1. Mose 3:16-20
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ändert sich – von Gott so vorgesehen?
Als Konsequenz für ihre Sünde sagt Gott zur Frau: „Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, doch er wird über dich herrschen“.
Bedeutet dies, dass Gott es so wollte, dass der Mann nun auf seine Frau herab blickt und sie buchstäblich beherrscht?
Thom meint, dass der Punkt – sie würde sich nach ihrem Mann sehnen – eher damit zu tun hat, dass sie nun nicht mehr den ganzen Tag zusammen sein können,wie das im Paradies der Fall gewesen war und mit welchem Bedürfnis Gott die Frau erschaffen hatte.
Nun konnten sie kein angenehmes und bequemes Leben mehr im Paradies führen und sich, wenn sie Hunger haben, einfach irgendwelche Früchte pflücken und essen, auf die sie gerade Appetit haben. Nun muss der Mann hart arbeiten. Wer mal längere Zeit auf dem Land war und einen Bauern bei der Arbeit zugesehen hat, der weiss, wie zeitaufwendig so etwas ist. Auch die Frau eines Bauern sieht ihren Mann nicht viel – außer beim Essen und vielleicht einige Stunden am Abend. Denn er arbeitet auf dem Feld und im Stall, während sie den Haushalt führt.
Wie gesagt: wir müssen dabei berücksichtigen, wie Gott die Menschen erschaffen hat und wir das Leben war, das er eigentlich für sie vorgesehen hatte. Sie sollten viel Zeit miteinander in einem Paradies verbringen. Sie sollten ein angenehmes Leben haben und die Aufgabe, die er ihnen gegeben hatte, sollten sie gemeinsam erfüllen.
Wir wissen nicht, wie lange sie bereits im Paradies gelebt hatten, bis es zum Sündenfall kam. Aber die Veränderung war sicherlich für die Frau gravierend und sehr schmerzlich.
Ich denke da an die Veränderung, die ich selbst in meiner Ehe erlebt habe und wie schmerzlich es für mich war:
Am Anfang hatte Thom „nur“ Nachts gearbeitet, als Zeitungszusteller. So war er Nachts weg, während ich ja eh geschlafen habe. Nach dem Frühstück legte er sich für einige Stunden hin und ab Mittag bis Abend hatten wir Zeit. Wir haben viel miteinander unternommen und es war eine tolle Zeit, die ich absolut genossen habe. Es war so schön, viel Zeit zusammen in der Natur zu verbringen und dabei tolle Gespräche zu führen.
Das ging bis vor 2 Jahren so – also gute 7 Jahre und ich war echt verwöhnt ?
Dann hat sich seine Arbeit verändert und er hatte mehrere Tage die Woche zusätzlich tagsüber Fahrten zu erledigen und so wurde die gemeinsame Zeit weniger. Entweder fuhr er nach einer langen Nacht und einigen wenigen Stunden Schlaf viele Stunden, oder – an den Tagen, wo er nicht fahren musste – war er todmüde und musste den Schlaf nachholen, so dass ich ihn schlafen ließ. Auf einmal ging es mir nicht anders, als der Bauersfrau. Wenn ich meinem Frust Luft machte, wies er mich liebevoll darauf hin, dass das anderen Frauen täglich und seit Jahren so geht: der Mann geht Morgens aus dem Haus, fährt zur Arbeit, kommt spät am Abend wieder, ißt etwas, fällt aufs Sofa und schläft meist noch vor dem Spielfilm ein.
Er hat Recht, ich war einfach nur verwöhnt, weil es am Anfang der Ehe anders war. Wenn er wach war, nahm er sich natürlich Zeit für mich und wir haben auch was zusammen unternommen – aber halt seltener – und wir haben weiterhin intensive Gespräche, aber diese oftmals per Mail oder Whatsapp, weil er viel unterwegs ist.
Inzwischen ist es mit dem Tagesfahrten weniger geworden und ab nächsten Monat wird es wieder geregeltere Arbeitszeiten geben. Ich freue mich schon darauf, meinen Mann dann wieder mehr für mich zu haben.
Aber durch diese Erfahrung kann ich den Schock gut nachvollziehen, den Eva hier nun bekommt ?
This entry was posted in 1. Mose, Jule by Jule with no comments yet
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.