Wie wahr!!!!
Und ich spreche hier aus Erfahrung, denn auch ich hatte mich mehrfach aus einer für mich unglücklichen und unbefriedigenden Ehe gelöst, immer in der Überzeugung, dass es an dem Mann lag, dass man mit dem einfach nicht leben könne. Wirklich glücklich gemacht hatte mich dieser Schritt nicht, denn ich hatte das Problem immer mitgenommen – denn das Problem lag bei mir: in meinen überspitzten Wünschen und Erwartungen und in der ständigen Angst, ich könne zu kurz kommen.
Wahr ist, dass die Liebe darin besteht, sich zu entscheiden zu lieben, weil uns Gott zuerst geliebt hat und mit der Liebe, mit der Gott uns liebt.
Letztes Jahr hab ich mir eine schöne Tasse für meinen Morgenkaffee gekauft, auf der steht ein ähnlicher Gedanke: „der erste Schritt zum Glück besteht oft in der Entscheidung glücklich zu sein“ – nicht, weil ich dem Glück um jeden Preis nachjage, sondern weil ich gelernt habe, das zu schätzen, was ich habe, anstatt darauf zu gucken, was noch fehlt
In diesem Sinne wünsche ich uns allen noch einen gesegneten Tag ?
by Jule with 1 commentWas machen wir Menschen nicht alles, um etwas Liebe, Anerkennung oder Zugehörigkeit zu bekommen! Wir geben unser Bestes, um das Loch in unserem Herzen zu stopfen, das sich immer wieder zeigt und schreit: „Fülle mich!“ Dieses Loch ist bei denjenigen von uns noch ausgeprägter, die als Kind nicht die Nestwärme, die sichere Bindung, den Schutz und die Unterstützung erhalten haben, die wir dringend gebraucht hätten. Nicht wenige verbinden ihre Kindheit zudem mit unschönen oder gar traumatischen Erfahrungen. Auch wenn wir uns vielleicht nicht mehr bewusst an frühere Erlebnisse erinnern können, laufen die damit verbundenen Prägungen und Programme im Hintergrund nach wie vor mit und bestimmen unbewusst unser Denken, Fühlen und Handeln im Alltag. Erst wenn wir dies zu reflektieren beginnen, können wir aussteigen und etwas daran ändern.
Viele unserer Muster haben wir bereits früh in unserer Kindheit etabliert. Um emotional über die Runden zu kommen, waren wir sehr einfallsreich: „Wie muss ich mich verhalten, damit ich von Mama und Papa geliebt werde? Was muss ich tun, damit ich akzeptiert werde und dazugehöre?“ Als Kinder machen wir die Erfahrung, dass Liebe oft an gewisse Bedingungen geknüpft ist und wir uns die Akzeptanz „verdienen“ müssen, indem wir lieb, brav, angepasst, still oder hilfsbereit sind. Aber das hat Auswirkungen. Aufgrund solcher Erfahrungen entwickeln wir unbewusst Bewältigungsstrategien und Schutzstile, mit denen wir uns heute noch durchs Leben navigieren. Typische Schutzstrategien können Perfektionismus, Rückzug, Harmoniesucht, Macht-, Leistungs- oder Kontrollstreben, Anpassung, Opferhaltung oder Helfersyndrom sein. Wir laufen als Erwachsene immer noch in dieser alten Rüstung herum, die für das Kind hilfreich und schützend war, die aber heute längst nicht mehr nötig ist. Meist erst durch den Weckruf einer Krise, Krankheit oder durch einen Konflikt – oft zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr – wachen viele auf.
Innere Glaubenssätze aufspüren
Einer meiner Glaubenssätze aus der Kindheit lautete: „Ich bin immer für die gute Stimmung verantwortlich. Nur wenn ich für Harmonie sorge, werde ich geschätzt und gehöre dazu.“ Bereits als Kind versuchte ich in der Familie Streit zu schlichten und zu vermitteln. Dies war unbewusst mein Auftrag. Damit kam ich auch im weiteren Leben ziemlich gut voran, bis ich in meinem Führungsalltag Mitarbeitern gegenüber auch negatives Verhalten und unbequeme Dinge ansprechen musste. Das ging gegen meine Grundüberzeugung und brachte mich in Bedrängnis.
Vielleicht kennen Sie ähnliche Glaubenssätze? Folgenden Grundüberzeugungen begegne ich in der Beratung öfter: „Nur wenn ich mich ständig anpasse, gehöre ich dazu.“ „Ich muss immer helfen, nur so habe ich eine Lebensberechtigung.“ „Ich muss alles kontrollieren, nur so bin ich sicher.“ „Ich muss mich ständig zurückziehen, nur so kann ich mich schützen.“ „Nur wenn ich alles perfekt mache, werde ich nicht abgelehnt.“
Andere innere Überzeugungen können lauten: „Ich bin nichts wert.“ „Niemand mag mich.“ „Ich bin nicht willkommen.“ „Ich bin für alles allein verantwortlich.“
Hinterfragen Sie solche destruktiven Glaubenssätze! Sind sie wirklich wahr? Wie könnte das Gegenteil lauten? Ersetzen Sie Lügen konsequent mit Wahrheit und biblischen Werten.
Oft sind wir Menschen erst dann willens, alte Prägungen zu verändern, wenn der Leidensdruck groß ist oder wenn neue Ziele uns motivieren. Doch selbst dann sind wir nicht so schnell bereit, unsere Komfortzone zu verlassen. Denn eine Veränderung bringt Unsicherheiten und Ängste mit sich. Und dies vermeiden wir grundsätzlich.
Im Konflikt mit mir selbst
Bei all unserem Veränderungsstreben kommen wir mit uns selbst in Konflikt und tun oft exakt das Gegenteil von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Bereits der Apostel Paulus hat diese Erfahrung gemacht. Er stellt fest: „Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Das Gute, das ich mir vornehme, tue ich nicht; aber was ich verabscheue, das tue ich“ (Römer 7,15). Wenn wir Probleme haben und nicht so können, wie wir eigentlich wollen, dann erleben wir zwei Dynamiken: Einerseits sehen wir uns als Opfer von Umständen oder Menschen. Wir fühlen uns ausgeliefert und meinen, dass es uns nur dann besser gehen würde, wenn endlich der Chef verständnisvoller, der Partner rücksichtsvoller, die Kinder folgsamer wären. Andererseits springt in uns ein Selbstabwertungsprogramm an. Wir werden hart gegen uns selbst und klagen uns an: „Ich blöder Esel, ich bin einfach unfähig. Ich dumme Nuss, wie konnte ich nur, ich bin eine Versagerin!“ Wir werten uns innerlich ab und machen uns fertig. Dies ist jedoch keine hilfreiche Lösungsstrategie. Im Gegenteil, solche Selbstverurteilungen setzen uns nur noch stärker unter Druck.
Zur Wahrheit stehen
Wie wäre es, wenn wir uns als Erstes eingestehen, dass wir es nicht aus eigener Kraft schaffen und auf Unterstützung angewiesen sind? Wir dürfen lernen, barmherzig mit uns selbst zu sein und falsche Ideale loszulassen. Sich so anzunehmen, wie wir sind, und nicht so, wie wir sein sollten, fällt vielen schwer. Aber dieses Eingeständnis verschafft uns Luft und setzt Kraftreserven frei. Denn nun müssen wir nicht mehr so viel Energie darauf verwenden, alles zu beschönigen, zu unterdrücken und zu verdrängen.
Dieser Schritt – zur eigenen Wahrheit zu stehen – geht gegen unseren Stolz. Wir haben Angst, die Kontrolle zu verlieren, und deshalb leugnen, verharmlosen und kaschieren wir unsere Schwächen. Wir halten die Illusion aufrecht, alles im Griff zu haben.
Eine neue Identität
Abgesehen von der Beziehung zu Gott und zu anderen gibt es noch einen wichtigen Faktor in unserem Leben: die Beziehung zu uns selbst. Sie beeinflusst jeden anderen Bereich und jede unserer Beziehungen weit mehr, als wir denken. Ob wir liebevoll oder verurteilend mit uns selbst umgehen, bestimmt maßgeblich unsere emotionale Gesundheit und die Art, wie wir uns anderen Menschen gegenüber verhalten. Erst wenn wir aus der Verbindung mit Gott unsere Identität erneuern lassen, können wir liebevoller mit uns selbst umgehen. Dies ist eine entscheidende Grundlage für einen dauerhaften Veränderungsprozess und hat positive Auswirkungen auf unser Umfeld. Dann können wir uns selbst sagen: „Ich muss mich nicht mehr verdrehen, um Liebe zu bekommen. Ich darf zu mir stehen, weil Gott mich in Jesus bereits vollkommen liebt, mich vorbehaltslos annimmt und ich bedingungslos dazugehöre.“
Lernen Sie, bewusst auf Gottes wohlwollende Stimme zu hören. Zu Jesus sagte der Vater im Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude“ (Markus 1,11). Seine Liebeszusage gilt auch Ihnen und mir. Auf dieser Grundlage können wir Verhaltensänderungen gelassener angehen und sind nicht mehr darauf angewiesen, uns so zu verhalten, dass uns alle mögen und toll finden.
Studien haben gezeigt, dass wir in Veränderungsprozessen meist vier Phasen durchlaufen. Zufriedenheit, Verleugnung, Chaos/Verwirrung und Erneuerung. Wir durchlaufen jede dieser Phasen auf unserer Reise. In der letzten Phase geht es vor allem um die Erneuerung unseres Denkens, Fühlens und Handelns. Sich Neuem zu öffnen und Veränderungen anzugehen heißt, sich auf unbekanntes Terrain zu wagen. Dabei ist die Erneuerung des Denkens zentral. Die Bibel bestätigt das: „Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben!“ (Sprüche 4,23).
Aufgrund unserer Geschichte laufen wir oft noch mit unserer alten Brille herum: „Nun werde ich wieder abgelehnt, nicht gesehen, geliebt, einbezogen. Nun denkt sie sicher wieder, ich bin eine Versagerin.“ Je besser es uns gelingt, die alte Brille abzusetzen, desto objektiver können wir Situationen neu betrachten und anders handeln. Menschen in unserem Umfeld haben dann weniger Macht über uns. Sie können uns nicht mehr so schnell in Rage bringen und damit alte destruktive Verhaltensweisen oder Schutzstile auslösen.
Umdenken und anders handeln
Die Hirnforscherin Dr. Caroline Leaf weist darauf hin, dass die Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen in unserem Gehirn ständig umgebaut werden. Mit jeder Entscheidung, jedem Gedanken verbinden sich Nervenzellen mit anderen, verstärken bereits bestehende Verbindungen oder schaffen neue. Unser Gehirn ist also nicht einfach so, wie es ist, sondern wie wir es mehrheitlich nutzen! Das heißt, wenn wir unser Denken erneuern, verändern wir gleichzeitig unser Gehirn. Hirnforscher sprechen von einigen Monaten, die es braucht, bis sich in unserem Gehirn neue Denkstrukturen etablieren können, die stark genug sind, damit neue Gewohnheiten automatisiert werden. Das braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Denn diese müssen durch Wiederholungen immer wieder neu stimuliert werden. Das heißt, je mehr wir ermutigendes, wohlwollendes Denken und positive Verhaltensmuster trainieren, desto stärker werden diese neuronalen Verbindungen im Gehirn werden. Dies hat Auswirkungen auf unsere Gefühlswelt und befähigt uns, anders zu handeln.
Ich mache Ihnen Mut, Ihren persönlichen Veränderungsweg zu gehen und sich mit den tieferen Schichten Ihrer Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Rechnen Sie mit Gottes Liebe und Annahme. Steigen Sie mutig aus der Opferrolle aus und beginnen Sie bewusst, anders zu handeln. Und wenn Sie in alte Muster zurückfallen, macht das nichts. Beginnen Sie von Neuem. Dieser Prozess führt zu mehr Zufriedenheit, Tiefe, Erfüllung und Freiheit in Ihrem Leben.
Christoph Hickert arbeitet als Coach und Supervisor in eigener Praxis in Männedorf/Schweiz (www.beratung-coaching.ch). Dieser Artikel erschien in Lydia 1/2019.
by Jule with no comments yetWir hatten uns ja bereits im Zusammenhang mit der Frage, ob wir unser Heil verlieren könnten, damit beschäftigt, ob und wann wir wiedergeboren sind.
Gerade habe ich im Kommentar von Macintosh einen interessanten Gedanken dazu gefunden – im Zusammenhang mit dem Tod der Erstgeburt in Ägypten:
by Jule with 8 commentsIm Moment lesen wir als Gruppe im Zelt bei der BibelArbeit ja das 2. Buch Mose und haben uns in den letzten Wochen mit den 10 Plagen beschäftigt, die Gott über Ägypten bringt, um dem Pharao SEINE Macht zu zeigen. In diesem Zusammenhang lesen wir immer wieder „und Jehova (oder auch Jahwe) verstockten das Herz des Pharao und ließ das Volk nicht ziehen“.
Wir hatten darüber geredet, wie das sein kann, denn Gott hat ja schließlich uns allen einen freien Willen gegeben, auch dem Pharao und so hat jeder – auch der Pharao – die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden.
Wir hatten im Laufe der letzten Wochen einige Gedanken dazu gesammelt und möchten das hier als StudienProjekt immer wieder ergänzen, wenn wir auf ähnliche Stellen und Gedanken stoßen, sei es in der Bibel, in Bibel Kommentaren oder auf andere Weise:
by Jule with 4 commentsDa ich in letzter Zeit immer wieder schmerzlich mit dem Thema „Gott hat uns einen freien Willen gegeben“ und dem Wunsch nach persönlicher Unabhängigkeit konfrontiert werde, fand ich besonders interessant, was im Kommentar von C.H Macintosh (im Zusammenhang mit dem verstockten Herz des Pharao) gelesen habe:
by Jule with 2 commentsPush – Drücke
Ein Mann schlief nachts in seiner Hütte, als sich der Raum plötzlich mit Licht füllte und ihm der Herr erschien. Er sagte dem Mann, dass er für ihn Arbeit habe und zeigt ihm einen großen Felsbrocken vor der Hütte.
Der Herr erklärte dem Mann, dass er mit seiner ganzen Kraft gegen diesen Felsbrocken drücken sollte. Und dies tat der Mann nun Tag für Tag. Viele Jahre lang schuftete er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Mit seinen Schultern fest gegen die kalte, kantige Oberfläche des bewegungslosen Felsen gepresst drückte er mit all seiner Kraft dagegen. Jede Nacht kehrte er wund und erschöpft in seine Hütte zurück, mit dem Gefühl, den ganzen Tag umsonst gearbeitet zu haben.
Da der Mann erste Zeichen der Entmutigung zeigt, entschloss sich der Widersacher auf den Plan zu treten, indem er Gedanken durch dessen ermatteten Geist schickte: „Du drückst schon so lange gegen diesen Brocken und er hat noch nicht einmal gewackelt. Warum willst du dir und all dem nicht einfach ein Ende bereiten? Du wirst ihn nie bewegen.“ Damit gab er dem Mann vollends den Eindruck, dass seine Aufgabe unmöglich er überhaupt ein Versager sei.
Diese Gedanken entmutigten den Mann. „Warum sollte ich mich deswegen gleich umbringen?“ dachte er. „Ich werde einfach meine Zeit sinnvoll verwenden und nur noch das nötigste für diese Sache tun und das muss dann genügen.“ Und so plante er es dann auch zu tun, bis er eines Tages beschloss, die Sache ins Gebet zu nehmen und er seine sorgenvollen Gedanken dem Herrn ausschüttete.
„Herr“, sagte er, „ich habe in Deinem Dienst lange und hart gearbeitet und habe meine gesamte Kraft dazu verwandt, das zu tun, was Du von mir gefordert hast. Doch nach all der Zeit habe ich den Felsbrocken noch nicht einmal um einen halben Millimeter fortbewegt. Was ist hier verkehrt? Warum versage ich so?“
Der Herr antwortete ihm liebevoll, „Mein Freund, als ich dich bat mir zu dienen und du zustimmtest, habe ich dir gesagt, dass deine Aufgabe sei, mit all deiner Kraft gegen diesen Fels zu drücken, was du auch getan hast. Ich habe aber niemals erwähnt, dass ich von dir erwarten würde, ihn zu bewegen. Deine Aufgabe war es zu drücken. Jetzt nun kommst du zu mir, hast all deine Kräfte verbraucht und denkst, du hättest versagt. Doch ist das wirklich so? Schau dich an! Deine Arme sind stark und muskelbepackt, dein Rücken ist sehnig und gebräunt, deine Hände sind schwielig vom ständigen Druck und deine Beine sind stark und fest geworden. Durch Widerstand bist du viel gewachsen und deine Fähigkeiten übersteigen bei weiten was du vorher konntest. Und doch hast du den Fels nicht bewegt. Aber dein Auftrag war es, gehorsam zu sein und zu drücken, deinen Glauben zu benutzen und Meiner Weisheit zu vertrauen. All das hast du getan. Ich, mein Freund, werde nun den Felsbrocken bewegen.“
Wenn wir Worte von Gott hören, neigen wir oft dazu, mithilfe unseres eigenen Intellektes zu ergründen, was Er von uns will, wenn doch alles, was Gott von uns erwartet, Gehorsam und Glaube an Ihn ist. Benutze auf jeden Fall den Glauben, der Berge versetzt, aber sei dir dessen bewusst, dass es immer Gott ist, der den Berg tatsächlich bewegt.
Wenn es scheint, dass alles schief läuft … PUSH! Drücke! Wenn dich die Arbeit niederdrückt … PUSH! Drücke! Wenn die Leute nicht so reagieren, wie du es dir vorstellst … PUSH! Drücke! Wenn dein Geld alle ist und deine Rechnungen fällig sind … PUSH! Drücke! Wenn dich die Leute einfach nicht verstehen … PUSH! Drücke!
PUSH – Pray Until Something Happens!!!
Drücke – Bete bis etwas geschieht!!!
Autor unbekannt
by Jule with no comments yetWow, ich hab jetzt noch Gänsehaut.
Dieser Brief ist an den Papa, der die Familie verlassen hat. Aber er könnte ähnlich von Kindern geschrieben werden, deren Mutter mit ihnen den Vater verlassen hat. Ich rede da aus Erfahrung, sehe seit einigen Jahren ztu, welch immense Verletzungen diese Kinder davon getragen haben, die heute erwachsen sind. Immer wieder tut es mir leid, dass ich selbst vor über 30 Jahren selbst so eine Mutter war. Es schmerzt sehr, dass man im Nachhinein die Dinge nicht mehr ändern kann. Als ich knapp 4Jahre danach zur Besinnung kam, war es leider zu spät, der Vater wollte nicht mehr
Daher hier mein Appell an jeden, der vorhat, aufgrund von Schwierigkeiten aus der Ehe zu fliehen – der Vergleich von Stephi mit dem kaputten Wagen ist wirklich sehr treffend. Und ich bin mir sicher, dass jeder, der sich für die Reparatur entscheidet, von Gott die Kraft dazu bekommt und sehr gesegnet wird
by Jule with no comments yetAntwort auf einen Beitrag in einer christlichen Gruppe auf Facebook, wo der Verfasser auszugsweise schrieb:
„Bevor wir also an der Liebe zu anderen arbeiten, oder zumindest gleichzeitig, müssen wir auch immer daran arbeiten die Liebe Gottes für uns annehmen zu können.“
Ich persönlich denke, dass eben diese Liebe Gottes die Basis dafür ist, den anderen zu lieben.
Und das in beiderlei Hinsicht:
Warum bin ich ein Christ geworden, warum bete ich Gott an? Geht es mir darum, etwas zu bekommen, wie ewiges Leben oder Seinen Frieden oder was auch immer? Oder tue ich es, weil ich mich rettungslos in IHN verliebt habe, weil er so wunderbar ist, dass ich garnicht anders kann? Dann bin ich wirklich wiedergeboren und dann ist es mir auch möglich, meinen Gegenüber zu lieben, auch wenn er mich verletzt oder mir mächtig auf die Ketten geht.
Die andere Seite ist es, die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes zu erkennen, zu spüren und anzunehmen. Das ist garnicht so einfach, diese wirklich zu begreifen, weil so etwas uns Menschen fremd ist. Wie du schon sagtest, lieben wir gerne, solange alles gut läuft und wir auf einer Wellenlänge sind. Ansonsten tauchen wir lieber ab, denn wir wollen ja, dass es uns gut geht. Eine Herausforderung, an der Gott seit über 2 Jahren an mir arbeitet und was mir mächtig an die Substanz gegangen ist und noch geht.
Da mir als Mensch so etwas eigentlich fremd ist, fällt es mir umso schwerer, zu begreifen, dass GOTT aber mich genau so liebt, mit allen meinen Ecken und Kanten, einfach, weil ich ich bin, sein geliebtes Kind. Das muss ich erst einmal begreifen, dann muss ich es glauben, dass ER mich wirklich so lieben kann – wo es mir selbst kaum gelingt. Und dann muss ich es noch annehmen.
Schon allein, es zu begreifen, verändert schon sehr viel, es verändert meine Einstellung. Wenn Gott mich SO lieben kann, obwohl ich gerade mal wieder…., dann tut er es bei meinem Gegenüber auch und dann bin ich kein Deut besser, als mein Gegenüber – denn ich habe diese Liebe und diese Vergebung ebenfalls nicht verdient. So lerne ich, meinen Gegenüber mit anderen Augen zu sehen…
Gottes bedingungslose Liebe ist unbegreiflich und das Wissen darum, dass sie Gnade ist und dass wir sie nicht verdient haben. Sie ist die Basis für alles im Leben, auch ganz besonders für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass man gerade daran sehen kann, wie gereift ein Mensch im Glauben ist.
Ich sehe es an meinem Mann, mit dem ich nun seit über 12 Jahren verheiratet bin. Er ist in dieser Hinsicht schon sehr nahe dran. Ich selbst bin noch so weit entfernt. Ich rege mich schnell auf und steigere mich in eine Sache hinein. Wenn mich jemand verletzt hat, spult bei mir meist immer der selbe Film ab: ich möchte demjenigen genauso weh tun, wie er mir gerade getan hat und werde ungerecht. Das ist dann eine Endlosspirale, wenn ich es zulasse. Mein Mann ist da anders, er ist schnell zum Vergeben bereit und er erstaunt mich immer wieder, wie er es schafft, mich in den Arm zu nehmen, WÄHREBD ich rum meckere. Er nimmt mich einfach in den Arm, sagt mir, dass er mich liebt und hält mich dabei liebevoll fest. Wer kann das schon? Und genau dadurch habe ich erst mal die Liebe Gottes wirklich begriffen!
Seit einigen Jahren besuchen wir 2 mal im Jahr im Urlaub Seminare auf der Bibelschule WDL am Kōriser See und haben dabei viele der Bibelschüler und auch der Angestellten und Lehrer dort kennen gelernt. Eine der Schülerinnen erzählte mir bei unserem ersten Besuch dort, dass sie das Jahr dort macht, um ihren „Charakter zu schulen“ – ein Begriff, der mir bis dato fremd war. Es gibt dort spezielle Mentoren dafür und unter anderem leben die Schüler dort deshalb mit mehreren auf einem Zimmer, damit Konflikte auftreten und sie lernen, sie im Geiste der Liebe beizulegen. Es ist erstaunlich, welche Entwicklung die Einzelnen in dem einen Jahr durchmachen. Man erkennt die hinterher fast nicht wieder. Es ist unglaublich ❣️
Wir sehen, dass die Liebe Gottes die Grundlage dafür ist, unseren Gegenüber zu lieben und Konflikte beizulegen. Mir geht es in letzter Zeit oftmals so, dass wenn ich mich über einen anderen aufrege und im Geist bereits ziemlich hässliche Sachen ausdenke, die ich ihm sagen könnte- mir dann bewusst wird, dass Jesus sicherlich auch oftmals so empfindet oder empfinden könnte, was mich persönlich angeht und dass er voller Liebe darüber hinweg sieht, weil er ja für mich und meine Sünden gestorben ist. Das ist er aber auch für denjenigen, auf den ich gerade so sauer bin – auch wenn derjenige sich gerade nicht christlich verhält oder vielleicht garkein Christ ist. Aber vielleicht könnte ja ich in dieser Situation darauf einen positiven Einfluss nehmen, wenn ich anders reagiere? Wie oft haben wir in den letzten Wochen von unserer Umgebung gehört, dass wir „völlig unvernünftig“ reagieren, „denn man darf sich nichts gefallen lassen und müsste doch….“. Vielleicht fällt dies ja auch denen auf, die uns gerade so provozieren, uns unchristlich zu verhalten und vielleicht verändert dies etwas in ihrem Leben? Vielleicht finden sie ja gerade dadurch zu Gott?
Naja, ich rede mal wieder zu viel. Soviel zum Thema „Liebe“
by Jule with no comments yetDas hier hab ich vor einigen Tagen als Zitat auf Facebook gefunden:
Dietrich Bonhoefer gerade erst für mich entdeckt ;
Erhebe deine Hand nicht zum Schlag, öffne deinen Mund nicht im Zorn, sondern sei still. Was kann denn der dir schaden, der dir Böses antut? Nicht dir schadet es, aber ihm schadet es. Unrecht leiden schadet keinem Christen. Aber Unrecht tun schadet.
Nur eines will ja der Böse bei dir erreichen, nämlich, daß du auch böse wirst. Aber damit hätte er ja gesiegt. Darum vergilt nicht Böses mit Bösem. Du schadest damit nicht dem, sondern dir selbst. Nicht du bist in Gefahr, wenn dir Böses geschieht, aber der andre ist in Gefahr, der dir Böses tut und er kommt darin um, wenn du ihm nicht hilfst. Darum um des anderen willen und um deiner Verantwortung für ihn – vergilt nicht Böses mit Bösem. …
Wie geschieht das: nicht dadurch, daß wir dem Bösen des anderen Nahrung geben an unserm Bösen, dem Haß des anderen an unserm Haß, sondern dadurch, daß das Böse ins Leere stößt und nichts findet, woran es sich entzünden kann.
Wie überwinden wir das Böse? Indem wir es vergeben ohne Ende. Wie geschieht das? Indem wir den Feind sehen als den, der er in Wahrheit ist, als den, (…) den Christus liebt.
– Dietrich Bonhoeffer, aus:
Illegale Theologenausbildung: Sammelvikariate 1937-1940, DBW Band 15, Seite 466, 469f