Gottesdienst vom 4. März (Berlin)
Zwischen dem, was wir vorige Woche gelesen haben und den beiden Kapiteln 2+3, die wir diese Woche lesen, ist wieder viel Zeit vergangen, die Mose als Viehhirte in Midian verbracht hatte. Diesmal lesen wir von seiner Begegnung mit dem Schöpfer, wir lesen von einem Auftrag, mit dem sich Mose überfordert fühlt und wir sehen, wie Gott darauf reagiert und ob Mose diesen Auftrag annimmt
Ein Thema, das auch jeden Einzelnen von und heute betrifft, denn wie oft fühlen wir uns von der Situation überfordert, die uns zugemutet wird und fühlen uns nicht stark genug, das zu tun, was Gott uns als seinen Weg für uns zeigt. Wie reagieren wir auf solche Situationen? Wem gleichen wir – Jona oder Mose?
Bibel Arbeit vom 17. Juni (Allerbüttel)
Gestern haben wir 2. Mose Kapitel 2 ab Vers 11 und gesehen, warum er sich für seine Brüder einsetzte: zum einen, weil er ein sehr starkes Gerechtigkeitsempfinden hatte, was sich auch darin zeigt, dass er später den Frauen am Brunnen hilft. Aber er wusste auch, dass er eine besondere Rolle im Plan Gottes spielen würde und er dachte, dass es jetzt an der Zeit wäre. Aus Apostelgeschichte 7 haben wir erfahren, dass es für Gott noch nicht die Zeit war. Wir haben gesehen, dass Mose etwas besonderes an sich hatte, denn „er war in Wort und Tat sehr mächtig“ – seine eigenen Brüder werfen ihm später immer wieder vor, dass er mit Zauberei arbeiten würde.
Wir haben gesehen, warum er geflohen war. Es ging nicht so sehr darum, dass er Angst vor dem Pharao hatte, denn es war einem Mitglied vom Hof durchaus gestattet, einen einfachen Arbeiter zu töten. Es ging eher darum, dass seine eigenen Brüder nicht erkannten, dass er Gottes Werkzeug war, daher verschwand er erst einmal von der Bildfläche und floh nach nach Midean, wo er den Töchtern Reguels zur Hilfe kam und später eine seiner Töchter heiratet. Dem Erstgeborenen Sohn gab er den Namen Gerschon, da er sich als Fremder im Lande betrachtete – eben weil sein Auftrag war, das Volk nicht nur aus Ägypten hinaus zu führen, sondern auch in das Verheißene Land.
Diese Woche machen wir weiter mit Kapitel 3 und sind live dabei, wenn Mose eine Begegnung mit dem Schöpfer hat. Es bleibt also spannend. Wir freuen uns auf euch ? ?
This entry was posted in 2. Mose, Resümee vom Gottesdienst by Jule with 3 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
2. Mose 2:16-22
Die Brunnen, eine Art Heiratsmarkt?
Interessant, dass fast alle großen Männer Gottes bisher ihre Frauen an einem Brunnen kennen gelernt haben:
Abraham ist ja bereits verheiratet, als wir in der Geschichte auf ihn treffen, aber sein Diener „findet“ die Frau für seinen Sohn Isaak am Brunnen. Wir erinnern uns noch an die Geschichte? Er stellte Gott eine Frage und bekam genau die Antwort im Handeln von Rebekka.
Sein Sohn Jakob lernt seine Frau ebenfalls am Brunnen kennen – sogar an genau dem selben wie damals bei Rebekka: er sieht die schöne Rahel und folgt ihr.
Wieder einmal trifft sich ein Paar am Brunnen: Moses hilft Zippora und ihren Schwestern aus einer brenzlichen Situation und gelangt so in das Haus ihres Vaters und heiratet sie später.
Unsere jungen Leute lernen ihre Partner meist in Discotheken oder Clubs kennen – oder, wenn sie aus einem christlichen Haus stammen, in der Versammlung oder Gemeinde, auf Kongressen oder Seminaren oder christlichen Freizeiten.
Damals war der Ort der Begegnung scheinbar der Brunnen. Die Frauen mußten täglich an den Brunnen kommen, um Wasser zu schöpfen für ihre Familien. Die Männer kamen von einer Reise oder mit ihren Herden. So wurde man aufeinander aufmerksam. Nur mit dem Unterschied, dass man damals nicht so einfach miteinander ging, wie es heute üblich ist – sondern Beziehungen gingen nur über die Familie der Frau und nur mit dem Einverständnis und Segen des Vaters.
Wie es dazu kommt, dass der Hausherr ihm ausgerechnet Zippora zur Frau gibt, wissen wir nicht. Vielleicht ist sie die Älteste oder paßte vom Charakter gut zu Mose. Wir lesen nirgends, dass er sich in sie verliebte und den Vater um die Hand der Tochter bat, wie wir es von Jakob und Rahel gelesen hatten. Aber seinerzeit waren ja eh arrangierte Ehen an der Tagesordnung 😉
2. Mose 2:11
Warum er „ausging zu seinen Brüdern“
Hier ging es nicht nur um reines Interesse, wie ich bisher immer angenommen hatte. Natürlich fühlte er sich seinen hebräischen Brüdern verbunden, aber hier ging es um mehr:
Arnold Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass Mose seit dem Tod seiner Adoptivmutter gefährlich lebte. Von diesem Tag an stand er nicht mehr unter ihrem Schutz und man suchte ihn zu töten (den genauen Grund habe ich leider nicht verstanden, aber vielleicht erklärt uns das Liana am Sonntag, die die Aufgabe übernommen hat, uns den Kommentar vom englischen ins deutsche zu übersetzen).
Da er also wusste, dass seine Tage am Hof gezählt waren und auch weil er um seine besondere Berufung wusste, suchte er nach dem Tod der Adoptivmutter vermehrt den Kontakt zu seinem eigentlichen Volk…
Thom sagt, dass Arnold das in einem anderen Kommentar erklärt: es ging um die Thronfolge.
Es erbt immer der Erstgeborene den Thron und da der Pharao nur eine Tochter hatte, wäre Mose nun der Thronfolger gewesen. Natürlich waren auch andere scharf auf den Thron und die wollten Mose natürlich aus dem Weg räumen…
2. Mose 2:15
Woher wusste Pharao von dem Mord?
Arnold Fruchtenbaum sagt, dass es seine eigenen jüdischen Brüder gewesen sein müssen.
Denn als das ganze passierte, war kein Ägypter dabei gewesen. Wir lesen in Vers 12, dass er sich erst sorgfältig umsah, bevor er den Ägypter schlug. Am nächsten Tag, als er wieder dort ist und sich in den Streit seiner Brüder einmischt, sagen diese:
Scheinbar waren die so ungehalten über seine Einmischung, dass sie zum Pharao rannten und „petzten“.
Ein interessanter Aspekt, denn ich war bisher davon ausgegangen, dass ihn scheinbar doch ein Ägypter unbemerkt beobachtet hatte. Aber so ergibt das, was wir in Apostelgeschichte darüber lesen, viel mehr Sinn: