Wir lesen ja seit Anfang des Jahres die Bibel chronologisch und sind zur Zeit im 1. Buch Mose Kapitel 29 – dabei sind wir bereits einigen Fällen begegnet, wo es ebenso war:
Adam und Eva hinterfragen die Aussage der Schlange nicht und werden aus dem Paradies geworfen und die Folgen davon – die Unvollkommenheit – tragen auch wir heute noch (1. Mose Kapitel 3)
Abraham und Sarah
Sie können keine Kinder bekommen, aber da sie von Jehova die Zusage haben, dass sich durch Abrahams Same mal alle Nationen segnen werden (Kapitel 12) und sie dennoch 10 Jahre danach keine Nachkommen haben, nehmen die die Angelegenheit selbst in die Hand. Sie denken „hier ist dann wohl Eigeninitiative gefragt“ und Sarah gibt ihrem Mann ihre Magdt als Nebenfrau bzw Leihmutter (Kapitel 16)
Sie bekommen auf diese Weise einem Sohn: Ismael. Aber das Ergebnis ist nicht ganz so schön. Es beginnt damit, dass sich Hagar über Sarah überhebt, da diese keine eigenen Kinder bekommen kann. Dann schaut Ismael hochmütig auf den kleinen Bruder Isaak mit dem Ergebnis, dass Abraham ihn und seine Mutter weg schicken muss (Kapitel 21)
Jakob und Rebekka
Später bekommt Isaak mit Rebekka nach 40 Jahren Ehe mit Jehovas Hilfe endlich ein Kind – ach ne, sind ja zwei – aber es kommt zu Probleme, als der eigentlich Erstgeborene, Esau, leichtfertig sein Erstgeburtsrecht an den jüngeren verkauft (25:29). Als es darum geht, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will, bekommt Rebekka dies mit und meint, sie müsse etwas unternehmen, damit der Vater den segnet, dem das Recht zusteht. Denn immerhin hatte es Esau ja an Jakob verkauft und zum anderen hatte Jehova ja noch während der Schwangerschaft gesagt, dass Jakob derjenige sein würde, dem der andere dienen würde (25:26)
Isaak will also Esau segnen und Rebekka meint, dies verhindern zu müssen. Sie fragt nicht Jehova und scheinbar geht sie auch nicht davon aus, dass Jehova dies selbst regeln könne. Wie dem auch sei, ist sie der Ansicht, sie wäre nun gefragt, sie müsse nun handeln.
Und so weist sie den jüngeren Sohn an, dem Vater vorzuspielen, er sei Esau, um den Segen zu bekommen. Mir ist beim Anhören aufgefallen, dass Isaak mehrfach fragt, ob er auch wirklich Esau sei. Also erweckte Jakob nicht einfach nur den Eindruck, sondern er log den Vater mehrfach an.
Er bekommt zwar den Segen, zieht sich aber den Zorn des Bruders zu, der sogar vorhat, ihn zu töten, wenn der Vater tot ist (Kapitel 27). So muss Jakob fliehen und so nicht nur sein Zuhause und damit das verheißene Land verlassen, sondern auch dort leben, wo sein Großvater auf garkeinen Fall wollte, dass sein Sohn dorthin zurück gehen würde (24:5-6) .
Aber damit nicht genug: er wird von seinem Schwiegervater übers Ohr gehauen, indem er dieselbe Tatsache nutzte, mit der er selbst seinen Vater ausgetrickst hatte: er schickt ihm im Dunkeln die falsche Frau ins Bett und so ist er vor Gott mit Lea verheiratet, muss weitere 7 Jahre um „die richtige Braut“ dienen und dadurch sind weitere Probleme direkt vorprogrammiert. Die beiden Frauen wetteifern um seine Liebe und das geht scheinbar am besten durch Söhne. Dabei werden noch die Mägde der beiden mit hineingezogen und so hat Jakob insgesamt 4 Frauen (Kapitel 28)
Aber damit nicht genug: die Brüder sind eifersüchtig auf Josef und verkaufen ihn in die Sklaverei und so trauert Jakob viele Jahre um den geliebten Sohn (Kapitel 37). Ja, am Ende wird alles gut – aber das Leben von Jakob war wahrlich kein Zuckerschlecken
Ja, wir können bereuen und umkehren, aber die Konsequenzen für unser verkehrtes Handeln müssen wir selbst tragen und ganz ehrlich: bei Abraham und Sarah und Jakob und Rebekka finde ich das Handeln eigentlich verständlich. Im übrigen hatte auch Rebekka die Konsequenzen zu tragen, dass sie Jakob zu dem Betrug angestiftet hatte, denn direkt danach musste Jakob ja fliehen und sie sah ihn nie wieder in ihrem Leben. Das sehen wir daran, dass sie zu Jakob sagte, sie würde nach ihm schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte (27:45), das aber nie geschehen war. Wir lesen hinterher nur, dass beide Brüder gemeinsam den Vater beisetzten (25:9-10)
Aber noch viel krasser finde ich eine Geschichte, die sich deutlich später abspielt:
David und Bathseba
Wir haben nun schon mehrfach darüber gesprochen, dass alles, was uns von Gott weg bringt oder seinen Platz einnimmt, in Wirklichkeit Götzendienst ist <—- Alles was uns davon abhält, Jehova so zu dienen, wie er das gerne möchte. Zum einen hat er ja das Recht dazu, denn er hat uns erschaffen und daher ist der eigentliche Sinn unseres Lebens, dass wir Gott dienen (sagt ER selbst) und zum anderen weiß er als unser Schöpfer besser als wir, was uns wirklich glücklich macht
Ok
David geht also abends auf seiner „Dachterasse“ spazieren und sieht Batseba, die badet – natürlich ist sie dabei nackt und wie die Bibel sagt, wunderschön. David erkundigt sich über sie, da er hin und weg ist. Man teilt ihm mit, dass diese Frau verheiratet ist, aber das kann ihn auch nicht mehr halten. Diese oder keine, diese muss er unbedingt haben und da ist ihm egal, was Jehova dazu sagt. Vielleicht hat er sich gedacht „Jehova will ja, dass ich glücklich bin und das werde ich nur, wenn ich diese Frau haben kann. Das muss ER einfach verstehen…“
Und dann rennt er sehenden Auges In sein Unglück: er lässt sie holen und nimmt sich, was er will. Batseba wird schwanger, aber da der Ehemann die ganze Zeit an der Front war, konnte man ihm das Kind nicht unterschieben (2. Samuel Kapitel 11 und folgende). Davids Tricks helfen da nichts und da bleibt nur, den Mann umzubringen und schnell die Witwe zu heiraten, es passiert ja häufiger, dass Kinder zu früh geboren werden und dann ist das Kind ganz legitim Seins und Batsebas
So weit, so gut. Der Plan geht auf und sie bekommt das Kind🤗, juhu, alles gut gegangen 😁, keiner hat’s gemerkt
Aber dann schickt Jehova den Propheten Nathan und macht ihm klar, wie ER das sieht und David kommt zur Besinnung, entschuldigt sich und bereut. Jehova nimmt beides an, lässt ihm aber auch ganz klar sagen, dass und welche Konsequenzen das haben würde (12:11-15). David versucht noch alles, um den Tod des Kindes abzuwenden, er fastet und betet Tag und Nacht („wir beten und bitten die ganze Zeit“) – aber Jehova hält Wort und das Kind stirbt. Zwar bekommt er mit Batseba einen weiteren Sinn, von dem Jehova ihm sagt, dass aus diesem der Same, der Messias kommen würde, und daran erkennen wir, dass Jehova ihm verziehen hat und die Beziehung zwischen ihm und Jehova wieder im reinen ist, auch die von Batseba
Trotzdem muss David für den Rest seines Lebens die schmerzlichen Konsequenzen tragen. Zwar mildert Jehova bei beiden den Schmerz über den Tod des ersten gemeinsamen Sohnes, aber den Teil mit „in deiner Familie wird die ganze Zeit Streit sein“ erlässt ER ihm nicht
Ein Sohn vergewaltigt die Schwester, die daran zerbricht. Ein weiterer Sohn rächt seine Schwester und bringt den Vergewaltiger um. David kann damit nicht umgehen und verbannt den Brudermörder (Kapitel 13). Nicht nur, dass er den Sohn vermisst, dieser flieht zu einem Onkel, der Jehova nicht dient und nährt den Hass auf den Vater. Dieser lässt ihn zwar wieder kommen, aber er darf sich nicht bei Hofe zeigen (Kapitel 14). Ergebnis: er spinnt Intrigen, übernimmt die Macht und David muss fliehen (Kapitel 15). Zum Schluss wird der Sohn im Krieg umgebracht und David kriegt sich vor Trauer nicht mehr ein, man muss mit ihm ein Machtwort sprechen, damit er sich selbst nicht noch mehr Probleme einheimst (Kapitel 19).
Wollen wir mit David tauschen? Ich nicht!
Ja, sein Verhältnis zu Jehova war schon längst wiederhergestellt, dennoch musste er den Rest seines Lebens die Folgen dafür tragen und die hat ihm Jehova auch nicht genommen
Heute
Ähnlich, wenn ich ohne Not vom Dach eines Hochhauses springe – da kann ich nicht erwarten, dass mich Jehova auffängt, weil er Liebe ist und ich auf ihn vertraue und vorher viel gebetet habe. Entweder bin ich tot oder so schwer verletzt, dass ich am liebsten sterben würde – und da hilft dann kein Gebet, selbst wenn die halbe Welt mit dafür beten würde. Ich muss diese Konsequenzen tragen
Wenn ich meine, mein Glück besteht darin, dass ich wahllos durch die Betten springe und ich fange mir dabei AIDS ein, dann habe ich zwar die Möglichkeit, wieder zu Jehova umzukehren. Mein Verhältnis zu und mit IHM mag wieder ganz toll werden- und dennoch wird er die Krankheit nicht von mir nehmen. Da helfen dann auch keine Gebete, ER wird kein Wunder für mich tun, ich muss die Konsequenzen für mein Verhalten tragen
Als ich das vor fast einem Jahr einer Schwester sagte, guckte sie mich groß an und hätte mich am liebsten gefressen, denn es passte nicht in ihr Bild von Jehova
Aber es ist so: er hat jedem von uns einen freien Willen gegeben, den wir so ausleben können, wie wir wollen, er hindert uns nicht. Aber wir müssen dann auch dafür die Konsequenzen tragen, auch wenn wir noch so viel beten
Daher sollten wir ganz vorsichtig sein mit dem Thema „freier Wille“ und „ich muss mich selbst darum kümmern, dass ich glücklich werde“
Wirklich glücklich können wir nur ganz nahe bei Jehova sein, alles andere ist Selbstbetrug. Für mich persönlich ist es immer wieder schwer, wenn ich sehe, dass Menschen die ich mag, sich von Jehova weg wenden um ihr Glück zu suchen. Und nein: Jehova muss das nicht verstehen. Er lässt sie zwar, aber sie müssen dann die Konsequenzen tragen und in manchen Fällen wird sie das den Rest ihres Lebens verfolgen – siehe die biblischen Beispiele
In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen schönen und gesegneten Tag 😘
Unsere Liebe zu Gott kann man daran erkennen, ob wir das tun, was er will, und das ist nicht so schwer. Alles, was von Gott kommt, ist stärker als das, was aus der Welt kommt. Unser Vertrauen auf Gott, unser Glaube an ihn, sticht alles aus, was die Welt so zu bieten hat. Dieser Glaube, den wir haben, bedeutet, dass uns alle Probleme der Welt nicht mehr von Gott wegbringen können.
Und auf eins können wir uns echt verlassen: Gott gibt uns das, worum wir ihn bitten. Es sollte allerdings dem entsprechen, was okay für ihn ist.“
1, Johannes 5:3-4, 14 nach der Volxbibel
Was ist, wenn ich ohne Not meine Situation so verändern will, dass ich mir endlich einen langjährigen Herzenswunsch erfüllen kann, bei dem aber klar ist, dass ich dann fast oder überhaupt keine Zeit mehr für Gott und sein Wort haben werde?
Auch, wenn ich immer und immer wieder bete und bitte und selbst, wenn die halbe Welt mit mir für dieses Anliegen beten würde – kann ich wirklich erwarten, dass ER dieses Gebet erhören wird und mich und mein Ziel segnen wird?
„Aber es ist ja nichts Verkehrtes oder Sündiges an dem was ich tun will…“
Ja, das mag sein – aber wir hatten bereits im Grundkurs und auch mehrfach im Gottesdienst, dass alles, was mich daran hindert, Zeit mit Gott und seinem Wort zu verbringen, Götzendienst ist und wir wissen, wie ER darüber denkt
Und das „ich bete und bitte die ganze Zeit“ (eben um diese Sache) ist nicht wirklich „Zeit mit Gott verbringen“, sondern vielmehr „Bestellzettel nach oben geben“ und darauf drängen, dass ER endlich macht, was ich will
Kann ich da wirklich hoffen, dass Gott das segnet?
by Jule with 1 comment(Oder: was in der Bibel wirklich gesagt wird und was nicht … )
Wir haben uns in den letzten Wochen im Gottesdienst mit 5. Mose befasst und damit, welche Gesetze Gott dem Volk Israel gegeben hatte. Einige muteten schon ziemlich seltsam an – entpuppten sich aber beim näheren Hinsehen als Schutz für den Schwächeren – was meist die Frau war. Dazu später mehr
Heute wurde die Frage an uns heran getragen, ob ein Mann eine geschiedene Frau heiraten dürfe, denn schließlich sagte Jesus, dass ein Mann, der das tut, Ehebruch begehen würde. Also ist der Mann seeeehr böse, ein Ehebrecher, was ja etwas schlechtes ist, immerhin stand unter dem mosaischen Gesetz auf Ehebruch die Todesstrafe. Eine ernste Angelegenheit, die auch heute noch einen aufrichtigen Christen davon abhält, die Frau zu heiraten, die er seit Jahren von Herzen liebt
Wie kann man da helfen? Müssen die beiden wirklich auf das Eheglück verzichten? Viele Christen sehen das so
Nun dachten wir erst, es ginge um das Gebot, das unter dem mosaischen Gesetz nur für die Priester galt (3. Mose 21:7), aber der Bruder meinte die Aussage von Jesus in Matthäus 5:32 „Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«“ (Hoffnung für Alle).
Also eine ganz klare Sache – oder? Die Frau hat hier die Arschkarte 🥺
Aber was hatte er eigentlich in welchem Zusammenhang gesagt?
„»Es heißt auch: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹ Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«“
Matthäus 5:31-32 HFA
„Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?« Jesus antwortete: »Habt ihr denn nicht gelesen, was in der Heiligen Schrift steht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang die Menschen als Mann und Frau schuf und sagte: ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹ Sie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.« »Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde geben soll, wenn er sie wegschicken will?« Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, dass ihr euch von euren Frauen scheiden lasst, weil er euer hartes Herz kannte. Am Anfang ist es jedoch anders gewesen. Ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.«“
Matthäus 19:3-9 HFA
Wichtig ist, zu verstehen, dass man mit dem sexuellen Akt eine Ehe beenden (hier „brechen“) konnte – genau so, wie man sie eingegangen war. Bitte jetzt keinen Aufschrei. Aber wie kam die Ehe von Adam und Eva zustande? Gott führte sie zusammen und sie wurden „ein Fleisch“. „Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.“
1. Mose 2:24 HFA
Wie können Mann und Frau mit ihrem Körper eins werden? Alles klar … sagt Jesus ja auch
Nun war es so, dass im mosaischen Gebot auf Ehebruch die Todesstrafe stand – also wenn ein Mann mit der Frau eines anderen schlief. Allerdings wurden dafür 2 bis 3 Zeugen benötigt – die natürlich in der Regel nicht dabei sind 😉
Und nun kommt der Punkt, der viele Frauen zum Aufschreien bringt: ein Mann durfte zu dem Zeitpunkt mehrere Ehefrauen haben. Nicht weil Jehova das so wollte, sondern weil sie es eh taten, daher regelte Jehova im Vorfeld solche Fälle. Wie Jesus später sagte, duldete er es „wegen ihrer Herzenshärte“. Das heißt, er durfte mehrere Frauen haben, brach also nicht die Ehe, wenn er sich weitere Frauen zur ersten dazu nahm. Ziemlich krass. Welche Frau will ihren Mann mit anderen Frauen teilen?
Nun gab es unter dem mosaischen Gebot die Möglichkeit, dass er seine Frau einfach weg schicken konnte, wenn ihm danach war, er musste ihr nur ein Scheidungszeugnis ausstellen. Auch wenn er weitere Frauen hatte, war die Ehe hier noch nicht gebrochen.
Hart? Hart für die Frau?
Nein!!! Warum nicht?
Weil er zwar mehrere Frauen haben durfte, aber er musste für diese auch sorgen- nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Eine Regelung, die eher dafür sorgen sollte, dass es eben nicht dazu kam, dass ein Mann mehrere Frauen nimmt
„Wenn er sie jedoch selber heiratet und nach ihr noch eine zweite Frau nimmt, darf er die erste nicht benachteiligen. Er muss ihr Nahrung und Kleidung geben und wie bisher den ehelichen Verkehr mit ihr pflegen. Wenn er diese drei Verpflichtungen ihr gegenüber nicht erfüllt, muss er sie freilassen, ohne Geld für sie zu bekommen.«“
2. Mose 21:10-11 HFA
(Hier geht es zwar darum, wenn er eine Sklavin heiratet, aber der Grundsatz ist klar)
Wenn er also seine Ehefrau wegen irgendeinem nichtigen Grund mit einem Scheidungszeugnis wegschickt, dann ist die Ehe nicht gebrochen, besteht vor Jehova weiterhin und er muss in all den Punkten weiter für sie sorgen.
Nun sagte Jesus in Matthöus 19, dass das nicht Gottes Idee war, dass ein Mann mehrere Frauen hat und dass er sie durch Scheidung entlassen kann – sondern dass ER es lediglich geduldet hatte und diese Regelung gab, um die Frauen zu schützen.
Daher sagte er in Matthäus 5, dass die Ehe erst dann vor Jehova Jehova gebrochen ist, wenn diese mit einem anderen Mann eine sexuelle Beziehung eingeht. Für die Juden, zu denen er das sagte, war klar, dass dies bedeutet, dass der Mann so lange auch weiter für seine Frau sorgen muss. Also nix Arschkarte für die Frau, sondern für den Mann, der sie weg schickt.
Nun liest sich der Teil mit dem Mann, der die Geschiedene Frau heiratet und damit Ehebruch begeht, ja so, als würde der was ganz schlimmes machen, als wäre es gleichbedeutend mit dem, weshalb unter dem mosaischen Gebot Ehebrecher zu Tode gesteinigt werden. Allerdings geht es bei letzterem Fall darum, dass ein Mann einem anderen Mann die Frau wegnimmt. Der erwähnte Noch-Ehemann der Geschiedenen wäre allerdings eher dankbar, wenn diese Ehe endlich aufgelöst wird und er damit seiner Pflichten entledigt wäre. Daher ist dies ein anderer Fall. Es bedeutet lediglich, dass damit die erste Ehe der Frau mit allen Verpflichtungen für den ersten Ehemann beendet ist
Also eigentlich ein positiver Aspekt für die Frau
Was wäre denn, wenn die heutige christliche Ehefrau seinerzeit selbst etwas mit einem anderen Mann hatte? Dann war die Ehe bereits gebrochen, als der christliche Bruder sie mehrere Jahre nach der Scheidung kennen gelernt hatte – und damit trifft das in Matthäus Gesagte überhaupt nicht auf sie zu: er kann sie beruhigt heiraten 😍
Also – in der Bibel hat immer die Frau die Arschkarte? Denkste 😁
In den nächsten Tagen werde ich mal weitere Texte raus suchen, die vordergründig brutal und gemein wirken und den Eindruck erwecken, als hätte die Frau eine schlechtere Position und die sich beim näheren hinsehen als Schutz für die Frau erweisen – unter anderem der Punkt, dass ein Mann eine Jungfrau, die er vergewaltigt hat, heiraten muss und sie für den Rest seines Lebens nicht weg schicken darf …. boah ….
In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen schönen Abend und eine gesegnete Woche
by Jule with 4 commentsIn den letzten Tagen sind die Wellen sehr hoch geschlagen. Scheinbar hatte sich ganz Deutschland in zwei Lager aufgespalten: diejenigen, die das befürworten und diejenigen, die ganz entsetzt aufschreien. Auf Facebook wie auch privat sind wir „aus beiden Lagern“ bombardiert worden. Freude und Jubel auf der einen Seite und Aufrufe, eine Petition zu unterschreiben, auf der anderen Seite.
Was soll man dazu sagen? Wie denken wir persönlich darüber und sollte man sich in dieser Hinsicht einmischen?
Die Befürworter habe ich gesehen und unkommentiert gelassen (sie wissen, wie wir darüber denken), die anderen zuerst auch. Bis es dann überhand genommen hat, dann habe ich mich persönlich und auch auf Facebook geäußert. Wie gesagt: die es beschließen, sind alles keine Christen, es ist die Regierung, von der ich keine christlichen Maßstäbe erwarten kann und wenn die Kirche bereits seit Jahren „biblisch begründen kann“, dass ein Pastor oder eine Pastorin solchen Paaren in der Kirche „den Segen Gottes“ dafür geben können…. Allerdings waren viele der Gegner der Ansicht, man müsse öffentlich Stellung beziehen (was wir ja bereits vor 4 Jahren in unserem Blog getan haben).
Nun ist es also durch, und alle Welt jubelt…. Scheinbar… Denn dies hier habe ich heute morgen auf Facebook gefunden:
Scheinbar gehört der Zeichner nicht zu denen, die es befürwortet haben, auf jeden Fall sieht er das Ganze nicht ganz unkritisch. Besonders „süß“ finde ich die beiden Jungs im Vordergrund und den genervten Blick, den sie auf sie Leute hinter ihnen werfen ?.
Ja, aber genau so ist es. Die ganzen Befürworter scheinen ausser Acht gelassen zu haben, dass es weitere Konsequenzen haben wird, wenn der Begriff „Ehe“ und „Familie“ neu definiert wird. Warum sollte dann der Moslem nicht mehrere Frauen haben und die Oki ihren Kanarienvogel heiraten? Wo sind denn nun die Grenzen?
Weiteres Thema, das ähnlich gepolt ist, sind die „Kinderehen“ bzw „Zwangsheirat“.
Denn wer sagt denn, dass es ein Zwang ist, der dort ausgeübt wird? Haben wir schon mal darüber nachgedacht, wie viele Ehen heutzutage scheitern, die „im Himmel geschlossen wurden“? Oder wieviele der Beziehungen, die aus brennender Liebe eingegangen wurden? Darüber, was diese Trennungen nicht mit den Partnern selbst, sondern auch mit den Kindern machen?
Vielleicht ist das garnicht so unvernünftig, wenn die Eltern den Ehepartner aussuchen, die nicht von Gefühlen geblendet sind und die aufgrund ihrer Erfahrung vielleicht besser wissen, wer zu einem passt? Denn oftmals erlöscht die große Liebe im Laufe der Jahre und dann stellt man fest, dass man bis auf diese großen Gefühle keine gemeinsame Basis hat. Aber sowas widerspricht unserem Freiheitsdrang, der Emanzipation und dem Gedanken der Selbstverwirklichung.
Unser Staat hat beschlossen (und will das Gesetz noch erlassen?), dass diese Ehen hier in Deutschland keine Gültigkeit haben und will Zwangsscheidungen anordnen und die Kinder dem Jugendamt überantworten. Wem hilft man damit?
Thema „Kinderehen“: Thom fragt bei dem Thema immer wieder gern „wie alt war Mary, als sie Jesus empfangen und geboren hat?“ Wir gehen immer von einer erwachsenen Frau aus. Aber zu der Zeit und in der Kultur war es üblich, die Mädchen früh zu verheiraten. Wahrscheinlich war sie erst 12 oder 13 Jahre alt. Viel zu jung für uns heute und unser Land? Sollte verboten werden? Ach ja?
Von dem selben Staat der angeordnet hat, dass Sexualkunde auf dem Lehrplan steht (Pflicht auch für die Kinder, deren Eltern das mehr als bedenklich empfinden) und unseren Kindern dort eingetrichtert wird, dass sie in diesem Alter bereits Sex haben können, wann, wie und mit wem sie wollen – auch gern mit jemanden vom gleichen Geschlecht? Wirklich? Warum darf die junge Frau nicht verheiratet bleiben und warum lässt man sie, ihre Ehe und Familie nicht in Ruhe, die das ganze mit Trauschein macht?
Andere Länder, andere Sitten. Unser Staat oder auch wir bestimmen, was wir in unserem Land haben wollen?
Die Sache mit der gleichgeschlechtlichen Beziehung war viele Jahre auch hier in unserem Land verboten. Dass man sich ohne große Konsequenzen öffentlich dazu outen konnte, ist noch nicht so lang und kommt aus dem Ausland, ebenso wie der Triumphzug der Ehe für alle.
Also: Was übernehmen wir? Wann schauen wir freudig über den eigenen Tellerrand und wann sind wir empört – und vor allen Dingen: warum?
Haben sich die Befürworter der „Ehe für Alle“ und die Gegner von „Zwangsheirat“ und „Kinderehen“ darüber mal Gedanken gemacht, dass alles zwei Seiten hat und dass diese Einstellung auch weitere Konsequenzen hat – weil wir sonst lügen würden und scheinheilig wären.
Ja, wir hier und heute empfinden es als furchtbar, was diesen Kindern zugemutet wird. Das ist nicht unser Denken, nicht unsere Kultur. Aber vor vielen Jahren haben wir hier alle genau so über Homosexuelle gedacht und über Scheidung, wilde Ehe oder uneheliche Kinder. Heute hier völlig normal und gesellschaftsfähig…
Ich will hier niemanden persönlich angreifen, diejenigen, die mich kennen, wissen das. Ich verurteile die Homosexuellen nicht und auch nicht diejenigen, die nun begeistert die neue Freiheit nutzen und heiraten. Es ist ihre eigene persönliche Entscheidung (Gott hat uns allen Willensfreiheit geschenkt, auch denen). Aber bitte denkt mal darüber nach, was dieses nette kleine Bildchen von Facebook eigentlich wirklich aussagt
In diesem Sinne wünsche ich allen noch ein schönes und gesegnetes Wochenende ??
by Jule with 3 comments