Heute Abend waren wir alle richtig „geflasht“ wie Samuel immer so gerne sagt – denn wir haben uns zwei Begriffe in der Bibel angesehen, sie unterschiedlicher nicht sein könnten
Und wie waren wir nochmal darauf gekommen?
Ach ja, wir waren bei den zehn Kundschaftern und den unterschiedlichen Bericht, den zehn und zwei andere von der selben Situation brachten (4. Mose Kapitel 13 und 14). In dem Zusammenhang haben wir gelesen, dass zwei Männer eine Traube tragen mussten (13::24) und dass das Wort hier für „ein“ im hebräischen Urtext das selbe ist, wie wenn Jehova von sich selbst spricht oder wo er sagt, Mann und Frau sollten „ein Fleisch sein“ —-> „echad“
Und man hatte uns früher beigebracht, dass die Bedeutung „einzigartig“ sei, so wie Abrahams „einzig geliebter Sohn“ usw.
Aber in so einem Zusammenhang ebenso wie bei dem Wort für „ein“ steht im Urtext „yachid“
Da wir die interlinear Übersetzung mit dem hebräischen Text haben, konnten wir uns gestern Abend alle überzeugen, dass Jehova „ein Jehova“ ist in dem Sinne von „echad“ – das selbe Wort und daher die selbe Bedeutung wie das mit der Traube: sie besteht aus mehreren einzelnen „Beeren“, die zusammen die Einheit einer Traube bilden
„Und sie kamen bis in das Tal Eskol und schnitten daselbst eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweien an einer Stange, auch Granatäpfel und Feigen.“
4 MOSE 13:23 ELB
Und ja: wenn wir vor diesem Hintergrund die Evangelien lesen, insbesondere das Johannes Evangelium, dann „fällt es uns wie Schuppen aus den Haaren“😁
War echt super interessant wieder 🤗
by Jule with 6 commentsDanke an Achim, Gaby, Marion und Samuel fürs Kommen
Der wichtige Hauptgedanke war heute, was für ein Glaube genau das war, der Abraham als Gerechtigkeit angerechnet wurde
Hierbei ging es nicht darum, dass er glaubte, dass Jehova der Schöpfer ist. Denn „das glauben auch sue Dämonen und schaudern“.
Bei diesem Glauben geht es darum, dass Abraham wie seinerzeit Abel glaubte, dass er ein Sünder ist und dass er einen Erlöser braucht, der als Mittler dafür sorgt, dass wir uns Jehova ohne Furcht nähen können.
Es geht um die Prophezeiung aus 1. Mose 3:15, um den Samen
Und natürlich ging es auch noch einmal um den Gedanken, dass Jehova uns kennt und liebt. Da ER außerhalb von Raum und Zeit ist, weiss er nicht nur, was wir getan haben und gerade tun, sondern auch, was wir noch tun werden (ähnlich wie wenn wir ein Video von einem Fußballspiel sehen mit jemanden, der das noch nicht gesehen hat. Wir kennen schon den Ausgang, ohne dass wir jetzt noch beeinflussen könnten, wie es ausgeht). Jehova liebt uns trotzdem .
Ein wichtiger Gedanke
by Jule with 1 commentHeute ging es im Bibelgrundkurs um Abram (1. Mose 11 – 13)
Ein Grundgedanke zog sich durch alle drei Kapitel, ein Gedanke, auf den wir immer wieder in der Bibel treffen:
Jehova liebt uns, bevor wir irgendetwas tolles getan haben. „ER liebt uns zuerst“ und tut uns Gutes. Daraus entsteht eine Beziehung, Dankbarkeit und Liebe auf unserer Seite und aus dieser Liebe heraus kommt alles andere
Als wir Abram in Kapitel 11 begegnen, lebt er mit seiner Familie in Ur, einer reichen Stadt, wo es in den Häusern schon fließendes warmes Wasser gibt. Er ist zu diesem Zeitpunkt kein Anbeter Jehovas, sie beten noch andere Götter an:
„Dann redete Josua zum Volk: »So spricht der Herr, der Gott Israels: Vor langer Zeit lebten eure Vorfahren auf der anderen Seite des Euphrat: Terach mit seinen Söhnen Abraham und Nahor. Sie verehrten dort andere Götter.“
Josua 24:2 HFA
Dennoch spricht Jehova zu Abram und sagt ihm, er solle aus dem Land ausziehen und gibt ihm gleichzeitig ein Versprechen – Abram selbst hat bis hierhin noch nichts getan, womit er sich dessen als würdig erweist. Es ist die unverdiente Güte Jehovas
Es kam die Frage auf, ob Abram sich das nicht durch irgendeine Wesensart verdient haben könne – denn warum spricht Jehova ausgerechnet diesen Mann an? Waren nicht genug andere Menschen da, die ER hätte fragen oder bitten konnte?
Wir sind es aufgrund unserer Vergangenheit als ZJ gewohnt, beim Lesen der Bibel darauf zu achten, was die erwähnten Personen falsch oder richtig gemacht haben, also ist es für uns ganz klar: Abram war etwas besonderes und darum kam Jehova genau zu diesem Mann
Ist es uns schon einmal in den Sinn gekommen, dass Jehova evtl vorher bereits andere Männer angesprochen hatte – und nur Abram darauf reagiert hat?
Wir leiten beim Lesen immer für uns ab, was wir nun tun müssen oder auf gar keinen Fall tun dürfen. Immerhin ist die Bibel ja für uns so eine Art Ratgeber …
Versuchen wir das Ganze doch einmal mit anderen Augen zu sehen und die Bibel nicht in erster Linie als Ratgeber, sondern als „Geschichte aus Gottes Sicht“
Es geht nicht so sehr darum, was oder wie wir sind – auch wenn wir das so gelernt haben – sondern es geht um Jehova, wie ER ist
Schon sieht das alles ganz anders aus, er ist „der ganz andere“, er ist nicht so, wie wir denken, er ist kein harter und fordernder Gott – er ist ein Gott der Liebe, die Bibel sagt sogar, dass er Liebe ist!
Jehova liebt uns, einfach, weil wir seine Kinder sind. Darin besteht unsere Identität. Wir sind das geliebte Kind Gottes, egal, was wir auch tun mögen
Da wir mit Samuel einen Vater einer kleinen Tochter in der Gruppe hatten, kamen wir schnell auf ein Bild, das jeder verstehen wird:
Die Eltern lieben ihr Kind – auch dann, wenn es sich in die Windeln macht oder so noch einpullert (falls es bereits ohne Windel ist). Klar ist es ärgerlich, wenn die Eltern das Kind umziehen müssen und es vermehrte Wäsche bedeutet – aber es ändert nichts an ihrer Liebe, sie wissen, dass so etwas dazu gehört♥️
Jehova reicht jedem von uns immer wieder seine Hand, wir müssen sie nur ergreifen. Auch wenn dies Jahre dauert, so reicht ER sie uns dennoch ohne Unterlass
Gaby erzählte von Gesprächen mit Menschen, die obdachlos sind, seit Jahren Drogen nehmen und einfach nicht davon los kommen. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Menschen an Gott glauben und fragte sich, warum sie nicht zu Jehova um Hilfe beten
Eine berechtigte Frage
Ich denke, das hat mit dem Bild zu tun, das sie von Gott haben und gerade darum liegt es uns auch so am Herzen, dieses Bild gerade zu rücken
Ein Obdachloser oder jemand, der Drogen nimmt oder was auch immer – du kannst hier gerne dein eigenes Problem einsetzen – so jemand schämt sich und fühlt sich nicht würdig, sich an den Schöpfer zu wenden —-> denn dieser wird ihn ja sicherlich verurteilen
N E I N !!!!!
Das ist eine Lüge!!!!
Das ist, was der Satan uns einreden will und das ist, was uns manche Menschen einreden wollen. Aber das ist NICHT Jehova!!!!
Er kennt dich, er kennt dein Herz und er kennt auch deinen Mangel, aus dem heraus du diese Dinge tust – und es schmerzt ihn. Nicht so sehr, dass du diese Dinge tust, sondern viel mehr, dass du denkst, es könne ihn so sehr abschrecken, dass du dich nicht mehr in seine Nähe traust
„Hä? Aber hatte er denn nicht auch sein Volk Israel verworfen und sogar in eine 70 jährige Gefangenschaft geschickt?“
„Aber die Bibel sagt doch, dass er Sünde verurteilt und dass man die Menschen an ihren Früchten erkennen würde…?“
Ja, das ist alles richtig. Aber bei dieser Argumentation wird das wichtigste außer Acht gelassen: das Herz und der Beweggrund
Jehova hasst es, wenn wir willentlich sündigen, wenn uns egal ist, wie er darüber denkt
Aber: ER verurteilt keinen Menschen, der bereut, was er getan hat und evtl noch tut, weil es sich zu einer Sucht entwickelt hat. Denken wir hierbei auch an das Gleichnis, das Jesus erzählt von dem Schriftgelehrten und dem Pharisäer: er verurteilt den Pharisäer, der sich voller Stolz an die Brust schlägt, weil er ja alles richtig macht und spricht voller Liebe über den Sünder, der sich schämt mit dieser Sünde vor ihn zu kommen
Die meisten negativen Dinge, die wir tun, tun wir, um den Mangel auszufüllen, der an uns nagt: wir alle sehnen uns nach bedingungsloser Liebe, nach nur einem Menschen, der uns so liebt, wie wir sind, dem wir wichtig sind, dessen Aufmerksamkeit und Anerkennung wir haben. Dies ist ein menschliches Grundbedürfnis, etwas womit wir erschaffen wurden
Auf der Jagt nach dem Glück suchen wir überall, an den unwahrscheinlichsten Orten, wir versuchen diesen Mangel, diese Lücke mit allem möglichen zu füllen: Drogen und Alkohol um zu vergessen, Sex, wechselnde Beziehungen, Reichtum und Macht, um Anerkennung zu bekommen und und und
Und Jehova weiß dies, er kennt uns und den Mangel, der an uns nagt
Wenn ich also zb in meiner Kindheit das Gefühl hatte, dass ich „zu kurz komme“, dass meine Eltern mich nicht lieben, dass ich mir die Anerkennung der Eltern verdienen müsse oder ähnliches, dann ist mein Mangel sehr groß. Ich versuche diesen zu füllen, indem ich auf eigene Faust versuche zu bekommen, was mir fehlt:
Meine Eltern haben mich nicht wichtig genommen, ich hatte das Gefühl, nie genug zu sein?
Manche kompensieren das, indem sie zum Workaholik werden, sie wollen unbedingt Karriere machen oder reich werden, weil sie hoffen, dass sie dann die erhoffte Anerkennung finden. Manche Männer gehen immer wieder fremd, um sich die Anerkennung bei Frauen zu holen und und und
Viele wissen nicht, warum sie dies tun. Ein großer Teil fühlt sich hinterher schlecht, das Gewissen schlägt ihnen, aber sie tun es immer wieder, weil es halt schon zur Sucht geworden ist
Da gibt es diejenigen, die diese Lücke füllen, indem sie in Alkohol und Drogen oder Spielsucht Vergessen suchen
Sie können sich selbst nicht leiden
Ok, nehmen wir mal den Mann, der immer wieder fremd geht. Er kann nicht erwarten, dass seine Frau Verständnis hat und das toleriert, vielleicht verlässt sie ihn sogar
Keine Frage, sein Verhalten ist falsch und es ist auch in Jehovas Augen falsch, wir wollen da nichts beschönigen
Aber: Jehova liebt ihn trotzdem.
Wie der Vater sein 3 jähriges Kind liebt, das zwar schon trocken ist, aber unter Stress nachts ab und an noch ins Bett macht – es gehört eben dazu
Ein Mensch, auch ein Christ (!!!), ist nicht vollkommen und so machen wir alle Fehler und jeder, der noch nicht begriffen hat, wie Jehova wirklich ist, wie sehr er bereits auch jetzt (in seiner Sünde) von Jehova geliebt ist, hat es sehr schwer, aus der Sünde heraus zu finden
Denn: so etwas können wir nicht allein, dies schaffen wir nur mit Jehova und dazu ist unter anderem auch das Gebet wichtig. Aber: wie soll das gehen, wenn derjenige sich nicht würdig fühlt, sich Jehova zu nahen?
Mich macht es unglaublich wütend, wenn ich höre, dass dann genau so ein Mensch von den Ältesten zu hören bekommt, dass er erst einmal seine Sünde (Sucht) ablegen müsse, dann könne er auch wieder mit Jehova versöhnt werden
N E I N !!!
Das ist eine Lüge!!!
Jehova liebt dich und er ist auch und gerade jetzt für dich da
Ja, er liebt dich auch jetzt, wo du verschämt in deiner Ecke sitzt
Ja, er liebt dich auch jetzt noch, wo du völlig verdreckt bist. Du darfst zu ihm kommen – denn genau dazu ist Jesus für dich und mich gestorben
Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen – auch nicht unsere Sucht
Auch nicht, wenn wir das so bei den ZJ gelernt haben
Die Bibel spricht eine andere Sprache ♥️
Und nein: ich rede jetzt hier nicht von denen, die bewusst sündigen, denen es egal ist – sondern von denen, die es allein nicht schaffen und die sich nicht trauen, Jehova um Hilfe zu bitten, weil sie jetzt ja noch nackt und verschmutzt sind
Jehova reicht jedem von uns seine Hand, jeden Tag und in jeder Situation – wir müssen sie „nur“ ergreifen
Ich weiß, dass das für jeden in dieser Situation nicht leicht ist und darum lasst uns für all jene beten, die sich selbst nicht trauen
Und bitte, lasst uns sie nicht verurteilen und ihnen nicht sagen, was sie tun müssen – helfen wir ihnen, zu erkennen, wie Jehova ist und beten wir für sie und mit ihnen
In diesem Sinne wünschen wir euch noch einen schönen Abend und eine ruhige und erholsame Nacht 😘
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Im Momemt überschlagen sich hier die Ereignisse: die Gruppe wächst nach und nach stetig und ich lese ja auch noch einmal im Jahr die Bibel chronologisch (wobei sich ja hier einige mir angeschlossen haben). Außerdem habe ich nun auch noch ein viertes (privates) Treffen einmal die Woche (smallgroup) und so „prasselt“ jede Menge Stoff und jede Menge Gedanken auf mich ein, die ich ja auch noch „verarbeiten“ muss —-> die verschiedenen Puzzleteile zusammensetzen 😉.
Das ist so viel Stoff, so viele Eindrücke – die ich auch sehr gerne mit euch teile. Allerdings bin auch ich nur ein Mensch und gerade nicht so belastbar. Es gibt Tage, da ich genug damit zu tun habe, dem Gesagten der anderen zu folgen, vor allen Dingen wenn mal wieder mehrere Teilnehmer im Raum sind, so dass ich keine Notizen machen kann und daher ist es dann auch mit einer Zusammenfassung nicht so einfach
Bitte habt Geduld mit mir, ich werde sie nach und nach hoch schieben
Danke
Am besten wäre natürlich, wenn ihr selbst kommt und hört, was gesagt wird, euch selbst mit einbringt und auch eigene Schlussfolgerungen zieht
Die Zugangsdaten für die drei Treffen per Zoom dürfen sehr gern auch an andere weiter gegeben werden, so dass sich auch eure Freunde oder Verwandten mit dazu schalten können
Hier die Zugangsdaten für alle drei Zoom-Meetings
AktivGottesdienst per Zoom
Sonntag von 11-13Uhr
https://zoom.us/j/97941200715?…WVlVZWHQrRmU5cmlnTjJPdz09
Meeting-ID: 979 4120 0715
Kenncode: 658157
Bis 18 ist der Raum dann noch geöffnet für Austausch, Kennenlernen, Fragen usw
OnlineBibelkurs
Mittwoch 16-18Uhr
https://zoom.us/j/95513354603?pwd=a2doelhieXlRZGxxZ3JkYUxtSjlTUT09
Meeting-ID: 955 1335 4603
Kenncode: 057704
Bibelgrundkurs
Zoom-Meeting Freitag von 18-20 Uhr beitreten
https://zoom.us/j/92455453256?…ZTWtyMjRuM01adE1RV284Zz09
Meeting-ID: 924 5545 3256
Kenncode: 174855
Einige Gedanken, die wir gestern Abend gemeinsam erarbeitet haben und über die ich bereits in den vergangenen Jahren geschrieben hatte…
Kain und Abel
Adam gibt seiner Frau einen anderen Namen
Nur Gott selbst kann uns helfenby Jule with no comments yet
gestern kam auch die Frage auf, was Satan eigentlich dachte, was mit Eva passieren würde, wenn sie von der Frucht essen würde?
Auch hierzu haben wir in den vergangenen Jahren so einiges zusammen getragen:
hätten sie wirklich unvermeidlich sterben müssen?
der Baum des Lebens und unweigerlicher Tod
der Baum des Lebens und die kupferne Schlange
Scheinbar waren diese Gedanken dem Satan auch bereits gekommen, denn er wollte ja nicht den Tod der Menschen, sondern er wollte sein wie Gott und über die Menschen herrschen 😉 (Jesaja 14:12-14 und Hesekiel 28)
by Jule with no comments yetGedanken zum Grundkurs gestern Abend
Vielleicht mögen Achim und Samuel eins ihrer Aha Erlebnisse von heute Abend mit den anderen teilen?
„Jehova fragte Adam und gab ihm indirekt eine Möglichkeit seine Schuld einzugestehen. Was tat Adam? Er gab die Schuld Gott!! Die Frau die DU mir gabst ist Schuld daran. AHA, weil Gott ihm eine Frau gab deswegen aß Adam. Sowas nennt man billigste Schuldumkehr.“
„Genesis 3,15 (ELB 1905)
„Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ Der Same der Frau. Sonst wird immer von den Nachkommen der Männer gesprochen. Aber hier wird von einem Menschen gesprochen der nur der Nachkomme einer Frau ist. Jesus“
Für mich war bei dem Thema heute der Gedanke stark beeindruckend, dass das ganze auch hätte anders ausgehen können, wenn Adam und Eva anders reagiert hätten
Wie geht Gott mit dem Ungehorsam des Menschen um?
Die Art und Weise wie Adam und Eva mit ihrer Schuld umgehen
Die Schuld bei anderen suchen
Und noch ein Gedanke, der heute Abend angesprochen wurde
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ändert sich – von Gott so vorgesehen?by Jule with no comments yet
Eine Aussage gestern: „Als ich noch bei den ZJ war, habe ich mich immer unwohl gefühlt. Ich habe nie genug studiert und hatte auch immer zuwenig Stunden im Predigtdienst. Ich hatte einfach keine Lust dazu und daher hatte ich immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein…“
Interessante Worte, wenn dies ein Mann sagt, der uns besonders durch seinen Hunger nach Gottes Wort aufgefallen ist, der immer tiefer graben will und der ständig mit jedem über das Evangelium redet 😉
Also warum „widerspricht“ er da sich selbst?
Hierzu fällt mir ein Bild eines Reiters ein, der mit seinem Pferd am Strand galoppiert oder über weite Wiesen und Felder. Der Wind weht durch das Haar und die Umgebung ist wunderschön. Man kann die Freiheit und unbändige Freude buchstäblich spüren – auch wenn wir nur zusehen.
Aber dann kommt ein Reiter ins Bild, dem man Schmerzen und Übelkeit ansieht und mir wird schon vom Zusehen schlecht und schwindelig. Hier ist absolut nix mit Freiheit und Freude.
Aber Halt!:
Es ist derselbe Reiter, das selbe Pferd, dieselbe Umgebung, die selbe Richtung und das selbe Ziel und das Pferd galoppiert ebenso wie bei dem ersten Bild 🤔
Was ist denn dann anders?
Beim genaueren Hinsehen erkennen wir, dass der Reiter verkehrt herum auf dem Pferd sitzt – mit dem Rücken zur „Fahrtrichtung“, er sitzt mit dem Rücken zum Kopf des Pferdes …. sorry, mir wird schon allein vom Schreiben übel 🙁
Was hat der Reiter nun mit dem Bruder zu tun?
Wir hatten es in den letzten Wochen im Kurs ebenso wie im AktivGottesdienst immer wieder:
Jehova fordert nicht erst Gehorsam und Mitarbeit und segnet dann – sondern er segnet das Volk, befreit es, versorgt es, hilft ihm – und daraus resultiert dann tiefe Dankbarkeit und Liebe, es entwickelt sich eine Beziehung, die immer inniger wird und so sind wir voller Liebe und Dankbarkeit voller Freude und Begeisterung für diesen Gott und daher tun wir gern das, was er gerne möchte
So sitzen wir richtig herum auf dem Pferd und er wilde Ritt macht uns jede Menge Freude, wir fühlen uns frei und sind begeistert
Leider zäumen viele ihr Pferd falsch herum auf. Als (ehemalige) ZJ haben wir immer wieder gehört, wie falsch die Lehre von der Hölle ist, mit der die katholische Kirche ihre Gläubigen „in Schach hält“ und dass Angst vor der Hölle keine wirklich innige Beziehung zu diesem Gott fördert.
Allerdings sind einige wohl „nur“ deswegen ZJ geworden, weil sie Harmagedon überleben und in einem Paradies leben wollten. Um das zu erreichen „musste“ man natürlich tun, was „gefordert“ wurde und so ging man halt in den Predigtdienst – weil man es ja musste, es gehörte dazu – und ging man auch zu Versammlung und hörte die Vorträge und evtl machte man auch beim WT Studium mit. Aber es machte keine Freude, man tat es, weil „es war eben der Preis“.
Gestern sagte eben dieser Bruder, wie toll er es fände, dass Thom sich immer „so viel Arbeit“ macht. Aber in Wirklichkeit ist das keine Arbeit für Thom – denn es ist sein Hobby, seine Leidenschaft, noch tiefer in Gottes Wort einzutauchen und IHN noch besser kennen zu lernen und anderen dabei zu helfen, diesen wunderbaren Gott zu erkennen. Jeder, der Thom kennt, weiß, was ich meine.
Wir hören auch immer wieder von anderen ehemaligen ZJ, dass sie von den Ältesten besucht und aufgefordert werden, doch wieder in die Versammlung zu kommen, „denn Harmagedon kommt jetzt bald“.
Und nun kommen wir zu dem Punkt: es geht ja dadrum, „das Evangelium“ zu verkündigen und ich habe auch hier schon mal ab und an die Leute gefragt, was denn für sie persönlich das Evangelium ist, ob sie es in ein zwei Sätzen erklären könnten. Was folgte, waren immer lange umständliche Erklärungen vom Sündenfall, Prophezeiungen und deren Bedeutung und Erfüllung und ja, die Offenbarung darf da auch nicht fehlen…. hm …..
Und jetzt gucken wir mal genauer hin bei und in der Bibel: zu den Evangelien zählen die 4 Berichte über Jesu Leben und Tod. Das Alte Testament hatten zu der Zeit die Juden bereits und damit auch das mit dem Sündenfall und den Prophezeiungen – und wenn man dann weiß, dass der größte Teil der Offenbarung eigentlich nichts Neues bringt, sondern „lediglich“ die bis dahin noch nicht erfüllten Prophezeiungen in die zeitlich richtige Reihenfolge bringt – dann fällt diese auch weg.
Was war also das NEUE, das Evangelium, das die ersten Christen verkündigten?
Jesus ist auf die Erde gekommen und für uns und unsere Sünden gestorben – so dass wir heute uns ohne Scheu unserem himmlischen Vater in die Arme werfen können
Kurz und knapp – die Gute Botschaft, das Evangelium
Ich hatte dabei dieses Bild vor Augen: wenn Samuel von der Arbeit nach Hause kommt, rennt ihm seine Tochter voller Begeisterung in die Arme und kuschelt sich an. Sie überlegt nicht vorher, ob und was sie alles falsch gemacht hat und ob der Papa vielleicht wegen irgendetwas böse auf sie sein könnte. Für sie ist er der Papa der sie liebt, für sie sorgt, sie beschützt und tröstet, wenn sie sich weh getan hat. Sie hat eine tiefe und innige Beziehung zu ihrem Vater, sie liebt und vertraut ihm
Und genau das ist die gute Botschaft: auch wir dürfen voller Unschuld und Begeisterung unserem himmlischen Vater in die Arme laufen und uns ankuscheln, denn ER liebt uns. Er fragt nicht, was wir mal wieder alles falsch gemacht haben, er liebt uns und wir dürfen uns wie ein Kind in seine Arme kuscheln.
Bei dem Bild von Samuel und seiner Tochter kam mir die Aussage von Jesus in den Sinn, dass wir werden sollten wie die Kinder
Dies ist eine gute Botschaft und unser Herz sprudelt über für all das Gute, das ER für uns getan hat und noch tut, wir spüren die Begeisterung und fühlen uns befreit und da macht „der wilde Ritt auf dem Pferd“ Spaß. Wir reden automatisch voller Begeisterung über IHN und wir vertiefen uns immer wieder und noch mehr in SEIN Wort – um mit ihm Zeit zu verbringen und ihn noch besser kennen lernen.
Wir sitzen richtig herum auf dem Pferd und Schmerz und Übelkeit verschwinden, wir sind voller Freude
Lange Rede kurzer Sinn: unsere Motivation, Gott „zu dienen“, sollte nicht einer Angst vor Strafe entspringen und auch kein Preis sein, den wir dafür zahlen müssen – sondern eine innige Liebesbeziehung zu IHM
Ich haben fertig …. in diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen und gesegneten Tag
(((Dies sind im übrigen nur meine höchst persönlichen Gedanken zu dem Thema und hat keinen Anspruch auf Richtigkeit – es soll nur als Gedankenanstoß dienen)))
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Der Nachmittag gestern (online Bibelkreis jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr) hat mal wieder gezeigt, dass es nicht auf die Quantität ankommt – sondern dass man auch zu dritt einen lebhaften Austausch haben kann. Danke an Samuel fürs Kommen und die vielen interessanten Gedankenanstöße. Ein Punkt, auf den wir immer wieder kamen, betrifft jeden Christen ganz persönlich
Eigendlich kamen wir gestern beim Bibelkreis aus jeder Richtung immer wieder zu den Grundlagen biblischer Seelsorge: „Schau auf Gott, sonst wird es nix“
Denke da unter anderem an die Schlange in der Wüste – diejenigen, die gebissen wurden, mussten auf die Schlange sehen, um geheilt zu werden
Oder an Petrus auf dem Wasser – solange er den Blick auf Jesus gerichtet hielt, war alles gut, er ging erst unter, als er sich der Umstände bewusst wurde
Beides ist aus rein menschlicher Sicht nicht möglich
Personen, die mit Suchtkrankheiten zu tun haben und immer wieder rückfällig werden – sie bekommen Stress mit den Ältesten und werden dann halt ausgeschlossen —-> man hofft, denjenigen mit Druck wieder auf Spur zu bringen
Das ist Unsinn: man muss auf Gott gucken und sich und den Blick nicht ablenken lassen – von Gott. Es geht dabei nicht um die Organisation bzw Versammlung
Dieser Grundsatz funktioniert in jedem Bereich
Das 2. Thema war: „worauf bauen wir unseren Glauben?“
Es ging wieder mal darum, dass wir scheinbar alle geneigt sind, irgendwelchen Menschen nachzulaufen
Das ist falsch, auch wenn die Personen gut und gottesgläubig und bibelfest sind
Wir ALLE sind Sünder, daher wird jeder irgendwann enttäuscht oder andere enttäuschen und dann kommt die Krise
Wenn wir unseren Glauben einzig und allein auf Gott und sein Wort gründen – super!
Denn dies ändert sich nicht, Jehova und die Bibel hat auf Ewigkeit Bestand, da ändert sich nix
Wenn ich also meinen Glauben auf Jehova und sein Wort gründe, dann habe ich auf Fels gebaut (wir hatten über das Gleichnis von dem Samen gesprochen und dass der Feind immer wieder Unkraut sät, um uns zu Fall zu bringen)
Es war wirklich ein interessanter und lebhafter Austausch – obwohl wir nur einen Gast hatten 😊❤️
by Jule with no comments yetGestern Abend haben wir im Bibelgrundkurs die Lektion 8 besprochen „Gott erschafft Eva“ (1. Mose 2:18-25)
In den Wochen davor haben wir uns damit beschäftigt, dass Gott Adam aus dem Staub des Bodens erschuf und ihm „den Atem des Lebens einhauchte“ – was an einen Kuss erinnert und zeigt, wie lieb Gott ihn da schon hatte und welche Intimität und Nähe zwischen beiden herrschen sollte. Dann setzte ER ihn in den eigens für ihn zubereiteten Garten, den Garten Eden. Dies tat er, ohne Adam zu fragen, ob er dort leben wolle. Jehova wusste als sein Schöpfer am besten, was für Adam gut war und Adam hatte auch nichts dagegen, er vertraute Jehova blind.
Dann gab ER ihm eine Aufgabe – denn der Mensch ist von Jehova so gemacht, jeder braucht etwas zu tun, damit er sich wohl fühlt. Meine Oma stopfte zb immer alle Socken der Familie, wenn sie für einige Wochen zu Besuch war. Auf meine Frage antwortete meine Mutter „sie möchte sich gebraucht fühlen“ – und daher sammelten wir das Jahr über die Socken, obwohl niemand gestopfte Socken anzog, die Eltern kauften einfach neue😉. Auch ich persönlich merke es im Moment, wo fast garnix mehr geht – solange ich wenigstens noch stricken kann, ist alles gut 😁
Adam sollte den Tieren Namen geben. Dazu müsste er sie erst einmal lange beobachten – denn im hebräischen hat jeder Name eine Bedeutung und dazu benötigte er eine Weile, um einen passenden Namen für jedes Tier zu wählen.
Das mit der Namensgebung ist auch von daher interessant, da in der Regel derjenige den Namen gibt, der über dem anderen steht, es hat etwas mit Autorität zu tun. Jehova sagte dem Menschen, dass er sich die Tiere und die Erde untertan machen solle – gut dafür sorgen solle – und daher hatte er auch die Aufgabe mit dem Geben des Namens.
So gab Jehova unter anderem später einigen seiner treuen Männer andere Namen: aus Abram wurde Abraham, aus Sarai Sarah und aus Jakob Israel. Jedesmal hatte die Änderung des Namens damit zu tun, welche Bedeutung derjenige nun in Jehovas Augen hatte.
Aber auch andersherum ging es ebenso: wir wissen, dass Nebukadnedzar den Juden, die ins Exil kamen, andere Namen gab. Das hatte den Grund, dass die Namen der Juden alle mit dem Namen ihres Gottes Jehova zu tun hatten und Nebukadnezar gab ihnen nun Namen, die mit seinen Göttern zu tun hatten
Als Adam die Tiere beobachtete, bemerkte er, dass alle ein Gegenstück hatten, keins war allein – aber er selbst war (noch) allein. Sicherlich weckte dies in ihm die Sehnsucht nach einem Gegenüber, das ihm gleich war.
Ein interessanter Schachzug von Jehova, denn er wusste ja selbst, dass Adam nicht allein leben sollte, ja er sagte sogar selbst, dass es nicht gut sei, dass der Mensch allein ist. Aber er wollte ihm nicht einfach eine Frau „aufs Auge drücken“ und er fragte ihn auch nicht, ob er eine haben wolle. Er weckte einfach die Sehnsucht in ihm und stillte diese dann. In diesem Sinne war Eva ein Geschenk Gottes an Adam.
Gott machte die Frau „aus der Seite“ Adams, so dass sie weder über ihm noch unter ihm stand, sondern ihm zur Seite. Sie war nicht weniger wert als er, aber er würde als Mann die Verantwortung für sie und die Familie tragen. In einem Kommentar von Fruchtenbaum heißt es hierzu:
„Was auch immer der Mann zur Zeit seiner Erschaffung erhielt, wird auch die Frau erhalten. Sie ist eine, die ihn vollkommen vervollständigen wird, eine, die das liefern wird, was dem Mann fehlt, eine, die das tun kann, was der Mann allein nicht tun kann. Der Mann wurde so geschaffen, dass er die Hilfe einer Partnerin braucht, und sie entspricht ihm körperlich, sozial und geistig“
Wir kennen das ja, dass Mann und Frau unterschiedliche Stärken und Schwächen haben und sie sich gegenseitig ausgleichen und ergänzen. So kann ich aus Erfahrung sagen, dass ich immer ängstlich mit meiner Tochter umging und oftmals „einen Herzinfarkt bekommen“ habe, wenn mein Vater oder meine Brüder sie in die Luft warfen. Sie selbst hat immer gejuchzt vor Freude. Auch meine Eltern haben sich gegenseitig ergänzt: dort, wo mein Vater oftmals streng und (in meinem damaligen Erleben) fordernd war, hatte meine Mutter dies mit Liebe und Verständnis ausgeglichen, auch meiner Tochter merkt man an, dass ich sie alleine groß gezogen habe. Dass sie ab und an auch Opa und Onkels zum Spielen hatte, konnte meinen Mangel leider nicht wirklich ausgleichen
Wir wollen im Sinn behalte, dass Eva ein Geschenk Gottes an Adam war – und er empfand das auch genau so! Er war hin und weg und total begeistert…
Weitere Gedanken dazu findet ihr hier auf Thoms Seite
Diesen Freitag geht es dann weiter mit einer längeren und intensiven Widerholung der bisher behandelten Lektionen, bevor wir dann zum sogenannten „Sündenfall“ kommen 😘
In diesem Sinne wünschen wir euch noch einen wunderschönen Tag 😘
by Jule with 1 comment