Beim Bibelkurs heute Abend sind wir inzwischen bei Johannes angekommen
Nachdem wir uns nun gut 1,5 Jahre in 30 Lektionen mit dem AT aufgehalten haben, sind wir nun an dem Punkt angelangt, an dem die Juden waren, als Jehova alles vorbereitet hatte, dass Jesus auf die Erde kam
Wer zum Grundkurs kommt oder schon einmal da war, der kennt den Standartsatz „das wissen wir ja noch garnicht!“
Warum immer wieder dieser Satz?
Weil wir es gewohnt sind, beim Lesen gleich die Sachen „mit zu lesen“, die wir bereits zu wissen glauben.
Jeder von uns kommt aus irgendeiner christlichen Strömung, die uns geprägt hat. Viele kennen „die Bibel“ bzw die passenden Bibelstellen, die uns überzeugt haben, das zu glauben, was wir glauben
Einige sind es zB gewohnt, bei allem, was sie in der Bibel lesen, zu schauen, inwiefern das auf Jesus hinweist bzw wo wieder mal was ist, was wir tun müssen oder nicht tun dürfen
Wir wollen in dem Grundkurs „Auf festen Grund gebaut“ anders vorgehen. Wir wollen lesen, was da steht – ohne Interpretation. Denn einer der ersten Sätze, der in diesem Kurs prägend ist, kam gleich in der 1. Lektion: „Die Bibel ist Geschichte aus Gottes Sicht“. Wir wollen beim Lesen einmal das, was da steht, buchstäblich nehmen, es sei denn, es wird explizit darauf hingewiesen, dass es „etwas ist, wie…“ bzw ein Gleichnis.
Hast du deine Bibel schon mal aus dieser Perspektove gelesen? Vielleicht hast du ja Lust, dies einmal mit uns zu tun. Wir sind gerne bereit, einen weiteren Kurs zu starten, der wieder bei Lektion 1 und 1. Mose beginnt
Maleachi und Johannes
Letzte Woche hatten wir uns damit beschäftigt, warum Jehova eigentlich Propheten zu den Menschen schickte und warum er dazu Menschen benutzte und keine Engel
Das, was uns als erstes zu den Propheten einfällt, ist die Warnung (vor einem Strafgericht Gottes). Und das stimmt auch: die meisten Propheten Jehovas im AT warnen das Volk Israel davor, dass sie (wieder einmal) auf dem falschen Weg sind und dass sie sich ändern müssen. Sonst würde Jehova nicht weiter an ihrer Seite gehen. Nein, sie selbst werden sich gerade von IHM ab und da er dem Menschen einen freien Willen gegeben hat, darf dieser den auch so nutzen, wie er mag. Jehova lässt uns machen. Aber wenn wir uns von ihm abwenden, dann geht ER nicht mit. Es bedeutet, dass er uns ziehen lässt und es bedeutet auch, dass wir ohne IHN an unserer Seite nun auch nicht mehr den Segen genießen. Wir werden nun nur noch das erreichen, was wir aus eigener Kraft können, er unterstützt uns nicht dabei.
Genau dies ist das, was Jehova meint, wenn er sagt, dass er „dann einen Fluch über sie kommen lässt“. Nicht ER tut ihnen schlimmes, sondern er zieht lediglich seine Hand zurück und wir müssen alleine da durch. Aber das wollten wir ja, wir waren ja der Ansicht, dass wir es ohne ihn besser könnten 🤪
Aber Jehova schickte die Propheten nicht nur, um zu warnen, sondern auch, um die Menschen auf das Kommen des Messias vorzubereiten!
In diesem Zusammenhang haben wir uns heute Abend mit Maleachi beschäftigt, ganz besonders mit dem letzten Kapitel
Am besten, du liest die drei Kapitel mal für dich allein, damit du den Zusammenhang hast, wichtig waren heute Abend diese drei Verse für uns:
„Der Herr, der allmächtige Gott, antwortet: »Ich schicke meinen Boten voraus, der mein Kommen ankündigt und mir den Weg bereitet. Noch wartet ihr auf den Herrn, ihr wünscht euch den Boten herbei, der meinen Bund mit euch bestätigt. Ich sage euch: Er ist schon unterwegs! Ganz plötzlich werde ich, der Herr, in meinen Tempel einziehen. …
Dann aber redeten diejenigen miteinander, die noch Ehrfurcht vor dem Herrn hatten, und der Herr hörte ihnen genau zu. In einem Buch ließ er die Namen aller aufschreiben, die ihn achten und seinen Namen in Ehren halten. So sollten sie immer in Erinnerung bleiben. ,,,
Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen zwischen einem Menschen, der mir die Treue hält, und einem Gottlosen; ihr werdet erkennen, welche Folgen es hat, ob jemand mir dient oder nicht.“
Maleachi 3:1, 16, 18 HFA
Hier ist die Rede von einem Boten, der dem Messias vorausgehen würde und wir haben uns gefragt, ob denn dieser Bote bereits da war. Denn nachdem wir am Abend vom Gründonnerstag gemeinsam das Passah gefeiert hatten um nachzuempfinden, was Jesus und seine Jünger da an diesem Abend gefeiert hatten (und aus dem dann das hervorging, was wir heute als „Abendmahl des Herrn“ feiern), erinnerten wir uns alle an „den Becher Elias“, der auch heute noch bei den Juden mit auf dem Tisch steht, wenn sie das Passah feiern. Wir haben uns erinnert, dass bei der Feier immer ein Jude raus geht, um zu sehen, ob Elia schon kommt.
In diesem Zusammenhang kam die Frage auf, was es denn bedeutet, dass Jesus nun den Becher nimmt, davon trinkt und ihn weiter reicht. War denn er in irgendeiner Hinsicht Elia?
Bei weiterlesen in Lukas Kapitel 1 wurde schnell klar, dass wir die Antwort auf diese Frage sicherlich schon unzählige Male gelesen haben – ohne es zu bemerken…
Am Besten, die liest für dich persönlich mal das ganze erste Kapitel von Lukas. Hier aber schon mal die Lösung:
„Als Herodes König von Judäa war, lebte dort ein Priester namens Zacharias. Er gehörte zur Dienstgruppe Abija. Wie Zacharias stammte auch seine Frau Elisabeth aus der Familie von Aaron. Beide lebten nach Gottes Willen und hielten sich in allem genau an seine Gebote und Ordnungen. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth konnte keine bekommen, und beide waren inzwischen alt geworden. Wieder einmal tat Zacharias seinen Dienst als Priester vor Gott, weil die Gruppe Abija an der Reihe war. Wie üblich wurde ausgelost, wer zur Ehre Gottes im Tempel den Weihrauch anzünden sollte. Das Los fiel auf Zacharias. Er betrat den Tempel, während die Volksmenge draußen betete. Plötzlich sah er auf der rechten Seite des Räucheropferaltars einen Engel des Herrn stehen. Sein Anblick flößte Zacharias Angst und Schrecken ein. Doch der Engel sagte zu ihm: »Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird bald einen Sohn bekommen, den sollst du Johannes nennen! Du wirst über dieses Kind froh und glücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen. Er wird weder Wein noch andere berauschende Getränke zu sich nehmen. Schon vor seiner Geburt wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, und er wird viele in Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen. Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia wird er das Kommen Gottes vorbereiten: Er wird dafür sorgen, dass die Eltern sich wieder mit den Kindern versöhnen, und die Ungehorsamen werden wieder danach fragen, wie sie Gottes Willen erfüllen können. So wird er das ganze Volk darauf vorbereiten, den Herrn zu empfangen.«“
Lukas 1:5-17 HFA
Hier wird ganz klar gesagt, dass Johannes dieser „Elia“ ist, der Bote, der in Maleachi 3 angekündigt wurde
„Der Herr, der allmächtige Gott, antwortet: »Ich schicke meinen Boten voraus, der mein Kommen ankündigt und mir den Weg bereitet. Noch wartet ihr auf den Herrn, ihr wünscht euch den Boten herbei, der meinen Bund mit euch bestätigt. Ich sage euch: Er ist schon unterwegs! Ganz plötzlich werde ich, der Herr, in meinen Tempel einziehen.“
Maleachi 3:1 HFA
Wir hatten darüber gesprochen, was es bedeutet, „den Weg zu bereiten“: damals gab es noch keine Asphaltwege, überall lagen Steine und so mussten diese erst mal aus dem Weg geräumt werden, bevor der König kommen konnte. Dies verstanden die Juden zur Zeit Maleachis, als er von einem „Wegbereiter“ sprach.
Hier in Lukas wird nun erklärt, was Jehova damit meinte:
„Im Geist und in der Kraft des Propheten Elija wird er dem Herrn als Bote vorausgehen. Er wird die Herzen der Väter zu ihren Kindern umkehren lassen und Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten zurückführen, um so das Volk für das Kommen des Herrn bereit zu machen.““
Lukas 1:17 NBH
Wir haben uns angesehen, was in Lukas über die Eltern von Johannes gesagt wird: sie sind nicht nur beide Leviten, sondern kommen aus der Linie Aarons, der Priesterlinie. Zudem waren sie „hardcore“ Juden, denen es wichtig war, Jehova genau so anzubeten, wie ER es für diese Zeit angeordnet hatte (was bedeutet, dass es zu einem anderen Zeitpunkt andere Vorgaben Jehovas gab und wieder geben würde)
Zur damaligen Zeit gab es so viele Priester, dass man auslosen musste, wer Dienst im Tempel tun durfte. Dieser Dienst bestand darin, dass der Priester zwei mal am Tag Räucherwerk im Heiligsten – dem Wohnzimmer Jehovas – darbrachte, während das Volk draußen im Vorhof betete. Danach kam der Priester wieder raus und sprach den Segen (dazu später mehr)
Nun war also Zacharias an der Reihe. Dies ist sein griechischer Name, im Hebräischen lautet er Sacharja und beides bedeutet „an den Jehova gedacht hat“, der Name seiner Frau Elisabeth bedeutet „die bei Gott schwört“ und der Name Johannes bedeutet „Jehova ist gnädig“
Als Sacharja das Räucherwerk darbringt, erschrickt er und fürchtet sich. Warum? Warum hat er Angst vor dem Engel Jehovas?
Vielleicht denkt er an die Söhne von Aaron, die unerlaubt Räucherwerk dargebracht hatten und die Jehova dafür mit dem Tod strafte.
„»Woran kann ich erkennen, dass deine Worte wahr sind?«, fragte Zacharias erstaunt den Engel. »Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon alt!«“
Lukas 1:18 HFA
Der Engel kündigt ihm an, dass Jehova seine Gebete erhört hat und er mit seiner Frau Elisabeth einen Sohn haben wird. Zacharias kann es nicht so recht glauben, denn seine Frau ist bereits aus dem gebärfähigem Alter heraus, vom rein menschlichen her ist dies unmöglich
Warum zweifelt er hier? Als gottesfürchtiger Mann ist er ja mit den Schriften bestens vertraut. Mussten ihm nicht die zahlreichen Paare einfallen, die mit der Hilfe Jehovas auch im hohen Altern noch Kinder bekommen haben? Wir denken da an Abraham und Sarah, an Isaak und Rebekka, an die Eltern von Simson, an Erkana und Hanna, die Eltern von Samuel. Es fällt auf, dass Jehova meist durch ein Wunder den Mutterschoß einer Frau öffnet, wenn er etwas Besonderes vor hat
„Der Engel antwortete: »Ich bin Gabriel und stehe unmittelbar vor Gott als sein Diener. Er gab mir den Auftrag, dir diese gute Nachricht zu überbringen. Was ich gesagt habe, wird sich erfüllen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber weil du meinen Worten keinen Glauben geschenkt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr sprechen können, bis es eintrifft.«“
Lukas 1:19-20 HFA
Der Engel „legt Zacharias ein Schweigegelübde auf“, er wird stumm sein, bis sich das Angekündigte erfüllt hat.
„Inzwischen wartete die Menschenmenge draußen auf Zacharias. Alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er endlich herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Daran erkannten sie, dass er im Tempel eine göttliche Erscheinung gehabt haben musste. Zacharias verständigte sich durch Handzeichen mit ihnen und blieb stumm. Als die Zeit seines Tempeldienstes vorüber war, kehrte er nach Hause zurück.“
Lukas 1:21-23 HFA
Warum wartete das Volk auf ihn?
Weil es eigentlich immer gleich lang dauerte, bis der Priester das Räiucherwerk dargebracht hatte und wieder raus zu ihnen kam
Nun hätten sie ja auch einfach gehen können, warum taten sie es nicht? Ach ja, richtig, sie warteten ja auf den Segen, den der Priester immer sprechen sollte, wenn er raus kam und der auch immer gesprochen wurde.
Hier haben wir also auch die Lösung auf die Frage, woran sie denn erkannt hatten, dass er stumm war. Anstatt den Segen wie gewohnt zu sprechen, verständigte er sich durch Handzeichen.
„Als seine Dienstwoche vorüber war, ging er wieder nach Hause. Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger und zog sich fünf Monate völlig zurück. Sie sagte: „Der Herr hat mir geholfen. Er hat meinen Kummer gesehen und die Schande meiner Kinderlosigkeit von mir genommen.““
Lukas 1:23-25 NBH
Obwohl Zacharias stumm war und so nicht mehr für den Dienst im Tempel geeignet war, bleibe er auch noch den Rest seiner Dienstwoche vor Ort und machte Zuarbeiten für die anderen. Wir erinnern uns, dass jemand, an dem irgendeine Behinderung war, nicht für den Priesterdienst geeignet war
Nachdem die Woche um war, ging er nach Hause zu seiner Frau und zeugte mit ihr den verheißenen Sohn
Soviel zu heute
Wie ihr seht: es ist und bleibt spannend 🤗
by Jule with no comments yetHeute Abend waren wir alle richtig „geflasht“ wie Samuel immer so gerne sagt – denn wir haben uns zwei Begriffe in der Bibel angesehen, sie unterschiedlicher nicht sein könnten
Und wie waren wir nochmal darauf gekommen?
Ach ja, wir waren bei den zehn Kundschaftern und den unterschiedlichen Bericht, den zehn und zwei andere von der selben Situation brachten (4. Mose Kapitel 13 und 14). In dem Zusammenhang haben wir gelesen, dass zwei Männer eine Traube tragen mussten (13::24) und dass das Wort hier für „ein“ im hebräischen Urtext das selbe ist, wie wenn Jehova von sich selbst spricht oder wo er sagt, Mann und Frau sollten „ein Fleisch sein“ —-> „echad“
Und man hatte uns früher beigebracht, dass die Bedeutung „einzigartig“ sei, so wie Abrahams „einzig geliebter Sohn“ usw.
Aber in so einem Zusammenhang ebenso wie bei dem Wort für „ein“ steht im Urtext „yachid“
Da wir die interlinear Übersetzung mit dem hebräischen Text haben, konnten wir uns gestern Abend alle überzeugen, dass Jehova „ein Jehova“ ist in dem Sinne von „echad“ – das selbe Wort und daher die selbe Bedeutung wie das mit der Traube: sie besteht aus mehreren einzelnen „Beeren“, die zusammen die Einheit einer Traube bilden
„Und sie kamen bis in das Tal Eskol und schnitten daselbst eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweien an einer Stange, auch Granatäpfel und Feigen.“
4 MOSE 13:23 ELB
Und ja: wenn wir vor diesem Hintergrund die Evangelien lesen, insbesondere das Johannes Evangelium, dann „fällt es uns wie Schuppen aus den Haaren“😁
War echt super interessant wieder 🤗
by Jule with 6 commentsDanke an Achim, Gaby, Marion und Samuel fürs Kommen
Der wichtige Hauptgedanke war heute, was für ein Glaube genau das war, der Abraham als Gerechtigkeit angerechnet wurde
Hierbei ging es nicht darum, dass er glaubte, dass Jehova der Schöpfer ist. Denn „das glauben auch sue Dämonen und schaudern“.
Bei diesem Glauben geht es darum, dass Abraham wie seinerzeit Abel glaubte, dass er ein Sünder ist und dass er einen Erlöser braucht, der als Mittler dafür sorgt, dass wir uns Jehova ohne Furcht nähen können.
Es geht um die Prophezeiung aus 1. Mose 3:15, um den Samen
Und natürlich ging es auch noch einmal um den Gedanken, dass Jehova uns kennt und liebt. Da ER außerhalb von Raum und Zeit ist, weiss er nicht nur, was wir getan haben und gerade tun, sondern auch, was wir noch tun werden (ähnlich wie wenn wir ein Video von einem Fußballspiel sehen mit jemanden, der das noch nicht gesehen hat. Wir kennen schon den Ausgang, ohne dass wir jetzt noch beeinflussen könnten, wie es ausgeht). Jehova liebt uns trotzdem .
Ein wichtiger Gedanke
by Jule with 1 commentHeute ging es im Bibelgrundkurs um Abram (1. Mose 11 – 13)
Ein Grundgedanke zog sich durch alle drei Kapitel, ein Gedanke, auf den wir immer wieder in der Bibel treffen:
Jehova liebt uns, bevor wir irgendetwas tolles getan haben. „ER liebt uns zuerst“ und tut uns Gutes. Daraus entsteht eine Beziehung, Dankbarkeit und Liebe auf unserer Seite und aus dieser Liebe heraus kommt alles andere
Als wir Abram in Kapitel 11 begegnen, lebt er mit seiner Familie in Ur, einer reichen Stadt, wo es in den Häusern schon fließendes warmes Wasser gibt. Er ist zu diesem Zeitpunkt kein Anbeter Jehovas, sie beten noch andere Götter an:
„Dann redete Josua zum Volk: »So spricht der Herr, der Gott Israels: Vor langer Zeit lebten eure Vorfahren auf der anderen Seite des Euphrat: Terach mit seinen Söhnen Abraham und Nahor. Sie verehrten dort andere Götter.“
Josua 24:2 HFA
Dennoch spricht Jehova zu Abram und sagt ihm, er solle aus dem Land ausziehen und gibt ihm gleichzeitig ein Versprechen – Abram selbst hat bis hierhin noch nichts getan, womit er sich dessen als würdig erweist. Es ist die unverdiente Güte Jehovas
Es kam die Frage auf, ob Abram sich das nicht durch irgendeine Wesensart verdient haben könne – denn warum spricht Jehova ausgerechnet diesen Mann an? Waren nicht genug andere Menschen da, die ER hätte fragen oder bitten konnte?
Wir sind es aufgrund unserer Vergangenheit als ZJ gewohnt, beim Lesen der Bibel darauf zu achten, was die erwähnten Personen falsch oder richtig gemacht haben, also ist es für uns ganz klar: Abram war etwas besonderes und darum kam Jehova genau zu diesem Mann
Ist es uns schon einmal in den Sinn gekommen, dass Jehova evtl vorher bereits andere Männer angesprochen hatte – und nur Abram darauf reagiert hat?
Wir leiten beim Lesen immer für uns ab, was wir nun tun müssen oder auf gar keinen Fall tun dürfen. Immerhin ist die Bibel ja für uns so eine Art Ratgeber …
Versuchen wir das Ganze doch einmal mit anderen Augen zu sehen und die Bibel nicht in erster Linie als Ratgeber, sondern als „Geschichte aus Gottes Sicht“
Es geht nicht so sehr darum, was oder wie wir sind – auch wenn wir das so gelernt haben – sondern es geht um Jehova, wie ER ist
Schon sieht das alles ganz anders aus, er ist „der ganz andere“, er ist nicht so, wie wir denken, er ist kein harter und fordernder Gott – er ist ein Gott der Liebe, die Bibel sagt sogar, dass er Liebe ist!
Jehova liebt uns, einfach, weil wir seine Kinder sind. Darin besteht unsere Identität. Wir sind das geliebte Kind Gottes, egal, was wir auch tun mögen
Da wir mit Samuel einen Vater einer kleinen Tochter in der Gruppe hatten, kamen wir schnell auf ein Bild, das jeder verstehen wird:
Die Eltern lieben ihr Kind – auch dann, wenn es sich in die Windeln macht oder so noch einpullert (falls es bereits ohne Windel ist). Klar ist es ärgerlich, wenn die Eltern das Kind umziehen müssen und es vermehrte Wäsche bedeutet – aber es ändert nichts an ihrer Liebe, sie wissen, dass so etwas dazu gehört♥️
Jehova reicht jedem von uns immer wieder seine Hand, wir müssen sie nur ergreifen. Auch wenn dies Jahre dauert, so reicht ER sie uns dennoch ohne Unterlass
Gaby erzählte von Gesprächen mit Menschen, die obdachlos sind, seit Jahren Drogen nehmen und einfach nicht davon los kommen. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Menschen an Gott glauben und fragte sich, warum sie nicht zu Jehova um Hilfe beten
Eine berechtigte Frage
Ich denke, das hat mit dem Bild zu tun, das sie von Gott haben und gerade darum liegt es uns auch so am Herzen, dieses Bild gerade zu rücken
Ein Obdachloser oder jemand, der Drogen nimmt oder was auch immer – du kannst hier gerne dein eigenes Problem einsetzen – so jemand schämt sich und fühlt sich nicht würdig, sich an den Schöpfer zu wenden —-> denn dieser wird ihn ja sicherlich verurteilen
N E I N !!!!!
Das ist eine Lüge!!!!
Das ist, was der Satan uns einreden will und das ist, was uns manche Menschen einreden wollen. Aber das ist NICHT Jehova!!!!
Er kennt dich, er kennt dein Herz und er kennt auch deinen Mangel, aus dem heraus du diese Dinge tust – und es schmerzt ihn. Nicht so sehr, dass du diese Dinge tust, sondern viel mehr, dass du denkst, es könne ihn so sehr abschrecken, dass du dich nicht mehr in seine Nähe traust
„Hä? Aber hatte er denn nicht auch sein Volk Israel verworfen und sogar in eine 70 jährige Gefangenschaft geschickt?“
„Aber die Bibel sagt doch, dass er Sünde verurteilt und dass man die Menschen an ihren Früchten erkennen würde…?“
Ja, das ist alles richtig. Aber bei dieser Argumentation wird das wichtigste außer Acht gelassen: das Herz und der Beweggrund
Jehova hasst es, wenn wir willentlich sündigen, wenn uns egal ist, wie er darüber denkt
Aber: ER verurteilt keinen Menschen, der bereut, was er getan hat und evtl noch tut, weil es sich zu einer Sucht entwickelt hat. Denken wir hierbei auch an das Gleichnis, das Jesus erzählt von dem Schriftgelehrten und dem Pharisäer: er verurteilt den Pharisäer, der sich voller Stolz an die Brust schlägt, weil er ja alles richtig macht und spricht voller Liebe über den Sünder, der sich schämt mit dieser Sünde vor ihn zu kommen
Die meisten negativen Dinge, die wir tun, tun wir, um den Mangel auszufüllen, der an uns nagt: wir alle sehnen uns nach bedingungsloser Liebe, nach nur einem Menschen, der uns so liebt, wie wir sind, dem wir wichtig sind, dessen Aufmerksamkeit und Anerkennung wir haben. Dies ist ein menschliches Grundbedürfnis, etwas womit wir erschaffen wurden
Auf der Jagt nach dem Glück suchen wir überall, an den unwahrscheinlichsten Orten, wir versuchen diesen Mangel, diese Lücke mit allem möglichen zu füllen: Drogen und Alkohol um zu vergessen, Sex, wechselnde Beziehungen, Reichtum und Macht, um Anerkennung zu bekommen und und und
Und Jehova weiß dies, er kennt uns und den Mangel, der an uns nagt
Wenn ich also zb in meiner Kindheit das Gefühl hatte, dass ich „zu kurz komme“, dass meine Eltern mich nicht lieben, dass ich mir die Anerkennung der Eltern verdienen müsse oder ähnliches, dann ist mein Mangel sehr groß. Ich versuche diesen zu füllen, indem ich auf eigene Faust versuche zu bekommen, was mir fehlt:
Meine Eltern haben mich nicht wichtig genommen, ich hatte das Gefühl, nie genug zu sein?
Manche kompensieren das, indem sie zum Workaholik werden, sie wollen unbedingt Karriere machen oder reich werden, weil sie hoffen, dass sie dann die erhoffte Anerkennung finden. Manche Männer gehen immer wieder fremd, um sich die Anerkennung bei Frauen zu holen und und und
Viele wissen nicht, warum sie dies tun. Ein großer Teil fühlt sich hinterher schlecht, das Gewissen schlägt ihnen, aber sie tun es immer wieder, weil es halt schon zur Sucht geworden ist
Da gibt es diejenigen, die diese Lücke füllen, indem sie in Alkohol und Drogen oder Spielsucht Vergessen suchen
Sie können sich selbst nicht leiden
Ok, nehmen wir mal den Mann, der immer wieder fremd geht. Er kann nicht erwarten, dass seine Frau Verständnis hat und das toleriert, vielleicht verlässt sie ihn sogar
Keine Frage, sein Verhalten ist falsch und es ist auch in Jehovas Augen falsch, wir wollen da nichts beschönigen
Aber: Jehova liebt ihn trotzdem.
Wie der Vater sein 3 jähriges Kind liebt, das zwar schon trocken ist, aber unter Stress nachts ab und an noch ins Bett macht – es gehört eben dazu
Ein Mensch, auch ein Christ (!!!), ist nicht vollkommen und so machen wir alle Fehler und jeder, der noch nicht begriffen hat, wie Jehova wirklich ist, wie sehr er bereits auch jetzt (in seiner Sünde) von Jehova geliebt ist, hat es sehr schwer, aus der Sünde heraus zu finden
Denn: so etwas können wir nicht allein, dies schaffen wir nur mit Jehova und dazu ist unter anderem auch das Gebet wichtig. Aber: wie soll das gehen, wenn derjenige sich nicht würdig fühlt, sich Jehova zu nahen?
Mich macht es unglaublich wütend, wenn ich höre, dass dann genau so ein Mensch von den Ältesten zu hören bekommt, dass er erst einmal seine Sünde (Sucht) ablegen müsse, dann könne er auch wieder mit Jehova versöhnt werden
N E I N !!!
Das ist eine Lüge!!!
Jehova liebt dich und er ist auch und gerade jetzt für dich da
Ja, er liebt dich auch jetzt, wo du verschämt in deiner Ecke sitzt
Ja, er liebt dich auch jetzt noch, wo du völlig verdreckt bist. Du darfst zu ihm kommen – denn genau dazu ist Jesus für dich und mich gestorben
Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen – auch nicht unsere Sucht
Auch nicht, wenn wir das so bei den ZJ gelernt haben
Die Bibel spricht eine andere Sprache ♥️
Und nein: ich rede jetzt hier nicht von denen, die bewusst sündigen, denen es egal ist – sondern von denen, die es allein nicht schaffen und die sich nicht trauen, Jehova um Hilfe zu bitten, weil sie jetzt ja noch nackt und verschmutzt sind
Jehova reicht jedem von uns seine Hand, jeden Tag und in jeder Situation – wir müssen sie „nur“ ergreifen
Ich weiß, dass das für jeden in dieser Situation nicht leicht ist und darum lasst uns für all jene beten, die sich selbst nicht trauen
Und bitte, lasst uns sie nicht verurteilen und ihnen nicht sagen, was sie tun müssen – helfen wir ihnen, zu erkennen, wie Jehova ist und beten wir für sie und mit ihnen
In diesem Sinne wünschen wir euch noch einen schönen Abend und eine ruhige und erholsame Nacht 😘
◦
Im Momemt überschlagen sich hier die Ereignisse: die Gruppe wächst nach und nach stetig und ich lese ja auch noch einmal im Jahr die Bibel chronologisch (wobei sich ja hier einige mir angeschlossen haben). Außerdem habe ich nun auch noch ein viertes (privates) Treffen einmal die Woche (smallgroup) und so „prasselt“ jede Menge Stoff und jede Menge Gedanken auf mich ein, die ich ja auch noch „verarbeiten“ muss —-> die verschiedenen Puzzleteile zusammensetzen 😉.
Das ist so viel Stoff, so viele Eindrücke – die ich auch sehr gerne mit euch teile. Allerdings bin auch ich nur ein Mensch und gerade nicht so belastbar. Es gibt Tage, da ich genug damit zu tun habe, dem Gesagten der anderen zu folgen, vor allen Dingen wenn mal wieder mehrere Teilnehmer im Raum sind, so dass ich keine Notizen machen kann und daher ist es dann auch mit einer Zusammenfassung nicht so einfach
Bitte habt Geduld mit mir, ich werde sie nach und nach hoch schieben
Danke
Am besten wäre natürlich, wenn ihr selbst kommt und hört, was gesagt wird, euch selbst mit einbringt und auch eigene Schlussfolgerungen zieht
Die Zugangsdaten für die drei Treffen per Zoom dürfen sehr gern auch an andere weiter gegeben werden, so dass sich auch eure Freunde oder Verwandten mit dazu schalten können
Hier die Zugangsdaten für alle drei Zoom-Meetings
AktivGottesdienst per Zoom
Sonntag von 11-13Uhr
https://zoom.us/j/97941200715?…WVlVZWHQrRmU5cmlnTjJPdz09
Meeting-ID: 979 4120 0715
Kenncode: 658157
Bis 18 ist der Raum dann noch geöffnet für Austausch, Kennenlernen, Fragen usw
OnlineBibelkurs
Mittwoch 16-18Uhr
https://zoom.us/j/95513354603?pwd=a2doelhieXlRZGxxZ3JkYUxtSjlTUT09
Meeting-ID: 955 1335 4603
Kenncode: 057704
Bibelgrundkurs
Zoom-Meeting Freitag von 18-20 Uhr beitreten
https://zoom.us/j/92455453256?…ZTWtyMjRuM01adE1RV284Zz09
Meeting-ID: 924 5545 3256
Kenncode: 174855
Einige Gedanken, die wir gestern Abend gemeinsam erarbeitet haben und über die ich bereits in den vergangenen Jahren geschrieben hatte…
Kain und Abel
Adam gibt seiner Frau einen anderen Namen
Nur Gott selbst kann uns helfenby Jule with no comments yet
gestern kam auch die Frage auf, was Satan eigentlich dachte, was mit Eva passieren würde, wenn sie von der Frucht essen würde?
Auch hierzu haben wir in den vergangenen Jahren so einiges zusammen getragen:
hätten sie wirklich unvermeidlich sterben müssen?
der Baum des Lebens und unweigerlicher Tod
der Baum des Lebens und die kupferne Schlange
Scheinbar waren diese Gedanken dem Satan auch bereits gekommen, denn er wollte ja nicht den Tod der Menschen, sondern er wollte sein wie Gott und über die Menschen herrschen 😉 (Jesaja 14:12-14 und Hesekiel 28)
by Jule with no comments yetGedanken zum Grundkurs gestern Abend
Vielleicht mögen Achim und Samuel eins ihrer Aha Erlebnisse von heute Abend mit den anderen teilen?
„Jehova fragte Adam und gab ihm indirekt eine Möglichkeit seine Schuld einzugestehen. Was tat Adam? Er gab die Schuld Gott!! Die Frau die DU mir gabst ist Schuld daran. AHA, weil Gott ihm eine Frau gab deswegen aß Adam. Sowas nennt man billigste Schuldumkehr.“
„Genesis 3,15 (ELB 1905)
„Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ Der Same der Frau. Sonst wird immer von den Nachkommen der Männer gesprochen. Aber hier wird von einem Menschen gesprochen der nur der Nachkomme einer Frau ist. Jesus“
Für mich war bei dem Thema heute der Gedanke stark beeindruckend, dass das ganze auch hätte anders ausgehen können, wenn Adam und Eva anders reagiert hätten
Wie geht Gott mit dem Ungehorsam des Menschen um?
Die Art und Weise wie Adam und Eva mit ihrer Schuld umgehen
Die Schuld bei anderen suchen
Und noch ein Gedanke, der heute Abend angesprochen wurde
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ändert sich – von Gott so vorgesehen?by Jule with no comments yet
Eine Aussage gestern: „Als ich noch bei den ZJ war, habe ich mich immer unwohl gefühlt. Ich habe nie genug studiert und hatte auch immer zuwenig Stunden im Predigtdienst. Ich hatte einfach keine Lust dazu und daher hatte ich immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein…“
Interessante Worte, wenn dies ein Mann sagt, der uns besonders durch seinen Hunger nach Gottes Wort aufgefallen ist, der immer tiefer graben will und der ständig mit jedem über das Evangelium redet 😉
Also warum „widerspricht“ er da sich selbst?
Hierzu fällt mir ein Bild eines Reiters ein, der mit seinem Pferd am Strand galoppiert oder über weite Wiesen und Felder. Der Wind weht durch das Haar und die Umgebung ist wunderschön. Man kann die Freiheit und unbändige Freude buchstäblich spüren – auch wenn wir nur zusehen.
Aber dann kommt ein Reiter ins Bild, dem man Schmerzen und Übelkeit ansieht und mir wird schon vom Zusehen schlecht und schwindelig. Hier ist absolut nix mit Freiheit und Freude.
Aber Halt!:
Es ist derselbe Reiter, das selbe Pferd, dieselbe Umgebung, die selbe Richtung und das selbe Ziel und das Pferd galoppiert ebenso wie bei dem ersten Bild 🤔
Was ist denn dann anders?
Beim genaueren Hinsehen erkennen wir, dass der Reiter verkehrt herum auf dem Pferd sitzt – mit dem Rücken zur „Fahrtrichtung“, er sitzt mit dem Rücken zum Kopf des Pferdes …. sorry, mir wird schon allein vom Schreiben übel 🙁
Was hat der Reiter nun mit dem Bruder zu tun?
Wir hatten es in den letzten Wochen im Kurs ebenso wie im AktivGottesdienst immer wieder:
Jehova fordert nicht erst Gehorsam und Mitarbeit und segnet dann – sondern er segnet das Volk, befreit es, versorgt es, hilft ihm – und daraus resultiert dann tiefe Dankbarkeit und Liebe, es entwickelt sich eine Beziehung, die immer inniger wird und so sind wir voller Liebe und Dankbarkeit voller Freude und Begeisterung für diesen Gott und daher tun wir gern das, was er gerne möchte
So sitzen wir richtig herum auf dem Pferd und er wilde Ritt macht uns jede Menge Freude, wir fühlen uns frei und sind begeistert
Leider zäumen viele ihr Pferd falsch herum auf. Als (ehemalige) ZJ haben wir immer wieder gehört, wie falsch die Lehre von der Hölle ist, mit der die katholische Kirche ihre Gläubigen „in Schach hält“ und dass Angst vor der Hölle keine wirklich innige Beziehung zu diesem Gott fördert.
Allerdings sind einige wohl „nur“ deswegen ZJ geworden, weil sie Harmagedon überleben und in einem Paradies leben wollten. Um das zu erreichen „musste“ man natürlich tun, was „gefordert“ wurde und so ging man halt in den Predigtdienst – weil man es ja musste, es gehörte dazu – und ging man auch zu Versammlung und hörte die Vorträge und evtl machte man auch beim WT Studium mit. Aber es machte keine Freude, man tat es, weil „es war eben der Preis“.
Gestern sagte eben dieser Bruder, wie toll er es fände, dass Thom sich immer „so viel Arbeit“ macht. Aber in Wirklichkeit ist das keine Arbeit für Thom – denn es ist sein Hobby, seine Leidenschaft, noch tiefer in Gottes Wort einzutauchen und IHN noch besser kennen zu lernen und anderen dabei zu helfen, diesen wunderbaren Gott zu erkennen. Jeder, der Thom kennt, weiß, was ich meine.
Wir hören auch immer wieder von anderen ehemaligen ZJ, dass sie von den Ältesten besucht und aufgefordert werden, doch wieder in die Versammlung zu kommen, „denn Harmagedon kommt jetzt bald“.
Und nun kommen wir zu dem Punkt: es geht ja dadrum, „das Evangelium“ zu verkündigen und ich habe auch hier schon mal ab und an die Leute gefragt, was denn für sie persönlich das Evangelium ist, ob sie es in ein zwei Sätzen erklären könnten. Was folgte, waren immer lange umständliche Erklärungen vom Sündenfall, Prophezeiungen und deren Bedeutung und Erfüllung und ja, die Offenbarung darf da auch nicht fehlen…. hm …..
Und jetzt gucken wir mal genauer hin bei und in der Bibel: zu den Evangelien zählen die 4 Berichte über Jesu Leben und Tod. Das Alte Testament hatten zu der Zeit die Juden bereits und damit auch das mit dem Sündenfall und den Prophezeiungen – und wenn man dann weiß, dass der größte Teil der Offenbarung eigentlich nichts Neues bringt, sondern „lediglich“ die bis dahin noch nicht erfüllten Prophezeiungen in die zeitlich richtige Reihenfolge bringt – dann fällt diese auch weg.
Was war also das NEUE, das Evangelium, das die ersten Christen verkündigten?
Jesus ist auf die Erde gekommen und für uns und unsere Sünden gestorben – so dass wir heute uns ohne Scheu unserem himmlischen Vater in die Arme werfen können
Kurz und knapp – die Gute Botschaft, das Evangelium
Ich hatte dabei dieses Bild vor Augen: wenn Samuel von der Arbeit nach Hause kommt, rennt ihm seine Tochter voller Begeisterung in die Arme und kuschelt sich an. Sie überlegt nicht vorher, ob und was sie alles falsch gemacht hat und ob der Papa vielleicht wegen irgendetwas böse auf sie sein könnte. Für sie ist er der Papa der sie liebt, für sie sorgt, sie beschützt und tröstet, wenn sie sich weh getan hat. Sie hat eine tiefe und innige Beziehung zu ihrem Vater, sie liebt und vertraut ihm
Und genau das ist die gute Botschaft: auch wir dürfen voller Unschuld und Begeisterung unserem himmlischen Vater in die Arme laufen und uns ankuscheln, denn ER liebt uns. Er fragt nicht, was wir mal wieder alles falsch gemacht haben, er liebt uns und wir dürfen uns wie ein Kind in seine Arme kuscheln.
Bei dem Bild von Samuel und seiner Tochter kam mir die Aussage von Jesus in den Sinn, dass wir werden sollten wie die Kinder
Dies ist eine gute Botschaft und unser Herz sprudelt über für all das Gute, das ER für uns getan hat und noch tut, wir spüren die Begeisterung und fühlen uns befreit und da macht „der wilde Ritt auf dem Pferd“ Spaß. Wir reden automatisch voller Begeisterung über IHN und wir vertiefen uns immer wieder und noch mehr in SEIN Wort – um mit ihm Zeit zu verbringen und ihn noch besser kennen lernen.
Wir sitzen richtig herum auf dem Pferd und Schmerz und Übelkeit verschwinden, wir sind voller Freude
Lange Rede kurzer Sinn: unsere Motivation, Gott „zu dienen“, sollte nicht einer Angst vor Strafe entspringen und auch kein Preis sein, den wir dafür zahlen müssen – sondern eine innige Liebesbeziehung zu IHM
Ich haben fertig …. in diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen und gesegneten Tag
(((Dies sind im übrigen nur meine höchst persönlichen Gedanken zu dem Thema und hat keinen Anspruch auf Richtigkeit – es soll nur als Gedankenanstoß dienen)))
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Der Nachmittag gestern (online Bibelkreis jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr) hat mal wieder gezeigt, dass es nicht auf die Quantität ankommt – sondern dass man auch zu dritt einen lebhaften Austausch haben kann. Danke an Samuel fürs Kommen und die vielen interessanten Gedankenanstöße. Ein Punkt, auf den wir immer wieder kamen, betrifft jeden Christen ganz persönlich
Eigendlich kamen wir gestern beim Bibelkreis aus jeder Richtung immer wieder zu den Grundlagen biblischer Seelsorge: „Schau auf Gott, sonst wird es nix“
Denke da unter anderem an die Schlange in der Wüste – diejenigen, die gebissen wurden, mussten auf die Schlange sehen, um geheilt zu werden
Oder an Petrus auf dem Wasser – solange er den Blick auf Jesus gerichtet hielt, war alles gut, er ging erst unter, als er sich der Umstände bewusst wurde
Beides ist aus rein menschlicher Sicht nicht möglich
Personen, die mit Suchtkrankheiten zu tun haben und immer wieder rückfällig werden – sie bekommen Stress mit den Ältesten und werden dann halt ausgeschlossen —-> man hofft, denjenigen mit Druck wieder auf Spur zu bringen
Das ist Unsinn: man muss auf Gott gucken und sich und den Blick nicht ablenken lassen – von Gott. Es geht dabei nicht um die Organisation bzw Versammlung
Dieser Grundsatz funktioniert in jedem Bereich
Das 2. Thema war: „worauf bauen wir unseren Glauben?“
Es ging wieder mal darum, dass wir scheinbar alle geneigt sind, irgendwelchen Menschen nachzulaufen
Das ist falsch, auch wenn die Personen gut und gottesgläubig und bibelfest sind
Wir ALLE sind Sünder, daher wird jeder irgendwann enttäuscht oder andere enttäuschen und dann kommt die Krise
Wenn wir unseren Glauben einzig und allein auf Gott und sein Wort gründen – super!
Denn dies ändert sich nicht, Jehova und die Bibel hat auf Ewigkeit Bestand, da ändert sich nix
Wenn ich also meinen Glauben auf Jehova und sein Wort gründe, dann habe ich auf Fels gebaut (wir hatten über das Gleichnis von dem Samen gesprochen und dass der Feind immer wieder Unkraut sät, um uns zu Fall zu bringen)
Es war wirklich ein interessanter und lebhafter Austausch – obwohl wir nur einen Gast hatten 😊❤️
by Jule with no comments yet