Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Stoff zu Hesekiel 23
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
OFT wird gesagt, die Geschichte pflege sich zu wiederholen oder die Zukunft sei nur die in eine neue Phase eingetretene Vergangenheit. Was die allgemeinen Merkmale betrifft, so stimmt es, daß sich Weltereignisse, die den Gegenstand einer Geschichtsepoche bilden, wiederholen. Ähnliche Ursachen haben gewöhnlich eine solche Wiederholung der Geschehnisse zur Folge.
2 Wenn wir die unglücklichen Ereignisse der Menschheitsgeschichte studieren, können wir sie als warnende Beispiele ansehen und ihre Ursachen verstehen lernen. Dadurch können wir erkennen, was wir vermeiden sollen, damit sich solch unheilvolle Ereignisse nicht an uns wiederholen. Das ist eine der Segnungen, die wir durch ein Studium der biblischen Geschichte empfangen können, wie es der christliche Apostel Paulus anregt. Als er die unheilvollen Dinge beschrieb, die dem Volk Israel auf seiner vierzigjährigen Wanderung ins Verheißene Land widerfuhren, äußerte er sich wie folgt:
3 „Diese Dinge nun sind Vorbilder für uns geworden, damit wir nicht Menschen seien, die schädliche Dinge begehren, so, wie jene [die Israeliten] sie begehrten. . . . Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind. Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle.“ — 1. Korinther 10:6-12.
4 Die alte Stadt Jerusalem hatte sich nicht in acht genommen und hatte daher aus dem warnenden Beispiel der Geschichte, selbst aus dem der eigenen Verwandtschaft, keinen Nutzen gezogen. Es ist daher kein Wunder, daß ihr Gott, als er das Unglück kundtat, das wegen ihrer Untreue ihm gegenüber über sie kommen würde, weiterhin sagte: „Und du wirst gewißlich in dir selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ (Hesekiel 22:16) Ebenso hat die Christenheit, die seit Jahrhunderten besteht, die warnenden Beispiele der biblischen Geschichte nicht beachtet. Daher ist nur eines zu erwarten. So sicher, wie das alte Jerusalem auf eine katastrophale Weise den Gott hat erkennen müssen, mit dem es in Beziehung stand, so sicher wird sich auch das schreckliche Geschick Jerusalems an der Christenheit wiederholen, und das sehr bald.
5 Indem wir die Christenheit als das neuzeitliche Gegenbild im Sinn behalten, laßt uns nun die verdiente Strafe betrachten, die Gott Jahre zuvor voraussagen ließ und die über das alte Jerusalem kommen sollte. Der Prophet Hesekiel machte im Exil in Babylon eine Aufzeichnung über diese Prophezeiung Gottes, indem er sagte: „Und das Wort Jehovas erging dann an mich, indem es besagte: ,Menschensohn, es waren da zwei Frauen, die Töchter e i n e r Mutter. Und sie begannen, sich in Ägypten als Prostituierte preiszugeben. In ihrer Jugend begingen sie Prostitution. Dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort preßte man die Busen ihrer Jungfräulichkeit. Und ihre Namen waren Ohola, die ältere, und Oholiba, ihre Schwester, und sie wurden mein und begannen Söhne und Töchter zu gebären. Und was ihre Namen betrifft, Ohola ist Samaria, und Oholiba ist Jerusalem.‘ “ — Hesekiel 23:1-3.
6 Samaria war bis zu dem Jahre 740 v. u. Z., der Zeit seiner Vernichtung durch die Assyrer, die Hauptstadt des nördlichen Königreiches Israel, das aus zehn der zwölf buchstäblichen Stämme Israels bestand. Andererseits war Jerusalem die Hauptstadt Judas, des südlichen Königreiches, das aus den verbliebenen Stämmen des jüdischen Volkes bestand. Daher werden ihre zwei Hauptstädte dazu gebraucht, ihre betreffenden Königreiche darzustellen oder zu versinnbildlichen. Sie stammten beide von e i n e r Elternorganisation oder „Mutter“ ab, nämlich von der nationalen Organisation, die von Abraham, Isaak und Jakob und den zwölf Söhnen Jakobs stammte. Symbolisch wurde von ihnen als den „Töchtern“ dieser Mutterorganisation gesprochen. Jakob und seine Söhne und ihre Familien zogen im Jahre 1728 v. u. Z. von Palästina nach Ägypten hinab, nämlich in den Tagen, in denen sein Sohn Joseph unter Pharao der Erstminister und Lebensmittelverwalter Ägyptens war. Dort wurden die Stämme, die von Jakobs zwölf Söhnen abstammten und die die beiden Tochterorganisationen bildeten, dazu verleitet, geistige Prostitution zu treiben. Wie denn?
7 Indem sie sich mit der Götzenanbetung befleckten, die damals in Ägypten vorherrschte. Dadurch hatten sie unreine, unmoralische Beziehungen zu den falschen Göttern und Götzen des heidnischen Ägypten. In der Prophezeiung — Hesekiel 20:4-8 — erinnerte Jehova gewisse verbannte Älteste Israels an diese geistige Prostitution von seiten ihrer Vorväter in Ägypten. Natürlich bestand damals das nördliche Königreich Israel mit seiner Hauptstadt Samaria noch nicht. (1. Könige 16:23-28) Aber die zehn Stämme, die schließlich rebellierten und dieses Königreich dann bildeten, waren vorhanden, und so befand sich das symbolische Weib Ohola in seiner Entstehung. Es bildete sich aus den meisten Stämmen Israels, und zu diesen gehörten die Stämme, die von den zwei ältesten Söhnen Jakobs, von Ruben und Simeon, abstammten, und auch die Stämme Manasse und Ephraim, die von Joseph, dem erstgeborenen Sohn Jakobs, abstammten, den er von seiner geliebten Frau Rahel hatte. Zu Recht also konnte die symbolische Ohola als die „ältere“ der beiden symbolischen Töchter der einen Mutter bezeichnet werden. — 1. Mose 29:32-35; 30:22-24.
8 Der Name Ohola, der ihr gegeben wurde, bedeutet „ihr Zelt“, das heißt ein Zelt zur Ausübung einer religiösen Anbetung. Als das nördliche Königreich Israel im Jahre 997 v. u. Z. gegründet wurde, ging es zur Anbetung des goldenen Kalbes über und fügte später dieser götzendienerischen Anbetung die Anbetung des falschen Gottes Baal hinzu. Auf diese Weise vergaß die symbolische Ohola Jehova, warf ihn hinter sich und schlug ihr eigenes Zelt zu götzendienerischer Anbetung auf. Jehovas Zelt war nicht in ihr.
9 Der Name ihrer symbolischen Schwester war Oholiba. Es wird angenommen, daß dieser Name „mein Zelt ist in ihr“ bedeutet. Da es ein von Gott gegebener Name war, wies er darauf hin, daß Jehovas Zelt der Anbetung im südlichen Königreich Juda, bei der symbolischen Oholiba, war. Dieses Königreich herrschte über die zwei Stämme Juda und Benjamin und wurde auch von dem religiösen Stamm Levi unterstützt. Levi war der dritte Sohn des Patriarchen Jakob, Juda war der vierte Sohn und Benjamin der zwölfte und letzte Sohn, so daß die symbolische Oholiba treffend als die jüngere der beiden Töchter der ‘e i n e n Mutter’ dargestellt wurde. Das Zelt, das Jehovas Lade des Bundes enthielt, wurde von den dazu befugten Männern des Stammes Levi bedient und befand sich schließlich in Jerusalem, nachdem König David im Jahre 1070 v. u. Z. diese Stadt eingenommen und sie zu seiner Hauptstadt gemacht hatte. Auch baute Davids Sohn Salomo den prächtigen Tempel zur Anbetung Jehovas in dieser Stadt, und er stand in den Tagen der Prophezeiung Hesekiels über die symbolische Ohola und Oholiba immer noch. Somit paßte der Name Oholiba auf das südliche Königreich Juda, denn Jehovas Zelt oder Tempel der Anbetung war in Juda. — 2. Samuel 5:1-9; 6:11 bis 7:13.
10 „Und sie wurden mein“, sagte Jehova über diese beiden symbolischen Frauen. (Hesekiel 23:4) Wann war das? Es war im Jahre 1513 v. u. Z., als Jehova die „Mutter“-Organisation, die zwölf Stämme Israels, in der Nacht der ersten Passahfeier von der Knechtschaft Ägyptens befreite, und dies besonders, als Jehova die zwölf Stämme durch den Mittler Moses auf dem Berg Sinai in Arabien in aller Form in einen Bund mit sich aufnahm. (2. Mose 12:50 bis 13:21; 19:3 bis 24:8) Danach wurden Söhne und Töchter in ein Bundesverhältnis mit Jehova als ihrem Gott gebracht. Auf welche Weise? Dies geschah aufgrund der Handlungsweise ihrer Väter, indem sie diesen nationalen Bund mit Jehova, dem Befreier seines Volkes, eingingen. Sie waren alle ihm unterworfen, weil sie die Kinder der Nation waren, die wie ein Weib mit einem Mann oder einem ehelichen Besitzer vermählt war. (Jeremia 3:14; 31:32) Untreue ihm gegenüber bedeutete Ehebruch.
11 Die symbolischen „zwei Frauen, die Töchter e i n e r Mutter“, nahmen im Jahre 997 v. u. Z., d. h. 516 Jahre nach der Befreiung der Nation Israel von Ägypten, ihrem Sklaventreiber, endgültig Gestalt an. In jenem Jahr verweigerten zehn der Stämme Israels dem Königshause Davids ihre weitere Untertanentreue und errichteten ihr eigenes Königreich, dessen endgültige Hauptstadt Samaria wurde, das rund 55 Kilometer nördlich von Jerusalem lag. Dieses nördliche Königreich mit der Hauptstadt Samaria wurde durch Ohola symbolisiert, das südliche Königreich mit der Hauptstadt Jerusalem dagegen durch Oholiba. — Hesekiel 23:4.
„OHOLA“ GIBT EIN SCHLECHTES HISTORISCHES BEISPIEL
12 Durch diese Spaltung der Zwölf-Stämme-Nation Israel wurde ihr Bund mit Jehova, in den sie durch den Mittler Moses am Berg Sinai eingetreten war, nicht aufgelöst. Beide neuen Königreiche standen weiterhin in diesem Bunde des mosaischen Gesetzes und waren daher immer noch Jehova als einem geistigen Gemahl unterworfen. (1. Könige 11:29-39) Aber die symbolische Ohola, das nördliche Königreich, verweigerte Jehova die weibliche Untertänigkeit und wurde götzendienerisch. Sie verlor ihr Vertrauen in ihn als ihren Beschützer und begann mit den heidnischen Nationen ringsum, Politik zu treiben, besonders mit dem imperialistischen Assyrien im Nordosten. (2. Könige 15:17-22; Hosea 5:13; 12:1) Wirkten sich diese freundschaftlichen Beziehungen zu der militarisierten politischen Weltmacht Assyrien für das Zehn-Stämme-Reich Israel gut aus? Erwies sich Assyrien dieser symbolischen Ohola gegenüber als ein zuverlässiger, wahrer Freund? Man beachte, was Jehova in Hesekiel 23:5-10 weiter sagt:
13 „Und Ohola begann sich als Prostituierte preiszugeben, während sie mir unterstand, und hatte ständig sinnliches Verlangen nach denen, die sie leidenschaftlich liebten, nach den Assyrern, die nahe waren, Statthalter, mit blauem Stoff bekleidet, und ihre bevollmächtigten Vorsteher — begehrenswerte junge Männer sie alle, Berittene, die auf Rossen ritten. Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution an sie zu vergeben, die auserlesensten Söhne Assyriens sie alle; und mit allen, nach denen sie sinnliches Verlangen hatte — mit ihren mistigen Götzen —, verunreinigte sie sich. Und von ihren von Ägypten hergebrachten Taten der Prostitution ließ sie nicht ab, denn bei ihr hatten sie in ihrer Jugend gelegen, und sie waren es, die ihren jungfräulichen Busen drückten, und sie schütteten fortgesetzt ihren unsittlichen Verkehr über sie aus. Darum gab ich sie in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens, nach denen sie sinnliches Verlangen gehabt hatte. Sie waren es, die ihre Blöße aufdeckten. Ihre Söhne und ihre Töchter nahmen sie, und sie töteten sie selbst mit dem Schwert. Und sie wurde berüchtigt bei den Weibern, und Taten des Gerichts vollzog man an ihr.“
14 Als die geistig ehebrecherische Ohola, das Zehn-Stämme-Reich Israel, ihren Glauben an den unsichtbaren Gott Jehova verlor und ihr Vertrauen auf die eindrucksvoll aussehende Militärmacht des götzendienerischen Assyrien setzte, rettete sie das nicht und bewahrte sie nicht am Dasein. Indem sie den Einen verließ, der sie aus Ägypten befreit hatte, wurde sie den brutalen Assyrern überlassen, die leidenschaftlich begehrt hatten, ihr ein weltliches Bündnis aufzuzwingen.
15 Jehova ließ „Ohola“ in die gewalttätigen Hände derer fallen, mit denen sie in einem Bunde zu sein vorgezogen hatte — in die Hände der Assyrer. Diese amteten ihr gegenüber als Vollstrecker des göttlichen Gerichts, indem sie ihr die Behandlung zukommen ließen, die ein ehebrecherisches Weib verdiente. Als Strafe töteten sie sie als eine politische Nation mit dem Kriegsschwert, indem sie ihre nationale Hauptstadt Samaria zerstörten. Zuvor aber nahmen sie ihre Söhne und Töchter gefangen und trieben sie in die Sklaverei, hinweg in ein anderes Land. Sie ließen nicht zu, daß sie als ein Volk und Königreich von neuem belebt und wiederhergestellt wurde. Sie ‘deckten ihre Blöße auf’, indem sie das Land der israelitischen Kinder Oholas beraubten und diese in die Ferne führten; und dann brachte Assyrien heidnische Völker aus verschiedenen Teilen des assyrischen Reiches herbei, damit sie ihren Platz im Lande einnahmen. — 2. Könige 18:8-12; 17:1-24.
16 Das waren gute Gründe dafür, daß die als Verbrecherin bestrafte „Ohola“ „berüchtigt“ wurde „bei den Weibern“, das heißt bei den heidnischen Königreichen jener Zeit. Sie blickten auf sie herab als auf eine Nation, die sich selbst schändlich berüchtigt gemacht hatte, und es schauderte ihnen vor ihrem Geschick. Ihr Königreich hörte im Jahre 740 v. u. Z. für immer zu bestehen auf, als nämlich Samaria zerstört und seine überlebenden Söhne und Töchter deportiert wurden.
HISTORISCHE VORHERSAGE FÜR UNSERE TAGE
17 Wurde die symbolische Ohola bei ihrer Schwester Oholiba, dem südlichen Königreich Juda, „berüchtigt“? Verstand Oholiba dieses warnende Beispiel der Geschichte, und zog sie Nutzen daraus? Vermied sie daher den geistig ehebrecherischen Lauf ihrer Schwester, um zu verhüten, daß sich die Geschichte an ihr wiederholte und daß sie den Becher des Gerichts, den ihre Schwester trinken mußte, ebenfalls trinken müßte? Wie zeigte Oholiba an, was ihr neuzeitliches Gegenstück, die Christenheit, in unserer Zeit tun würde? Jehova wies auf den Lauf hin, dem Oholas Schwesterkönigreich folgte, indem er in Hesekiel 23:11-17 sagte:
18 „Als ihre Schwester Oholiba es zu sehen bekam, da trieb sie es mit ihrer sinnlichen Begierde verderblicher als sie und mit ihrer Prostitution schlimmer als die Hurerei ihrer Schwester. Nach den Söhnen Assyriens hatte sie sinnliches Verlangen: Statthalter und bevollmächtigte Vorsteher, die nahe waren, mit vollkommenem Geschmack gekleidet, Berittene, die auf Rossen ritten — begehrenswerte junge Männer sie alle. Und ich bekam zu sehen, daß sie, weil sie sich verunreinigt hatte, beide e i n e n Weg hatten. Und sie fügte zu ihren Taten der Prostitution noch hinzu, als sie die auf die Wand eingeritzten Männer zu sehen bekam, Bilder von Chaldäern, mit Zinnober eingeritzt, umgürtet mit Gürteln an ihren Hüften, mit überhängenden Turbanen auf ihrem Haupt, von Aussehen wie Krieger sie alle, das Gleichnis der Söhne Babylons, Chaldäer hinsichtlich ihres Geburtslandes. Und sie begann auf ihrer Augen Sicht hin sinnliches Verlangen nach ihnen zu haben und ging daran, Boten an sie nach Chaldäa zu senden. Und die Söhne Babylons gingen fortgesetzt zu ihr ein, zu dem Bett der Liebkosungen, und verunreinigten sie mit ihrem unsittlichen Verkehr; und sie wurde durch sie ständig verunreinigt, und ihre Seele begann sich mit Widerwillen von ihnen abzuwenden.“
19 Oholiba trotzte dem warnenden Beispiel der Geschichte ihres Schwesterkönigreiches, Oholas. Jehova bekam zu sehen, daß beide, Oholiba und Ohola, „e i n e n Weg hatten“, nur daß Oholiba den Weg auf noch extremere Art verfolgte. Indem sie Jehova und ihren Bund mit ihm, der einem Ehebündnis glich, vergaß, begann sie mit jener mächtigen Militärmacht Assyrien Politik zu treiben. Dies war in den Tagen des Königs Ahas von Jerusalem offenkundig der Fall. Trotz des Rates, den Jehova durch den Propheten Jesaja gab, rief König Ahas den assyrischen Eroberer Tiglath-Pileser gegen die verbündeten Königreiche Syrien und Israel zu Hilfe. (Jesaja 7:1-20; 2. Könige 16:5-10, 17, 18) König Hiskia, der Nachfolger von Ahas, sah, wie unheilvoll Oholas Werben um die politische Gunst Assyriens im Jahre 740 v. u. Z. mit der Vernichtung Samarias und seines Königreiches endete. Obwohl König Hiskia von der Gewalt des assyrischen Königs Sanherib befreit wurde, kam er doch den freundschaftlichen Annäherungsversuchen der Babylonier wohlwollend entgegen. Dafür wurde er von Jehova gescholten. (Jesaja 37:36 bis 39:7; 2. Könige 19:35 bis 20:18) Nachdem die Babylonier die assyrische Weltmacht gestürzt hatten, indem sie deren Hauptstadt Ninive um das Jahr 632 v. u. Z. zerstört hatten, entstand für Jerusalem ein ernstes Problem.
20 Vier Jahre später, im Jahre 628 v. u. Z., setzte der Eroberer-König von Ägypten König Jojakim an Stelle seines Bruders Jehoachas auf den Thron Jerusalems. Aber im Jahre 620 v. u. Z. unterwarf der König von Babylon den König Jojakim und machte ihn Babylon gegenüber tributpflichtig. Im Jahre 617 v. u. Z. setzte der König von Babylon Jojakims Bruder Zedekia als König auf den Thron Jerusalems. (2. Könige 23:31 bis 24:18) Während der Regierungszeiten dieser zwei Könige trieb es die symbolische Oholiba „mit ihrer sinnlichen Begierde verderblicher“ als ihre Schwester Ohola, indem sie um die politische Gunst der babylonischen Weltmacht warb. Dieser internationale Verkehr bestand in beiden Fällen weiter, bis zuletzt die Stadt Jerusalem der Beherrschung durch Babylon müde wurde. So ‘begann sich ihre Seele mit Widerwillen von ihnen abzuwenden’, nämlich von den Babyloniern, indem sie gegen den König von Babylon rebellierte. — 2. Könige 24:1, 18-20.
21 Was aber empfand Jehova hinsichtlich dieses geistig ehebrecherischen Laufes der symbolischen Oholiba? Dies ist etwas, was ihr neuzeitliches Gegenstück, die Christenheit, seit langem hätte beachten sollen. In Hesekiel 23:18-21 gibt Jehova bekannt, was er empfand, indem er sagt: „Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution aufzudecken und ihre Blöße aufzudecken, so daß sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihr abwandte, so, wie sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihrer Schwester [Ohola] abgewandt hatte. Und ständig mehrte sie ihre Taten der Prostitution bis zu dem Punkt, da sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als sie sich im Land Ägypten als Prostituierte preisgab. Und ständig hatte sie sinnliches Verlangen gemäß der Art von Nebenfrauen, die denen gehören, deren fleischliches Glied wie das fleischliche Glied von Eselhengsten und deren Zeugungsorgan wie das Zeugungsorgan von Hengsten ist. Und du fuhrst fort, die Aufmerksamkeit auf die Zügellosigkeit deiner Jugend zu lenken, da man von Ägypten an deinen Busen drückte um der Brüste deiner Jugend willen.“
22 Da sich Jehovas ganzes Wesen mit Widerwillen vom Umgang mit ihrer ehebrecherischen Schwester Ohola abgewandt hatte, warum sollte sich da seine Seele nicht mit Widerwillen vom Umgang mit Oholiba abwenden, weil sie gegenüber den götzendienerischen Babyloniern von gleicher Zügellosigkeit war? Jehova handelt konsequent mit sich selbst und handelte somit auch in gleicher Weise gegenüber beiden Schwestern, Ohola und Oholiba.
23 Wie ‘gedachte Oholiba der Tage ihrer Jugend, als sie sich im Land Ägypten der Prostitution preisgab’? Das tat sie, indem sie südwärts, nach Ägypten, blickte, um militärische Hilfe zu erlangen, als sich ‘ihre Seele mit Widerwillen abzuwenden begann’, nämlich von den Babyloniern, indem sie gegen den König von Babylon rebellierte. (Hesekiel 17:7-10, 15-17) Was für eine Verachtung drückt doch Jehova durch die Ausdrucksweise aus, deren er sich hier in bezug auf ihren leidenschaftlichen, sinnlichen Lauf bedient, der sich für eine Ehefrau nicht geziemte, jedoch für eine bereitwillig verfügbare Nebenfrau das Übliche war! Er sagt: „Und ständig hatte sie sinnliches Verlangen gemäß der Art von Nebenfrauen, die denen gehören, deren fleischliches Glied wie das fleischliche Glied von Eselhengsten und deren Zeugungsorgan wie das Zeugungsorgan von Hengsten ist.“ Oder, wie sich die New English Bible von 1970 ausdrückt: „Sie war verliebt in ihre männlichen Prostituierten, deren Glieder gleich denen von Eseln und deren Same in Strömen kam wie der von Pferden.“ — Hesekiel 23:20, NW; NEB.
DIE VERSCHMÄHTEN POLITISCHEN LIEBHABER REAGIEREN
24 Was sollte im Lichte dessen, was der symbolischen Ohola wegen ihres geistig unsittlichen Laufes widerfuhr, ihre Schwester Oholiba von Jehova in Anbetracht seines Widerwillens konsequenterweise empfangen? Es war noch etwas Zeit, möglicherweise zwei Jahre, bis zum Beginn der endgültigen babylonischen Belagerung Jerusalems, als Jehova die Frage beantwortete, indem er zu jener untreuen Stadt, in der immer noch sein „Zelt“ stand, sprach:
25 „Darum, o Oholiba, dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Siehe, ich erwecke deine leidenschaftlichen Liebhaber wider dich, die, von denen sich deine Seele mit Widerwillen abgewandt hat, und ich will sie gegen dich auf allen Seiten heranführen, die Söhne Babylons und alle Chaldäer, Pekod und Schoa und Koa, alle Söhne Assyriens mit ihnen, begehrenswerte junge Männer, Statthalter und bevollmächtigte Vorsteher sie alle, Krieger und Einberufene, die auf Rossen reiten, sie alle. Und sie sollen gegen dich herankommen mit dem Gerassel von Kriegswagen und Rädern und mit einer Versammlung von Völkern, mit Großschild und Kleinschild und Helm. Sie werden sich ringsum gegen dich aufstellen, und ich will ihnen das Gericht übergeben, und sie sollen dich nach ihren Rechten richten. Und ich will meinen glühenden Eifer wider dich äußern, und sie sollen gegen dich vorgehen im Grimm.
26 Deine Nase und deine Ohren werden sie entfernen, und was dir übrigbleibt, wird sogar durch das Schwert fallen. Deine Söhne und deine Töchter werden sie selbst nehmen, und was dir übrigbleibt, wird vom Feuer verzehrt werden. Und sie werden dir gewißlich deine Kleider abstreifen und deine schönen Gegenstände wegnehmen. Und ich werde wirklich deine Zügellosigkeit bei dir aufhören lassen und deine aus dem Land Ägypten mitgebrachte Prostitution; und du wirst deine Augen nicht zu ihnen erheben, und Ägyptens wirst du nicht mehr gedenken.‘ “ — Hesekiel 23:22-27.
27 Welch entsetzlicher Schock, wenn die eigenen leidenschaftlichen Liebhaber sich plötzlich gegen einen wenden! Wie konnte so rasch ein solcher Wechsel in den Gefühlen eintreten? Jehova ist es, der dies gegen die weibesgleiche Organisation, die sich ihm gegenüber als falsch erwiesen hat, herbeiführt. Er ist es, der diejenigen erhöht und über sie bringt, von denen wir kaum gedacht hätten, daß er sie als seine Werkzeuge benutzen würde, um sein Urteil an ihr zu vollstrecken, ihre Verbündeten oder Bundesgenossen, die sie einst als Vasallenkönigreich leidenschaftlich liebten. Es ist nicht einfach das gewöhnliche Volk, sondern es sind Statthalter, Abgeordnete, professionelle Krieger, als Ratgeber Einberufene, Männer vom Ritterstand. Es wird für sie kein Entrinnen geben, insofern als man auf allen Seiten wider sie herankommen wird. Die Kriegswagen, die rasselnden Räder, die sie hört, können daherschießen wie der Blitz und sie ereilen. Die Versammlung der wohlbehüteten militärischen Völker kann sie einengen. Sollen sie die Richtersprüche vollstrecken, die von Menschen richterlich gefällt worden sind? Nein, denn diese sind bloß die Werkzeuge der Urteilsvollstreckung.
28 Die richterlichen Entscheidungen sind die Entscheidungen Jehovas, und er übergibt deren Vollstreckung den von ihm gewählten menschlichen Werkzeugen. Doch wird zugelassen, daß sie diese richterlichen Entscheidungen auf ihre eigene grausame Weise der Urteilsvollstreckung vollziehen. Jehovas glühender Eifer ist gegen die symbolische Oholiba entbrannt, und seine Streitkräfte der Urteilsvollstreckung auf Erden sind voller Wut; und wenn sich Gottes glühender Eifer mit assyrisch-babylonischer Wut zu vereintem Vorgehen verbindet, bedeutet das für Oholiba in der Tat ein Wehe.
29 Ist es nicht entsetzlich grausam, einer Frau Nase und Ohren abzuschneiden, wodurch sie gräßlich entstellt wird? Allerdings, aber auf diese Weise bestraften jene Imperialisten der alten Zeit Ehebrecherinnen. Oholiba hatte sich ehebrecherisch von Jehova, ihrem ehelichen Besitzer, abgewandt. Wie ein herausgeforderter eifersüchtiger Gemahl setzte er sein Zeichen auf das Angesicht seiner untreuen Gemahlin. Ihre schöne nationale Erscheinung wurde ruiniert. Ihr gesalbter König und andere prominente Amtspersonen, die wie „der Hauch unserer Nase“ waren, wurden weggenommen. (Klagelieder 4:20) Ihre Priester, Richter und Literaten, die wie Ohren waren, um zuzuhören und dem Haupt, der Leitung der Nation, das Gleichgewicht zu verleihen, wurden ebenfalls gewaltsam entfernt. Wie konnte sie bei einem so verstümmelten nationalen Aussehen vor anderen Nationen „das Gesicht wahren“? Das konnte sie nicht!
30 Nachdem sie so verstümmelt worden war, sollte das, was von der ehebrecherischen Oholiba übrigblieb, durch das Schwert der Urteilsvollstreckung der siegreichen Babylonier, ihrer früheren leidenschaftlichen Liebhaber, fallen. Dann o weh um ihre Söhne und Töchter! Diejenigen von ihnen, die überlebten, sollten gefangen und versklavt, ihr übriger Teil sollte als nicht tragbares materielles Gut „durch Feuer verzehrt“ werden. Sie mußte entblößt, nackt gemacht, ihrer Kleider und schönen Gegenstände beraubt werden, wodurch sie als Nation ihre Künste der Verführung spielen ließ. Solch geistiger Ehebruch, wie der ihrige es war, mußte für immer von der Erde verschwinden!
31 Wenn auch Oholiba gewisser Personen wie der Babylonier, mit denen sie geistige Prostitution getrieben hatte, müde geworden war, so bedeutete das nicht, daß sie mit einer von Herzen kommenden Reue zu Jehova umgekehrt wäre, um mit ihm versöhnt zu werden. Sie beging weiterhin geistige Unsittlichkeit mit Abgöttern. Sie war immer noch geneigt, ihren Bund mit Jehova zu übertreten und in ehebrecherischer Weise Bündnisse mit einer heidnischen Nation einzugehen, wenn sie dachte, dies würde sie als Nation retten. Dessen völlig gewahr, fuhr Jehova fort, zu der symbolischen Oholiba zu sagen:
32 „Denn dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die du gehaßt hast, in die Hand derer, von denen sich deine Seele mit Widerwillen abgewandt hat. Und sie sollen im Haß gegen dich vorgehen und all dein mühsam Erzeugtes wegnehmen und dich nackt und bloß lassen; und die Nacktheit deiner Taten der Hurerei und deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution sollen aufgedeckt werden. Diese Dinge werden dir angetan werden, weil du wie eine Prostituierte den Nationen nachgegangen bist, wegen der Tatsache, daß du dich mit ihren mistigen Götzen verunreinigtest. Auf dem Wege deiner Schwester [Ohola] bist du gewandelt; und ich werde ihren Becher in deine Hand geben müssen.‘ “ — Hesekiel 23:28-31.
33 Oholiba, die das untreue Jerusalem darstellt, sollte nicht denken, sie könnte dadurch, daß sie die Babylonier in der Folge gehaßt und sich mit ganzer Seele von ihnen widerwillig abgewandt hatte, den Folgen ihrer früheren, geistig unsittlichen Beziehungen mit ihnen entrinnen. So leicht ging das nicht. Die verhaßten Babylonier waren nicht willens, Oholibas Verbindlichkeiten ihnen gegenüber zu vergessen. Und wie stand es um deren höhere Verbindlichkeiten gegenüber Jehova, ihrem ehelichen Besitzer? Reue über ihre Zügellosigkeit den Babyloniern gegenüber war noch keine Reue gegenüber Jehova. Daher wollte er Oholiba für die Verletzung sowohl ihrer Verpflichtungen den Babyloniern gegenüber als auch ihren Verpflichtungen ihm gegenüber zahlen lassen, indem er sie den Händen der ihr entfremdeten Liebhaber, der Babylonier, übergab.
34 Ihre Nacktheit sollte vor allen Nationen enthüllt werden, indem ihre Geschichte als schamlose „Straßendirne“, als Prostituierte, aufgedeckt wurde, die in nationalem Umfang auf Gimpelfang ausging. Ihr Gott, dessen religiöses „Zelt“ in ihr war, mußte sie dafür strafen! Wenn ihre Untreue und ihre gegen ihn begangenen Verbrechen nicht so enorm gewesen wären, so wäre ihre Strafe auch nicht so groß gewesen! Das war schon bei ihrer Schwester Ohola der Fall, warum also jetzt nicht auch bei ihr?
35 Oholiba sollte nicht denken, daß sie eine Ausnahme von der Regel sei. Gewisser Ursachen wegen hatte ihre Schwester Ohola unwiderruflich leiden müssen. Was für eine historische Grundlage gab es denn für sie, zu denken, die Geschichte würde sich wegen derselben Ursachen, ja wegen noch ernsterer Ursachen, nicht an ihr wiederholen? Gleiche Verbrechen, gleiche Strafe! Jehova zeigte im voraus, daß er bei Oholiba keine Ausnahme machen würde, auch wenn sie Jerusalem darstellte, als er zu ihr sprach:
36 „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Den Becher deiner Schwester wirst du trinken, den tiefen und weiten. Du wirst ein Gegenstand des Gelächters und der Verspottung werden, da der Becher viel faßt. Mit Trunkenheit und Kummer wirst du erfüllt werden, mit dem Becher des Entsetzens und der Verödung, dem Becher deiner Schwester Samaria. Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen müssen, und seine Tonscherben wirst du benagen, und deine Brüste wirst du ausreißen. „Denn ich selbst habe geredet“ ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova.‘ “ — Hesekiel 23:32-34.
37 Anscheinend dreiundneunzig Jahre lang, von der Zeit der Zerstörung Samarias im Jahre 740 v. u. Z. an bis zum Beginn der ‘Zeit der Vergehung des Endes’ Jerusalems im Jahre 647 v. u. Z., hatte die ehebrecherische Oholiba Zeit gehabt, aus dem historischen, warnenden Beispiel ihrer Schwester Ohola Nutzen zu ziehen. Unglücklicherweise tat sie es nicht. (Hesekiel 4:6, 7; 21:25) Sie mußte aus der Hand Jehovas, des ehelichen Besitzers, den sie verlassen hatte, einen Trank von derselben Art trinken, den ihre Schwester Ohola (Samaria) im Jahre 740 v. u. Z. hatte trinken müssen. Nur wird der volle Becher an Menge mehr fassen, weil er ‘tief und weit’ ist und somit „viel faßt“. Sie wird den Trank trinken, den Trank nämlich, vor allen bösgesinnten Nationen ringsum „ein Gegenstand des Gelächters und der Verspottung“ zu werden. Sie wird entsetzt sein über die Schande und die Verödung, die über sie kommen wird. Man stelle sich bloß vor, daß Jehova dies über sie kommen lassen würde! Der volle Becher der nationalen Vernichtung, der Wegführung aus dem ihr von Gott gegebenen Heimatland und der internationalen Unehre wird genügen, daß sie sich trunken fühlt. Sie wird mit Kummer erfüllt werden, nicht über die Schmach, die sie auf den Namen Jehovas, ihres ehelichen Besitzers, brachte, sondern über ihren eigenen verlorenen Zustand. Doch wie reichlich auch der Trank sein mag, es wird nicht m e h r sein, als was ihr gebührt.
38 Sie muß den Trank bis zum letzten Tropfen trinken. Selbst die Feuchtigkeit, die in das poröse Material des Bechers eingesickert ist, muß sie ausschlürfen, indem sie die „Tonscherben“ des Bechers benagt und knirschend zerkaut. Sie muß Gottes Strafe für ihren untreuen, ehebrecherischen Lauf gegenüber dem Gott ihres Bundes vollständig bezahlen. Was Jehova über sie geredet hat, das muß sie durchmachen. Das warnende Beispiel ihrer Schwester war nicht etwas, worüber gespottet werden durfte.
WIE SICH DIE REGEL BEI DER CHRISTENHEIT AUSWIRKT
39 Was ist nun für die Christenheit, das heutige Gegenstück zu diesen beiden symbolischen Schwestern, Samaria und Jerusalem, zu erwarten, da sich diese Regel an der symbolischen Ohola und Oholiba so unfehlbar ausgewirkt hat? Wird sich vielleicht die biblische Geschichte an der Christenheit nicht wiederholen? Wird die Christenheit, da doch Oholiba (Jerusalem) denselben Becher trank wie ihre Schwester Ohola (Samaria), weil sie Oholas Verhalten gegenüber Jehova nachahmte, dem Trinken des gleichen Bechers ausweichen können, obwohl sie das Verhalten beider, Oholas und Oholibas, nachgeahmt hat? Wenn die Geistlichkeit und die Kirchenleute der Christenheit dies wähnen, sind sie sehr im Irrtum, da der wahre Gott, Jehova, in all seinen Wegen konsequent ist. Die Gewißheit, daß die Christenheit an sich die Wiederholung der Geschichte erfahren wird und daß sie den gleichen Becher trinken muß wie ihre Vorbilder der alten Zeit, wird noch durch das verstärkt, was Gott in seinem geschriebenen Wort, in den aufgezeichneten Prophezeiungen des letzten Buches der Bibel, gesprochen hat.
40 Was war es, das Oholiba um das Jahr 607 v. u. Z. gleichwie ihre Schwester Ohola erfahren sollte? Zunächst einmal würden sich ihre leidenschaftlichen Liebhaber gegen sie wenden. Ihr Vorgehen würde dazu führen, daß sie nackt ausgezogen würde; auch wird sie kinderlos gemacht, indem ihre Kinder als Gefangene weggeführt oder durch das Schwert strafender Kriegführung fallen werden; sie wird mit Feuer verbrannt; ihre Würde einer Königin wird zuschanden, da sie ihre königliche Stellung unter den Nationen verliert. Gibt es etwas Ähnliches, was sich in der neuzeitlichen Geschichte wiederholen müßte? Man höre, was Jehova durch Jesus Christus geredet hat, da es lauter denn je aus der Tonspur seines geschriebenen Wortes hervordröhnt:
41 „Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, bedeuten Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen. Und die zehn Hörner, die du sahst, und das wilde Tier [das die zehn Hörner auf seinen sieben Köpfen trägt], diese werden die Hure hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihre Fleischteile auffressen und werden sie gänzlich mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es ihnen ins Herz gegeben, seinen Gedanken auszuführen, ja ihren e i n e n Gedanken auszuführen, indem sie ihr Königtum dem wilden Tier geben, bis die Worte Gottes vollbracht sein werden. Und das Weib, das du sahst, bedeutet die große Stadt, die ein Königtum hat über die Könige der Erde.“
42 „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht. Erstattet ihr so, wie sie selbst erstattet hat, und tut ihr doppelt soviel, ja doppelt die Zahl der Dinge, die sie tat; in den Becher, in den sie ein Gemisch tat, tut doppelt soviel Gemisch für sie. In dem Maße, wie sie sich verherrlichte und in schamlosem Luxus lebte, in dem Maße gebt ihr Qual und Trauer. Denn in ihrem Herzen sagt sie beständig: ,Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und ich werde niemals Trauer sehen.‘ Darum werden an e i n e m Tag ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot, und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.“
43 Wem gelten diese Worte aus Offenbarung 17:15-18 und 18:4-8? Wer ist die „Hure“ in diesem Fall? Gemäß dem letzten Buch der Bibel gibt Jehova durch seinen Engel die Antwort: „ ‚Komm, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die auf vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Hurerei begingen, während die, welche die Erde bewohnen, mit dem Wein ihrer Hurerei trunken gemacht wurden.‘ Und in der Kraft des Geistes trug er mich in eine Wildnis hinweg. Und ich erblickte ein Weib, das auf einem scharlachfarbenen wilden Tier saß, das voll lästerlicher Namen war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Und das Weib war in Purpur und Scharlach gehüllt und war mit Gold und kostbaren Steinen und Perlen geschmückt und hatte in ihrer Hand einen goldenen Becher, der voll von abscheulichen Dingen und den Unreinigkeiten ihrer Hurerei war. Und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: ,Babylon die Große, die Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde.‘ Und ich sah, daß das Weib trunken war vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu.“ — Offenbarung 17:1-6.
44 Hier wird in der Tat eine Wiederholung der Geschichte vorausgesagt, die die historischen Merkmale dessen wiedergibt, was der ehemaligen Prostituierten, Oholiba, widerfuhr. Es zeigt sich, daß die in der Bibel beschriebene Behandlung der Ehebrecherinnen und Huren vom Jahre 607 v. u. Z., als Oholiba (Jerusalem) durch die Babylonier vernichtet wurde, nicht anders war als diejenige, die im Jahre 96 u. Z. für Ehebrecherinnen und Huren vorgeschrieben worden ist, um welche Zeit der christliche Apostel Johannes das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, schrieb. Mehr als siebenhundert Jahre waren verflossen, und noch keine Änderung! Auch wird keine Änderung vorgesehen und vorausgesagt für eine Zeit, die mehr als achtzehn Jahrhunderte später, nämlich heute, in unserem zwanzigsten Jahrhundert, käme; denn die Offenbarung sagt in Kapitel siebzehn und achtzehn die Ereignisse unseres gegenwärtigen Jahrhunderts voraus. Ungeachtet dessen, was die symbolische Hure, Babylon die Große, in ihrem Herzen auch immer sagen mag, muß sie die Strafe erleiden, die zügellosen Frauen gleich der ehemaligen Ohola und gleich der Oholiba von seiten Jehovas, der sie richtet, gehört. Seine Art der Bestrafung hat sich nicht geändert!
45 Der Wunsch ist der Vater des Gedankens, wenn die Christenheit in ihrem Herzen sagt, sie werde nicht das Geschick Babylons der Großen von heute erleiden. Seit Jahren ist sie nun davon in Kenntnis gesetzt worden, daß Babylon die Große das Weltreich der falschen, babylonischen Religion darstellt, und die Christenheit ist von dieser weltweiten Religionsorganisation der volkreichste und mächtigste Teil. Als solcher ist sie eine dieser religiösen „Huren“, deren Mutterorganisation Babylon die Große ist. — Offenbarung 17:5.
46 Demzufolge muß es der Christenheit so ergehen, wie es Babylon der Großen von seiten Jehovas Gottes ergeht. Und insofern, als die Christenheit besonders durch die ehebrecherische Oholiba (Jerusalem) dargestellt oder vorgeschattet wurde, ist es sicher, daß sie das katastrophale Ende Babylons der Großen teilen wird, und dieses läuft direkt parallel mit demjenigen der Prostituierten Oholiba. Hat denn die Christenheit an den Sünden Babylons der Großen teilgehabt, die sich bis zum Himmel aufgehäuft haben? Ja, und deshalb muß sie einen Teil der Plagen Babylons der Großen empfangen, die, wie es Gott verordnet hat, „an e i n e m Tag“ kommen sollen, nämlich Tod, Trauer, Hungersnot, „und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden“, und dies durch die Hand ihrer früheren Mitgenossen. — Offenbarung 18:4-8; 17:16.
47 Wir könnten ebensogut an die Christenheit denken, wenn Jehova fortfährt, seinem Propheten Hesekiel über das ungöttliche Verhalten Oholibas (Jerusalems) ihm gegenüber zu berichten, indem er sagt: „Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Darum, daß du mich vergessen hast und du darangingst, mich hinter deinen Rücken zu werfen, so trage auch du selbst deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution.‘ “
48 Die ehemalige Oholiba tat, was ihr in diesen Worten aus Hesekiel 23:35 zu tun geboten wurde, das heißt, sie mußte die bitteren Folgen ihrer geistigen Zügellosigkeit und ihrer Taten der Prostitution tragen. Die Christenheit wird unfehlbar dasselbe tun müssen.
49 Wir brauchen nicht allzu tief in den Geschichtsbericht hineinzuspähen, den die Christenheit hinterlassen hat, um zu erkennen, daß sie Jehova vergessen und ihn hinter sich geworfen hat. Sie hat sich nicht mit ihm verbündet noch sich ihm in der Hoffnung auf Schutz und Bewahrung angeschlossen. Sie hat mit den Politikern aller Nationen geistige Unsittlichkeit getrieben. Mit ihnen zusammen hat sie das abgöttische „Bild“ des symbolischen wilden Tieres, nämlich die Vereinten Nationen, als die notwendige Organisation für Weltfrieden und Sicherheit gutgeheißen und befürwortet. Dieses politische „Bild“, ursprünglich der im Jahre 1919 gegründete Völkerbund, ist das scharlachfarbene wilde Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, auf dem Babylon die Große geritten ist, seitdem es ins Dasein kam. Da sie ihren Blick von Jehova abwendet, wird sie von ihm keinen Schutz, keine Befreiung erhalten, wenn sich ihre politischen und weltlichen Verbündeten in ihrer Wut gegen sie wenden, um sie zu vernichten. — Offenbarung 13:14, 15; 14:9-11; 17:3-7.
50 Diese drastische Strafe wird nun binnen kurzem über die Christenheit kommen, und dies in der nahenden „großen Drangsal . . ., wie es seit Anfang der Welt . . . keine gegeben hat“. (Matthäus 24:15, 21, 22) Vorher aber muß die gesalbte Hesekiel-Klasse, die Jehova heute benutzt, seine wider die Christenheit lautenden richterlichen Entscheidungen weit und breit verkünden, als ob Gottes Richterspruch über sie ausgesprochen würde. Dies zeigen die Worte aus Hesekiel 23:36-42 an, die uns der Prophet Hesekiel der alten Zeit als nächstes in seinem Bericht sagt:
51 „Und Jehova sprach weiter zu mir: ,Menschensohn, wirst du Ohola und Oholiba richten und ihnen ihre Abscheulichkeiten kundtun? Denn sie haben Ehebruch begangen, und es ist Blut an ihren Händen, und mit ihren mistigen Götzen haben sie Ehebruch begangen. Und außerdem ließen sie ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ihnen zum Fraß durch das Feuer gehen. Und noch dies haben sie mir angetan: Sie haben mein Heiligtum an jenem Tage verunreinigt, und meine Sabbate haben sie entweiht. Und wenn sie ihre Söhne ihren mistigen Götzen geschlachtet hatten, gingen sie sogar daran, an jenem Tage in mein Heiligtum zu kommen, es zu entweihen, und siehe! das ist, was sie inmitten meines Hauses getan haben. Und darüber hinaus, als sie begannen, nach den Männern zu senden, die von fern her kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde, da, siehe! sie kamen, für die du dich gewaschen, deine Augen geschminkt und dir Schmuck angelegt hattest. Und du setztest dich auf ein herrliches Ruhebett, davor ein zugerichteter Tisch, und mein Räucherwerk und mein Öl stelltest du darauf.
52 Und der Schall einer sorglosen Volksmenge war in ihr, und zu den Männern aus der Menschenmasse wurden Trunkenbolde aus der Wildnis hineingebracht, und sie gingen daran, Armspangen an die Hände der Frauen zu legen und schöne Kronen auf ihr Haupt.‘ “
DIE GEGEN DIE CHRISTENHEIT FORMELL VORGEBRACHTE ANKLAGE
53 Was für eine Anklage dies gegen die Christenheit doch ist, die ihr Vorbild der alten Zeit widerspiegelt! Diese Anklage ist von der heutigen Hesekiel-Klasse, den gesalbten christlichen Zeugen Jehovas, des Gottes Hesekiels, vorgebracht worden. Gleichwie die ehemalige Ohola und Oholiba hat die Christenheit geistigen Ehebruch begangen gegenüber dem Gott, den anzubeten sie bekennt, dem Gott der Bibel. Die biblische Frage, die in Jakobus 4:4 aufgeworfen wird, verdient daher, von ihr beachtet zu werden. Sie lautet: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“
54 Die anhaltende Freundschaft der Christenheit mit den Politikern, den Militärstreitkräften und den Profitmachern des Großgeschäfts dieser Welt ist ein öffentlicher Skandal. Als der vorherrschende Teil der „großen Hure“, Babylons der Großen, ist die Christenheit eine Religionsorganisation gewesen, „mit der die Könige der Erde Hurerei begingen, während die, welche die Erde bewohnen, mit dem Wein ihrer Hurerei trunken gemacht wurden“. Die Christenheit dominiert in der symbolischen „Stadt, die ein Königtum hat über die Könige der Erde“. — Offenbarung 17:1, 2, 18.
55 Die Religionssekten der Christenheit haben auch „mit ihren mistigen Götzen“ geistigen Ehebruch getrieben. Eines der jüngsten und größten Dinge, die von ihr vergöttert wurden, ist das „Bild“ des symbolischen wilden Tieres der Weltpolitik, nämlich die Vereinten Nationen, zu denen die meisten der sogenannten christlichen Nationen gehören. — Hesekiel 23:37; Offenbarung 13:14, 15; 14:9-11; 16:2.
56 Kann denn von den Religionssekten der Christenheit gesagt werden, daß „Blut an ihren Händen“ ist? So, wie die ehemalige Ohola und Oholiba ihre Söhne durch das Opferfeuer gehen ließen, das vor dem mistigen Götzenbildnis des falschen Gottes Molech brannte, so haben auch die Sekten der Christenheit veranlaßt, daß ihre Söhne ihr Blut als Opfer für den blutdürstigen Gott Mars, den römischen Kriegsgott, vergossen haben. Und all dies im Namen dessen, was sie Christentum nennen! Die mit Blut befleckten Hände der Anhänger der Christenheit zeugen davon, daß sie ihre religiösen Söhne geopfert hat, und dies durch fanatische, barbarische Kreuzzüge gegen die Mohammedaner des Nahen Ostens, ja durch Kriege in ihren eigenen Reihen, die zwischen Katholiken und Protestanten tobten, durch die religiöse Inquisition, bei der teuflische Martern gegen diejenigen angewandt wurden, die man als Ketzer betrachtete, durch Kriege zwischen den Nationen der Christenheit, in denen Katholiken gegen Katholiken und Protestanten gegen Protestanten aufgeboten wurden, und durch zwei Weltkriege, die beide direkt in der Christenheit begannen.
57 Und was noch schlimmer ist: Sie sind, indem sie den biblischen Gott gänzlich mißachteten, an dem Tage, da sie solche Abscheulichkeiten begingen, mit blutbefleckten Händen in das hineingegangen, was sie Gottes Heiligtum nennen, ja an dem Tage, den sie ihren Sabbattag nennen. Auf diese Weise haben sie in Wirklichkeit Gottes Heiligtum verunreinigt und entweiht und somit in hohem Grade das falsch dargestellt, wofür das wahre Haus Gottes steht. Welches Blutkonto hat doch Gott als Zeichen seiner Mißbilligung mit der Christenheit zu bereinigen!
58 Wie durch Oholiba (Jerusalem) dargestellt, können wir die Christenheit als jemand schildern, der gleich einer berufsmäßigen Hure handelt. Sie hat Kunden gesucht, hat sie einladen lassen, sich mit ihr zu unchristlichem Verkehr zu verbinden. Schau nur, wie sie sich wäscht, um jeden anstößigen Geruch zu entfernen! Schau, wie sie ihre Augen bemalt, um sie größer und glänzender erscheinen zu lassen! Schau, wie sie sich mit Schmucksachen ziert, um unwiderstehlich verlockend zu erscheinen! Schau, wie sie sich auf einem herrlichen Lager, vor dem ein Tisch steht, zurücklehnt! Das Räucherwerk, das auf dem Tisch brennt, und das wohlriechende Öl, das darauf steht, damit man sich damit einreibe, hat sie von dem genommen, was in Wirklichkeit Gott gehört. Als Antwort auf den Boten, den sie aussandte, sollten ihre angelockten Kunden aus allen weltlichen Teilen dieses Systems der Dinge, das mit Jehova Gott in Feindschaft ist, herkommen. Ihr Bordell wird zu einer Stelle, von der aus, trotz verschlossener Türen und Fenster, der Schall einer sorglosen Menge kommt, die sich sinnlichen Vergnügungen hingibt. Eine Menschenmasse ist zu sinnlicher Befriedigung zu ihr hingeströmt. Sind auch Trunkenbolde bei dieser unterschiedslosen Masse willkommen gewesen? Jawohl, auch wenn sie einer so niederen Klasse entstammen, wie sie in der Wildnis zu finden ist.
59 Weil die Sekten der Christenheit solch weltlichen Menschen die Religion leichtmachten und weil sich diese ihr als Kirchenmitglieder anschließen und gleichzeitig weiterhin ein Teil dieser selbstsüchtigen, götzendienerischen und blutbefleckten Welt sein konnten, ließen sich alle diese Elemente der menschlichen Gesellschaft wie Herdentiere in die mit einer Hure verglichene Christenheit hineintreiben. Als Entgelt für irgendwelche religiösen Gunstbezeugungen, die ihnen sinnliches Vergnügen verschafften, verherrlichten sie sie. Um unter diesen Umständen ihre von Blut geröteten Hände zu verzieren, legten sie Armspangen um ihre Handgelenke und setzten schöne Kronen auf die Häupter ihrer Sekten, wodurch sie der Geistlichkeit eine gewisse religiöse Leitung über ihr Leben einräumten. Dies ist zu einem alten Brauch geworden.
60 Soll dies aber für immer so weitergehen, und wird es unsere Generation überdauern? Nach dem, was Jehova nun zu Hesekiel in folgenden Worten sagt, wird dies nicht der Fall sein: „Dann sprach ich hinsichtlich der durch Ehebruch Verbrauchten: ,Nun wird sie ihre Prostitution weiter begehen, ja sie selbst.‘ Und man fuhr fort, zu ihr einzugehen, so, wie man zu einem Weibe, die eine Prostituierte ist, eingeht; auf diese Weise gingen sie zu Ohola und zu Oholiba als Weibern der Zügellosigkeit ein. Was aber gerechte Männer betrifft, sie sind es, die sie mit dem Gericht für Ehebrecherinnen und mit dem Gericht für Blutvergießerinnen richten werden; denn Ehebrecherinnen sind sie, und es ist Blut an ihren Händen.“ (Hesekiel 23:43-45) Da die Christenheit somit nicht aufhören wird, ‘ihre Prostitution zu begehen, ja sie selbst’, so muß dem Begehen ihrer geistigen Prostitution Halt geboten werden, indem andere das Gericht für Ehebrecherinnen vollstrecken und dasjenige, das für Weiber bestimmt ist, die sich des willentlichen Blutvergießens schuldig gemacht haben.
DIE ‘GERECHTEN MÄNNER’ FÜR DAS GERICHT DER CHRISTENHEIT
61 Wer aber sind diese ‘gerechten Männer’, die das Gericht an ihr vollstrecken werden? Weder Hesekiel und seine Mitverbannten, Daniel, Chananja, Mischael und Asarja, noch der Prophet Jeremia in Jerusalem und sein Sekretär Baruch und seine Freunde, Ebed-Melech, der Äthiopier, und die Hausgemeinschaft der Rechabiter. (Hesekiel 14:14, 20; Daniel 1:1-7; Jeremia 35:1-19; 36:4-32; 45:1-5) Diese bewährten Männer hatten in den Jahren 609 bis 607 v. u. Z. keinerlei Anteil an der Vollstreckung des Gerichts Jehovas an Oholiba (Jerusalem). Statt dessen waren es die Assyrer, die Ohola (Samaria) im Jahre 740 v. u. Z. vernichteten, und die Babylonier, die Oholiba (Jerusalem) im Jahre 607 v. u. Z. zerstörten.
62 Somit sind mit den hier erwähnten ‘gerechten Männern’ die früheren leidenschaftlichen Liebhaber Oholibas (Jerusalems) gemeint, von denen sich ihre Seele schließlich widerwillig abwendet und die sich daher gegen sie wenden und sie ruinieren. Wie aber könnten solche babylonischen Gerichtsvollstrecker „gerechte Männer“ genannt werden, da sie doch Heiden waren? Dies war ein Vergleich. So groß war in Jehovas Augen die Bosheit Oholibas (Jerusalems), daß die Babylonier, die er als seine Urteilsvollstrecker benutzte, im Vergleich dazu in seinen Augen ‘gerecht’ waren. Da Oholiba (Jerusalem) ihren heiligen Bund mit Jehova als ihrem Gott in so offenkundiger Weise brach, war sie tadelnswerter als die heidnischen Babylonier. Außerdem vollstreckten diese das „gerechte“ Gericht Jehovas an Oholiba (Jerusalem), das Gericht, das Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen verdienen. (Hesekiel 23:22-27) In ähnlicher Weise sind in unseren Tagen die ‘gerechten Männer’ nicht Jehovas christliche Zeugen, sondern es sind die ehemaligen weltlichen Verbündeten der Christenheit, die sie schließlich hassen und sich gegen sie wenden werden, um Gottes Urteil an ihr zu vollstrecken.
63 Daß dies das richtige Verständnis des Ausdrucks „gerechte Männer“ ist, wird durch Jehovas Schlußworte über Oholiba bestätigt: „Denn dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Man wird eine Versammlung wider sie heraufführen und sie zu einem Gegenstand des Schreckens und zu Plündergut machen. Und die Versammlung soll sie mit Steinen bewerfen, und man wird sie mit ihren Schwertern niederhauen. Ihre Söhne und ihre Töchter wird man töten, und ihre Häuser wird man mit Feuer verbrennen. Und ich werde gewißlich Zügellosigkeit aus dem Lande aufhören lassen, und alle Frauen werden sich zurechtbringen lassen müssen, so daß sie nicht nach eurer Zügellosigkeit tun werden. Und man soll eure Zügellosigkeit auf euch bringen, und die Sünden eurer mistigen Götzen werdet ihr tragen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin.‘ “ — Hesekiel 23:46-49.
64 Die Versammlung der babylonischen Soldaten, die Jehova wider Oholiba (Jerusalem) heraufführte, machte im Jahre 607 v. u. Z. Jerusalem zu einem Gegenstand des Schreckens, als sie seine starken Mauern erbrach, in die Stadt eindrang, sie plünderte, das Plündergut forttrug und sie mit Feuer verbrannte. (2. Könige 25:1-17; 2. Chronika 36:17-19; Jeremia 52:6-23) Zweifellos waren die Steine, die die Babylonier während der langen Belagerung in die Stadt schleuderten, von beträchtlicher Größe, so daß sie viel Schaden anrichteten und viele Todesfälle verursachten. Außerdem wurden viele der Söhne und Töchter Jerusalems, nachdem man in die Stadt eingebrochen war und danach, durch babylonische Schwerter umgebracht. Dadurch, daß alle brennbaren Häuser, die übriggeblieben waren, in Brand gesteckt wurden, wurde die Verwüstung vollständig. So wurde veranlaßt, daß durch die Vernichtung Oholibas (Jerusalems) die geistige Zügellosigkeit und der Götzendienst aus dem Lande verschwanden. Welch schreckliche Folgen hatte sie sich zugezogen, indem sie Dinge getan hatte, die in Jehovas Augen so abscheulich sind! Was über sie hereinbrach, sollte für die anderen „Weiber“, das heißt die Nationen, eine Warnung und eine Mahnung sein, nicht ihrem Beispiel zu folgen.
65 Hat sich die Christenheit durch das warnende Beispiel Oholibas (Jerusalems) zurechtweisen lassen, so daß sie ihre geistige Zügellosigkeit und ihre Anbetung mistiger Götzen nicht nachgeahmt hätte? Als Antwort muß gesagt werden, daß sich Oholiba das warnende Beispiel ihrer Schwester Ohola (Samarias) nicht zu Herzen nahm, und so wird auch die Christenheit das warnende Beispiel der sorglosen Oholiba (Jerusalems) nicht beherzigen. Sie ist dazu verurteilt, geplündert und zu einem Gegenstand des Schreckens, zu Trümmern zu werden. Nicht mehr lange wird ihre gegenwärtige Freundschaft mit der Welt dauern, noch wird sie ihr Bett unmoralischer Liebe weiterhin mit den weltlichen Elementen dieses Systems der Dinge teilen können. Ihre politischen, militärischen und anderen weltlichen Liebhaber werden Gründe finden, diese verbrauchte, alte Hure zu hassen, und werden sich im Grimm gegen sie wenden. Jehova wird sie als ein Heer von Vollstreckern seines gerechten Gerichts gegen sie herbeiführen, und das falsche, heuchlerische Christentum wird von der Erde weggebrannt werden. Schrecklich wird der Ruin dieses symbolischen Weibes, der Christenheit, sein, die sich nicht durch das in Jehovas Wort aufgezeichnete warnende Beispiel hat zurechtweisen lassen. Niemand kann diese warnenden Beispiele außer acht lassen und ungestraft davonkommen!
66 All dies geschieht zu einem Zweck. Zu welchem wohl? Um Gottes Vorhaben bekanntzumachen: „Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin.“ (Hesekiel 23:49) Diese Worte sollten wir uns zu Herzen nehmen. Der Name des Souveränen Herrn Jehova war es, der mit den furchtbaren Ereignissen des göttlichen Gerichts im Jahre 607 v. u. Z. verknüpft war. In seinem eigenen Namen hat Jehova diese Ereignisse durch seine Propheten voraussagen lassen. Zur Rechtfertigung seines eigenen Namens ließ er als Souveräner Herr sie auf unwiderstehliche Weise eintreten und dadurch seine richterlichen Entscheidungen vollstrecken. Mögen sich alle, die Jehova heute außer acht lassen, vorsehen! Ob es einem gefällt oder nicht, die nahende Vernichtung der Christenheit wird gemäß seinen warnenden Beispielen, seinen Prophezeiungen und seinen unabänderlichen Verordnungen eintreten. Dadurch werden die Menschen erkennen müssen, daß er, der sein unveränderliches Wort erfüllt, Jehova ist.
67 Uns allen, die wir schon auf friedliche Weise zu einer Erkenntnis dieses Souveränen Herrn gekommen sind, wird dadurch dieses göttliche Vorhaben machtvoll bestätigt werden. Überzeugter denn je, werden wir auf scheueinflößende Weise erkennen, daß er in der Tat Jehova ist, und so werden wir ihm noch mehr als je zuvor Ehrfurcht zollen.