DIE QUELLE DER ZUFRIEDENHEIT
„Ich habe gelernt, mich darin zu begnügen,
worin ich bin.“
Philipper 4,11
Der Existenzialismus bildet heute die Grundlage
der aktuellen Psychologie, und leider sind
auch viele Gemeinden bereits davon unterwandert. Er
lehrt, dass jeder Mensch das Recht habe, zu tun, was
ihn glücklich macht. Dieses verdrehte Denken wurzelt
in der Selbstsucht und im Stolz des Menschen.
Selbstsüchtige sagen: „Wenn es dich glücklich macht, mich aber verletzt, dann darfst du es nicht tun. Macht es aber mich glücklich, und du wirst dabei verletzt – dann hast du eben Pech gehabt.“ Einige betrügen sich selbst und meinen, ihr sündiges Verhalten würde niemandem schaden, doch letztendlich bewirkt die Sünde immer Schaden.
Im Gegensatz zur Selbstliebe propagiert die Schrift
Demut und Opferbereitschaft (Mt 5,44) sowie weit reichende Gnade für die, die wiederholt in Sünde fallen
(1Petr 4,8). Diese Tugenden ermöglichen es Paulus, unabhängig von den Umständen zufrieden zu sein.
Im Gegensatz dazu gibt es Gläubige, die immer gleich alles auf die Goldwaage legen, um festzustellen, ob da vielleicht ein Grund wäre, verletzt zu sein, was sie dann
auch unmittelbar aus dem Gleichgewicht wirft und mit
Angst und Sorge erfüllt.
Wenn andere dich schlecht behandeln, wird Demut
dir helfen, das Gleichgewicht zu halten.
aus: John MacArthur – „Lass mich zu dir kommen“, CLV- Verlag
by Jule with no comments yetWie wahr!!!!
Und ich spreche hier aus Erfahrung, denn auch ich hatte mich mehrfach aus einer für mich unglücklichen und unbefriedigenden Ehe gelöst, immer in der Überzeugung, dass es an dem Mann lag, dass man mit dem einfach nicht leben könne. Wirklich glücklich gemacht hatte mich dieser Schritt nicht, denn ich hatte das Problem immer mitgenommen – denn das Problem lag bei mir: in meinen überspitzten Wünschen und Erwartungen und in der ständigen Angst, ich könne zu kurz kommen.
Wahr ist, dass die Liebe darin besteht, sich zu entscheiden zu lieben, weil uns Gott zuerst geliebt hat und mit der Liebe, mit der Gott uns liebt.
Letztes Jahr hab ich mir eine schöne Tasse für meinen Morgenkaffee gekauft, auf der steht ein ähnlicher Gedanke: „der erste Schritt zum Glück besteht oft in der Entscheidung glücklich zu sein“ – nicht, weil ich dem Glück um jeden Preis nachjage, sondern weil ich gelernt habe, das zu schätzen, was ich habe, anstatt darauf zu gucken, was noch fehlt
In diesem Sinne wünsche ich uns allen noch einen gesegneten Tag ?
by Jule with 1 commentWenn du Probleme in deiner Ehebeziehung hast,
versuche nicht deinen Partner zu ändern
oder ihn gar auszuwechseln,
sondern –
bitte Gott darum, dein Herz zu ändern.?
Die tägliche Andacht von Bayless:
Verletzte Beziehungen heilen
Sprüche 18,19 sagt uns:
„Ein getäuschter (gekränkter) Bruder ist unzugänglicher als eine befestigte Stadt; und Streitigkeiten sind wie der Riegel einer Burg.“
Die „befestigte Stadt“, von der hier die Rede ist, ist eine Stadt mit Stadtmauern, die bewacht wird. Man kann nicht einfach vor das Tor einer befestigten Stadt ziehen und die Kapitulation verlangen. Es bedarf einer durchdachten Strategie, um solch eine Stadt einzunehmen. Man muss alles durchdenken und einen Plan entwickeln.
Es bedeutet auch, dass unermüdlicher Einsatz nötig sein wird. Und sehr wahrscheinlich wird man sich dabei in Gefahr begeben. Ja, es ist unmöglich, eine befestigte Stadt einzunehmen, ohne Risiken einzugehen, ohne sich selbst angreifbar zu machen.
Das trifft auch zu, wenn ein Bruder gekränkt ist. Es bedarf sorgfältiger Planung und ernsthafter Bemühungen, und manchmal müssen wir uns auch verletzbar machen, obwohl wir das nicht wollen.
Vielleicht hast du heute mit einer verletzten Beziehung zu kämpfen und vielleicht hast du dich noch nicht um Heilung in dieser Beziehung bemüht, weil du nicht weißt, wie du das machen sollst. Es fängt immer mit Gebet an. Du musst mit Gott über den anderen und über dich selbst sprechen und dann musst du hingehen und mit der betreffenden Person reden.
Wenn du es dann tust – bitte lies jetzt sehr genau –, sollte es nicht mit der Absicht geschehen zu beweisen, dass du im Recht bist. Recht zu haben ist nicht das Ziel. Das Ziel ist Frieden. Meistens ist es wichtiger, barmherzig zu sein, als recht zu haben.
Wenn du dich um eine Lösung bemühst, aber nur mit der Absicht, dass der andere deine Sichtweise versteht, damit du beweisen kannst, dass du recht hast, dann behältst du vielleicht recht, schließt aber nie Frieden.
Wenn du dich bemühst, einen gekränkten Bruder zu gewinnen, dann höre ihm gut zu und versuche, seine Sichtweise nachzuvollziehen. Sei bereit zu hören und nicht nur gehört zu werden. Denn auch wenn es schwierig ist, kannst du doch zum Frieden gelangen und erleben, dass eine zerbrochene Beziehung heil wird.
Was machen wir Menschen nicht alles, um etwas Liebe, Anerkennung oder Zugehörigkeit zu bekommen! Wir geben unser Bestes, um das Loch in unserem Herzen zu stopfen, das sich immer wieder zeigt und schreit: „Fülle mich!“ Dieses Loch ist bei denjenigen von uns noch ausgeprägter, die als Kind nicht die Nestwärme, die sichere Bindung, den Schutz und die Unterstützung erhalten haben, die wir dringend gebraucht hätten. Nicht wenige verbinden ihre Kindheit zudem mit unschönen oder gar traumatischen Erfahrungen. Auch wenn wir uns vielleicht nicht mehr bewusst an frühere Erlebnisse erinnern können, laufen die damit verbundenen Prägungen und Programme im Hintergrund nach wie vor mit und bestimmen unbewusst unser Denken, Fühlen und Handeln im Alltag. Erst wenn wir dies zu reflektieren beginnen, können wir aussteigen und etwas daran ändern.
Viele unserer Muster haben wir bereits früh in unserer Kindheit etabliert. Um emotional über die Runden zu kommen, waren wir sehr einfallsreich: „Wie muss ich mich verhalten, damit ich von Mama und Papa geliebt werde? Was muss ich tun, damit ich akzeptiert werde und dazugehöre?“ Als Kinder machen wir die Erfahrung, dass Liebe oft an gewisse Bedingungen geknüpft ist und wir uns die Akzeptanz „verdienen“ müssen, indem wir lieb, brav, angepasst, still oder hilfsbereit sind. Aber das hat Auswirkungen. Aufgrund solcher Erfahrungen entwickeln wir unbewusst Bewältigungsstrategien und Schutzstile, mit denen wir uns heute noch durchs Leben navigieren. Typische Schutzstrategien können Perfektionismus, Rückzug, Harmoniesucht, Macht-, Leistungs- oder Kontrollstreben, Anpassung, Opferhaltung oder Helfersyndrom sein. Wir laufen als Erwachsene immer noch in dieser alten Rüstung herum, die für das Kind hilfreich und schützend war, die aber heute längst nicht mehr nötig ist. Meist erst durch den Weckruf einer Krise, Krankheit oder durch einen Konflikt – oft zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr – wachen viele auf.
Innere Glaubenssätze aufspüren
Einer meiner Glaubenssätze aus der Kindheit lautete: „Ich bin immer für die gute Stimmung verantwortlich. Nur wenn ich für Harmonie sorge, werde ich geschätzt und gehöre dazu.“ Bereits als Kind versuchte ich in der Familie Streit zu schlichten und zu vermitteln. Dies war unbewusst mein Auftrag. Damit kam ich auch im weiteren Leben ziemlich gut voran, bis ich in meinem Führungsalltag Mitarbeitern gegenüber auch negatives Verhalten und unbequeme Dinge ansprechen musste. Das ging gegen meine Grundüberzeugung und brachte mich in Bedrängnis.
Vielleicht kennen Sie ähnliche Glaubenssätze? Folgenden Grundüberzeugungen begegne ich in der Beratung öfter: „Nur wenn ich mich ständig anpasse, gehöre ich dazu.“ „Ich muss immer helfen, nur so habe ich eine Lebensberechtigung.“ „Ich muss alles kontrollieren, nur so bin ich sicher.“ „Ich muss mich ständig zurückziehen, nur so kann ich mich schützen.“ „Nur wenn ich alles perfekt mache, werde ich nicht abgelehnt.“
Andere innere Überzeugungen können lauten: „Ich bin nichts wert.“ „Niemand mag mich.“ „Ich bin nicht willkommen.“ „Ich bin für alles allein verantwortlich.“
Hinterfragen Sie solche destruktiven Glaubenssätze! Sind sie wirklich wahr? Wie könnte das Gegenteil lauten? Ersetzen Sie Lügen konsequent mit Wahrheit und biblischen Werten.
Oft sind wir Menschen erst dann willens, alte Prägungen zu verändern, wenn der Leidensdruck groß ist oder wenn neue Ziele uns motivieren. Doch selbst dann sind wir nicht so schnell bereit, unsere Komfortzone zu verlassen. Denn eine Veränderung bringt Unsicherheiten und Ängste mit sich. Und dies vermeiden wir grundsätzlich.
Im Konflikt mit mir selbst
Bei all unserem Veränderungsstreben kommen wir mit uns selbst in Konflikt und tun oft exakt das Gegenteil von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Bereits der Apostel Paulus hat diese Erfahrung gemacht. Er stellt fest: „Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Das Gute, das ich mir vornehme, tue ich nicht; aber was ich verabscheue, das tue ich“ (Römer 7,15). Wenn wir Probleme haben und nicht so können, wie wir eigentlich wollen, dann erleben wir zwei Dynamiken: Einerseits sehen wir uns als Opfer von Umständen oder Menschen. Wir fühlen uns ausgeliefert und meinen, dass es uns nur dann besser gehen würde, wenn endlich der Chef verständnisvoller, der Partner rücksichtsvoller, die Kinder folgsamer wären. Andererseits springt in uns ein Selbstabwertungsprogramm an. Wir werden hart gegen uns selbst und klagen uns an: „Ich blöder Esel, ich bin einfach unfähig. Ich dumme Nuss, wie konnte ich nur, ich bin eine Versagerin!“ Wir werten uns innerlich ab und machen uns fertig. Dies ist jedoch keine hilfreiche Lösungsstrategie. Im Gegenteil, solche Selbstverurteilungen setzen uns nur noch stärker unter Druck.
Zur Wahrheit stehen
Wie wäre es, wenn wir uns als Erstes eingestehen, dass wir es nicht aus eigener Kraft schaffen und auf Unterstützung angewiesen sind? Wir dürfen lernen, barmherzig mit uns selbst zu sein und falsche Ideale loszulassen. Sich so anzunehmen, wie wir sind, und nicht so, wie wir sein sollten, fällt vielen schwer. Aber dieses Eingeständnis verschafft uns Luft und setzt Kraftreserven frei. Denn nun müssen wir nicht mehr so viel Energie darauf verwenden, alles zu beschönigen, zu unterdrücken und zu verdrängen.
Dieser Schritt – zur eigenen Wahrheit zu stehen – geht gegen unseren Stolz. Wir haben Angst, die Kontrolle zu verlieren, und deshalb leugnen, verharmlosen und kaschieren wir unsere Schwächen. Wir halten die Illusion aufrecht, alles im Griff zu haben.
Eine neue Identität
Abgesehen von der Beziehung zu Gott und zu anderen gibt es noch einen wichtigen Faktor in unserem Leben: die Beziehung zu uns selbst. Sie beeinflusst jeden anderen Bereich und jede unserer Beziehungen weit mehr, als wir denken. Ob wir liebevoll oder verurteilend mit uns selbst umgehen, bestimmt maßgeblich unsere emotionale Gesundheit und die Art, wie wir uns anderen Menschen gegenüber verhalten. Erst wenn wir aus der Verbindung mit Gott unsere Identität erneuern lassen, können wir liebevoller mit uns selbst umgehen. Dies ist eine entscheidende Grundlage für einen dauerhaften Veränderungsprozess und hat positive Auswirkungen auf unser Umfeld. Dann können wir uns selbst sagen: „Ich muss mich nicht mehr verdrehen, um Liebe zu bekommen. Ich darf zu mir stehen, weil Gott mich in Jesus bereits vollkommen liebt, mich vorbehaltslos annimmt und ich bedingungslos dazugehöre.“
Lernen Sie, bewusst auf Gottes wohlwollende Stimme zu hören. Zu Jesus sagte der Vater im Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude“ (Markus 1,11). Seine Liebeszusage gilt auch Ihnen und mir. Auf dieser Grundlage können wir Verhaltensänderungen gelassener angehen und sind nicht mehr darauf angewiesen, uns so zu verhalten, dass uns alle mögen und toll finden.
Studien haben gezeigt, dass wir in Veränderungsprozessen meist vier Phasen durchlaufen. Zufriedenheit, Verleugnung, Chaos/Verwirrung und Erneuerung. Wir durchlaufen jede dieser Phasen auf unserer Reise. In der letzten Phase geht es vor allem um die Erneuerung unseres Denkens, Fühlens und Handelns. Sich Neuem zu öffnen und Veränderungen anzugehen heißt, sich auf unbekanntes Terrain zu wagen. Dabei ist die Erneuerung des Denkens zentral. Die Bibel bestätigt das: „Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben!“ (Sprüche 4,23).
Aufgrund unserer Geschichte laufen wir oft noch mit unserer alten Brille herum: „Nun werde ich wieder abgelehnt, nicht gesehen, geliebt, einbezogen. Nun denkt sie sicher wieder, ich bin eine Versagerin.“ Je besser es uns gelingt, die alte Brille abzusetzen, desto objektiver können wir Situationen neu betrachten und anders handeln. Menschen in unserem Umfeld haben dann weniger Macht über uns. Sie können uns nicht mehr so schnell in Rage bringen und damit alte destruktive Verhaltensweisen oder Schutzstile auslösen.
Umdenken und anders handeln
Die Hirnforscherin Dr. Caroline Leaf weist darauf hin, dass die Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen in unserem Gehirn ständig umgebaut werden. Mit jeder Entscheidung, jedem Gedanken verbinden sich Nervenzellen mit anderen, verstärken bereits bestehende Verbindungen oder schaffen neue. Unser Gehirn ist also nicht einfach so, wie es ist, sondern wie wir es mehrheitlich nutzen! Das heißt, wenn wir unser Denken erneuern, verändern wir gleichzeitig unser Gehirn. Hirnforscher sprechen von einigen Monaten, die es braucht, bis sich in unserem Gehirn neue Denkstrukturen etablieren können, die stark genug sind, damit neue Gewohnheiten automatisiert werden. Das braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Denn diese müssen durch Wiederholungen immer wieder neu stimuliert werden. Das heißt, je mehr wir ermutigendes, wohlwollendes Denken und positive Verhaltensmuster trainieren, desto stärker werden diese neuronalen Verbindungen im Gehirn werden. Dies hat Auswirkungen auf unsere Gefühlswelt und befähigt uns, anders zu handeln.
Ich mache Ihnen Mut, Ihren persönlichen Veränderungsweg zu gehen und sich mit den tieferen Schichten Ihrer Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Rechnen Sie mit Gottes Liebe und Annahme. Steigen Sie mutig aus der Opferrolle aus und beginnen Sie bewusst, anders zu handeln. Und wenn Sie in alte Muster zurückfallen, macht das nichts. Beginnen Sie von Neuem. Dieser Prozess führt zu mehr Zufriedenheit, Tiefe, Erfüllung und Freiheit in Ihrem Leben.
Christoph Hickert arbeitet als Coach und Supervisor in eigener Praxis in Männedorf/Schweiz (www.beratung-coaching.ch). Dieser Artikel erschien in Lydia 1/2019.
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