Unsere Liebe zu Gott kann man daran erkennen, ob wir das tun, was er will, und das ist nicht so schwer. Alles, was von Gott kommt, ist stärker als das, was aus der Welt kommt. Unser Vertrauen auf Gott, unser Glaube an ihn, sticht alles aus, was die Welt so zu bieten hat. Dieser Glaube, den wir haben, bedeutet, dass uns alle Probleme der Welt nicht mehr von Gott wegbringen können.
Und auf eins können wir uns echt verlassen: Gott gibt uns das, worum wir ihn bitten. Es sollte allerdings dem entsprechen, was okay für ihn ist.“
1, Johannes 5:3-4, 14 nach der Volxbibel
Was ist, wenn ich ohne Not meine Situation so verändern will, dass ich mir endlich einen langjährigen Herzenswunsch erfüllen kann, bei dem aber klar ist, dass ich dann fast oder überhaupt keine Zeit mehr für Gott und sein Wort haben werde?
Auch, wenn ich immer und immer wieder bete und bitte und selbst, wenn die halbe Welt mit mir für dieses Anliegen beten würde – kann ich wirklich erwarten, dass ER dieses Gebet erhören wird und mich und mein Ziel segnen wird?
„Aber es ist ja nichts Verkehrtes oder Sündiges an dem was ich tun will…“
Ja, das mag sein – aber wir hatten bereits im Grundkurs und auch mehrfach im Gottesdienst, dass alles, was mich daran hindert, Zeit mit Gott und seinem Wort zu verbringen, Götzendienst ist und wir wissen, wie ER darüber denkt
Und das „ich bete und bitte die ganze Zeit“ (eben um diese Sache) ist nicht wirklich „Zeit mit Gott verbringen“, sondern vielmehr „Bestellzettel nach oben geben“ und darauf drängen, dass ER endlich macht, was ich will
Kann ich da wirklich hoffen, dass Gott das segnet?
by Jule with 1 comment(Oder: was in der Bibel wirklich gesagt wird und was nicht … )
Wir haben uns in den letzten Wochen im Gottesdienst mit 5. Mose befasst und damit, welche Gesetze Gott dem Volk Israel gegeben hatte. Einige muteten schon ziemlich seltsam an – entpuppten sich aber beim näheren Hinsehen als Schutz für den Schwächeren – was meist die Frau war. Dazu später mehr
Heute wurde die Frage an uns heran getragen, ob ein Mann eine geschiedene Frau heiraten dürfe, denn schließlich sagte Jesus, dass ein Mann, der das tut, Ehebruch begehen würde. Also ist der Mann seeeehr böse, ein Ehebrecher, was ja etwas schlechtes ist, immerhin stand unter dem mosaischen Gesetz auf Ehebruch die Todesstrafe. Eine ernste Angelegenheit, die auch heute noch einen aufrichtigen Christen davon abhält, die Frau zu heiraten, die er seit Jahren von Herzen liebt
Wie kann man da helfen? Müssen die beiden wirklich auf das Eheglück verzichten? Viele Christen sehen das so
Nun dachten wir erst, es ginge um das Gebot, das unter dem mosaischen Gesetz nur für die Priester galt (3. Mose 21:7), aber der Bruder meinte die Aussage von Jesus in Matthäus 5:32 „Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«“ (Hoffnung für Alle).
Also eine ganz klare Sache – oder? Die Frau hat hier die Arschkarte 🥺
Aber was hatte er eigentlich in welchem Zusammenhang gesagt?
„»Es heißt auch: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹ Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«“
Matthäus 5:31-32 HFA
„Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?« Jesus antwortete: »Habt ihr denn nicht gelesen, was in der Heiligen Schrift steht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang die Menschen als Mann und Frau schuf und sagte: ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹ Sie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.« »Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde geben soll, wenn er sie wegschicken will?« Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, dass ihr euch von euren Frauen scheiden lasst, weil er euer hartes Herz kannte. Am Anfang ist es jedoch anders gewesen. Ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.«“
Matthäus 19:3-9 HFA
Wichtig ist, zu verstehen, dass man mit dem sexuellen Akt eine Ehe beenden (hier „brechen“) konnte – genau so, wie man sie eingegangen war. Bitte jetzt keinen Aufschrei. Aber wie kam die Ehe von Adam und Eva zustande? Gott führte sie zusammen und sie wurden „ein Fleisch“. „Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.“
1. Mose 2:24 HFA
Wie können Mann und Frau mit ihrem Körper eins werden? Alles klar … sagt Jesus ja auch
Nun war es so, dass im mosaischen Gebot auf Ehebruch die Todesstrafe stand – also wenn ein Mann mit der Frau eines anderen schlief. Allerdings wurden dafür 2 bis 3 Zeugen benötigt – die natürlich in der Regel nicht dabei sind 😉
Und nun kommt der Punkt, der viele Frauen zum Aufschreien bringt: ein Mann durfte zu dem Zeitpunkt mehrere Ehefrauen haben. Nicht weil Jehova das so wollte, sondern weil sie es eh taten, daher regelte Jehova im Vorfeld solche Fälle. Wie Jesus später sagte, duldete er es „wegen ihrer Herzenshärte“. Das heißt, er durfte mehrere Frauen haben, brach also nicht die Ehe, wenn er sich weitere Frauen zur ersten dazu nahm. Ziemlich krass. Welche Frau will ihren Mann mit anderen Frauen teilen?
Nun gab es unter dem mosaischen Gebot die Möglichkeit, dass er seine Frau einfach weg schicken konnte, wenn ihm danach war, er musste ihr nur ein Scheidungszeugnis ausstellen. Auch wenn er weitere Frauen hatte, war die Ehe hier noch nicht gebrochen.
Hart? Hart für die Frau?
Nein!!! Warum nicht?
Weil er zwar mehrere Frauen haben durfte, aber er musste für diese auch sorgen- nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Eine Regelung, die eher dafür sorgen sollte, dass es eben nicht dazu kam, dass ein Mann mehrere Frauen nimmt
„Wenn er sie jedoch selber heiratet und nach ihr noch eine zweite Frau nimmt, darf er die erste nicht benachteiligen. Er muss ihr Nahrung und Kleidung geben und wie bisher den ehelichen Verkehr mit ihr pflegen. Wenn er diese drei Verpflichtungen ihr gegenüber nicht erfüllt, muss er sie freilassen, ohne Geld für sie zu bekommen.«“
2. Mose 21:10-11 HFA
(Hier geht es zwar darum, wenn er eine Sklavin heiratet, aber der Grundsatz ist klar)
Wenn er also seine Ehefrau wegen irgendeinem nichtigen Grund mit einem Scheidungszeugnis wegschickt, dann ist die Ehe nicht gebrochen, besteht vor Jehova weiterhin und er muss in all den Punkten weiter für sie sorgen.
Nun sagte Jesus in Matthöus 19, dass das nicht Gottes Idee war, dass ein Mann mehrere Frauen hat und dass er sie durch Scheidung entlassen kann – sondern dass ER es lediglich geduldet hatte und diese Regelung gab, um die Frauen zu schützen.
Daher sagte er in Matthäus 5, dass die Ehe erst dann vor Jehova Jehova gebrochen ist, wenn diese mit einem anderen Mann eine sexuelle Beziehung eingeht. Für die Juden, zu denen er das sagte, war klar, dass dies bedeutet, dass der Mann so lange auch weiter für seine Frau sorgen muss. Also nix Arschkarte für die Frau, sondern für den Mann, der sie weg schickt.
Nun liest sich der Teil mit dem Mann, der die Geschiedene Frau heiratet und damit Ehebruch begeht, ja so, als würde der was ganz schlimmes machen, als wäre es gleichbedeutend mit dem, weshalb unter dem mosaischen Gebot Ehebrecher zu Tode gesteinigt werden. Allerdings geht es bei letzterem Fall darum, dass ein Mann einem anderen Mann die Frau wegnimmt. Der erwähnte Noch-Ehemann der Geschiedenen wäre allerdings eher dankbar, wenn diese Ehe endlich aufgelöst wird und er damit seiner Pflichten entledigt wäre. Daher ist dies ein anderer Fall. Es bedeutet lediglich, dass damit die erste Ehe der Frau mit allen Verpflichtungen für den ersten Ehemann beendet ist
Also eigentlich ein positiver Aspekt für die Frau
Was wäre denn, wenn die heutige christliche Ehefrau seinerzeit selbst etwas mit einem anderen Mann hatte? Dann war die Ehe bereits gebrochen, als der christliche Bruder sie mehrere Jahre nach der Scheidung kennen gelernt hatte – und damit trifft das in Matthäus Gesagte überhaupt nicht auf sie zu: er kann sie beruhigt heiraten 😍
Also – in der Bibel hat immer die Frau die Arschkarte? Denkste 😁
In den nächsten Tagen werde ich mal weitere Texte raus suchen, die vordergründig brutal und gemein wirken und den Eindruck erwecken, als hätte die Frau eine schlechtere Position und die sich beim näheren hinsehen als Schutz für die Frau erweisen – unter anderem der Punkt, dass ein Mann eine Jungfrau, die er vergewaltigt hat, heiraten muss und sie für den Rest seines Lebens nicht weg schicken darf …. boah ….
In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen schönen Abend und eine gesegnete Woche
by Jule with 4 commentsIn den letzten Tagen sind die Wellen sehr hoch geschlagen. Scheinbar hatte sich ganz Deutschland in zwei Lager aufgespalten: diejenigen, die das befürworten und diejenigen, die ganz entsetzt aufschreien. Auf Facebook wie auch privat sind wir „aus beiden Lagern“ bombardiert worden. Freude und Jubel auf der einen Seite und Aufrufe, eine Petition zu unterschreiben, auf der anderen Seite.
Was soll man dazu sagen? Wie denken wir persönlich darüber und sollte man sich in dieser Hinsicht einmischen?
Die Befürworter habe ich gesehen und unkommentiert gelassen (sie wissen, wie wir darüber denken), die anderen zuerst auch. Bis es dann überhand genommen hat, dann habe ich mich persönlich und auch auf Facebook geäußert. Wie gesagt: die es beschließen, sind alles keine Christen, es ist die Regierung, von der ich keine christlichen Maßstäbe erwarten kann und wenn die Kirche bereits seit Jahren „biblisch begründen kann“, dass ein Pastor oder eine Pastorin solchen Paaren in der Kirche „den Segen Gottes“ dafür geben können…. Allerdings waren viele der Gegner der Ansicht, man müsse öffentlich Stellung beziehen (was wir ja bereits vor 4 Jahren in unserem Blog getan haben).
Nun ist es also durch, und alle Welt jubelt…. Scheinbar… Denn dies hier habe ich heute morgen auf Facebook gefunden:
Scheinbar gehört der Zeichner nicht zu denen, die es befürwortet haben, auf jeden Fall sieht er das Ganze nicht ganz unkritisch. Besonders „süß“ finde ich die beiden Jungs im Vordergrund und den genervten Blick, den sie auf sie Leute hinter ihnen werfen ?.
Ja, aber genau so ist es. Die ganzen Befürworter scheinen ausser Acht gelassen zu haben, dass es weitere Konsequenzen haben wird, wenn der Begriff „Ehe“ und „Familie“ neu definiert wird. Warum sollte dann der Moslem nicht mehrere Frauen haben und die Oki ihren Kanarienvogel heiraten? Wo sind denn nun die Grenzen?
Weiteres Thema, das ähnlich gepolt ist, sind die „Kinderehen“ bzw „Zwangsheirat“.
Denn wer sagt denn, dass es ein Zwang ist, der dort ausgeübt wird? Haben wir schon mal darüber nachgedacht, wie viele Ehen heutzutage scheitern, die „im Himmel geschlossen wurden“? Oder wieviele der Beziehungen, die aus brennender Liebe eingegangen wurden? Darüber, was diese Trennungen nicht mit den Partnern selbst, sondern auch mit den Kindern machen?
Vielleicht ist das garnicht so unvernünftig, wenn die Eltern den Ehepartner aussuchen, die nicht von Gefühlen geblendet sind und die aufgrund ihrer Erfahrung vielleicht besser wissen, wer zu einem passt? Denn oftmals erlöscht die große Liebe im Laufe der Jahre und dann stellt man fest, dass man bis auf diese großen Gefühle keine gemeinsame Basis hat. Aber sowas widerspricht unserem Freiheitsdrang, der Emanzipation und dem Gedanken der Selbstverwirklichung.
Unser Staat hat beschlossen (und will das Gesetz noch erlassen?), dass diese Ehen hier in Deutschland keine Gültigkeit haben und will Zwangsscheidungen anordnen und die Kinder dem Jugendamt überantworten. Wem hilft man damit?
Thema „Kinderehen“: Thom fragt bei dem Thema immer wieder gern „wie alt war Mary, als sie Jesus empfangen und geboren hat?“ Wir gehen immer von einer erwachsenen Frau aus. Aber zu der Zeit und in der Kultur war es üblich, die Mädchen früh zu verheiraten. Wahrscheinlich war sie erst 12 oder 13 Jahre alt. Viel zu jung für uns heute und unser Land? Sollte verboten werden? Ach ja?
Von dem selben Staat der angeordnet hat, dass Sexualkunde auf dem Lehrplan steht (Pflicht auch für die Kinder, deren Eltern das mehr als bedenklich empfinden) und unseren Kindern dort eingetrichtert wird, dass sie in diesem Alter bereits Sex haben können, wann, wie und mit wem sie wollen – auch gern mit jemanden vom gleichen Geschlecht? Wirklich? Warum darf die junge Frau nicht verheiratet bleiben und warum lässt man sie, ihre Ehe und Familie nicht in Ruhe, die das ganze mit Trauschein macht?
Andere Länder, andere Sitten. Unser Staat oder auch wir bestimmen, was wir in unserem Land haben wollen?
Die Sache mit der gleichgeschlechtlichen Beziehung war viele Jahre auch hier in unserem Land verboten. Dass man sich ohne große Konsequenzen öffentlich dazu outen konnte, ist noch nicht so lang und kommt aus dem Ausland, ebenso wie der Triumphzug der Ehe für alle.
Also: Was übernehmen wir? Wann schauen wir freudig über den eigenen Tellerrand und wann sind wir empört – und vor allen Dingen: warum?
Haben sich die Befürworter der „Ehe für Alle“ und die Gegner von „Zwangsheirat“ und „Kinderehen“ darüber mal Gedanken gemacht, dass alles zwei Seiten hat und dass diese Einstellung auch weitere Konsequenzen hat – weil wir sonst lügen würden und scheinheilig wären.
Ja, wir hier und heute empfinden es als furchtbar, was diesen Kindern zugemutet wird. Das ist nicht unser Denken, nicht unsere Kultur. Aber vor vielen Jahren haben wir hier alle genau so über Homosexuelle gedacht und über Scheidung, wilde Ehe oder uneheliche Kinder. Heute hier völlig normal und gesellschaftsfähig…
Ich will hier niemanden persönlich angreifen, diejenigen, die mich kennen, wissen das. Ich verurteile die Homosexuellen nicht und auch nicht diejenigen, die nun begeistert die neue Freiheit nutzen und heiraten. Es ist ihre eigene persönliche Entscheidung (Gott hat uns allen Willensfreiheit geschenkt, auch denen). Aber bitte denkt mal darüber nach, was dieses nette kleine Bildchen von Facebook eigentlich wirklich aussagt
In diesem Sinne wünsche ich allen noch ein schönes und gesegnetes Wochenende ??
by Jule with 3 comments