In der letzten Woche haben wir die Brüder auf ihre zweite Reise nach Ägypten begleitet. Sie waren voller Angst und Sorge, immerhin hatten sie diesmal Benjamin mit dabei. Der Vater sorgte sich, dass er ihn ebenso verlieren könnte, wie seinerzeit Joseph. Als sie in die Residenz von Joseph gebeten werden, sind sie voller Panik. Bereits seit dem ersten Besuch in Ägypten schlug ihr Gewissen wegen dem, was sie Joseph angetan hatten. Immer wieder dachten sie darüber nach, dass Gott sie jetzt dafür strafen würde. Als der Becher im Sack von Benjamin entdeckt wurde, sagten sie sogar „jetzt hat Gott unsere Missetat offengelegt“ (Kapitel 44:16).
Wir hatten gesehen, dass Joseph mit seinen Brüdern „Spielchen gespielt hat“. Warum hatte er das getan? Warum hatte er sie immer wieder geprüft – unter anderem, als er sie in Kapitel 42 als Spione bezeichnet und ins Gefängnis geworfen hatte. Hatte er ihnen nicht vergeben?
Wann hatte er ihnen vergeben und woher wissen wir dies?
„Am dritten Tag sagte er zu ihnen: »Ich bin ein Mann, der Ehrfurcht vor Gott hat. Darum lasse ich euch unter einer Bedingung am Leben: Um eure Ehrlichkeit zu beweisen, bleibt einer von euch hier in Haft. Ihr anderen geht mit einer Ladung an Getreide zurück, damit eure Familien nicht mehr hungern müssen. Aber bringt mir euren jüngsten Bruder herbei! Dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit gesagt habt, und lasse euch am Leben.« Die Brüder willigten ein. Sie sagten zueinander: »Jetzt müssen wir das ausbaden, was wir Josef angetan haben! Wir sahen seine Angst, als er uns um Gnade anflehte, aber wir haben nicht gehört.« »Habe ich euch damals nicht gesagt, ihr solltet den Jungen in Ruhe lassen?«, warf Ruben den anderen vor. »Aber ihr habt nicht gehört. Jetzt müssen wir für seinen Tod büßen!« Sie ahnten nicht, dass Josef sie verstand, denn vorher hatte er durch einen Dolmetscher mit ihnen geredet. Josef verließ den Raum, damit sie nicht merkten, dass er weinen musste. Als er sich wieder gefasst hatte, kam er zurück und ließ Simeon vor den Augen der Brüder festnehmen. Dann befahl er seinen Dienern, die Säcke der anderen mit Getreide zu füllen und ihnen Verpflegung mitzugeben. Heimlich gab er die Anweisung, jedem auch sein gezahltes Geld oben in den Sack zu stecken.“
1. Mose 42:18-25 HFA
Spätestens hier hatte er ihnen bereits vergeben, vielleicht auch, weil er mitbekam, dass sie das bereuten, was sie ihm angetan hatten.
Aber jemanden zu vergeben, bedeutet noch lange nicht, dass wir ihm sofort wieder vertrauen und die enge Beziehung sofort wieder hergestellt ist, die mal da war. Aus diese, Grund spielte er diese Spielchen mit ihnen, um zu sehen, ob sie wirklich bereuten, oder ihre o.g. Aussage nur ein Angstmoment war.
Woher hatte Joseph all diese Jahre diese Ruhe? Er sagt es selbst zu seinen Brüdern: „in Wirklichkeit hat mich Gott vor euch her gesandt“ (Kapitel 45:5-8).
Nun sind also seine Brüder wieder beim Vater angekommen, haben ihm erzählt, dass Joseph noch lebt und sie alle eingeladen hat, nach Ägypten zu kommen – und nach anfänglichem Unglauben ist Jakob begeistert…
Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 46, Vers 1 bis 47 Vers 10:
Wir lesen zuerst die Verse 1 bis 7 und wundern uns, warum Jakob zuerst nach Berscheba geht.
Warum tut er dies? Was würden wir tun, wenn ein uns Mensch, den wir lieben und den wir sehr vermisst haben, auffordert, zu ihm zu kommen? Würden wir da erst mal einen Umweg machen und zu einem Gottesdienst in die Kirche gehen, bevor wir unser eigentliches Ziel ansteuern?
Jakob zieht zuerst nach Berscheba, um Gott ein Schlachtopfer darzubringen. Aber warum ist dies zu diesem Zeitpunkt nötig und warum ausgerechnet in Berscheba? (Vers 1)
Hier müssen wir uns an die Geschichte der Urväter erinnern:
Wann und warum war sein Großvater Abraham in Ägypten und was war da passiert?
Während der ersten Hungersnot war Abraham mit Sarah nach Ägypten geflohen – ohne, dass Gott ihn dazu aufgefordert hätte (Kapitel 12). Es war eine Entscheidung ohne Gott. Entsprechend waren die Konsequenzen. Der Pharao holte sich Sarah, um sie sich zur Frau zu nehmen und als sie wieder gingen, hatten sie die Magd Hagar „im Gepäck“ (Kapitel 12:16) und wir wissen, wieviel Leid diese Geschichte in der Familie ausgelöst hatte (Kapitel 16 und 21).
Auch seine Eltern Isaak und Rebekka planten, nach Ägypten zu gehen, um vor einer Hungersnot zu fliehen, aber sie wurden von Gott davon abgehalten und folgten seiner Anweisung (Kapitel 26:2-3).
Daher ist ein Aufenthalt in Ägypten für Jakob negativ behaftet und zudem würde er das verheißene Land verlassen, das Gott ihm und seinen Nachkommen verheißen hatte.
Nun ruft also sein Sohn Joseph ihn nach Ägypten und er erinnert sich, dass es dem Opa in Ägypten schlecht erging, der Papa durfte garnicht erst hin, daher „muss ich erst mal Gott befragen, was der dazu sagt“. Dies ist der Grund dafür, warum er erst mal in Berscheba opfern geht, um Gott fragen, ob es eine gute Idee ist oder nicht.
Aber Gott findet die Idee ganz gut, er sagt zu ihm „fürchte dich nicht, nach Ägypten zu ziehen“ (Vers 3). Warum?
Wir hatten es beim letzten Mal schon „kurz“ angeschnitten, dass es zum einen darum geht, dass die Linie des Samens abgesondert lebt (wir kommen auch heute nochmals darauf zurück) und zum anderen ging es um die Prophezeiung, die Jehova (oder auch Jahwe) Abraham gab, dass seine Nachkommen Fremdlinge in einem fremden Land sein würden, da es noch nicht die Zeit sei, die bisherigen Bewohner aus dem Land zu vertreiben. Ihre Schlechtigkeit ist noch nicht vollendet (Kapitel 15:13-16), so wie Gott erst dann die Flut über die Menschen brachte, als sie ausgesprochen schlecht waren, sie es also wirklich verdient hätten (Kapitel 6:5-7).
Nun sagt er also, sie sollten ruhig nach Ägypten gehen und wir lesen weiter in den Versen 8-34, wer alles dabei war:
Warum ist diese endlose Liste von Namen für uns heute noch wichtig? Kann es nicht egal sein, wer alles dabei war?
Warum ist es wichtig, dass wir wissen, dass „Saul, der Sohn einer Kanaaniterin“ war?
Alle anderen hatten sich Frauen aus dem verheißenen Land genommen (bis auf Joseph, der ja in Ägypten war und Juda die Tamar). Woher hatten denn die anderen ihre Frauen? Mussten dies denn nicht auch Kanaaniterinnen gewesen sein, wenn sie diese doch aus dem Land hatten?
Wir erinnern uns, dass nicht nur Jakob und seine Sippe im dem Land leben, sondern auch die anderen Nachkommen von Abraham – wie Ismael und auch Jakobs Bruder Esau. Zudem hatte Abraham mit seiner zweiten Frau Ketura weitere Nachkommen gezeugt, die ebenfalls Nachkommen hatten. Sie könnten also durchaus innerhalb der Nachkommen Abrahams geheiratet haben, auch wenn sie die Grenze zu Haran nicht mehr übertreten und niemanden mehr aus Labans Sippe (der Bruder von Rebekka und der Schwiegervater Jakobs) zur Frau nehmen konnten.
Dadurch, dass hier extra kenntlich gemacht wurde, wer eine Kanaaniterin geheiratet hatte, erkennen wir, dass die Linie durchaus noch rein erhalten war und wenn sie jetzt geballt nach Ägypten ziehen und dort abgesondert leben würden, würde das wohl auch so bleiben.
Hier wird also eine deutliche Grenze gezogen: bis hierher bestand die Gefahr, dass ein Anbeter Jehovas (damals ein Nachkomme von Abraham) eine Frau heiratet, die nicht aus dieser Linie stammt …
Dies ist auch der Grund, warum Joseph ihnen sagte, sie sollten sagen, dass sie Schafhirten waren, damit sie in eine Ecke kommen, wo sie unter sich sind und sich nicht vermischen könnten (Kapitel 46:33-34)
Weiter geht es mit 1. Mose 47:1-10:
Warum bekommt die Sippe von Joseph das Land Gosen. Es wird „der Beste Teil des Landes“ genannt (Vers 6). Warum sind dann dort keine anderen Leute, warum wohnen da keine Ägypter?
Hier müssen wir bedenken, dass es den Schafhirten angeboten wird. Was für ein Land brauchen denn Schafhirten? Würden sie wirklich auf brachliegenden Feldern weiden? Schafe brauchen Gras, Wiesen, Kräuter und Hecken, daher ist dies hier kein Land, das ein Ackerbauer als besonders gut und wertvoll sehen würde. Wir sehen, sie nehmen den Ägyptern hier nichts weg. Es ist „das beste Land“ für einen Schafhirten
Wir lesen weiter, dass Jakob zum Pharao kommt – und diesen segnet (Vers 7). Warum? Warum segnet der einfache Mann Jakob den Pharao, der ja eigentlich denkt, dass er ein Gott ist?
Aber wer ist denn eigentlich höher – Jakob oder Pharao? Wer ist näher an Gott? Hier sehen wir wieder, warum es so wichtig ist, dass wir eine Übersetzung lesen, die den Namen Gottes benutzt und ihn auch selbst zu gebrauchen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Jahwe oder Jehova sagen. Hauptsache wir benutzen den Namen des allmächtigen Gottes, des Gottes, der alles erschaffen hat und über allem steht!
Da Jakob dem Allmächtigen Gott Jehova dient und sehr nahe ist, ist eindeutig er höher als Pharao und daher ist es völlig legitim, dass er es ist, der den Pharao segnet.
Nun könnte man meinen, dass nur Jakob das so sieht, dass der Pharao vielleicht unangenehm berührt ist, da er ja kein Anbeter Jehovas ist und daher nicht sieht, dass Jakob über ihm steht. Aber Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem „Kommentar zum 1. Buch Mose Teil 3“, dass dieser „Pharao ein semitischer Herrscher aus dem Geschlecht der Hyksos war und nicht etwa ein Ägypter“ (Seite 114). Daher war es für ihn auch nicht befremdlich, wie man sonst annehmen könnte.
Als der Pharao Jakob nach seinem Alter fragt, antwortet dieser: „Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind hundertdreißig Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.“ 1. Mose 47:9 ELB
Warum sagt er, dass sie böse und trübselig waren?
All dies ist nicht sonderlich leicht und ich denke, dass keiner von uns mit Jakobs Leben tauschen möchte. Er war also nicht besonders depressiv, sondern es ist die Realität: „alles, was ich bisher erlebt habe, war nicht besonders schön!“
Trotzdem ging er zuerst nach Berscheba, um Gott zu befragen – und obwohl er von seinem bisherigen Leben nicht begeistert war, segnete er den König.
Jakob ist wirklich ein sehr gutes Vorbild, was Glauben und Treue und Loyalität Jehova gegenüber angeht.
Nächste Woche lesen wir weiter 1. Mose 47:12-48:22. Jakob und seine Familie sind nun also in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 jahre der Hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es wohl weiter?
Wir sehen, es bleibt auch weiterhin spannend
by Jule with no comments yetBeim letzten Mal haben wir die Brüder auf die zweite Reise nach Ägypten begleitet. Wir haben gesehen, wie sich der erste Traum von Joseph mit den Ähren erfüllte und sich alle 11 Brüder vor ihm verbeugten. Er hieß sie willkommen, lud sie zu einem Festessen ein, bei dem er Benjamin deutlich bevorzugte. Später ließ er seinen wertvollem Becher in Benjamins Sack packen und ihnen nachjagen. Sie wurden beschuldigt, seinen wichtigen Becher geklaut zu haben und bekamen nun eine gute Chance, den zweiten Lieblingssohn des Vaters unauffällig zu entsorgen. Würden sie diese Chance nutzen oder hatten sie sich wirklich geändert?
Wir lesen weiter in 1. Mose 44:16 bis 45:28
Warum hatte er diese Spielchen mit ihnen gespielt? Hatte er ihnen nun vergeben oder nicht?
Es ist garnicht so einfach, nach so einem großen Vertrauensbruch wieder zur Tagesordnung überzugehen. Immerhin hatten sie ihn hinterrücks überfallen, wollten ihn töten und hatten ihn dann in die Sklaverei verkauft (Kapitel 37), das war keine Bagatelle. Er hatte ihnen zwar vergeben, aber bevor er wieder eine enge Beziehung mit ihnen eingeht, will er erst mal sicher sein, dass sie sich geändert haben.
Wir befinden uns also in der Wüste, sehen die Brüder auf dem Heimweg, als der Bedienstete vom Machthaber ihnen nachjagt, sie des Diebstahls beschuldigt und der Becher bei Benjamin gefunden wird. Die Indizien sprechen gegen Benjamin, obwohl sich die Brüder absolut nicht vorstellen können, dass ausgerechnet dieser etwas gestohlen haben sollte. „Wie sollen wir uns rechtfertigen?“, fragt Juda. Alles spricht gegen Benjamin.
„Juda antwortete: »Was sollen wir jetzt noch zu unserer Verteidigung vorbringen? Es gibt nichts, womit wir uns rechtfertigen könnten. Gott hat eine Schuld von uns bestraft. Darum sind wir alle deine Sklaven – nicht nur der, bei dem dein Becher gefunden wurde!«“ 1. Mose 44:16 HFA
Von welcher Schuld (oder „Missetat“ laut Elberfelder) ist hier die Rede? Spricht Juda hier von dem Kelch? Sie wussten doch garnicht, dass jemand den geklaut hatte, waren sich keiner Schuld bewusst. Auf welche Schuld bezieht er sich dann hier?
Ihnen schlägt immer noch das Gewissen. Scheinbar bereits, seit sie nach Ägypten aufgebrochen sind, denn bereits als sie im Gefängnis saßen wegen Spionage, waren sie der Ansicht, dass Gott sie für das, was sie mit Joseph getan hatten, bestrafen würde und auf dem Heimweg zurück zum Vater, als sie das Geld in einem der Säcke sehen, fragen sie „was hat uns Gott da getan!“ (Kapitel 42:21, 26).
Wir lesen Kapitel 44, die Verse 18 bis 34
Juda hat hier eine sehr gute Argumentation. Er hätte ja nun auch zornig werden können, denn sie hatten ja nichts gestohlen. Aber er ist demütig und ehrlich. Luther sagte mal dazu „so will ich vor meinen Gott treten können“
Worum bittet Juda hier den Machthaber? Um Vergebung? Nein, er selbst will für Benjamin büßen – und das, nachdem Joseph diesen ganz eindeutig bevorzugt hatte (Vers 33).
Für wen legt er hier Fürsprache ein – für Benjamin oder für Jakob? Er konzentriert sich auf den Vater, der bereits einen Lieblingssohn verloren hatte und der sich grämen und es nicht überleben würde, wenn Benjamin nun auch nicht wieder kommt.
Jakob hatte seine Kinder also nicht falsch erzogen. Joseph harrte viele Jahre unschuldig im Gefängnis aus und Juda will sich hier für Benjamin opfern, damit sein Vater nicht an seiner Trauer zugrunde geht.
Wie reagiert Joseph nun darauf?
Wir lesen weiter in Kapitel 44 die Verse 1 bis 15
Joseph ist so bewegt, dass er alle bis auf die Brüder raus schickt und weint – und zwar so laut, dass man es draußen hören kann (Vers 2).
Aber warum fragt er ein weiteres Mal nach dem Vater? Und warum sind die Brüder derart bestürzt, dass sie nicht reden können?
In der Fußnote von Vers 2 lesen wir, dass die Brüder „vor Joseph zurück schraken“. Wie würden wir denn reagieren, wenn auf einmal die Tür aufgeht und derjenige herein kommt, von dem wir gerade geredet haben? Immerhin hatten sie gerade wieder gesagt, ‚dass Gott ihre Missetat aufgedeckt hätte‘, womit sie sich darauf bezogen, was sie mit dem unschuldigen Joseph vor über 22 Jahren angestellt hatten. Und nun gibt der Machthaber sich ihnen hier als dieser Joseph zu erkennen. Würde er sich nun an ihnen für das rächen, was sie ihm angetan hatten?
Aber wie reagiert Joseph und wie begründet er die Tatsache, dass er nun in Ägypten ist?
„»Ich bin Josef!«, sagte er zu seinen Brüdern. »Lebt mein Vater noch?« Fassungslos standen die Brüder vor ihm. Sie brachten keinen Ton heraus. »Kommt doch näher!«, sagte Josef. Sie traten zu ihm, und er wiederholte: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten. Schon seit zwei Jahren hungern die Menschen, und auch in den nächsten fünf Jahren wird man kein Feld bestellen und keine Ernte einbringen können. Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien am Leben bleibt. Denn er will ein großes Volk aus euren Nachkommen entstehen lassen. Nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos und der Vorsteher seines Reiches. Ganz Ägypten hört auf das, was ich sage.“ 1. Mose 45:3-8 HFA
Sie sollten nicht jammern, sondern froh sein, dass Gott ihn vor ihnen hergesandt hatte. Dies erinnert an das zweite Lied, dass wir zur Einstimmung gesungen hatten:
Chorus
„Doch was, wenn durch Regen erst der Segen,
wenn erst durch Tränen Heilung kommt?
Was, wenn erst tausend wache Nächte
mir dann zeigen: Du bist da!
Wenn im Leid in Wirklichkeit
vielmehr deine Gnade wohnt?“
(Aus „Wir beten für Segen“)
Regen ist nicht immer schön – besonders nicht, wenn Thom die ganze Nacht im strömenden Regen Zeitungen austragen muss – aber Regen ist für eine gute Ernte nötig
Joseph ist nicht sauer auf sie, er hatte erkannt, dass diese Zeit nötig war, um ihn auf seine jetzige Aufgabe und Stellung vorzubereiten, daher sagt er, dass Gott ihn in Wirklichkeit vor ihnen her geschickt hat.
Auch wir kommen immer wieder in Situationen, wo wir denken, wir könnten nicht mehr, aus denen wir am liebsten fliehen würden. Hier können auch wir uns sagen „Gott hat irgendwas mit mir vor, worauf er mich jetzt in, mit und durch diese Situation vorbereitet“.
Wir haben schon öfters davon erzählt, wo das bei uns der Fall war. Natürlich ist so eine Situation nicht schön, man möchte da raus und in dem Moment verstehen wir nicht, wozu es gut sein soll. Aber im Nachhinein erkennen wir dann, warum wir durch diese schlimme Zeit durch mussten.
In solchen Situationen neigen wir dazu, darum zu beten, dass Gott die Situation verändert. Aber wir sollten besser um die Kraft und Geduld bitten, um in dieser Situation zu bestehen.
Vor 1,5 Jahren habe ich in der Bibelschule „Word des Lebens“ ein Buch empfohlen bekommen, das genau dies zum Thema macht: „Alles anders, aber wie?“ von Timothy S. Lane und Paul D. Tripp. Hier geht es darum, dass es nicht die Situation ist, die sich ändern muss, sondern unsere eigene innere Einstellung. Die Probleme sind nicht das Schlimme, sie sind nur ein Anstoß und offenbaren unsere innere Einstellung. Wenn man das Prinzip begriffen hat, kann man in jeder Situation ausharren und die Probleme als Herausforderung ansehen, die uns im Glauben wachsen lassen.
Genau dies ist das, was mich an meiner geliebten Oma so fasziniert hatte. Sie hat alles „als von Gott“ angenommen. Sie hat nicht gejammert, sie ist im Glauben gewachsen und dem Schöpfer nur umso näher gekommen. Ich hatte mich mal gefragt, ob sie immer so war, denn sie war schon über 50, als ich geboren wurde. Heute denke ich, dass ihre Einstellung ein Produkt dessen ist, dass sie immer wieder rückwirkend gesehen hatte, wozu das alles sein musste. Das hat ihr Vertrauen in den himmlischen Vater immer wieder gestärkt und gefestigt.
Jeder kann für sich selbst überlegen, „wo waren und sind für mich solche Situationen?“ und uns dann dazu entschließen zu sagen „mach, wie du denkst“.
In dieser Hinsicht haben wir ein gutes Beispiel in Jesus Christus. Er wusste bereits, bevor er auf die Erde kam, was ihm bevorstand – und er kam trotzdem, aus Liebe zu uns sündigen Menschen. Wir alle kennen die Szene im Garten Gethsemane, wo er vor seiner Verhaftung innig zum Vater betet „nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“
Kommen wir wieder zu der Szene mit Joseph und seinen Brüdern zurück. Er macht keine Vorwürfe, er nimmt ihnen sogar in gewisser Hinsicht die Schuld und somit das schlechte Gewissen. Es sind noch 5 weitere Jahre, an denen die Hungersnot im Land wüten wird. Gut, dass er hier in Ägypten ist und helfen kann. Ohne ihren Verrat und Verkauf hätten sie jetzt ein Problem (Kapitel 44:6-8)
Und jetzt, nachdem dies alles geklärt ist, fällt er ihnen um den Hals. Kein Vorwurf, kein Groll, kein ängstliches Zurückhalten mehr. Wie müssen sie sich da gefühlt haben?
Wir lesen die letzten Verse: 16 bis 28
Joseph erzählt dem Pharao von seiner Familie und dieser lädt alle ein, in Ägypten zu wohnen.
Wie reagiert Jakob, als er hört, dass sein geliebter Sohn noch lebt? Er kann es nicht glauben, denn „das geht ja garnicht“! Hatte er nicht selbst das blutverschmierte Gewand von Joseph in den Händen gehalten? Wie konnte er da noch leben? Er wird sich ja kaum in der Wildnis ausgezogen und sein Oberkleid vergessen haben…
Nun müssen die Brüder Farbe bekennen. Wie werden sie ihm wohl sagen, was passiert ist, welchen Anteil sie selbst daran hatten?
Und wie mag der Vater reagiert haben? Ob er sie daran erinnert, dass sie selbst doch gekommen waren, um ihn zu trösten? Wie konnten sie dies tun in dem Wissen, dass Joseph noch lebt?
Ob der Vater ihnen vergeben kann?
Sie erzählen ihm alles, was Joseph gesagt hatte, dass er ihnen vergeben hatte und dass er der Meinung ist, dass alles so kommen musste: „in Wirklichkeit hat Gott …“
Aber warum wollte Gott, dass sie nach Ägypten ziehen? Das verheißene Land lag doch ganz woanders …
Zum einen ging es um die Linie des Samens. Wir erinnern uns an 1. Mose 3:15. Rings um das Volk herum lebten Menschen, die anderen Göttern und Götzen dienten. Sie waren die einzigen, die den Schöpfergott anbeten und das Volk sollte rein bleiben. Das war der Grund, warum Abraham seinen Diener nach Haran sandte, um eine Frau für Isaak zu besorgen (Kapitel 24), ebenso wie Jakob sich dort eine Frau suchte (Kapitel 28).
Aber nach der Flucht vor Laban und dem Streit gab es eine Vereinbarung, dass Jakob und seine Nachkommen das Land nicht mehr betreten durften, daher nahmen sie sich Frauen aus ihrem Land (Kapitel 31:51-53). Denken wir an Juda, der für seinen Sohn eine Frau von den Kanaanitern nahm (Kapitel 38). So vermischten sie sich mit den Bewohnern des Landes und die Gefahr, dass die wahre Anbetung verwässert würde, war nicht zu unterschätzen. Denken wir nur an Salomo, der durch seine vielen heidnischen Frauen dazu verführt wurde, nebenbei ebenfalls den anderen Göttern und Götzen zu dienen.
Zum anderen hatte es mit der Prophezeiung zu tun, die Gott Abraham gab:
„Da sagte Gott zu ihm: »Ich vertraue dir jetzt etwas an, das in der Zukunft geschehen wird: Deine Nachkommen werden in einem fremden Land unterdrückt. Sie arbeiten dort als Sklaven – vierhundert Jahre lang. Aber ich werde das Volk bestrafen, das sie dazu gezwungen hat. Mit großen Reichtümern werden sie von dort wegziehen; nach vier Jahrhunderten kehren sie in das Land Kanaan zurück. Bis dahin leben die Amoriter in diesem Land, denn sie sind noch nicht reif für das Gericht. Du selbst wirst ein hohes Alter erreichen, in Frieden sterben und begraben werden.«“ 1. Mose 15:13-16 HFA
Es ging also darum, dass die Zeit noch nicht reif war, dass die bisherigen Bewohner des Landes vertrieben werden sollten, noch gab es keinen ausreichenden Grund, der dies rechtfertigen würde. Solange duldete Jehova sie auch weiterhin im verheißenen Land.
Hier beginnen also die 400 Jahre Fremdlingsherrschaft, die Jehova Abraham verheißen hatte.
Wir sehen, heute drehte sich alles um das Thema „Vergebung“ und „Vertrauen auf Gott“. Wir müssen auf Gott vertrauen und warten, dass Gott endlich das tut, was er verheißen hat.
Nächste Woche lesen wir 1. Mose 46:1-47:11 und sehen Jakob und seine Familie nach Ägypten ziehen. Wie geht es mit Joseph und seiner Familie weiter? Es bleibt auch weiterhin spannend
by Jule with no comments yetBeim letzten Mal hatten wir gesehen, dass Joseph Besuch von seinen Brüdern hatte und uns gefragt, warum sie ihn nicht erkannten? Zum einen hatten sie sich 21 Jahre nicht mehr gesehen und dann hatte er sein Aussehen verändert, er sah jetzt aus wie ein Ägypter. Er warf ihnen vor, Spione zu sein, warf alle für 3 Tage ins Gefängnis und dann durften sie gehen, aber Simeon musste als Geisel bleiben. Zu Hause hatten sie mit Schrecken bemerkt, dass ihr Geld in ihren Säcken war. Sie wussten nicht, woher das Geld kam. Zudem mussten sie dem Vater berichten, dass sie erst dann wieder nach Ägypten könnten, wenn sie Benjamin dabei hätten. Der Vater war absolut nicht begeistert.
Nun geht es weiter mit 1. Mose 43:1 bis 44:15 – inzwischen ist ein Jahr vergangen:
Wir lesen in den Versen 1-14, dass Jakob seine Söhne auffordert, ein weiteres Mal nach Ägypten zu ziehen und weitere Vorräte zu holen. Warum haben sie denn nicht gleich mehr mitgebracht? Sie konnten ja nicht wissen, dass die Hungersnot 7 ganze Jahre dauern würde, das wusste man ja nur am Hof des Pharaos.
Nun sind also alle Vorräte aufgebraucht und man stellt sich die Frage, warum sie nicht eher losgezogen sind, sondern bis auf den letzten Drücker gewartet haben? (Vers 10)
Jakob hat es so lange hinausgezögert, da ja die Bedingung war, dass sie Benjamin mitbringen und er hat nach wie vor Angst, den geliebten Sohn zu verlieren, der das einzige ist, was ihm von seiner geliebten Frau geblieben ist. Wir wissen, dass die anderen Söhne andere Mütter hatten, Jakob aber einzig und allein Rahel geliebt hatte.
Wer setzt sich jetzt dafür ein, dass sie ziehen können?
Es ist Juda, derjenige, der seinerzeit den Verkauf von Joseph angezettelt hatte (Kapitel 37:26). Aber er ist auch derjenige, der selbst zwei Söhne durch den Tod verloren hatte und daher weiß, wie der Vater sich gerade fühlt (Kapitel 38)
Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass sich Ruben dafür verbürgen wollte, dass Benjamin heil wieder nach Hause kommt. Er bot sogar an, dass der Opa seine Enkel töten dürfe, falls er ohne Benjamin wieder kommt. Aber wir haben auch verstanden, dass es nicht um wirkliches töten ging, sondern dass er lediglich die Verantwortung übernehmen wollte (Kapitel 42:37).
Was bietet jetzt Juda an? Er will Bürge dafür sein, dass Benjamin wieder nach Hause kommt, andernfalls will er „Zeit seines Lebens gegen den Vater gesündigt haben“, also Schuld ohne jegliche Vergebung (Vers 9). Arnold Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass dies auch sein Erbe betreffen würde. Jakob ist ein sehr reicher Mann und ohne Vergebung hätte Juda keinerlei Anspruch mehr auf sein Erbe, er würde völlig mittellos bleiben.
„Und Gott der Allmächtige gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne…“ (Vers 14). Jakob nimmt die Verantwortung von Judas Schultern und legt sie auf Jehova (oder auch Jahwe, ganz wie es dir lieber ist). Welches Wort steht hier im Urtext für Gott? „El Shadday“, es bedeutet „Gott der Allmächtige“. Hier ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs gemeint, der Schöpfer aller Dinge.
Wir lesen weiter die Verse 15 bis 34:
Die Brüder haben Angst, aber warum eigentlich? (Vers 18)
Beim letzten Mal hatte der Machthaber sie beschuldigt, Spione zu sein, sie waren für drei Tage im Gefängnis gekommen und einer der Brüder musste dort zurückbleiben, bis sie mit Benjamin zurück kommen würden. Zudem hatten sie zu Hause festgestellt, dass sie das Geld, was sie für die Vorräte bezahlt hatten, wieder in ihren Säcken mitgebracht hatten. Sicherlich ist es jetzt kein gutes Zeichen, wenn sie nun in das Haus des mächtigen Mannes geführt werden. Was wird er wohl mit ihnen machen? Vielleicht wird er sie versklaven, so wie sie seinerzeit Joseph in die Sklaverei verkauft hatten … (Vers 18).
Also treten sie die Flucht nach vorne an und sagen gleich, dass sie geschockt waren, als sie das Geld bei sich entdeckten und dass sie es gleich wieder mitgebracht haben, ebenso wie weiteres Geld für die neuen Vorräte. Aber der Bedienstete sagt ihnen, dass bei der Buchführung des Pharao alles in Ordnung ist, das Geld sei eingegangen (Vers 23).
Aber woher kam das Geld in den Säcken dann?
„Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen.“ 1. Mose 43:23 ELB
Er schwindelt hier und sagt sinngemäß: „ich habe keine Ahnung, was das für Geld in euren Säcken war, bei mir ist alles angekommen“ (frei nach Pape)
Wenn wir uns die Fußnote zu diesem Vers ansehen, erkennen wir, dass er von Jehova, dem Schöpfer spricht, denn hier ist wieder das selbe Wort im Urtext, das auch Jakob gebrauchte „elohim“, Gott der Allmächtige. „El“ ist einfach nur ein Wort für Gott, es kann sich auch auf Götzen beziehen, aber er spricht hier tatsächlich von Jehova!
Warum fragen sie sich nicht, warum dieser Ägypter hier von Jehova spricht, woher er ihn überhaupt kennt? Sie sind so blockiert durch ihre Angst, dass sie diese Feinheit einfach nicht kapieren.
In Vers 26 lesen wir, dass sich nun alle vor Joseph verbeugen. Beim letzten Mal fehlte noch Benjamin. Hier und jetzt erfüllt sich also der erste Traum von Joseph, in dem sich alle Ähren vor seiner Ähre verbeugt hatten (Kapitel 37:7). Ob sie hier merkwürdig berührt sind? Sie wissen ja noch nicht, dass dies hier ihr Bruder Joseph ist, vor dem sie sich hier gerade verbeugen (Vers 26).
Joseph fragt nach ihrem Vater und danach gibt es ein Festessen für sie. Aber warum essen sie getrennt? Zum einen wegen ihren Nationen, es war nicht üblich, dass Ägypter und Hebräer gemeinsam essen (Vers 32), denn „dies ist den Ägyptern ein Gräuel“. Warum?
Wenn wir uns mal vor Augen führen, was die einzelnen Nationen und Kulturen essen: für die Juden ist Schweinefleisch unrein, sie essen es nicht. Dafür essen sie Kühe und Fische – Tiere, die von den Ägyptern als Götter verehrt werden. Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass deshalb auch Joseph von den Ägyptern getrennt isst. Aber das fällt den Brüdern nicht auf, wahrscheinlich denken sie, dass dies mit seiner hohen Amtsstellung zu tun habe.
Aber es fällt ihnen auf, dass sie nach ihrem Alter sortiert hingesetzt wurden. Das ist schon merkwürdig, denn woher weiß man, wie alt die Einzelnen sind? Bei Benjamin ist es klar, er ist ganz klar der Jüngste, aber die anderen sind alle innerhalb von 6 Jahren geboren und in diesem Alter (der jüngste von Ihnen – Joseph – ist gerade 39 Jahre alt) bemerkt man den Unterschied nicht so sehr (Vers 33).
Beim Essen fällt auch, dass der Machthaber Benjamin eindeutig bevorzugt, er bekommt das Beste vom Besten und immer deutlich mehr als die Brüder (Vers 34). Was will Joseph damit bezwecken?
Eine Ahnung bekommen wir, wenn wir in Kapitel 44 die Verse 1 bis 17 weiter lesen:
Joseph wendet schon wieder einem Trick an, er lässt seinen wichtigen Kelch verstecken – warum ausgerechnet bei Benjamin?
Er hatte die Brüder ja bereits beim Essen provoziert, indem er Benjamin bevorzugte. Nun gibt er ihnen eine gute Gelegenheit, den bevorzugten Bruder loszuwerden. Er will sehen, ob sie auf diesen ebenso eifersüchtig sind, wie seinerzeit auf ihn, oder ob sie sich geändert haben.
Wie reagieren sie, als sie wegen Benjamin in den Knast müssen? Wie hätten wir reagiert? Sie zerreißen ihre Klamotten, was Trauer andeutet (Vers 13).
Wie reagiert Juda, der ja die Verantwortung für Benjamin übernommen hatte? „Was sollen wir sagen…?“, die Indizien sprechen gegen den kleinen Bruder (Vers 16).
„Und Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist.“ 1. Mose 44:16 ELB
Wer hat hier welche Missetat herausgefunden? Worum geht es hier in diesem Ausspruch? Benjamin hatte den Kelch ja überhaupt nicht gestohlen…
Der Gott, der dies herausgefunden hat, ist wieder „elohim“, also ihr Gott, der allmächtige Schöpfer. Das erinnert uns an das, was sie sagten, als sie für drei Tage im Gefängnis waren: „Da sprachen sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldig wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum ist diese Drangsal über uns gekommen.“, und als sie auf dem Rückweg bemerkten, dass sie ihr Geld wieder mit nach Hause nahmen, fragten sie sich „was hat Gott und da angetan?“ (1. Mose 42:21, 26 ELB)
Wie wird es weitergehen? Ob die Brüder sich wirklich geändert haben, oder gibt es eine Diskussion darüber, ihn doch beim Pharao zu lassen, denn was geht es sie an?
Nächste Woche lesen wir weiter die Verse 16 bis zum Ende von Kapitel 45 – es bleibt also auch weiterhin spannend
by Jule with no comments yetIn der letzten Woche haben wir 1. Mose Kapitel 42 gelesen – Josephs Brüder kommen nach Ägypten.
Wir erinnern uns, dass die Brüder ihn seinerzeit wegen seinem Träumen als „der Träumer“ verspottet haben. Wegen ihrer Eifersucht auf den Lieblingssohn des Vaters wollten sie ihn eigentlich umbringen, aber Ruben, der Älteste, legte ein Veto ein und so warfen sie ihn lediglich in eine Grube. Dann setzten sie sich gemütlich hin um zu essen. Sie verkauften die Bruder an vorbeiziehenden Sklavenhändler und täuschten den Vater, indem sie ihm das blutige Kleid des Lieblingssohnes schickten. Als der Vater trauerte, kamen alle seine Kinder, um ihn zu trösten – obwohl 9 von ihnen wussten, dass Joseph noch lebt. (Kapitel 37).
Nach dem kurzen Einschub mit Juda und Tamar – Juda hatte selbst zwei Söhne durch den Tod verloren und weiß nun, wie schmerzhaft es ist, sein Kind zu verlieren (Kapitel 38) – geht es weiter mit Joseph. Er wird weiterverkauft und landet im Haus von Potiphar. Er bekommt eine erhöhte Stellung, landet dann aber im Knast, weil er zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt wird (Kapitel 39). Auch hier wird er wieder erhöht, indem er eine bevorzugte Stellung bekommt. Im Gefängnis trifft er auf zwei Beamte des Pharao, denen er mit Gottes Hilfe ihre Träume deutet, die dann auch genau so eintreffen. Er bittet den Mundschenk, ihm zu helfen, aus dem Gefängnis frei zu kommen, aber dieser vergisst ihn und so muss Joseph weitere 2 Jahre noch im Gefängnis verbringen (Kapitel 40).
Aber dann hat der Pharao beunruhigende Träume, die ihm keiner seiner Traumdeuter deuten konnte und da erinnert sich der Beamte an Joseph. Er wird aus dem Gefängnis geholt, passend zurecht gemacht und kommt zum Pharao, dem er die Träume so deuten kann, dass dieser Herzensfrieden hat. Joseph wird wieder einmal erhöht, er bekommt die zweite Stellung nach Pharao und soll alles für die kommende Hungersnot vorbereiten (Kapitel 41).
Nun sind wir bei Kapitel 42:
Joseph war 17 Jahre, als er von seinen Brüdern verkauft worden war (Kapitel 37:2) und 30 Jahre alt, als er in den Dienst des Pharao kommt (Kapitel 41:46). Die 7 Jahre des Überflusses sind vorbei und wir sind im 1. Jahr der Hungersnot (Vers 54). Er ist jetzt 38 Jahre alt und hat seine Brüder seit 21 Jahren nicht mehr gesehen.
In Kapitel 42, den Versen 1 bis 5 lesen wir, dass die Hungersnot inzwischen auch das Land Kanaan erreicht hat und so schickt Jakob seine Söhne nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Von diesen 10 Söhnen wissen 9, dass Joseph nicht tot ist, sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft. Aber welcher Sklave würde wohl 21 Jahre harte Arbeit überleben? Trotzdem haben sie ein flaues Gefühl, als sie losziehen.
Eigentlich hatte der Pharao nur von einer Hungersnot in seinem Land geträumt. Aber nun sorgt Gott dafür, dass auch in Kanaan Hunger ist, damit sich die Geschichte erfüllt, die vor 21 Jahren losgetreten wurde ?
Wir lesen weiter die Verse 6 bis 25. die Brüder kommen an den Hof des Pharao und verbeugen sich – vor Joseph (Vers 6)! Dies erinnert an den ersten Traum von Joseph, nur dass hier Benjamin nicht mit dabei ist (Kapitel 37:6-8).
Im Gegensatz zu Ihnen erkennt Joseph seine Brüder sehr wohl. Er diskutiert mit Ihnen, wirft ihnen immer wieder vor, dass sie Spione seien und sie erwidern immer wieder „wir sind redlich“ (Vers 11). Wie muss sich Joseph dabei gefühlt haben? Immerhin waren doch sie es, die ihn in die Sklaverei verkauft hatten.
Wenn Joseph sie doch erkennt, warum erkennen sie ihn dann nicht auch?
Zum einen sind 21 Jahre vergangen, Joseph war noch ein Jugendlicher, als er als Sklave verkauft wurde. Dann hatten wir gelesen, dass man ihn schor, bevor er vor den Pharao kam (Kapitel 41:14), so wie es bei den Ägyptern zu dieser Zeit üblich ist, rasiert, mit Perücke und geschminkt. Hebräer hingegen tragen zu der Zeit einen Vollbart. Zudem bedient er sich eines Dolmetschers, um mit Ihnen zu reden (Kapitel 42:23). Hätten wir da unseren Brüder in diesem hohen Herrn erkannt?
Joseph spielt also mit seinen Brüdern Versteck. Aber warum wirft er sie ins Gefängnis?
Zum einen braucht er ein Druckmittel, damit sie Benjamin herbringen müssen und zudem sollen sie umdenken, immerhin hatten sie ihn selbst in eine Grube geworfen und in die Sklaverei verkauft. Ist dies Rache?
Aber warum hat der Vater eigentlich alle 10 erwachsenen Söhne geschickt?
Waren sie nicht die Hirten seiner Herden und wurden auch anders bei ihm gebraucht? Zum einen werden die Herden durch die Hungersnot nicht mehr so groß gewesen sein und zum anderen ging es um die Sicherheit. Wenn wir uns vorstellen, dass es in Ägypten und den umliegenden Ländern Hunger gab und nun zieht da eine große Karawane mit Lebensmitteln daher, werden sicherlich viele versucht haben, diese zu überfallen, um den eigenen Hunger zu stillen oder um es zu verkaufen.
Joseph lässt seine Brüder also ins Gefängnis werfen für 3 Tage, worüber mögen sie sich unterhalten haben? Ganz sicherlich haben sie Schuldgefühle wegen Joseph, wir erfahren, dass er in der Grube Angst hatte und seine Brüder um Gnade und Gunst anflehte. Es war ihnen egal gewesen (Vers 21).
Zuerst sagte Joseph, dass alle im Gefängnis bleiben sollen und einer nach Hause gehen soll, um Benjamin zu holen. Nach den drei Tagen Gefängnis entscheidet er sich um. Nun dürfen alle gehen und nur einer soll als Pfand im Knast bleiben.
Warum ausgerechnet Simeon?
Zum einen war er nach Ruben der Älteste. Joseph bekommt mit, dass Ruben nichts davon weiß, dass sie ihn verkauft hatten, er denkt, der Bruder wäre tot (Vers 22). Zu der Zeit trug immer der Älteste die Verantwortung und so ist es hier Simeon.
Aber es gibt auch andere Ausleger, die vermuten, dass dies mit der Sache in Sichem zu tun hat. Wir erinnern uns, dass ihre Schwester Dina von Sichem vergewaltigt wurde und Simeon und Levi ermordeten alle Männer der Stadt und plünderten sie (Kapitel 34). Dies hatte Jakob sehr verärgert, er fühlte sich dort nicht mehr sicher und zog mit der Familie weiter. Währenddessen bekam Rahel ihren Sohn Benjamin und starb nach der Geburt (Kapitel 35). Wahrscheinlich machte Joseph Simeon und Levi für den Tod der geliebten Mutter verantwortlich und will die beiden hier trennen. Aber das sind alles nur Vermutungen, denn in der Bibel wird kein Grund dafür genannt, warum es Simeon ist, der als Geisel bleiben muss.
Aber den Brüdern schlägt sofort das Gewissen, sie bringen ihre Schwierigkeiten mit der Sache mit Joseph in Verbindung (Kapitel 42:21)
Nun ist Simeon im Gefängnis und die Brüder auf dem Heimweg. Worüber werden sie nachgedacht und sich unterhalten haben?
Vor 21 Jahren waren sie schon mal auf dem Heimweg und hatten einen ihrer Brüder nicht mehr dabei. Sie werden überlegt haben „was wird der Vater sagen und wie können wir ihn trösten?“. Diesmal mussten sie überlegen „was werden wir dem Vater sagen und wie?“. Sie können ja schlecht sagen „jetzt fordert Gott das Blut Josephs von uns zurück“ (Vers 22, Kapitel 9:5). Sie müssen sich etwas ausdenken …
Wir lesen die Verse 25 bis 31. Joseph gibt ihnen nicht nur das gekaufte Getreide mit, sondern auch eine großzügige Wegzehrung. Als sie unterwegs Rast machen, sehen sie, dass sogar ihr Geld wieder im Beutel ist.
Warum macht ihnen dies so große Angst?
Basti ist der Ansicht, der Vater könnte denken, sie hätten Simeon verkauft. Vor dem Hintergrund, dass sie bereits Joseph verkauft haben, macht dies Sinn.
Wie würden wir reagieren, wenn wir nach einem Großeinkauf nach Hause kommen und feststellen, dass wir nichts bezahlt, sondern den Kaufpreis zurück erstattet bekommen haben? Erstmal würden wir uns wahrscheinlich freuen über dieses großzügige Geschenk, aber es wird uns klar werden, dass es sich um ein Versehen handeln muss. Wann würden wir das nächste mal in diesem Laden einkaufen gehen? Wahrscheinlich würden wir uns einen anderen suchen ?
Wahrscheinlich fühlen wir uns wie ein Dieb und es ist anzunehmen, dass es den Brüdern jetzt ebenso geht.
„Was hat Gott uns da angetan!“ (Vers 28), wahrscheinlich werden sie sich jetzt auch daran erinnern, dass sie ihren Bruder Joseph seinerzeit „für ein paar Kröten“ verkauft haben.
Sie kommen nach Hause und erstatten dem Vater Bericht, erzählen, dass sie für Spione gehalten und ins Gefängnis geworfen worden sind und dass der Pharao sie nur nach Hause gelassen habe mit der Bedingung, dass sie beim nächsten mal Benjamin mitbringen, zur Sicherheit müsste Simeon in Gewahrsam bleiben.
Was glaubt der Vater?
Er glaubt, dass er den Jüngsten auch noch verlieren wird (Vers 36). Wenn Simeon dort als Spion im Knast ist, wird er wahrscheinlich auch tot sein!?
Nun mischt sich Ruben ein und sein Vorschlag ist schon ziemlich krass: »Wenn ich dir Benjamin nicht zurückbringe, kannst du meine beiden Söhne töten« 1. Mose 42:37 HFA
Will er wirklich seine eigenen Söhne töten lassen? Nein, er übernimmt hier lediglich die Verantwortung, dass Benjamin nichts passieren wird. Behalten wir im Sinn: Ruben weiß nicht, dass Joseph noch lebt.
Aber was ist mit Joseph? Wie sind seine Gefühle den Brüdern gegenüber, die ihn ja immerhin vor 21 Jahren in die Sklaverei verkauft hatten und denen egal war, was aus ihm geworden war?
Nimmt er Rache?
Wir haben gelesen, dass er die Brüder für einige Tage ins Gefängnis werfen ließ. So hatten sie die Gelegenheit, zu schmecken, wie es ihm viele Jahre ging. Er wollte sie zum Umdenken bewegen. Vielleicht machte er sich sogar Sorgen um seinen kleinen Bruder, dass sie ähnlich mit diesem umgehen würden, denn auch dieser war ja ein Lieblingssohn des Vaters. Dadurch, dass sie beim nächsten Kauf diesen Bruder mitbringen müssen, wird sich zeigen, ob sie sich geändert haben.
Nächste Woche lesen wir Kapitel 43 und sehen, was passiert, als sie wiederkommen und er Benjamin ganz deutlich bevorzugt. Es bleibt auch weiterhin spannend
by Jule with no comments yetNach dem Einschub mit Juda und Tamar in der vergangenen Woche (1. Mose 38), sind wir jetzt wieder bei Joseph. Vor zwei Wochen hatten wir gelesen, dass er der Lieblingssohn des Vaters war und dieser ihn bevorzugt behandelt hatte. Außerdem hatte er Träume von Gott, die er erzählte, was die Brüder nicht nur wütend gemacht hatte, sondern auch eine große Rolle für die Brüder spielte – denn Träume kamen sonst von Jehova (oder Jahwe). Die Brüder wollten ihn loswerden, darum verkauften sie ihn in die Sklaverei (Kapitel 37).
Hier geht es nach dem Einschub also weiter. Wir lesen Kapitel 39 und 40 – und auch hier geht es wieder um Träume ?. Aber erst mal lesen wir, wie es jetzt mit Joseph weiter geht. Er wurde ja an Potiphar verkauft, der „der oberste der Leibwache vom Pharao“ war und somit ein ziemlich hohes Tier (Kapitel 37:36). Für diesen arbeitet Joseph als Sklave (Kapitel 39:1)
Joseph ist gesegnet
Heute geht es um Gottes Segen und was es bedeutet und was nicht. Achten wir mal bitte beim Lesen darauf! Was verstehen wir unter Segen? Ruhe, Frieden und Sicherheit, auch dass es uns materiell gut geht.
In Kapitel 39:1-6 lesen wir, dass Jehova Joseph auf besondere Weise segnet. Ja, er ist als Sklave am Hof von Potiphar, aber ein Sklave hat kein besonders schönes Leben. Er hat harte Arbeit zu verrichten, ohne jegliche Vergünstigungen. Er bekommt lediglich Kost und Logie und beides ist kein Luxus. Er wird in einer einfachen Hütte mit vielen anderen Skalven beengt geschlafen haben (denn am Tage war er ja arbeiten und fiel wahrscheinlich abends tot ins Bett) und zu Essen gab es wahrscheinlich lediglich Wasser und Brot.
Joseph ist also ein ganz normaler Sklave, einer von vielen und wird sicherlich nicht sonderlich gut behandelt worden sein. Dennoch macht er seine Arbeit gut, denn sein Leben dreht sich um Gott und er tut alles so, dass kein Schatten auf seinem Gott fällt. Dies segnet Gott, er hat Gelingen (Vers 2) und dies sieht wiederum sein Herr und Joseph bekommt eine bessere Behandlung (Verse 3-4). Daraufhin segnet Jehova den Potiphar (Vers 5), denn er hatte seinerzeit zu Abraham gesagt „ich werde die segnen, die dich segnen“ (Kapitel 12:3).
Wir sehen, dass Jehova aus dem Fluch einem Segen machte: Joseph kam als Sklave, als Niedrigster am Hof, aber Gott wandelte es in Segen um. Nun ist er der zweit Höchste im Hause von Potiphar (Kapitel 39:6). Wie lange dieser Prozeß gedauert hat, wissen wir nicht, aber vor diesem Hintergrund lesen wir weiter bis Vers 18
Die Frau
Wir hatten ja gelesen, dass sich Joseph zu einem besonders attraktiven Mann entwickelt hatte und dies bleibt auch seiner Herrin nicht verborgen. Scheinbar verliebt die sich in ihn, zumindest fängt sie an, ihm nachzustellen. Aber Joseph lässt sich nicht darauf ein. Warum eigentlich nicht? Ist sie so hässlich?
Sie ist nicht nur mit einem anderen Mann verheiratet, sondern er weiß, dass es Gott nicht gefallen würde (Verse 8-9), denn er sagte zu den Menschen, sie sollten „ein Fleisch sein“ (1. Mose 2:24), da passt kein Dritter dazwischen.
Aber das alles interessiert die Frau nicht, sie stellt ihm auch weiterhin nach. Als sich die Gelegenheit ergibt und er mit ihr im Haus allein ist, wird sie handgreiflich und nötigt ihn wieder. Aber Joseph meint es ernst, er rennt weg. Dabei bleibt ein Kleidungsstück von ihm zurück, das sie als Indiz missbraucht. Sie dreht den Spieß einfach rum und schreit und behauptet, er habe versucht, sie zu vergewaltigen. Zeugen gab es ja keine, aber den Schrei werden alle gehört haben und diesen zeigt sie das Kleidungsstück als Beweis. Angeblich sei er weggerannt, als sie geschrien hat und habe dabei vergessen, sich wieder ganz anzuziehen.
Interessant ist hier die Schuldfrage: wem gibt sie die Schuld an allem?
In den Versen 14 und 17 lesen wir, dass ihr Mann die Schuld habe, schließlich hatte er den dreisten Mann ja ins Haus gebracht. Aber das kennt man ja auch heute: Wenn ein Partner fremd geht und es herauskommt, ist immer der Betrogene Schuld, der einen schlecht behandelt hat, einen mit seiner Eifersucht in die Arme eines anderen getrieben hat oder was auch immer. Ich habe noch keinem gesehen, der zugibt, dass er selbst Mist gebaut hat, etwas was ich extrem schlimm finde.
Diese Frau handelt ebenso. Gerade hatten wir noch gelesen, dass sie Joseph über einem längeren Zeitraum nachgestellt hat und als es nicht klappt, behauptet sie, er habe sie vergewaltigen wollen – und schuld daran ist ihr Ehemann, der den frechen Kerl erst angeschleppt hat *grummel
Ist uns eigentlich aufgefallen, dass wir hier das erste mal davon lesen, dass „Gott es nicht will“, dass Gott Ehebruch hasst?
Aber wir lernen auch viel darüber, dass sich jemand, der Gott in den Mittelpunkt stellt, generell anders verhält, als andere Menschen.
Denn wer wird immer reicher? Ist es Joseph selbst? Nein, er ist und bleibt ein Sklave, aber Potiphar, sein Herr wird immer reicher. Welchen Grund sollte Joseph also haben, weiterhin hart zu arbeiten? Er hat ja nichts davon. „Jehova ließ alles gelingen, was Joseph tat“, daher wurde sein Herr immer reicher. Das einzige, was Joseph davon hat, ist dass er noch mehr Arbeit und Verantwortung bekommt ? (Verse 2-5).
Also noch mal die Frage zum Segen:
Du kannst den Segen Gottes haben, auch wenn es dir eine Zeit lang nicht gut geht. Aber Joseph scheint trotzdem ruhig zu bleiben, er macht seine Arbeit gut. Er lebte nicht für sich selbst, sondern für Gott. Auch als er angeklagt wird, kommt von ihm nur eine kurze Rechtfertigung (Kapitel 40:15).
Manchmal ist der Segen eben nicht das, was wir uns vorstellen. Wir denken, er hätte Luxus haben müssen und im Schaukelstuhl sitzen und das Leben genießen – statt dessen bekommt er mehr Arbeit und kommt dann noch durch die Intrige in den Knast.
Eigentlich wird der Segen schon fast zum Fluch. Denn durch den Segen bekommt er mehr Verantwortung und dadurch auch die Arbeit im Haus. Hier fällt er ja erst der Herrin ins Auge ?. Und dann taucht auch die Frage nach Gerechtigkeit auf: letzte Woche haben wir von Juda gelesen. Er schläft mit Tamar, die er für eine Nutte hält und ihm passiert nichts (Kapitel 38). Joseph weigert sich, mit der Frau eines anderen zu schlafen und er kommt dafür in den Knast. Ist das gerecht?
In den Versen 19-23 lesen wir die Auswirkungen dieser Falschanklage:
Wie kann das sein? Er hat den Segen Gottes und kommt trotzdem in den Knast? Wie kann das sein? Aber Gott lässt ihn nicht allein und schon bald wiederholt sich das selbe wie mit Potiphar: Jehova segnet ihn und er bekommt wieder eine Sonderstellung (Verse 21-23).
Um noch mal auf die Frau von Potiphar und ihre Intrige zurück zu kommen, wegen der Joseph nun im Knast ist: Die Frau gibt Potiphar die Schuld an dem Ganzen, denn er hat den Vergewaltiger ja erst angeschleppt. Potiphar ist sauer – aber auf wen eigentlich? (Vers 19)
Wenn man bedenkt, dass dieser die Möglichkeit gehabt hätte „dieses Schwein“ einfach hinrichten zu lassen und es nicht tut… ich denke, jeder Mann, dessen Frau gerade einer hinterhältigen Vergewaltigung entgangen ist, hätte die Gelegenheit genutzt und kurzen Prozess mit Joseph gemacht. Aber Potiphar lässt ihn lediglich ins Gefängnis werfen. Warum? Hat er seiner Frau nicht geglaubt?
Aber warum warf er Joseph dann ins Gefängnis? Man darf nicht vergessen, dass sie die Firstlady war und das ganze Haus die angebliche Vergewaltigung mitbekommen hatte, daher musste er was tun, wenn er sie und sich selbst nicht bloßstellen wollte. Daher warf er Joseph in den Knast…
Nun sitzt Joseph also zu Unrecht beschuldigt im Knast, ohne dass er sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen – obwohl er von Jehova gesegnet ist. Ist das nicht unlogisch? „Wer ist schon so bekloppt, in so einer Situation noch an Gott zu glauben?“
Wir lesen weiter das Kapitel 40 – Joseph begegnet hier zwei weiteren Insassen, die von ihren Träumen verwirrt sind und er deutet ihre Träume. Aber konnte Joseph wirklich Träume deuten? Wie kann er das machen?
Wenn wir Vers 8 lesen, dann sehen wir, dass es Jehova ist, der die Träume deutet – „nicht ich, sondern Gott“ (frei nach Pape). Wenn der Traum von Gott ist, dann kann und wird ER ihn auch deuten.
„Erzählt mir doch …“, wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum Joseph seinerzeit seinen Brüdern und der ganzen Familie seine eigenen Träume erzählt hatte. Wenn Träume von Gott sind und von ihm gedeutet werden, dann macht es ja Sinn, sie jemandem zu erzählen, der diesem Gott dient und ein Verhältnis zu ihm hat. Wohlmöglich wollte er seinerzeit, dass ihm jemand erklärt, was diese verwirrenden Träume zu bedeuten haben. Im Prinzip haben dies die Brüder und der Vater ja auch getan, denn sie hatten begriffen, dass es um eine erhöhte Stellung ging, die Joseph haben würde (Kapitel 37:5-11)
Hier in Kapitel 40 ist es auch das erste mal, dass wir von einem Geburtstag lesen. Aber es ist kein Hebräer, keiner von den Anbetern Gottes, der ihn feiert, sondern der ägyptische Pharao. Wir lesen nirgendwo in der Bibel davon, dass irgendein Anbeter Jehovas seinen Geburtstag feiert, auch von Jesus und seinen Jüngern nicht
Joseph deutet die Träume der beiden Angestellten des Pharao und wir lesen später, dass beide genau so eingetreten sind (Vers 20). Da Joseph weiß, dass der Mundschenk wieder in den Dienst des Pharao zurück geht, bittet er ihn, sich an ihn zu erinnern und so dafür zu sorgen, dass auch er aus dem Gefängnis kommt (Vers 14-15), aber leider vergisst dieser ihn und Joseph bleibt auch weiter unschuldig im Knast (Vers 23).
Unser Thema heute war ja „der Segen Jehovas“ und wie er aussieht. Aber ist dies wirklich ein Segen, dass Joseph auch weiterhin unschuldig im Knast bleibt? Im Moment ist das völlig unlogisch, aber wir werden beim nächsten Mal ein Aha-Erlebnis haben.
In dieser Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 41, ihr könnt es gerne diese Woche schon mal lesen, achtet dabei bitte mal darauf, warum es wichtig ist, dass Joseph zu diesem Zeitpunkt auch weiterhin im Gefängnis ist
Es bleibt auch weiterhin spannend?
by Jule with 2 commentsIn der Vorwoche haben wir uns mit 1. Mose 38 beschäftigt, mit der Geschichte um Juda und Tamar. Aber was hat die eigentlich jetzt hier zu suchen? Ging nicht gerade die spannende Geschichte mit Joseph los? Warum dann hier dieser Einschub? Und warum wird nur die Geschichte von einem der 11 Brüder erzählt und ausgerechnet von Juda?
Zum einen stammt die Linie zum Messias von Juda ab (Matthäus 1:1-3) und wenn wir Matthäus 22:23-33 lesen, dann merken wir, dass diese Geschichte hier um Juda und Tamar der Schlüssel zum Verständnis ist:
„Am selben Tag kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: »Lehrer, Mose hat bestimmt: Wenn ein verheirateter Mann stirbt und keine Kinder hat, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält. Nun lebten da unter uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb. Weil er keine Nachkommen hatte, heiratete sein Bruder die Witwe. Auch der zweite Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder nahm sie zur Frau. So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war. Schließlich starb auch sie. Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.« Jesus antwortete: »Ihr irrt euch, denn ihr kennt weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes. Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel. Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in der Heiligen Schrift sagt: ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!« Die vielen Menschen, die Jesus zugehört hatten, waren tief beeindruckt von dem, was er lehrte.“ (Matthäus 22:23-33 HFA)
Wir lesen die Geschichte in 1. Mose 38:1-11: Juda heiratet, bekommt drei Söhne und verheiratet den Ältesten mit Tamar. Als dieser stirbt, soll der Zweitälteste mit ihr den Erben zeugen – damit das Erbe des verstorbenen Bruders erhalten bleibt. Dies war zu der Zeit in der Kultur üblich. Aber dieser hat keine Lust, diesen Erben zu erwecken, denn er selbst hätte nichts davon. Also gibt er einen Orgasmus vor und zieht sich vorzeitig zurück. So hat er zwar jede Menge Spaß mit der Schwägerin, aber ohne Konsequenzen und da die Schwagerehe nur zu dem Zweck einer Schwangerschaft da war, konnte er auch weiterhin jede Menge Spaß mit ihr haben. Aber Gott gefällt das nicht und er bringt den Schwager zu Tode.
Eigentlich wäre jetzt der jüngste Sohn von Juda dran gewesen, aber scheinbar war der noch nicht in dem entsprechenden Alter und so schickt Juda sie zu ihrer Familie zurück, bis es soweit ist. Er hat Angst, dass sein letzter Sohn auch noch stirbt. Etwas, was wohl jeder nachvollziehen kann. Scheinbar weiß er nicht, dass beide Söhne von Jehova verworfen waren und deshalb zu Tode kamen (Verse 7 und 10).
Was hätten wir an Stelle des Vaters nun getan? Basti hätte überlegt, selbst für sie zu sorgen. Wir dachten erst, er wolle an Stelle des Sohnes für diesen Samen zu sorgen – aber er meinte eher, für die Witwe anderweitig finanziell zu versorgen.
Wie wir weiter sehen werden, hat Juda nichts dergleichen vor und daher nimmt Tamar die Angelegenheit selbst in die Hand. Wir lesen die Verse 12 bis 25:
Nachdem die Schwiegermutter, Judas Frau, verstorben und die Trauerzeit rum ist, hört Tamar, dass der Schwiegervater zur Schafschur unterwegs ist. Da fasst sie einen Plan, verkleidet sich als Prostituierte und bietet ihm ihre Dienste an. Er geht darauf ein, aber da er kein Geld dabei hat, fordert sie einem persönlichen Pfand. Juda geht darauf ein, schläft mit ihr und geht seines Weges. Als er den Pfand einlösen will, ist die Prostituierte nicht aufzufinden und er lässt es dabei bewenden. Tamar hingegen ist von ihm schwanger und als es herauskommt, soll sie wegen Hurerei getötet werden. Aber sie schickt dem Schwiegervater den persönlichen Pfand, den er ihr als Prostituierten gegeben hat und er erkennt, dass er derjenige ist, der sie geschwängert hat.
Nachdem der erste Sohn von Juda gestorben war, hatte sich der Zweitgeborene „sie zur Frau genommen“. Wessen Frau war sie also jetzt? Die von dem Schwager? Nein, denn es ging lediglich um den Erben, mehr nicht. Sie war nach wie vor die Frau von Judas Erstgeborenen.
In dieser Geschichte kommt nur zwei Mal der Name Gottes vor.
Aber Juda hatte Gott nicht gefragt, was er tun solle und seine Söhne auch nicht, sie handelten einfach. Nirgendwo wird gesagt, dass diese Schwagerehe von Gott ins Leben gerufen worden ist oder dass ER es gut fand. Aber Gott fand es überhaupt nicht gut, dass sich der Schwager auf der einen Seite mit Tamar im Bett vergnügt hatte, aber keine Konsequenzen wollte und alles tat, damit sie nicht schwanger wird.
Auch Juda ist hier ungerecht. Zum einen versäumt er es, ihr seinen jüngsten Sohn zu schicken, damit der Erbe endlich kommt und zum anderen soll Tamar sterben, weil sie sich wie eine Hure benommen hat – selbst hat er aber kein Problem damit, mit einer zu schlafen, schließlich hielt er Tamar ja dafür (Verse 14-16 und 24 und 26).
Warum musste Onan, der Zweitgeborene von Juda sterben? Er war ungerecht: er wollte Sex mit Tamar, aber nicht für den geforderten Erben sorgen. Das mißfiel Gott, er sagte „Stop! So nicht!“ (frei nach Pape)
Wir lesen weiter die Verse 27 bis 30, Tamar ist schwanger mit Zwillingen und hier wird die Geburt beschrieben:
Warum bindet die Hebamme einen roten Faden um die Hand des Kindes, die sich zuerst raus streckt? Wer gilt als Erstgeborener? Ist das nicht das Kind, das als erstes aus dem Mutterleib kommt, das als erstes geboren wird?
In Matthäus 1:1-3 lesen wir, wen Jehova als Erstgeborenen ansieht, der Same kommt von Perez. Er ist derjenige, der als erstes „das Licht der Welt erblickte“ (1. Mose 38:29). Der Same kam also über Abraham, Isaak, Jakob, dann von Juda und dann von Perez
Wieder sehen wir, wie jemand erntet, was er gesät hat: Juda war derjenige, der seinen Brüdern geraten hatte, Joseph zu verkaufen (Kapitel 37:26). Jakob denkt, sein Lieblingssohn Joseph ist tot. Juda, der weiß, dass dies nicht so ist und dass Joseph noch lebt, kommt später zu Jakob nach Hause und zwei seiner Söhne sind tot. Er kennt nun den Schmerz eines Vaters, der um seinen Sohn trauert. Dies ist ausgleichende Gerechtigkeit.
Aber Juda wird hier auch für etwas zubereitet. Seine Söhne sind böse und deswegen gestorben. Joseph war nicht böse. Aber der Same, der verheißene Messias, kommt später aus der Linie von Juda.
Dies konnte Mose unmöglich zu dem Zeitpunkt wissen, als er das Buch Genesis schreibt. Trotzdem führt er lediglich die Geschichte von Juda weiter und von keinem der anderen Brüder. Dies zeigt, dass die Bibel wirklich von Gott inspiriert ist und nicht etwas ist, was Menschen einfach so aufgezeichnet haben, weil sie selbst es für wichtig hielten
In der kommenden Woche geht es also weiter mit der Geschichte um Joseph und wir lesen die Kapitel 39 und 40. Es bleibt weiterhin spannend
by Jule with no comments yetNachdem es beim letzten Mal etwas trockener Stoff war, da wir nicht so sehr an ellenlangen Geschlechtsregistern interessiert sind, wird es die nächsten Wochen richtig spannend. Es geht bis zum Ende vom 1. Buch Mose (oder der Genesis) um Jospeh, den erstgeborenen Sohn von Jakob und seiner Lieblingsfrau Rahel. Wir werden immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.
Heute geht es also los mit Geschichte um Joseph. Wir lesen Kapitel 37. Vorher hat Thom im Kurzdurchlauf noch mal die Geschichte von Jakob und seinen Frauen zusammengefasst, auch um zu erklären, warum Joseph der Lieblingssohn von Jakob ist. Joseph ist jetzt 17 Jahre alt (Vers 1) und seine Brüder bis zu 23 Jahre alt.
Nach dem Tod seiner Mutter wird Joseph wahrscheinlich von Silpha und Bilha aufgezogen, den beiden Nebenfrauen von Jakob und verbringt deshalb viel Zeit mit den 4 Brüdern, den Söhnen von den beiden Frauen. Die Brüder sind Hirten und es wird gesagt, dass Joseph den schlechten Bericht über diese Brüder dem Vater bringt, er verpetzt sie (Vers 2). Aber was könnten diese als Hirten so schlimmes angestellt haben?
Unter anderem könnten sie welche von den Schafen verkauft und das Geld selbst eingesteckt haben, oder sie haben sich für sich selbst Schafe geschlachtet und gegessen, oder sie haben die Wolle auf eigene Kappe verkauft. Es waren ja nicht nur Jakobs Schafe, sondern sicherlich auch die Schafe vom Großvater – von Isaak – mit dabei. Sie durften sich nicht so einfach daran vergreifen.
War es falsch, dass er die Brüder beim Vater „verpetzt“ hat? Ja und nein. Es kommt darauf an, welche Beweggründe er hatte. Wenn er es aus Neid getan hatte, dann wäre es falsch gewesen. Aber wenn es ihm um den Besitz der Familie ging, der zu schützen war, dann war es richtig. In Gottes Wort selbst wird es nicht gewertet.
In Vers 3 lesen wir, dass Joseph der Sohn von Jakobs Alter ist. Was bedeutet das? Zum einen ist er der Erstgeborene Sohn von seiner Lieblingsfrau und außerdem sieht er sich wahrscheinlich selbst in Joseph. Er scheint der einzige zu sein, der ebenso wie Jakob Jehova (oder, falls es dir lieber ist: Jahwe) einen wichtigen Platz in seinem Leben gibt. Er spiegelt sich selbst in Joseph wieder ?
Aus dem Bibelbericht geht hervor, dass Jakob seinen Sohn Joseph ganz klar bevorzugt, nicht nur, indem er ihm ein besonderes Kleidungsstück anfertigen lässt. Seine Brüder hassen ihn, sie können ihn nicht einmal mehr grüßen, so groß ist der Hass (Vers 4). Das hängt auch damit zusammen, dass man bei einem Gruß „Shalom“ sagt und somit seinem Gegenüber „all umfassenden Frieden“ wünscht. Wer möchte schon gerne jemanden Frieden wünschen, der einem nervt?
Ein großes Problem zwischen Joseph und seinen Brüdern sind seine Träume.
Zu der damaligen Zeit sind Träume etwas Besonderes. Sie waren ein Zeichen von Gott. Bisher hatten wir von verschiedenen Träumen gelesen:
Jedesmal ist es eine Botschaft von Jehova selbst an denjenigen, der träumt. Dies wird auch den Kindern von Jakob bekannt sein.
Nun kommt also dieser bevorzugte Lieblingssohn des Vaters und erzählt ihnen von Träumen, die er gehabt hätte. Träume von Gott und der Inhalt reizt sie noch mehr, denn sie erkennen die Bedeutung: der erste Traum dreht sich um Garben auf dem Feld die sich vor Josephs Garbe verneigen (Verse 5-8) und der zweite ist noch schlimmer, denn Sonne, Mond und Sterne verbeugen sich vor ihm (Verse 9-11). Dies bringt sogar den liebenden Vater in Rage ?. Diesem Traum begegnen wir übrigens in der Offenbarung wieder (Offenbarung 12:1)
Damit hat Joseph seinen Spitznamen weg, künftig heißt er bei ihnen „der Träumer“ (Vers 19). Wir werden im Verlauf dieses Kapitels noch sehen, wie wichtig diese Träume für die Brüder sind.
Wir lesen weiter die Verse 12 bis 36: der Vater schickt Joseph los, um nach dem Wohlergehen der Brüder zu sehen, die mit den Herden unterwegs sind. Nach längerem Suchen findet er sie. Die Brüder sind wenig begeistert. Als sie ihn vom weiten kommen sehen, sagen sie „seht der Träumer“ und beraten, wie sie ihn los werden könnten. Es wird überlegt, ihn einfach zu töten, aber Ruben, der Erstgeborene und somit Älteste hält sie davon ab – besser man wirft ihn in eine Grube, anstatt sich die Finger an ihm schmutzig zu machen (Verse 20-22). Wieder erkennen wir, welch große Bedeutung Josephs Träume im Leben der Brüder einnehmen, denn sie sagen: „und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird“.
Der Anschlag
Achten wir bitte mal darauf, wer nachher weiß, dass Joseph nicht tot ist: in Vers 29 lesen wir, dass Ruben (von was auch immer) zurück kam und Joseph nicht mehr in der Grube war. Er dachte, Joseph wäre tot. Alle anderen Brüder (bis auf Benjamin, der nicht mit auf dem Felde war) wissen, dass Joseph nicht tot ist! Die Brüder schicken dem Vater das besondere Kleid von Joseph, das sie zuvor in das Blut eines ihrer Tiere getaucht haben und „lassen ihn selbst zu dem Schluss kommen“, dass der Lieblingssohn tot ist. Danach lesen wir, dass alle Kinder zu Jakob kommen, um ihn über den Verlust zu trösten, alle seine Söhne und Töchter (Vers 35). Hier sind also 9 Söhne, die wissen, dass Joseph noch lebt und die dennoch kommen um dem Vater ihr Beileid auszusprechen – wohlwissend, dass dieser garnicht tot ist. Unfassbar!
Aber erst mal zurück im Text. Die Brüder hören erst mal auf Ruben und werfen Joseph in eine Grube, anstatt ihn wie geplant umzubringen. Es kam die Frage auf, um was für eine Grube es sich dabei handelt? Es wird eines der Wasserlöcher sein, die man in der Wüste anstelle von gemauerten Brunnen gräbt. Joseph hat Glück und es ist kein Wasser drin, dennoch scheint er sich beim Sturz verletzt zu haben, denn wir finden später in Amos: „die Wein aus Schalen trinken und mit den besten Ölen sich salben, und sich nicht grämen über die Wunde Josephs.“ Amos 6:6 ELB
Also was genau haben die mißgünstigen Brüder mit Joseph gemacht?
Wie sehr müssen sie den Bruder hassen. Das erkennen wir auch daran, was sie tun, nachdem sie ihn in die Grube geworfen haben: sie setzen sich erst mal hin und essen (Verse 24-25) – während der kleine Bruder vor Angst und Schmerz nicht weiß wohin mit sich. Ziemlich grausam.
Die Frage beim Lesen von Vers 24 kam auf, was es bedeutet „sie hoben ihre Augen auf und sahen“. Wir haben uns noch mal das Gebiet auf der Karte angesehen, wo sich das alles abspielt und es ist offensichtlich eine bergige Gegend. Sie sitzen also da und essen und nehmen aus der Ferne eine Bewegung wahr. Klar wendet man sich diesem zu. Da sie saßen, mussten sie etwas hoch sehen, sie „erhoben den Blick“.
Wie bereits erwähnt, verkaufen sie den Bruder in die Sklaverei und machen ihren Vater Glauben, dass er von einem wilden Tier zerrissen worden ist (Vers 33).
Wer wird hier betrogen?
Jakob wird hier betrogen und zwar durch ein Tierfell. Wir erinnern uns? Der Name Jakob bedeutet auch „der Betrüger“ und er wird durch ein Ziegenfell in die Irre geführt.
Das erinnert uns an die Art und Weise, wie er selbst seinen Vater in die Irre geführt hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten. Da Esau von Geburt an stark behaart war und als Jäger einen strengen Tiergeruch an sich hatte, musste der fast blinde Vater getäuscht werden und so hatte ihm die Mutter Ziegenfelle um die Arme gebunden, so dass der Vater keinen Verdacht schöpft (Kapitel 27).
Wir wissen, dass Jakob hier nicht zum ersten Mal von seinem Betrug am Vater eingeholt wird. Bereits in der Hochzeitsnacht wird er vom Schwiegervater ausgetrickst, der ausnutzte, dass Jakob in der Dunkelheit nicht sehen konnte und ihm statt die geliebte Rahel ins Zelt zu schicken, ihre Schwester unterschob (Kapitel 29:23-25). Hier passt Jürgens Lieblingszitat: „wir werden ernten was wir säen“(Galater 6:7)
Hier wird Jakob also – wie sein eigener Vater – von seinen Söhnen betrogen. Sie wissen, dass Joseph noch lebt und sind trotzdem so dreist, zu kommen, um ihn über „den Tod“ des Bruders hinweg zu trösten. Dabei hätten sie es ganz einfach haben können, indem sie ihm gebeichtet hätten, dass Joseph noch lebt.
Letztendlich lesen wir, was weiterhin mit Joseph geschieht, den die Brüder an die Sklavenhändler verkauft hatten. Er wird in Ägypten weiter verkauft (Vers 36) und gerät so in Verbindung mit anderen Göttern: sein Käufer ist Potiphar, der Name bedeutet „Geschenk von Ra“ (ein ägyptischer Gott). Potiphar arbeitet als Sicherheitsmann für Pharao, was bedeutet „Sohn von Ra“. Es ist nicht der Gott der Bibel sondern ein ägyptischer Gott.
Zu Anfang hatte ich gesagt, dass wir hier immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen würden. Wo aber war hier denn Gott? Gott wird hier nicht erwähnt in diesem Kapitel – scheinbar schaut dieser gerade „nur“ zu. Aber wir werden im Verlauf der nächsten Kapitel sehen, dass es ihm nicht egal ist und dass er bereits im Hintergrund wirkt.
In der kommenden Woche lesen wir Kapitel 38 und unterbrechen kurz die Geschichte von Jakob. Warum, das werden wir dann erfahren. Es bleibt also auch weiterhin spannend
by Jule with no comments yetLetztes Mal ging es darum, dass sich das Volk reinigen sollte, um seinem Gott zu begegnen und wir durften uns fragen, wo wir evtl noch Dinge haben, die den Platz Gottes einnehmen und dass dies nicht unbedingt Gegenstände sein müssen oder Dinge, die an sich verkehrt sind. Außerdem hatten wir eine Antwort auf die Frage gesucht, warum Jakob seine Lieblingsfrau Rahel nicht im Familiengrab bestattet hat, sondern mit Lea dort auf die Auferstehung wartet.
Diese Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43., wo es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…
Als Einstieg liest Peter Psalm 132 vor, es geht darum, dass Gott hält, was er verspricht ❣️, darauf können wir uns verlassen. Welches war denn das erste Versprechen, das Gott gab? Das bekannteste ist der Bund, den Jehova (oder auch Jahwe, ganz wie es dir besser gefällt) Abraham gegeben hat und das er später auch Isaak und dann seinem Sohn Jakob gab.
Wie schon „vorgewarnt“, lesen wir heute viele Namen, die wir nicht kennen und die uns meist nichts sagen. Dennoch kommt auch dieses erste Versprechen von Jehova hierbei vor. Wie? Es geht heute um die Taldoth von Esau, was aus Esau wurde. Wir erinnern uns, dass Isaak ja zwei Söhne hatte, Jakob und Esau. Jakob wurde die Verheißung gegeben, aber wir erfahren heute, dass Esau auch nicht leer ausging
Aber als erstes noch mal eine kurze Wiederholung, um auch diejenigen dort abzuholen, wo sie stehen, die die letzten Male nicht dabei sein konnten:
Wissen wir noch, warum Jakob nun auf einmal Israel heißt? Der Name bedeutet „mit Gott und den Menschen gerungen“ und „Gott ringt für dich“. Er bekam diesen Namen, nachdem er erfolgreich mit dem Engel bzw. Gott gerungen hatte (Kapitel 32:25-31). Im übertragenen Sinne sagt Gott zu ihm „du hast gekämpft und ab jetzt werde ich für dich kämpfen“ (frei nach Pape). Später zieht er von Sichem nach Bethel, macht aber zuvor Rast in Betlehem – vom „Haus Gottes“ zum „Haus des Brotes“.
Auf dem Weg stirbt bei der Geburt seine Lieblingsfrau Rahel (Kapitel 35). Hier ist interessant, dass sie – als sie noch unfruchtbar war – zu Jakob sagte „Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich.“ (1. Mose 30:1 ELB), nun stirbt sie bei der Geburt ihres zweiten Kindes (Kapitel 35:17-19). Sie nennt ihn „Sohn der Trauer“, aber Jakob ändert den Namen in „Sohn des Glücks“ – Benjamin. Wieder ist die Bedeutung der Namen wichtig.
Nun lesen wir weiter in Kapitel 35 die Verse 21 bis 29. Isaak stirbt und wird begraben.
Aber zuvor lesen wir noch von Ruben, dem Erstgeborenen von Jakob, dieser nimmt sich die Nebenfrau von Jakob. In gewissem Sinne ist Bilha seine Stiefmutter (Vers 22). Warum tut er das? Scheinbar hatte er versucht, die Führung in der Familie an sich zu reißen, wir lesen ähnliches später von einem der Söhne Davids (auch der Erstgeborene?). Jakob nimmt davon Kenntnis, sagt aber erst mal nichts dazu, es scheint keinerlei Konsequenzen zu haben. Aber wir werden später noch sehen, dass es ihm das Erstgeburtsrecht gekostet hat (Kapitel 49:3-4).
Nun folgt eine Aufzählung, welches Kind Jakob mit welcher Frau hatte und hier erfahren wir dann auch, dass Jakob noch 12 Jahre mit seinem Vater gemeinsam lebt, bevor dieser stirbt (was man daraus ziehen kann, wie alt jeder zu dem Zeitpunkt war).
Beim letzten Mal haben wir davon gelesen, dass Deborah, die Amme von Rebekka, auf der Reise verstorben war und Jakob sie begraben hat. Daraus haben wir geschlossen, dass Rebekka bereits tot war, als Jakob wieder zu Hause ankommt. Sie wird auch in dem Bericht nicht mehr erwähnt. Auch Rahel ist bereits tot, als Jakob beim Vater eintrifft und so hat der Vater nie die Lieblingsfrau seines Sohnes kennengelernt.
Wie ist das Verhältnis von Jakob und Esau zu diesem Zeitpunkt?
Wir lesen in Vers 29, dass die Brüder den Vater gemeinsam begraben. Zudem waren wir bei der Begegnung von Jakob und Esau live dabei. Wir erinnern uns: Esau rennt dem Bruder entgegen und umarmt ihn – obwohl dies ein Zeichen der Demut ist (Kapitel 33:4). Dies beweist auch, dass Rebekka zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, denn sie hatte zu Jakob gesagt, er solle solange weg bleiben, bis sich Esau beruhigt habe, sie würde dann nach ihm schicken lassen. Das war bis dato nicht geschehen, Jakob befand sich auf dem Heimweg, weil Gott selbst es ihm gesagt hatte. Zwar gehen Jakob und Esau nach dieser Begegnung getrennte Wege – aber dies liegt eher daran, dass beide große Herden haben und jeder für sich viel Land als Weidefläche benötigten. Wir erinnern uns, dass sich Abraham und Lot aus diesem Grund getrennt hatten (Kapitel 13:5-6).
Noch mal zurück zu der Zeitspanne, die Jakob noch gemeinsam mit seinem Vater hatte: Joseph ist etwa 6 Jahre, als sie von Laban zurück ins verheißene Land gehen und er ist 17 Jahre, als ihn seine Brüder verkaufen (Kapitel 37:1). Daher bekommt Isaak noch mit, dass Joseph verschwindet. Er bleibt in dem Glauben, dass Joseph tot ist und bekommt nicht mehr die gute Nachricht mit, dass der Enkel überlebt hat.
Nun kommen wir zu der ellenlangen Aufzählung von Namen, die wir nicht kennen und kaum aussprechen können. Wissen wir, wie unser eigener Uropa hieß? Kennen wir die Namen vom Vater und Großvater von Angela Merkel oder anderen „wichtigen“ Persönlichkeiten? Sie sind für die Geschichte eigentlich relativ unwichtig.
Hier aber werden die ganzen Namen aufgeführt, wer Zeit und Lust hat, kann sich selbst einen Stammbaum malen. In Kapitel 36 können wir die „Geschlechtsliste“ von Esau bzw Edom in allen Einzelheiten lesen. Dies ist wieder mal ein Beweis dafür, dass die Bibel kein Märchenbuch ist, sondern reale Geschichte. Ein Punkt, über den Thom hinterher noch lange mit Dieter diskutiert hat, der nach wie vor Schwierigkeiten hat, die alten Verschanzungen umzuwerfen und zu glauben, dass Gott alles erschaffen hat und wir nicht durch Zufall entstanden sind bzw. uns entwickelt haben. Ja, es steht in der Bibel, aber dazu muss ich erst mal glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Hier ist es dann von Vorteil, dass wir hier – fast zeitgleich mit der Lektion 4 im Bibelgrundkurs – in der Bibel diese ellenlange Aufzählung finden. Denn niemand, der ein Märchen oder irgendeine Geschichte schreibt, macht sich die Mühe, so eine lange Ahnengalerie zu erfinden
Die Aufzählung über Esaus Nachkommen ist dem Volk Israel bekannt und daher kennen sie auch die Herkunft ihrer Nachbarn.
Abraham, der Stammvater von Gottes Volk hatte 2 Söhne: Ismael und Isaak. Obwohl Isaak der verheißene Same war und somit den besonderen Segen Gottes hatte, ging Ismael nicht leer aus. Auch er vermehrte sich und wurde zu einer großen Nation. Isaak wiederum hatte ebenfalls zwei Söhne: Jakob und Esau. Und obwohl Jakob der Erbe der Verheißung war, ging Esau nicht leer aus. Wir sehen an der ellenlangen Auflistung von Namen, dass auch er zu einer großen Nation wurde.
Obwohl Jehova von Anfang an Jakob segnen wollte, hatte er auch Esau gesegnet❣️, er wurde zu einem großen Volk.
Der Hauptsegeln ging an Abraham, Isaak und Jakob. Aber Gott ist nicht parteiisch, er segnet auch Esau sehr – er ging nicht leer aus, ebenso wie Ismael.
Wir sehen: wenn Gott etwas verspricht, dann hält er es 100% ein. Wissen wir, wie er das bei Abraham, Isaak und Jakob getan hat? Vielleicht ein persönliches Studienprojekt für uns?
In den kommenden Wochen werden wir uns mit Joseph beschäftigen. Sicherlich kennen wir die Geschichte schon mehr oder weniger, aber wir werden sicherlich viel Neues entdecken und auch für uns heute. Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 37. Es bleibt also auch weiterhin spannend
by Jule with no comments yetIn der Vorwoche ging es um Dina und darum, wie wichtig es ist, bei unseren Gesprächen sensibel zu sein und darauf zu achten, wie das, was wir sagen, beim Gegenüber ankommt. Aber es ging auch um Gottes Liebe, dass ER aus einer Strafe etwas Gutes machte (Stichwort „Leviten“)
Wir hatten gelesen, dass Dina’s Brüder die Vergewaltigung rächten, indem sie das Volk Sichems durch eine List schwächten und dann alle männlichen Bewohner der Stadt getötet haben, wonach sie die Stadt geplündert und Frauen und Kinder mit sich als Sklaven mitgenommen haben. Jakob war nicht begeistert davon, im Gegenteil, er war sauer und auch besorgt, denn damit hatten sie sich zu Feinden des Landes gemacht (34:30).
Nun zieht Jakob von Sichem nach Bethel – weil Gott ihn dazu auffordert. Wir lesen 1. Mose 35:1-20
Woran erinnert uns der Name Bethel? Nicht nur, dass es „Haus Gottes“ bedeutet, sondern Bethel war der Ort, wo Jakob, bevor er zu Laban kam, Engel auf einer Himmelsleiter auf- und absteigen sah und wo ihm Gott zugesichert hatte, dass ER bei ihm sein würde (Kapitel 28:11-22). Eigentlich hatte Jakob vorgehabt, bei seiner Rückkehr ins verheißene Land wieder genau dorthin zu kommen und Gott zu opfern, aber bisher war er scheinbar noch nicht dort gewesen. Wer sich auf der Landkarte auskennt, weiß, dass Jakob vom Norden Richtung Süden gezogen war und bisher noch nicht in Bethel angekommen ist.
Allerdings scheint er sich in Sichem längere Zeit aufgehalten zu haben, denn beim vorletzten Mal hatten wir was von Häusern gelesen (Kapitel 33:17-19). Trotzdem macht Jehova (du darfst stattdessen für dich gern Jahwe einsetzen?) ihm hier keinen Vorwurf, sondern fordert ihn lediglich auf, „Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest.“ (1. Mose 35:1 ELB). Wir sehen: es ist kein Vorwurf, sondern lediglich ein Auftrag.
Die fremden Götter
Dann fordert Jakob seine Leute auf: „Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider“ Vers 2). Von welchen fremden Göttern spricht er hier? Waren sie denn nicht alle Anbeter Jehovas?
Zum einen hatte Rahel die Hausgötzen ihres Vaters mitgehen lassen, höchstwahrscheinlich, um das Erbe zu sichern (Kapitel 31:19) und zum anderen hatten wir beim letzten Mal gelesen, dass seine Söhne die Frauen und Kinder aus Sichem mitnahmen, nachdem sie die Stadt geplündert hatten (Kapitel 34:27-29). Zudem hatte Jakob 20 Jahre bei Laban in Haran gelebt, wo die meisten auch keine Anbeter Jehovas waren – wie sonst hätte der Schwiegervater Hausgötzen haben können, die ihm die Tochter dann entwendet hatte – und Jakob hatte in diesen Jahren nicht nur seine Habe und sein Vieh „angehäuft“, sondern er hatte ja auch Personal wie Hirten, Hausangestellte usw, die ebenfalls sicher keine Anbeter des wahren Gottes waren ?. All diese Leute hatten sicherlich einige Götzen und weitere Gegenstände bei sich, die mit dem Götzendienst verbunden waren, wie z.B. die Ringe, von denen wir in Vers 4 lesen. Von diesem wird in der Fußnote gesagt, dass sie sie als Amulette trugen.
In gewissem Sinne sagt Jakob zu ihnen: „bevor wir zum Haus Gottes gehen – weg damit!“ (Verse 2-3, frei nach Pape).
Was ist mit den Göttern oder Götzen unserer Vergangenheit? Haben auch wir gesagt „weg damit!“? Was könnten solche Götzen heute sein? Amulette und Götzen zeigen, worauf wir vertrauen, was wir anbeten. Was nimmt in meinem Leben zu viel Raum ein?
Bei den Ringen, die das Volk abnimmt und sie sie mit den Götzen entsorgen, geht es nicht um den Gegenstand an sich, nicht um den Schmuck. Es geht darum, dass sie Götzendarstellungen waren, die sie als Amulett am Hals oder als Ring am Ohr oder Finger trugen. Sie vertrauten darauf, dass dieser „Gott“ ihnen hilft, solange sie ihn am Hals, am Ohr oder am Finger tragen.
Danach sollten sie sich reinigen. Wie reinigt man sich am besten? Wir heute würden ein Bad nehmen. Die Juden reinigen sich durch „untertauchen“, sie gehen durch ein tiefes Becken, wo sie in der Mitte komplett unter Wasser sind. Dieses Untertauchen erinnert uns an die Taufe. Wohin führen wir Neue, Menschen, die sich für Gott und sein Wort interessieren?
Deborah
Als nächstes lesen wir, dass Deborah, die Amme von Rebekka stirbt (Vers 8). Wieso ist sie nicht bei Rebekka, sondern bei Jakob? Vermutlich ist Rebekka bereits tot. Immerhin wollte sie ja nach Jakob schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte und das hatte sie nicht getan. Wahrscheinlich war Deborah zu Jakob gekommen, um ihn von dem Tod der Mutter zu unterrichten. Jakob begräbt sie unter einer Eiche.
Wir lesen weiter die Verse 10 bis 15. wir hatten ja gelesen, dass Jakob, als er das verheißene Land betrat, mit einem Engel rang und uns die Frage gestellt, wer dieser Engel war (Kapitel 32:25-31). Einige Kommentatoren vermuten sogar, dass dieser Engel Esau beschützen sollte. Hier in Vers 10 lesen wir, dass es Gott selbst war, denn vorher hatten wir gelesen, dass der Engel ihm den Namen Israel gab, hier lesen wir, dass Gott selbst zu ihm sagt, sein Name sei nunmehr Israel. Damit ist jeglicher Zweifel ausgeräumt.
Nachdem Jehova die Sache mit dem neuen Namen Israel noch mal klar gestellt hat, fordert er Jakob auf: „sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und ein Haufe von Nationen soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen.“ (Vers 11). Wieso wird er hier dazu aufgefordert? Immerhin hat er bereits 11 Söhne, der 12. ist unterwegs und jede Menge Töchter. Wahrscheinlich meinte Gott damit „die Söhne, die du hast, diese sollen Könige und Priester werden“ (frei nach Pape). Dies ist der erste Hinweis in der Bibel, dass Gott vorhat, dass Könige über Israel herrschen sollen.
Bethel
Wieder einmal wiederholt Gott den Bund, den er bereits mit Abraham und Isaak hatte, dass er auch zwischen ihm und Jakob besteht (Verse 11-12).
Abermals richtet Jakob ein Denkmal auf und salbt den Stein. Wir erinnern uns, dass Jehova Jakob bereits beim Verlassen des Landes hier in Bethel erschienen war und seinen Bund bestätigt hatte. Auch da hatte Jakob ein Denkmal errichtet und er dem Ort den Namen Bethel gegeben (Kapitel 28). Wir erinnern uns, was der Name bedeutet: „Beth“ bedeutet Haus und „El“ Gott. Diese Endung für Gott wird uns immer wieder begegnen, daher ist es von Nutzen, dies im Hinterkopf zu behalten
Wir lesen weiter die Verse 16 bis 20, Benjamin wird geboren und die Lieblingsfrau stirbt
Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen im Hebräischen sind und deren Bedeutung. Rahel merkt, dass es mit ihr zu Ende geht und sie nennt ihren Sohn Benoni, was „Sohn meiner Not“ bedeutet, der Vater ändert den Namen in Benjamin, was „Sohn der Rechten, d.h. des Glücks“ bedeutet. „Ben“ bedeutet also Sohn, auch dies wird uns immer wieder beim Lesen begegnen.
Alle anderen Söhne Jakobs sind in den ersten 7 Ehejahren geboren, danach lebten sie noch 6 Jahre in Haran, also ist ein deutlicher Altersunterschied vorhanden, Benjamin ist der Nachzögling.
Das Grab
Rahel stirbt bei der Geburt und wird dort begraben, an dem Ort auf dem Weg nach Ephrata, was Betlehem bedeutet.
Dies ist interessant, denn als Sara starb, hatte Abraham extra eine Höhle auf einem Feld gekauft – wir erinnern uns, dass dies mit der Auferstehungshoffnung zu tun hatte, dass er mit seiner geliebten Frau dort auferstehen wollte, wo sie dann leben würden (Kapitel 23). Sie wurden später im selben Grab beigesetzt (Kapitel 25:9-10). Auch sein Sohn Isaak wird später in dieser Höhle beigesetzt (Kapitel 35:27-29). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist auch seine Frau Rebekka dort in diesem Familiengrab beigesetzt.
Warum nun hier dieser Unterschied?
Später werden wir lesen, dass Jakob seine Frau Lea ebenfalls dorthin legen lässt, ebenso wie seine eigenen Gebeine. Diese sollen seine Jungs sogar extra aus Ägypten dort hin bringen (Kapitel 47:29-31). Auch Joseph ordnet an, dass sie seine Gebeine mitnehmen und dorthin bringen sollten, wenn sie wieder in das verheißene Land ziehen (Kapitel 49:29-33). Das Familiengrab scheint ihm wichtig. Also warum liegt er dann dort mit Lea und nicht mit seiner Lieblingsfrau Rahel?
Der erste Gedanke war ja, es könnte mit der Hitze zusammenhängen, dass sie schnell bestattet werden musste, da in diesem Klima der Verwesungsprozess schnell einsetzt. Wir erinnern uns, dass Martha zu Jesus sagt, dass Lazarus „bereits riecht“ (Johannes 11:39). Aber wir wissen, dass Jakob und Joseph später aus weit größerer Entfernung dorthin überführt wurden. Von Rahel lesen wir dies nicht. Lesen wir nochmals in Kapitel 49 die Verse: „in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre ist, im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis gekauft hat. Dort haben sie Abraham begraben und sein Weib Sara; dort haben sie Isaak begraben und sein Weib Rebekka; und dort habe ich Lea begraben; das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Kindern Heth.“ 1. Mose 49:30-32 ELB
Es ist also eindeutig, dass Rahel auch später nicht in dieses Familiengrab überführt wurde. Warum nicht?
Auch der Gedanke, dass sie auf der Flucht gewesen seien, fällt weg, denn er hätte sie später nachholen können. Zudem waren sie nicht wirklich auf der Flucht. Zwar hatte Jakob seit der Aktion vom Simeon und Levi Angst vor der Reaktion der umliegenden Völker, aber in unseren heutigen Kapitel 35, in Vers 5 lesen wir „Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.“
Also warum wird Rahel nicht im Familiengrab bestattet?
Wenn wir uns die Aufzählung ansehen, dann ist jeweils der Patriarch mit seiner Ehefrau dort begraben, mit der er die Ewigkeit verbringen wird. Scheinbar war Jakob der Meinung, dass er die Ewigkeit nicht mit Rahel, sondern mit Lea verbringen wird.
Rahel Grab befindet sich also auf dem Weg von Bethel nach Betlehem Ephrata. Wir werden diesem Grab auch später noch begegnen, unter anderem bei den zehn Kundschaftern. Aber dazu später mehr …
Hauptpunkt für uns heute ist die Sache mit den Götzen, die entsorgt werden sollten, bevor man sich Gott naht. Nehmen wir doch mal eine ehrliche Selbstprüfung vor, wo es bei uns solche Götzen noch gibt – welche Dinge sind uns noch wichtiger, als Gott?
Interessant auch der Schlußsatz von Thom: „Rahel war Jakobs Lieblingsfrau. Als sie stirbt (und er scheinbar nicht damit rechnet, sie in der Auferstehung wiederzusehen) zwingt ihn das dazu, noch mehr auf Gott zu vertrauen, IHN noch mehr an die erste Stelle zu setzen“. Ich persönlich habe ein sehr großes Problem damit, die Kontrolle abzugeben, es macht mir Angst – selbst wenn ich sie an Gott abgebe. Ich denke, ich tue es, ich meine, ich werfe alles auf Jehova – aber in Wirklichkeit bin ich auch weiter bemüht, selbst Kontrolle zu haben, einen Plan B zu haben…
Wie wir sehen, war auch diesmal wieder etwas für uns heute dabei, worüber wir unter der Woche nachdenken und auch mit anderen Glaubensgeschwistern reden können ?
In der kommenden Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43. Dies erscheint uns auf dem ersten Blick nicht so spannend, da es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…
by Jule with no comments yetBeim letzten Mal waren wir bei der Begegnung von Jakob und Esau live dabei. Entgegen Jakobs Befürchtungen kommt Esau ihm freudig entgegen und es kommt zur Versöhnung. Außerdem hat er die Zusicherung, dass Gott immer bei ihm ist und für ihn und seine Familie sorgen wird. Dann zieht Esau weiter in sein Gebirge und Jakob zieht weiter in sein Land, das Land, das Jehova bzw. Jahwe ihm versprochen hatte.
Wir lesen weiter in 1. Mose 34 und sehen Dina, die sich mit den jungen Frauen im Land befreundet. Thom fordert alle auf, beim Lesen darauf zu achten, wann und wo „Gott“ oder sein Name vorkommt und sich dann zu melden ?.
Als erstes stellt sich die Frage, was Liebe ist. Heutzutage ist es ja meist so, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist, meist liebt man jemanden, „wenn…“ er etwas bestimmtes tut oder nicht tut. Was sagt die Bibel zu dem Thema? Wir lesen 1. Korinther 13:4-8 – echte Liebe ist „auch wenn…“. Da kommt mir das Lobpreislied in den Sinn: „und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst…“. Thom lässt Kapitel 34 von 1. Mose aus der Volxbibel vorlesen. Geht es hier um Liebe?
Kurz zum Hintergrund: die Jungs sind jetzt Jugendliche, Halbstarke. Jakob befindet sich diesmal dicht an der Stadt – entgegen seinem anderen Vorgehen, wo er immer zwischen den Städten lagerte. Durch die Nähe zu der Stadt schließt Dina Kontakte zu den Mädchen der Stadt und bei einem dieser Besuche wird sie von Sichem, dem Kronprinzen, vergewaltigt. Allerdings verliebt er sich in sie und möchte sie gerne heiraten (Verse 2-4), ganz im Gegensatz zu Amnon, der sich in seine Halbschwester Tamar verliebt hatte, sie dann zum Sex zwang und danach hasste (2. Samuel 13).
Die Verhandlungen
Sichem schickt seinen Vater vor, um mit Jakob wegen Dina zu verhandeln. Nun wird es interessant. Achten wir beim Lesen mal darauf, was er zu Jakob sagt, weshalb er kommt: er will nicht nur Dina zur Frau für seinen Sohn, den Kronprinzen, sondern bietet auch an, dass sich alle untereinander verschwägern könnten. Unter anderem würde so frisches Blut und somit andere Gene dazu kommen.
Dann spricht Sichem selbst und hier sollten wir mal gut darauf achten, was er genau sagt, was sein Beweggrund ist, denn einige Verse später sehen wir, dass die Brüder genau das Gegenteil davon verstehen: „Also, Sie können wirklich von mir fordern, was Sie wollen! Jedes Geschenk ist es mir wert, wenn ich nur diese Traumfrau heiraten kann!“ (Verse 11-12 Volxbibel).
Sichem weiß, dass es falsch gewesen war, das junge Mädchen zu vergewaltigen und damit zu entehren. Er will es wieder gut machen. Statt eine Mitgift zu erhalten, will er zahlen. Er will alles tun, um die Frau zu bekommen. Die Brüder verstehen etwas anderes, bei ihnen kommt es so an, als würde er sie wie eine Hure behandeln (Vers 31).
Dies zeigt uns, dass wir gut darauf achten müssen, was wir sagen und wie und wie es bei dem Gegenüber ankommt. Oftmals entstehen ungewollt Missverständnisse. Wir meinem es gut und verletzen trotzdem den anderen – vielleicht sogar, ohne es zu bemerken.
Für Jakob hört sich das Angebot gut an, sich dort anzusiedeln. Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem Kommentar, dass das Bürgerrecht immer heiß begehrt war. Daher war das Angebot auf dem ersten Blick gut.
Seine Söhne sehen es anders. Wie wir gelesen haben, sind sie empört, gehen aber zum Schein auf das Angebot an. Sie stellen eine einzige Bedingung: alle männlichen Personen müssen sich zuerst beschneiden lassen (Vers 14), so wie sie selbst beschnitten sind (wir erinnern uns: es war das Zeichen des Bundes zwischen Jehova und Abraham und dessen Nachkommen).
Aber nicht nur die Söhne Jakobs sind hinterhältig, denn auch Hemor ist nicht ganz ehrlich. Jakob hatte er es als tolle Sache verkauft, er könne das begehrte Bürgerrecht erhalten. Zu seinen Kumpels sagt er, es sei ein tolles Geschäft (Vers 23).
Das übergeordnete Thema heute ist also „Gespräche“:
Wir haben viele Gespräche mitverfolgt, haben die Motivation gesehen, das, was beim Gegenüber angekommen ist und die Auswirkungen:
Gott selbst schweigt dazu, handelt aber nicht negativ. Jakob handelt richtig, indem er wartet, dass Gott die Sache richtig stellt.
Die Kriegslist
Drei Tage nach der Beschneidung liegen alle Männer mit über 40 Grad Fieber flach, sie haben aufgrund der Unsauberkeit eine Entzündung und sind deshalb geschwächt (Vers 25). Darauf hatten Simeon und Levi gewartet. Es gehört zu ihrer Kriegsführung, es ist eine ausgefuchste Taktik. Sie greifen den Feind an seinem schwächsten Punkt an. Sie wussten, dass die Männer nach der Beschneidung geschwächt sein und eine leichte Beute sein würden. Dies sollten wir im Sinn behalten, denn wir begegnen im Buch Josua einer ähnlichen Geschichte ? (Josua Kapitel 5)
Die Rädelsführer bei dem Ganzen sind Simeon und Levi, die Brüder Dinas, die nicht nur einen gemeinsamen Vater, sondern auch die selbe Mutter haben. Aber warum ist in diesen Ländern und Kulturen die Ehre der Schwester so wichtig, wohingegen die eigene Frau oftmals wenig gilt? Es geht um die Blutsverwandschaft, „von meiner Frau kann ich mich scheiden lassen, von der Schwester nicht“.
Nachdem die Schwester wieder zu Hause ist, fallen die Brüder über die Stadt her. Sie erschlagen alle Männer und plündern die Häuser, nehmen Frauen und Kinder mit. Von der Stadt bleibt nichts mehr (Verse 26-27)
Die Konsequenzen
Wie reagiert Jakob darauf? Er ist sauer und fühlt sich beschämt
Worauf hatte Jakob gewartet? Er hat nichts unternommen. Zuerst wartet er auf seine Söhne, bis sie von der Arbeit kommen. Bei den Verhandlungen ist er ein stiller Beobachter. Er wartet darauf, dass Gott irgendwas sagt – aber Gott schweigt!
Seine Söhne fangen an zu handeln, anstatt auf Gott zu warten.
Gott schweigt zu dem allen. Wir haben in dem ganzen Kapitel nichts von Gott gelesen.
Wenn wir in Kapitel 49 die Verse 5 bis 7 lesen, sehen wir, dass Jakob den beiden bis zum Schluß nicht verzeihen konnte. Wer die Bibel kennt, weiß, dass diese Geschichte weitreichende Folgen für das Volk Israel hatte.
Wir selbst lernen hier nicht nur, wie wichtig es ist, auf Gott zu vertrauen und zu warten – wir lernen auch sehr viel über Gottes Liebe:
Jakob sagte in seinen letzten Worten zu Ihnen, sie sollten über das ganze Land zerstreut werden – aber Gott sagt „ich werde euch benutzen“.
Wir wissen, dass das verheißene Land später unter den 12 Stämmen Israels aufgeteilt wird. Nur der Stamm Levi bekommt keinen Anteil, kein eigenes Land. Statt dessen werden aus den beiden Söhnen von Joseph jeweils ein Stamm. Aber Jehova sondert den Stamm Levi für einen besonderen Dienst aus: sie sollen die ganzen Dienste verrichten, die mit der Stiftshütte und dem Tempel zu tun haben, alles was mit der wahren Anbetung zusammen hängt. In diesem Rahmen muss später jeder Stamm einige Städte mit umliegendem Land an die Leviten abgeben, damit diese sich selbst versorgen können.
So sind sie – wie von Jakob gesagt „über das ganze Land zerstreut“, aber sie sind nicht heimatlos oder ausgeschlossen, sondern werden von Gott auf eine besondere Weise benutzt. Er macht aus der Strafe etwas Gutes. Wir sehen, wie besonders, umfangreich und bedingungslos die Liebe Gottes ist!
Wir sehen, dass auch das so genannte alte Testament für uns heute noch aktuell und wichtig ist und dass wir viel daraus für uns selbst lernen können ?
In der folgenden Woche lesen wir 1. Mose 35:1-20 und „begegnen“ Benjamin. Es bleibt auch weiter spannend
by Jule with no comments yet