Das Abendmahl des Herrn
Heute hat Peter mal das Programm übernommen. Nach dem gemeinsamen Singen der Lieder „Ursprung und Ziel“, „In Wein und Brot“ und „Siehst du das Lamm?“ hat er Psalm 22 gelesen:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie verzweifelt, doch du bist so weit weg, nirgendwo scheint mir Rettung in Sicht zu sein. Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich zu dir um Hilfe, aber du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe. Du bist doch der heilige Gott! Du bist es, dem das Volk Israel seine Loblieder singt. Unsere Vorfahren haben sich auf dich verlassen, und du hast ihnen immer wieder geholfen. Zu dir schrien sie und wurden gerettet. Sie vertrauten dir, und du hast sie nicht enttäuscht. Und was ist mit mir? Ein Wurm bin ich, kein Mensch mehr – nur noch Hohn und Spott hat man für mich übrig. Alle Leute machen sich über mich lustig. Wer mich sieht, verzieht sein Gesicht und schüttelt verächtlich den Kopf. »Überlass Gott deine Not!«, lästern sie, »der soll dir helfen und dich retten! Er liebt dich doch, oder etwa nicht?« Du, Herr, hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen. Schon an ihrer Brust hast du mich Vertrauen gelehrt. Du bist mein Gott, seitdem mein Leben begann. Seit der Stunde meiner Geburt bin ich auf dich angewiesen. Bleib mir jetzt doch nicht fern! Groß ist meine Angst! Weit und breit gibt es keinen, der mir hilft. Viele Feinde kesseln mich ein, umringen mich wie wilde Stiere. Sie reißen ihr Maul auf wie brüllende Löwen, die ihre Beute zerfleischen wollen. Meine Kraft schwindet wie Wasser, das versickert, und alle meine Knochen sind wie ausgerenkt. Mein Herz verkrampft sich vor Angst, und meine ganze Kraft ist dahin, verdorrt wie eine staubige Tonscherbe. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du lässt mich im Tode versinken. Eine Meute böswilliger Menschen umkreist mich, gierig wie wildernde Hunde. Hände und Füße haben sie mir durchbohrt. Ich kann alle meine Knochen zählen. Sie aber starren mich schadenfroh an. Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf und losen um mein Gewand. Herr, wende dich nicht länger von mir ab! Nur du kannst mir neue Kraft geben, komm mir schnell zu Hilfe! Rette mich vor dem tödlichen Schwert, bewahre mich vor den Krallen der Hundemeute! Ich habe doch nur dieses eine Leben! Reiß mich heraus aus dem Rachen der Löwen und beschütze mich vor den Hörnern dieser wilden Stiere! Und tatsächlich, Herr: Du hast mich erhört! Ich will meinen Brüdern deinen Namen bekannt machen, vor der ganzen Gemeinde will ich dich loben. Alle, die ihr den Herrn achtet, preist ihn! Ihr Nachkommen von Jakob, ehrt ihn! Begegnet ihm in Ehrfurcht, ihr vom Volk Israel! Denn er hat den Hilflosen nicht verachtet, über sein Elend ging er nicht hinweg. Nein, Gott wandte sich nicht von ihm ab, sondern hörte auf ihn, als er um Hilfe schrie. Herr, jetzt habe ich allen Grund, dir vor der großen Gemeinde ein Loblied zu singen. Was ich dir in meiner Not versprochen habe, löse ich nun ein; alle, die Ehrfurcht vor dir haben, sind meine Zeugen. Die Armen sollen sich wieder satt essen. Alle, die nach dem Herrn fragen, sollen ihn loben. Euer Leben lang dürft ihr euch daran freuen! Auch in den fernsten Ländern werden Menschen Gott erkennen und zu ihm umkehren, ja, alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen. Denn der Herr ist König, er herrscht über alle Nationen. Auch die Großen dieser Erde müssen vor ihm niederfallen, sie, die immer mehr als genug zu essen hatten. Ja, vor ihm werden einmal alle Menschen ihre Knie beugen, alle Sterblichen, denen das Leben zwischen den Fingern zerrinnt. Die kommenden Generationen werden ihm dienen, eine wird der nächsten von ihm erzählen. Selbst die Menschen, die noch nicht geboren sind, werden von seinen gerechten Taten hören, und man wird sagen: »Der Herr hat es vollbracht!«“
Psalm 22:2-32 HFA
Nun sind wir alle auf das Thema eingestimmt, denn hier ist vorausschauend von dem die Rede, was Jesus für uns getan hat. Es war nicht mal eben schnell, sondern er hat wirklich viel durch gemacht, bevor er sein Leben für uns gegeben hat. Eigentlich sollte jeder mal den Film „Die Passion Christi“ gesehen haben, damit uns klar wird, was da eigentlich passiert ist
Jesus hat sein Leben für uns gegeben, weil und obwohl wir alle Sünder sind. Er war bereit, alles zu geben, damit wir unbefangen zu unserem himmlischen Vater kommen können. Am Kreuz bittet er sogar den Vater, dass er denen vergibt, die ihm das angetan haben, „denn sie wissen nicht, was sie tun“. Er vergibt Ihnen, obwohl er allen Grund gehabt hätte, sie zu verfluchen.
Für uns ist das mit der Vergebung nicht immer einfach. Aber wir sollten uns in den Sinn rufen, dass auch derjenige, der uns gerade so nervt oder der uns so viel angetan hat, ein Kind Gottes ist und dass Jesus auch für ihn gestorben ist.
Die Geschichte von Corrie ten Bloom kam zur Sprache. Sie hatte eine Ansprache über das Thema Vergebung gehalten. Im Anschluss kam ein Mann auf sie zu und bat sie um Vergebung. Sie erkannte in ihm den Mann wieder, der ihre Familie im KZ auf dem Gewissen hatte. Ein Gefühlschaos brach über sie herein. Aber dann drückte sie die Hand, die der Mann ihr reichte. Sie sagte, dass Vergebung kein Gefühl ist, sondern eine Entscheidung.
Das Beispiel mit der KirchenGlocke kam zu Sprache. Man zieht an einem Seil und sie läutet. Wenn sie wieder los gelassen wird, schwingt sie sich langsam aus, bis sie ganz zur Ruhe kommt. Auch wenn wir vergeben, kommen wir nicht unbedingt sofort zur Ruhe. Aber mit der Entscheidung zu vergeben, lassen wir das Seil der Glocke los. Unsere Gefühle werden noch eine Weile brauchen, bis sie ganz zur Ruhe kommen. Aber wir sind dabei ja nicht allein, können mit all dem Schmerz ja zu unserem Schöpfer gehen
Wenn wir nicht vergeben, schaden wir uns selbst. Thom sagte, dass davon meine Nackenschmerzen kommen, denn die Last liegt noch auf meinen Schultern. Ich muss vergeben und los lassen, damit die Last abfällt. Wie ihr seht, hab ich dazu mal ein sehr schönes Bild hier bei Facebook gesehen 😉
Wir sollten uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir selbst ja Sünder sind und nicht nur unseren Gott immer wieder mit unseren Fehlern „erfreuen“. Auch wir benötigen Vergebung. Wenn uns das klar ist, können wir wohl eher vergeben
Im Rahmen des ganzen wurden Brot und Wein geteilt
Es wurde noch empfohlen, sich in Ruhe zu Hause noch mal Jesaja Kapitel 53 durch zu lesen – aber das tun wir ja eh in den nächsten Tagen im Rahmen der chronologischen Bibellesung 😉
Nachdem wir gemeinsam das wundervolle Essen genossen haben, das Brigitte und Peter gestern für uns alle vorbereitet haben, klang das Beisammensein Nachmittags langsam aus
Wie ihr bemerkt haben, sind wir nicht zu dem normalen Thema für den Sonntag gekommen, daher werden wir am nächsten Sonntag das Kapitel 23 vom 5. Buch Mose behandeln
Wir wünschen allen noch einen schönen Tag und eine gesegnete Woche 😘💐
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