Wenn ihr die Kommentare zur Bibellesung hier lest, irritiert es euch wahrscheinlich, dass sich das meiste anhört, wie von den Zeugen Jehovas und dass auch – zumindest bei den älteren Kommentaren – vermehrt deren Literatur zitiert wird
Hierzu müsst ihr wissen, dass Thom und ich ursprünglich Zeugen Jehovas waren. Wir sind dann 2006 ausgeschlossen worden und haben uns noch 7 Jahre bemüht, wieder aufgenommen zu werden. Scheinbar war dies nicht Jehovas Wille, denn die Dinge entwickelten sich anders als geplant. So fingen wir an, mit der Zeit immer mehr andere Kommentare mit einzubeziehen, auch aus anderen Richtungen.
Zuerst Darby, Macintosh und co, da sie ähnliche Gedanken und Lehren hatten, wie wir sie bei den ZJ gewohnt waren, denn noch waren wir überzeugt, dass diese als einzige „die Wahrheit“ hatten.
Mit der Zeit haben wir auch andere Ansprachen gehört. So hat Thom die kompletten Ansprachen von Sermon online gehört und ist dabei auch über Arnold Fruchtenbaum „gestolpert“. Dies hat sein Denken stark beeinflusst, denn er sah die Dinge, die er in der Bibel las, mit einem Mal aus jüdischer Sicht und vieles ergab einen ganz anderen Sinn als das, was wir bisher als Wahrheit erkannt zu haben meinten.
Auf unserer Mediathek Seite findet ihr auch einige weitere Ansprachen aus anderen Richtungen. Natürlich ist dies mit eingeflossen bei den Kommentaren.
Als die WT Gesellschaft 2013 ein „neues Verständnis“ veröffentlichte, was „den treuen verständigen Sklaven“ anging, war für uns der Zeitpunkt gekommen, uns ganz von denen zu lösen, da wir dies nicht so in der Bibel lesen konnten. Es gab einen Schnitt und wir waren mit einem Mal nicht mehr „ehemalige Zeugen Jehovas, die unbedingt zurück wollten“, sondern standen ganz ohne geistige Heimat da.
In dieser Zeit haben wir uns einer kleinen freikirchlichen Hausgemeinde in unserer unmittelbaren Nachbarschaft angeschlossen, die mit uns die Vision teilte, anderen Menschen zu helfen, diesen wunderbaren Gott der Bibel kennen zu lernen. Als bei denen Anfang 2015 ein Umzug in einen anderen Stadtteil anstand, haben wir alleine bei uns auf dem Hof weiter gemacht – ohne Gemeinde oder Dachverband über uns – einfach nur als Christen, die Gottes Wort lieben und anderen helfen wollen, diesen wunderbaren Gott kennen zu lernen (siehe auch unsere Website)
Um dem Kind einen Namen zu geben, wählten wir „Elizur“, denn dies bedeutet: „mein Gott ist mein Fels“ und genau so empfinden wir das auch heute noch. Wir sind also ein kleiner privater Bibelkreis. Keine Kirche, keine Gemeinde und auch kein Verein. Thom und ich machen das völlig privat und man erkennt bei den neueren Kommentaren, dass unser Bibellesen lebendig ist, denn oftmals verändert sich die Sichtweise – einfach, weil wir im Laufe der Jahre das, was wir in Gottes Wort lesen und das, was als Input durch andere kommt, miteinander verknüpfen. Nicht nur wir, sondern auch diejenigen, die sich uns angeschlossen haben, haben immer wieder Aha-Momente beim Lesen der Bibel und wir fragen uns „stand das letztes Jahr auch schon dort?“ Ja klar, nur es war uns nicht so aufgefallen 😁. Auch der Satz „das und das hat mich total geflasht“ fällt immer wieder
Unser Ziel ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder soll sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen. Bei den Treffen ist ein lebhafter Austausch erwünscht – unerwünscht sind Streitgespräche, denn diese rauben nur unnötig Zeit, Kraft und Energie und entzweien, anstatt zu verbinden. Jeder darf seine eigene Meinung behalten, niemand muss als Sieger aus einem Gespräch hervorgehen. Uns geht es darum, eine Plattform für Treffen und Austausch zu bieten, damit wir uns gegenseitig ermuntern.
Also lasst euch nicht durch die alten Kommentare vor 2013 irritieren, am besten, ihr scrollt einfach weiter. So Gott will, finde ich auch noch die Zeit, das Ganze aufzusplittern, so dass ein Scrollen nicht mehr notwendig ist und jeder, der die alten Kommentare und Gedanken lesen will, kommt dann jeweils über einen Link dorthin. Nicht alles war falsch, viele der persönlichen Gedanken finde ich auch heute noch sehr wichtig
Fakt ist, dass unsere Seite zeigt, dass das Lesen in Gottes Wort lebendig ist und uns verändert und unser Denken. Wir sollten nicht so sehr krampfhaft an dem alten, bekannten festhalten, sondern uns auch trauen, die Dinge für uns ganz persönlich zu hinterfragen, über unseren eigenen Tellerrand zu sehen und eure Gedanken und Ansichten zuzulassen.
Wichtig ist, dass diese mit dem ganzen Wort Gottes übereinstimmen. Wir halten nicht mehr viel davon, irgendwelche Lehren an einzelnen Bibelversen festzumachen. Alles muss mit dem gesamten Wort übereinstimmen.
Darum ermuntern wir auch jeden, die Bibel mal als ganzes Buch zu lesen, als Geschichte aus Gottes Sicht. Nicht so sehr mit dem Ziel, zu sehen, was man darf oder nicht darf, oder was man tun muss, um Gott zu gefallen – sondern mit dem Ziel: zu sehen, wer und wie dieser Gott eigentlich ist. Es wird dann überraschen, wo wir überall aha-Momente bekommen 😁
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