ebenso gedacht und empfunden wie ich – er hat sich lieber zurückgezogen, weil er keinen Bock auf den ganzen Zwist dort hatte.
Interessant das Ende der Geschichte – an dem wir mal wieder erkennen können, wie Jehova die Dinge sieht:
Richter 9:55-57
Jehova hatte also Jothams Hiferuf erhört und letztendlich die Dinge so geregelt, dass jedem Beteiligten Gerechtigkeit widerfuhr.
Wie steht es mit uns? Wie reagieren wir, wenn man uns ein großes Unrecht antut? Handeln wir dann wie Jotham?
Legen wir es Jehova in die Hand, suchen wir bei IHM Hilfe?
Oder denken wir, wir müssten das selbst regeln und sorgen damit für Unruhe unter unseren Brüdern?
Oder ziehen wir sogar unsere Brüder mit hinein, obwohl sie garnicht an dem Unrecht beteiligt sind?
Aber vielleicht können wir auch auf Jehova warten, bis er die Dinge zu seiner Zeit regelt?
Das wäre sicherlich sehr gut – wie uns das Beispiel von Jotham heute zeigt.
Wiederum taten die Kinder Israel, was böse war in den Augen Jehovas, und Er gab sie in die Hand Midians. Und die Kinder Israel schrieen wieder zu Jehova. Gott offenbart dem Gewissen des Volkes die Ursache ihrer Bedrängnis. Dies war wahrhaftig eine Antwort, für den Augenblick aber ließ Er sie, wie sie waren. Er wirkte nicht in ihrer Mitte, indem Er sie sofort befreite, sondern Er wirkte für sie in dem Werkzeug, das Er erwählt hatte, um ihre Errettung zu bewirken. Gott verherrlichte Sich in Gideon, aber die Zusammenfassung dieses Werkes in einem Manne zeigt, dass sich das Volk in einem niedrigeren Zustand befand als zuvor. Nichtsdestoweniger wählt Gott unter diesen demütigenden Umständen Mittel, die Seine Herrlichkeit in jeder Weise entfalten. Da, wo Er wirkt, ist Kraft und auch Glaube, der dieser Kraft gemäß auf seinem eigenen Gebiet handelt.
Wir wollen die Geschichte Gideons ein wenig betrachten und auch die Wesenszüge des Werkes des Geistes in dieser Errettung und in dem Glauben dessen, den Er erweckt hatte. Es ist augenscheinlich, dass viele Gedanken in ihm aufkommen, viele ernste Überlegungen, ehe der Engel zu Gideon redete. Es war aber der Besuch des Engels, der ihn veranlasste, den Gedanken, die sein Herz beschäftigten, Gestalt und Ausdruck zu verleihen. Gideon litt mit den übrigen unter der Bedrängnis durch die Feinde Gottes; das führte ihn aber dazu, an Gott zu denken, anstatt sich dazu zu entschließen, die Knechtschaft als ein notwendiges Übel zu erdulden. Der Engel spricht zu ihm: „Jehova ist mit dir, du tapferer Held!“
Das, womit sich die Gedanken Gideons befasst hatten, wurde jetzt kundgetan. Es war nicht seine eigene Lage, sondern die Beziehungen zwischen Jehova und Israel 1 Es war nicht die Höhe der Verheißungen an Abraham, sondern die Erweisung der erlösenden Macht in Jehova zugunsten Israels – ähnlich wie Mose, zu dem Jehova gesagt hatte: „dein Volk“, der aber immer sagte: „Dein Volk“. So kann sich Gideon nicht von ganz Israel – vom Volke Gottes – absondern. „Jehova ist mit dir“, sagte der Engel. Gideon fragt: „Wenn Jehova mit uns ist, warum hat denn alles dieses uns betroffen?“ Dies ist aber ein sehr wichtiger Grundsatz des Glaubens und seiner Betätigung. Merkt euch auch, dass das, was sich im Herzen des Glaubens regte, der Boden war, den Jehova im Zeugnis einnahm (V. 8); nur wurde die Bezichtigung des Ungehorsams hinzugefügt. . Er sagte: „Wenn Jehova mit uns ist, warum hat denn dieses alles uns betroffen? Und wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, indem sie sprachen: Hat Jehova uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat Jehova uns verlassen und uns in die Hand Midians gegeben.“
Der Glaube war wohl die Quelle all dieser Erwägungen und Gedankenübungen. Jehova hatte alle diese Wunder gewirkt. Er hatte das Volk aus Ägypten heraufgeführt. Wenn Jehova mit Israel war, wenn Seine Beziehung zu Seinem Volke solcherart war, warum befanden sie sich in solch einem traurigen Zustande? (Wie wäre doch diese Erwägung auf die Versammlung anwendbar!)
Gideon gibt auch zu, dass es Jehova war, der sie in die Hände der Midianiter gegeben hatte. Wie erhebt der Gedanke an Gott die Seele über die Leiden, die man erduldet! Während man an Ihn denkt, erkennt man gerade in diesen Leiden die Hand und den ganzen Charakter Dessen, der sie geschickt hat. Das war es, was diesen armen Israeliten emporhob, der unter dem Gewicht des Bedrängnisses litt. „Jehova wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians!“ Der Besuch und der Befehl Jehovas verliehen dem, was vordem nur eine Herzensübung war, ihre Gestalt und ihre Kraft.
Jedenfalls war es diese Herzensübung, die ihm Kraft gab, denn es war die innere Verbindung des Glaubens mit allem, was Jehova Seinem bedrängten Volk war, und zwar im Bewusstsein der zwischen ihnen bestehenden Beziehung.
Jetzt wollen wir die Entwicklung dieses Glaubens betrachten und sehen, wie er für die Errettung des Volkes Gottes gebraucht wurde. Gideon fühlt zuerst, wie gering er ist, welcherart die Beziehung zwischen Jehova und dem Volke auch sei (Kap. 6, 15). Die Antwort Jehovas zeigt ihm das einzige einfache Mittel: „ich werde mit dir sein.“ Kostbare Herablassung! Süße und mächtige Ermutigung für die Seele! Der Glaube Gideons war schwach. Der gegenwärtige Zustand des Volkes neigte durch seine Dauer dazu, die Erinnerung an die Wunder auszulöschen, die Jehova vollbracht hatte, als sie aus Ägypten herauskamen, und ihr Bewusstsein von Seiner Anwesenheit zu schwächen. Der Engel Jehovas lässt sich herab und bleibt noch, um seinen Glauben zu stärken.
Gideon, der ihn angeredet hatte mit einem heimlichen Ahnen, dass es Jehova war, weiß jetzt tatsächlich, dass er den Engel Jehovas, Elohims, von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte. Es war eine wirkliche Offenbarung, die genügte, ihn an sich zu vernichten, was auch der Fall war; sie war aber auch dazu angetan, ihn in seinem Wandel unter den anderen mächtig zu stärken, die Jehova in derselben Weise nicht gekannt hatten. Obwohl nicht mit ähnlichen Gesichten, so geht es doch immer so, wenn Gott ein besonderes Werkzeug für die Errettung Seines Volkes erweckt.
Jehova hatte Sich kundgemacht, und jetzt versichert Er Gideon erneut: „Friede dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.“
Ein Mensch, der durch die Gegenwart Gottes gedemütigt ist, erhält Kraft von Gott, wenn diese Gegenwart zum Segen ist. Gideon erkennt dieses und erfasst es für sich: Jehova ist mit ihm in Frieden und Segen. Das Wort Schalom, das mit „Friede dir“ verdolmetscht wird, ist dasselbe, das im Namen des Altars gebraucht wird.
Wenn Gott mächtig auf das Herz einwirkt, so zeigt sich die erste Wirkung stets in Verbindung mit Ihm. Die Gedanken Gideons befassen sich mit Jehova, sie taten es auch vor dieser Offenbarung. Indem er mit Jehova beschäftigt ist, geschieht es durch Anbetung, dass er seine Empfindungen ausdrückt. … Er errichtet dem Gott des Friedens einen Altar. Auf diese Weise wird die Beziehung des Friedens zwischen Gott und Seinem Knechte festgesetzt; alles dieses vollzieht sich zwischen Gott und Gideon.
Jetzt kommt sein öffentlicher Dienst, der sich auch dadurch erfüllt, dass er zuallererst in seiner eigenen Familie und in seiner eigenen Stadt die Beziehungen zwischen Gott und Seinem Volke wiederherstellt. Israel muss den Baal hinwegtun, bevor Gott die Midianiter vertreiben kann.
Wie konnte Er das tun, während die Segnung dem Baal zugeschrieben werden könnte? Deshalb wird Gideon befohlen, ein auffallendes Zeugnis abzugeben, das die Aufmerksamkeit des ganzen Volkes auf die Notwendigkeit, den Baal hinauszutun, lenkt, auf dass Gott eingreifen kann.
Innere Treue geht äußerer Kraft voraus: das Böse muss aus Israel hinweggetan werden, bevor der Feind vertrieben werden kann. Zuerst Gehorsam, dann Kraft: dies ist die Reihenfolge Gottes. Wenn die Macht Satans im Aberglauben (unter welcher Form er sich äußerlich erweisen mag) verachtet wird, ist er vernichtet, allerdings unter der Voraussetzung, dass Gott mit demjenigen ist, der ihn verschmäht, und dass er auf dem Pfade des Gehorsams wandelt.
Gideon riss den Baal um; und auf den Zorn des durch den Aberglauben furchtsam gewordenen Volkes antwortete sogar der, dem der Altar gehörte: Was kann dieser Gott tun? Er kann nicht für sich selbst rechten. Die Macht Gottes wirkte auf ihre Gedanken, denn es war Glauben vorhanden. Der Widerstand des Feindes hörte aber deswegen nicht auf. Es gibt nichts so Verächtliches wie ein verschmähter Gott. Wenn aber Satan nicht unter den Menschen ein Gott sein kann, so ist er nicht am Ende seiner Hilfsquellen: er wird sie zu offener Feindseligkeit wider die reizen, die seine Altäre umwerfen. Wenn wir aber auf Gottes Seite stehen, so wird das nur bewirken, dass er dadurch in die Gegenwart der Macht Gottes gestellt wird, und dass uns Sieg, Befreiung und Frieden gegeben werden.
Die Midianiter ziehen wider Israel hinauf. Alles ist für das Eingreifen des Herrn bereit. Der Geist Jehovas kommt über Gideon. Dies ist eine neue Phase in der Geschichte: nicht nur Treue, sondern Kraft. Gideon stößt in die Posaune, und die, die ihn vor kurzem getötet hätten, schließen sich seinem Zuge an. Er sendet Boten zu seinem ganzen Stamme. Sebulon, Aser und Naphtali ziehen auch herauf. Die Macht des Geistes, die die Sinne der Menschen lenkt, ist mit dem Glauben, der Gott anerkennt, der Ihn in Seinen Beziehungen zu Seinem Volke anerkennt, und der treu das Böse hinwegtut, das mit diesen Beziehungen unvereinbar ist.
Gott gibt noch einen Beweis Seiner großen Herablassung, indem Er ein Zeichen gewährt, um den schwachen, aber echten und aufrichtigen Glauben Gideons zu stärken, der empfindet, während er seine Bitte wiederholt (V. 39), dass Gott ihn wegen seines Mangels an Glauben wohl züchtigen könnte. Nichtsdestoweniger gewährt der Herr seine Bitte.
Zweiunddreißigtausend Mann folgten Gideon nach. Jehova will aber nicht so viele haben. Er allein muss bei ihrer Errettung verherrlicht werden. Ihr Glaube war tatsächlich so schwach, sogar während der Geist Gottes wirkte, dass, als sie dem Feinde gegenüberstanden, zweiundzwanzigtausend Mann zufrieden waren, auf die Aufforderung Gideons hin zurückzukehren. Eine durch den Glauben eines anderen bewirkte Bewegung ist etwas ganz anderes als ein persönlicher Glaube.
Zehntausend Mann sind aber immer noch zu viele. Jehovas Hand allein muss gesehen werden. Nur die dürfen bleiben, die sich nicht aufhalten, um ihren Durst bequem zu stillen, sondern die sich der Gelegenheit gemäß in Eile erfrischen, die sich mehr dem Kampfe widmen als ihrer eigenen Bequemlichkeit auf dem Wege. Das war es, was für Israel nötig war – dass Jehova Seinen Platz in ihren Herzen und in ihrem Glauben haben sollte; und es passte zu dem gerechten Urteil Gottes in Israel, dass sie in bezug auf ihren Platz in dem Werk an dessen Herrlichkeit keinen Anteil haben sollten.
Gideon legt jetzt völliges Vertrauen auf Gott an den Tag. Vordem ließ ihn die Schwachheit seines Glaubens zuviel auf sich selbst blicken, statt einfach auf Gott zu schauen. Sein tiefes Bewusstsein von dem Zustande des Volkes hinderte ihn daran, auch nur einen Augenblick zu zögern, weil das Volk nicht mit ihm war, was konnte man schon mit diesem Volke tun? Bei dem Misstrauen, das sich aus der Neigung ergab, zuviel auf sich selbst zu schauen, brauchte er die Gewissheit, dass Jehova mit ihm war. Da er jetzt aber die Sicherheit hatte, dass Jehova Israel durch Seine Mittel erretten würde, vertraut er Ihm völlig.
Jehova wirft Furcht und Schrecken in die Mitte des Feindes und tut das Gideon kund. Es ist ergreifend, die Fürsorge Gottes zu sehen, die Gott anwendet, um Seinem Knecht ein Vertrauen einzuflößen, das der Not entspricht, die der Zustand der Dinge geschaffen hatte. Schon verbreitete der Name Gideons in dem zahlreichen Heer der Midianiter Schrecken. Dann – vom Schrecken erfüllt – vernichten sie einander. Die Zuversicht der Midianiter, die nur auf Israels Mangel an Kraft gegründet war, zerschmilzt vor der Energie des Glaubens, denn die Werkzeuge des Feindes haben immer ein schlechtes Gewissen. Jehova ist es, der alles tut. Nur die Posaunen und die Fackeln verkünden Seine Gegenwart und die Seines Knechtes Gideon. Die ganze Menge Israels verfolgt den Feind, sich den Glauben eines anderen zunutze machend, obwohl sie selbst ohne Glauben waren, das übliche Ergebnis einer solchen Bewegung.
Nichtsdestoweniger schlossen sie sich nicht alle Gideon bei der Verfolgung der Midianiter an. Für den Augenblick aber verachtet Gideon die Feigheit, die ihn durch eine noch zurückgebliebene Furcht vor der Macht des Bedrängers verleugnet. Bei seiner Rückkehr züchtigt er in gerechtem Unwillen des Glaubens diejenigen, die in einem solchen Augenblick dem Feinde Wohlwollen erzeigt hatten, wo die Knechte Gottes ermattet waren und nachjagten (Ri. 8).
Während das Werk noch zu tun war, befassten sie sich damit und schritten weiter voran; wenn das Werk getan ist, ist noch genug Zeit für die Rache. Gideon besaß auch die Klugheit, sich zur Seite zu stellen, um den Neid derer zu beruhigen, die sich in ihrem Stolz verletzt fühlten, weil Gideon mehr Glauben gehabt hatte als sie. Sie rühmten sich nicht ihrer eigenen Bedeutung, noch baten sie darum, gerufen zu werden, als Midian die Macht über das Land Israel besaß. Es wäre unrecht, mit solchen Leuten zu streiten. Wenn wir damit zufrieden sind, dass wir das Werk Gottes getan haben, werden sie mit der Beute zufrieden sein, die sie bei der Verfolgung des Feindes finden; sie werden es sich als einen Sieg anrechnen. Das muss man ihnen erlauben, denn sie haben tatsächlich etwas für die Sache Gottes getan, obwohl sie sich ihrer spät annahmen. Sie kamen, als sie gerufen wurden, und anscheinend willig; sie befolgten die Anweisung Gideons und brachten ihm die Häupter der Fürsten. Das Geheimnis des Glaubens und Jehovas war bei Gideon. Es nützte nichts, mit ihnen darüber zu reden. Das Volk erkannte nicht seine eigene Schwachheit. Gideon muss auf Jehovas Seite für Israel stark sein, da Israel nicht so mit ihm sein konnte. Aber gerade um dieser Ursache willen konnten sie nicht verstehen, warum sie vordem nicht gerufen worden waren. Es musste ungeklärt bleiben, ein Beweis für den traurigen Zustand Israels. Die Gefahr war aber gebannt und die Schwierigkeit beseitigt, da Gideon sich weise damit begnügte, sie dadurch zu beruhigen, dass er nicht auf seiner eigenen Wichtigkeit bestand, die sich aus einem Glauben ergab, von dem sie nicht fühlten, dass sie ihn nicht fassen konnten; sie konnten die Schwierigkeiten nicht richtig einschätzen, denn sie besaßen diesen Glauben nicht. Wir müssen Gott nahe sein, um zu empfinden, woran es in dem Zustande Seines Volkes in bezug auf Ihn mangelt, denn in Ihm ist es, wo wir das finden, was uns dazu befähigt, Seine Kraft und die dringenden Erfordernisse unserer Beziehung zu Ihm zu verstehen.
Zu Lebzeiten Gideons wohnte Israel in Frieden. Obwohl die Einzelheiten dieser Errettung besonders interessant sind, so scheint sie mir einen niedrigeren Zustand des Volkes zu kennzeichnen als zur Zeit der früheren Errettungen. Damals schien es ganz natürlich zu sein, dass irgendein Knecht Jehovas, auf Seinen Arm vertrauend, das Volk von dem Joche, das sie bedrängte, rettete. Oder aber – durch die Worte einer Prophetin erweckt – befreite sich das Volk selbst und gewann mit der Hilfe Gottes den Sieg über seine Feinde. In diesem Falle aber musste sogar das Bewusstsein der Beziehung Jehovas zu Seinem Volke wiederhergestellt werden. Wie wir gesehen haben, ist es das, was Gott mit Gideon tut, und zwar mit rührender Herablassung und Zärtlichkeit. Es war aber erforderlich dies zu tun. Deshalb vollbrachte Gott allein die Errettung Seines Volkes. Das Volk durfte nicht dazu gebraucht werden, sonst hätte sie es sich selbst zugeschrieben; denn je weiter wir von Gott entfernt sind, desto mehr neigen wir dazu, uns selbst das, was nur Ihm allein zukommt, zuzuschreiben.
Nach dem Tode Gideons sehen wir die Ergebnisse dieser Entfernung von Gott in den inneren Kämpfen, die zwischen den Kindern Israel stattfanden. Sie sind dem Hause Gideons gegenüber undankbar, und ein Krieg bricht unter ihnen aus durch den Führer, den sie einsetzen, der, anstatt mit den Feinden Gottes zu kämpfen, nur die Herrschaft über das Volk anstrebt, das jetzt in Frieden weilt (Ri. 9).
Gideon — „der Kleinste“ im Haus seines Vaters
11 Gideon, ein beherzter junger Mann aus dem Stamm Manasse, lebte während einer unruhigen Zeit in der Geschichte Israels. Sieben Jahre hatte Gottes Volk unter der Unterdrückung durch die Midianiter gelitten. Für Jehova war nun jedoch die Zeit gekommen, sein Volk zu befreien. Daher erschien ein Engel bei Gideon und sagte: „Jehova ist mit dir, du tapferer Starker.“ Da Gideon bescheiden war, sonnte er sich nicht im Ruhm dieses unerwarteten Kompliments. Statt dessen sagte er respektvoll zu dem Engel: „Entschuldige, mein Herr, aber wenn Jehova mit uns ist, warum ist denn all das über uns gekommen?“ Der Engel wurde deutlicher und sagte zu Gideon: „Du wirst bestimmt Israel aus der Faust Midians retten.“ Wie reagierte Gideon darauf? Statt sich begierig auf den Auftrag zu stürzen und ihn als Gelegenheit zu betrachten, ein Nationalheld zu werden, antwortete er: „Entschuldige, Jehova. Womit soll ich Israel retten? Siehe! Meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Hause meines Vaters.“ Welch eine Bescheidenheit! (Richter 6:11-15).
12 Bevor Jehova Gideon in den Kampf schickte, prüfte er ihn. Wie? Gideon wurde aufgefordert, den Baalsaltar seines Vaters zu zerstören und den heiligen Pfahl umzuhauen, der daneben stand. Diese Aufgabe würde Mut erfordern; doch Gideon bewies auch Bescheidenheit und Zurückhaltung durch die Art und Weise, wie er sie ausführte. Statt daraus ein öffentliches Spektakel zu machen, arbeitete Gideon im Schutz der Nacht, wo er höchstwahrscheinlich unbeobachtet blieb. Außerdem machte sich Gideon mit gebührender Vorsicht an seine Aufgabe. Er nahm zehn Diener mit — wahrscheinlich, damit einige Wache stehen konnten, während die übrigen ihm halfen, den Altar und den heiligen Pfahl zu zerstören. Auf jeden Fall führte Gideon mit dem Segen Jehovas seinen Auftrag aus und wurde zu gegebener Zeit von Gott dazu gebraucht, Israel aus der Hand der Midianiter zu befreien (Richter 6:25-27).
Bescheidenheit und Zurückhaltung beweisen
13 Aus Gideons Bescheidenheit können wir viel lernen. Wie reagieren wir beispielsweise, wenn uns ein Dienstvorrecht übertragen wird? Denken wir zuerst an das Ansehen oder das Prestige, das es mit sich bringt? Oder denken wir bescheiden und unter Gebet darüber nach, ob wir den Anforderungen der Aufgabe gerecht werden können? Bruder A. H. Macmillan, der seinen irdischen Lauf im Jahr 1966 beendete, gab in dieser Hinsicht ein vorzügliches Beispiel. C. T. Russell, der erste Präsident der Watch Tower Society, fragte Bruder Macmillan einmal nach seiner Ansicht, wer in seiner Abwesenheit die Leitung des Werkes übernehmen könnte. In dem anschließenden Gespräch empfahl Bruder Macmillan nicht ein einziges Mal sich selbst, obwohl ihm das ohne weiteres möglich gewesen wäre. Am Ende bat Bruder Russell Bruder Macmillan, es sich zu überlegen, die Aufgabe zu übernehmen. „Ich stand wie betäubt da“, schrieb Bruder Macmillan Jahre später. „Ich dachte ganz ernsthaft darüber nach und betete dieserhalb längere Zeit, bevor ich ihm schließlich sagte, daß ich gern alles tun würde, was ich konnte, um ihm zu helfen.“
14 Nicht lange danach starb Bruder Russell, wodurch das Amt des Präsidenten der Watch Tower Society unbesetzt war. Da Bruder Macmillan während Bruder Russells letzter Evangelisationsreise die Aufsicht geführt hatte, sagte ein Bruder zu ihm: „Mac, du hast große Chancen, gewählt zu werden. Du warst Bruder Russells ausdrücklicher Vertreter, als er unterwegs war, und er forderte uns alle auf, zu tun, was du sagst. Nun, er ging weg und kam nie mehr zurück. Wie es aussieht, bist du der Mann, der nun weitermacht.“ Bruder Macmillan antwortete: „Bruder, so sollte man die Sache nicht sehen. Dies ist das Werk des Herrn, und die einzige Stellung, die man in der Organisation des Herrn bekommt, ist die, die der Herr für angebracht hält, uns zu geben; und ich bin sicher nicht der Mann für diese Aufgabe.“ Dann empfahl Bruder Macmillan jemand anders dafür. Er hatte wie Gideon eine bescheidene Selbsteinschätzung — eine Ansicht, wie wir sie auch uns zu eigen machen sollten.
15 Auch wir sollten unsere Aufgabe in aller Bescheidenheit ausführen. Gideon war besonnen, und er bemühte sich, seine Gegner nicht unnötig zu erzürnen. In ähnlicher Weise sollten wir im Predigtdienst mit anderen auf bescheidene und besonnene Art und Weise sprechen. Es stimmt zwar, daß wir in unserer geistigen Kriegführung „starke Verschanzungen“ und „Vernunftschlüsse“ umstoßen sollen (2. Korinther 10:4, 5). Aber wir sollten nicht herablassend auf andere einreden oder ihnen irgendeinen berechtigten Grund liefern, sich wegen unserer Botschaft gekränkt zu fühlen. Statt dessen sollten wir die Ansichten anderer respektieren, die Gemeinsamkeiten hervorheben und uns dann auf die positiven Gesichtspunkte unserer Botschaft konzentrieren (Apostelgeschichte 22:1-3; 1. Korinther 9:22; Offenbarung 21:4).
Gideon – Wie wichtig waren die Auswahlkriterien?
Hatten sie wirklich eine so große Bedeutung, wie wir heute immer annehmen?
Er sollte die nach Hause schicken, die sich ängstigen – denn so blieben die mutigen Männer übrig. Die Männer, die vorsichtig getrunken haben, erwiesen sie sich nicht als wachsam?
Kann es nicht sein, dass diese Auswahlkriterien überhaupt nicht so wichtig waren, wie wir heute immer annehmen?
Hätte Jehova sie nicht sogar mit einem Heer aus blinden, tauben und sogar lahmen Männern befreien können?
Vielleicht ging es hier ja auch nur einfach darum, die Zahl immer mehr zu reduzieren, damit ganz klar wurde: die Rettung kommt von Jehova
Richter 6:36
Wie demütig Gideon ist!
Bereits zuvor, als der Engel Gottes ihn beauftragt, den Altar Baals niederzureissen, sagt er demütig, dass er der Kleinste, der Niedrigste seines Volkes, sei.
Eigentlich hätte er hier nun stolz sein können: der allmächtige Gott hatte ihn auserwählt, das Volk zu befreien. Er hätte laut ausrufen können: „seht her, mich hat Jehova erwählt!“, oder er hätte auch einfach, wie selbstverständlich, den Auftrag ausführen können. Aber das tat er nicht. Warum? Warum brauchte er nun noch ein Zeichen?
War er sich nicht sicher, ob der Auftrag von Jehova kam – oder ob er ihn richtig verstanden hatte?
Er wollte sich ganz sicher sein, dass er wirklich genau das tat, was sein Gott von ihm wollte!
Nehmen wir uns an ihm ein Beispiel? Wie treffen wir Entscheidungen – gerade, was die ganz persönlichen anbelangt? Fragen wir Jehova, was SEIN Wille in der Angelegenheit ist – oder treffen wir unsere Entscheidung selbst, ohne ihn einzubeziehen und bitten ihn lediglich im Anschluss daran, diese unsere Entscheidung zu segnen?
Könnten wir behaupten, wir würden Jehova bei unseren Entscheidungen fragen, wenn wir uns für etwas entscheiden, was im Widerspruch zu Gottes Wort steht?
Richter 6:37
Nun wissen wir auch, was mit dem Vlies gemeint ist – mit dem Gideon den Vliestest machte.
Heute ist das Wort ja nicht wirklich gebräuchlich und von vielen Wörtern kennen wir die Bedeutung nicht mehr. Ich weiss nicht genau, was ich mir eigentlich unter einem Vlies vorgestellt hatte. Eher so eine Art Tuch. Das mit der frisch geschorenen Wolle ergibt viel mehr Sinn.
Es zeigt mir, dass ich künftig doch besser die genaue Bedeutung nachschlagen werde, wenn ich den Sinn eines Wortes nicht ganz verstehe! Leider verarmt unsere Spache ja immer mehr und unsere Kinder kennen schon den Sprachreichtum nicht mehr. Da werden Sachen verallgemeinert und dass eine Sache durch ganz feine Abstufungen genau ausgedrückt werden kann, weiss man schon gar nicht mehr richtig.
Da begibt man sich immer weiter im Sprachniveau hinab. Anstatt dass man den Kindern die Sprache und die genaue Bedeutung und Abstufung beibringt – werden Wörterbücher für die neue coole Sprache der Kids heraus gebracht. So fühlen die Jugendlichen ernst genommen und man merkt gar nicht, welchen großen Verlust man eigentlich damit selbst einleitet.
Denn so verlieren die jungen Leute leider auch die Fähigkeit, das Wort Gottes in seiner vollen Pracht zu erkennen und zu verstehen. Ob dies auch der Grund für die Entfremdung von der Wahrheit ist?
Richter 7:15-18
Hatte Jehova ihm mitgeteilt, dass er so vorgehen sollte – oder war die Idee aus der Deutung des Traumes geboren?
Immerhin wußte Gideon, nachdem was er gehört hatte, dass das andere Heer aufgrund des Traums in Angst und Schrecken sein würde. Wer Angst hat, kämpft nicht mutig und so würde diese List ausreichen. Immerhin hatte Jehova ja gesagt, dass er das Volk in seine Hand geben würde.
Die anderen wußten dies. Was mein wir wohl, wie die sich dann gefühlt haben müssen, als 300 Israeliten laut schreien?
Vers 19-22
Richter 8:1
Warum ärgert sie das so sehr? Hatten sie mit der Verteidigung ihres eigenen Erbteils nicht genug?
Vers 2
Warum waren sie so erpicht darauf, an den Kriegszügen teilzuhaben? Kämpften sie so gern – oder warum kränkte es sie, dass sie hier übergangen wurden?
Richter 8:27
Warum???
Warum tut er das? Hatte ihm nicht gerade Jehova seine Feinde in seine Hand gegeben? Wie kommt er da auf die Idee, einen Götzen anzufertigen?
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Wenn nach dem Feldzug viel Zeit vergangen wäre – aber so kurz nach dem Sieg?
Hat das vielleicht damit zu tun, dass er sich das Ganze einfacher vorgestellt hatte? Immerhin hatte Jehova ihm versprochen, ihm seine Feinde in seine Hand zu geben. Er hat ja sogar die Zahl der Kriegsmänner deutlich verringert, damit man die Hand Jehovas erkennen mußte. Aber dann fliehen die Könige und er und seine Männer müssen scheinbar eine ganze Weile hinterher laufen und seine Brüder, von denen er sich Hilfe erwartet hatte, lassen ihn nicht nur im Stich – sondern verhöhnen ihn auch.
Ok, er ist stinksauer auf seine Brüder, was man bereits an der Ankündigung und später auch an der Ausführung der Rache erkennen kann. Aber mit so einem Götzen schadet er ja nicht nur den Brüdern – sondern in erster Linie doch sich selbst. Im gewissen Sinne spuckt er Jehova damit ins Gesicht!
Wir haben in einer ähnlichen Situation etwas Ähnliches getan und als es uns bewußt wurde, was wir da tun, hatten wir im übertragenen Sinne bereits losgespuckt. Wir haben es bereits ‚beim Spucken‘ bemerkt und auch bereut und damit aufgehört – aber da war es nicht mehr zurück zu nehmen. Das haben wir aufs tiefste bereut und das tun wir heute noch. Unser Gott hat uns vergeben, er wußte ja um die Umstände und dass es uns wirklich leid tat. Aber die Auswirkungen waren nicht aufzuhalten und wir werden wohl bis nach Harmagedon daran zu tragen haben.
Nicht umsonst heißt es in Sprüche, dass allein Bedrückung bewirken kann,dass ein Gerechter unsinnig handelt und in Mose, dass Jehova zwar vergibt, aber keinesfalls Straffreiheit gewährt. Ob Jehova wohl auch diejenigen hart ins Gericht nahm, die Gideon erst in diese Verfassung brachte?
Richter 8:33-34
Wieso „nach Gideons Tod“?
Hatten wir nicht gerade erst gelesen, dass Gideon selbst einen Götzen hergestellt und aufgestellt hat und dass dies ihm und seiner Familie zum Verhängnis wurde – und dass das Volk (dadurch?) Jehova die Treue brach?
Warum wird das dann nun hier so erwähnt, als habe es erst nach seinem Tod damit angefangen?
Gideon und „das Götzenbild“
Da sieht man mal wieder, wie unterschiedliche Übersetzungen unterschiedliche Gedanken und Gefühle hervorrufen können:
In der Hoffnung für Alle ist die Rede von einem Götzen – in der NW-Übersetzung ist die Rede von einem Ephod und in dem bereits zitierten WT-Artkel von 1977 heisst es dazu auszugsweise:
Richter 9:53
Diese Frau mußte die Anweisung und die Kraft von Jehova erhalten haben.
Denn so ein Stein war sicherlich sehr schwer und fast unmöglich für eine schwache Frau, ihn aufzuheben – und dann noch über die Brüstung der Stadtmauer zu schleudern!
Richter 6
Gideon macht es richtig, er versichert sich zuerst, dass er Jehova richtig verstanden hat
Auch zu Gideon, seinem Glauben und seinem Vliestest haben wir bereits jede Menge Gedanken und ergaenzenden Stoff zusammengetragen. Allein das Lesen hat einige Stunden in Anspruch genommen s.o.
Daher möchte ich euch heute nur das passende Drama der Gesellschaft ans Herz legen:
Warum sollten wir theokratische Richtlinien respektieren?
Richter 8
Gideon verhält sich hier sehr weise, denn er geht auf das ein, was sie verstehen können
In dem Kommentar von Darby fand ich besonders die Argumentation interessant, warum er den eifersüchtigen Stämmen so milde antwortet:
Vielleicht dachte er ähnlich, wie später Jesus, als er zu seinen Jüngern sagt: „ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht verstehen“.
Warum sollten wir andere mit „unserer Erkenntnis“ überschütten, wenn es keinen Sinn macht? Wir wollen uns ja nicht dessen rühmen, dass wir es kapiert haben und sie nicht. Dies wäre ein negatives Bild, das nicht mit dem Denken Jehovas übereinstimmt, denn wir wollen nicht damit prahlen, dass „wir die Weiheit mit Löffeln gegessen haben“. Es wird nichts damit bewirkt.
Denn das Ziel ist es ja nicht, uns mit unseren Brüdern oder anderen zu messen, die sich alle Mühe geben, Jesus nachzufolgen – sondern unser gemeinsames Ziel ist es ja, die Menschen Jehova Gott näher zu bringen, ihnen zu helfen, ein persöhnliches Verhältnis zu Jehova zu entwickeln, damit auch sie eine Freundschaft zu ihm aufbauen. Wir wollen hier doch keine Exklusiv-Rechte geltend machen – oder?
Wenn wir unserem Gegenüber mit unserem Wissen überschütten, dann motiviert ihn das nicht unbedingt, sich selbst mit Jehova und seinem Wort zu beschäftigen, wir würden ihn eher einschüchtern. Er würde sich entmutigt zurückziehen, weil er meint, dass er dazu viel zu dumm ist. Besser ist es, auf den Stand des anderen einzugehen, ihn für das zu loben, was er bereits weiß, ihn darin zu bestärken und ihn zu motivieren, weiter nach Jehova und seinem Willen zu suchen.
Wir sollten viel mehr die guten Absichten berücksichtigen, dass da jemand ist, der auch den Wunsch hat, Jehova nahe zu sein, ihn kennenzulernen und zu verstehen. Gemäß dem, was er bereits weiß, handelt er richtig. Das ist toll, darüber dürfen wir uns ruhig freuen und ihn loben, auch wenn er nicht mit uns die Bibel studiert oder studieren will! Vielleicht erinnern wir uns dabei auch an unsere Anfänge, dass auch wir nicht alles wußten, und dass es Menschen gab, die uns liebevoll geholfen haben, die Dinge im Lichte der Bibel richtig zu sehen. Denken wir hier auch Priscilla und Aquilla, die Apollos geholfen hatten, noch besser zu verstehen, was die Lehre des Christus wirklich bedeutet.
Wir alle haben doch das selbe Ziel: unserem Gott zu gefallen!
Auf der anderen Seite macht es natürlich einen Unterschied, ob jemand aus Unwissenheit so handelt, oder ob er sich bereits seit Jahren mit uns versammelt, die gleiche Belehrung hat wie wir und weiß, was Jehova von uns erwartet. Wenn dann so eine Person vielleicht genauso handelt, wie jemand, der unseren Glauben nicht in dieser Form teilt, dann werden wir natürlich anders vorgehen und empfinden. Von einem Zeugen Jehovas dürfen wir dann auch ruhig erwarten, dass er sich entsprechend benimmt!
Richter 9
wenn wir nicht alle Details kennen, können wir schnell ein falsches Urteil fällen
Tja, so kanns gehen: wenn man den Durchblick nicht hat, kann man schnell für die falsche Seite Partei ergreifen!
Da hatte ich doch glatt Mitleid mit Abimelech und fand die Brüder frech, die sich in Sichem breit gemacht hatten und die Herrschaft an sich reissen wollten. Was für ein Mann, der seinen Herrn warnt und mit List dafür sorgt, dass diese großmäuligen Brüder ihr Fett abkriegen. Aber dann fällt mir irgendwann wieder ein, dass ja Abimelech der Böse ist.
So etwas kann passieren, wenn die einzelnen Namen keine Bedeutung für uns haben, eben nur Namen sind. Wenn dann ganz schnell hintereinander Namen folgen, die uns nichts sagen, dann verlieren wir schnell den Überblick. Hier mußte ich mehrfach zurückblättern, um zu sehen, wer nun wer war.
Könnte uns so etwas vielleicht auch im realen Leben passieren, wenn wir keinen Durchblick haben und die Hintergründe nicht kennen?
Wäre es nicht schlimm, wenn wir für eine Person Partei ergreifen, weil sie sich so gut verkaufen kann und bei uns den Eindruck erweckt, dass der böse Bruder ihr Schlimmes will – aber in Wirklichkeit sie die gottlose Person ist und einen rechtschaffenen und gottesfürchtigen Menschen verfolgt?
Richter 6:6
Warum warten sie immer so lange?
Ganz oft lesen wir, dass die Bedrückung bereits viele Jahre andauerte, bis sie endlich zu Jehova um Hilfe schrien.
Warum?
Hat das etwas damit zu tun, dass sie sich dessen bewusst sind, dass sie nur ernten, was sie gesät hatten und daher ein schlechtes Gewissen haben und sich schämen, Gott um Hilfe zu bitten?
Oder haben sie das selbe Problem, was auch wir heute oftmals haben?
Ich kenne das auch von mir, dass ich ewig erst mal sehe, dass ich mein Problem selbst und allein gelöst bekomme. Meist renne ich erst dann wirklich zu Jehova, wenn garnichts anderes mehr geht
Es fällt zumindest auf, dass wir diese Formulierung immer wieder genau so lesen, nur dass die Anzahl der Jahre, die die Bedrückung andauert, variiert
Richter 6:13
Eine berechtigte Frage
Es beruhigt mich, wenn ich in der Bibel immer wieder lese, dass sich auch treue Männer und Frauen Gottes diese Frage stellen und dass es nichts damit zu tun hat, dass ich im Glauben schwach geworden wäre, wenn ich den Segen Gottes nicht sehe
Richter 7:9-10
Plan B von Jehova?
Jehova sichert ihm den Sieg zu – aber falls er trotzdem unsicher ist, schlägt Jehova ihm vor, runter ins Lager zu gehen und die Lage auszukundschaften.
Wir sehen: er hat Verständnis für unsere Sorgen und Nöte
Richter 8
Die Obersten von Sukkow und Pnoel
Warum sind dir so negativ?
Gehörten sie nicht auch zum Volk Israel und geht es damit nicht auch um ihre Befreiung?
Und wenn Jehova Gideon zum Richter über sein Volk eingesetzt hat – warum verweigern sie ihm Gehorsam und Respekt?
Und war damals nicht Gastfreundschaft an der Tagesordnung? Wieso verweigern sie diese ihren Brüdern?
Richter 9
Mord, Totschlag und Intrigen
Aber irgendwie steige ich hier garnicht so ganz durch, hm …
Der Anfang ist noch relativ übersichtlich: Gideon hatte viele Söhne und es ging um Macht. Darum lässt Abimelech alle seine Brüder töten, damit er die Macht bekommt.
Einer bleibt „aus Versehen“ übrig und er verflucht den Bruder und auch die Stadt Sichem, die das begünstigt hatte. Soweit komme ich noch mit.
Dann wendet sich das Blatt und die Stadt lehnt sich gegen ihren Herrscher auf und sie wollen den König ausrauben. Auch noch in etwa verständlich.
Nun stehen zwei Männer in Sichem auf und reden gegen den König, wollen ihn vertreiben. Scheinbar nehmen sie den Mund sehr voll und es kommt dem König zu Ohren und er geht in die Offensive. So was kann er sich natürlich nicht bieten lassen. So weit so gut
Wie geht es nun weiter?
Gral und seine Brüder genossen das Vertrauen der Bewohner von Sichem und scheinbar lehnen sie sich nun gegen den Statthalter auf, der sich nun wehrt. Und schwups, ist das größte Durcheinander im Gange: er und seine Brüder geraten zwischen die Fronten der Stadt und von Abimelech, dem König.
Klar, dass sie das nicht gewinnen können und auch der König kommt zu Tode.
Wer ist hier eigentlich nun der Sieger? Die Oma, die den Stein geworfen hat oder die Stadt – oder Jehova, der die Untreue gerächt hat?
Meine Güte, was für ein Durcheinander, das wäre Stoff für eine Telenovela – genau aus dem Grund habe ich aufgehört, meine Serien zu gucken. Man kam bei all dem Schlechten und Negativen nicht mehr mit, immer wenn ich dachte, alles wendet sich zum Guten, kam der nächste Bösewicht auf den Plan. Wem gefällt so was?
Naja, hab ich jetzt überhaupt durch das Chaos geblickt?