Es geht ja weiterhin um Jakobus 4:
by Jule with no comments yet„Oder meint ihr, die Heilige Schrift sagt ohne jeden Grund: »Leidenschaftlich wünscht sich Gott, dass der Geist, den er in uns wohnen lässt, ganz ihm gehört«? Aber was Gott uns schenken will, ist noch viel mehr. Darum heißt es auch: »Die Hochmütigen weist Gott von sich; aber er hilft denen, die wissen, dass sie ihn brauchen.« Unterstellt euch Gott, und widersetzt euch dem Teufel. Dann muss er von euch fliehen. Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein. Wascht die Schuld von euren Händen, ihr Sünder, und lasst Gott allein in euren Herzen wohnen, ihr Unentschiedenen! Seht doch endlich ein, wie groß eure Schuld ist; erschreckt und trauert darüber! Dann werdet ihr nicht mehr lachen, sondern weinen; und aus eurer Freude wird Traurigkeit. Beugt euch vor dem Herrn! Erst dann wird Gott euch aufrichten.“
Jakobus 4:5-10 HFA
Ok, wir hatten also vorhin darüber nachgedacht, warum Christen um sich beißen und ich habe resümiert, dass die Trennung, die uns alle so geschockt hat, nichts mit meinen Dornen zu tun hatte – und die Frage, ob mir das nicht vielleicht schön rede?
Um zu erkennen, ob der Konflikt auf meine Dornen beruht und wie Gott es sieht, sollte ich jetzt endlich mal über meine Dornen reden. Am besten kopiere ich dazu mal hier den Teil rein, den ich dazu Sarah geschrieben habe, der besagten Mentorin für Charakterentwicklung:
Ja, ich weiss jetzt, was meine Dornen sind und ich bin ehrlich überrascht darüber: ähnlich wie bei dir geht es auch bei mir um Anerkennung. Mein Vater hatte mir beigebracht, andere immer so zu behandeln, wie ich selbst gerne behandelt werden würde und „wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus“. Ich bin enttäuscht, dass es nicht so ist. Bin enttäuscht über die Undankbarkeit…
Nur hat das ganze persönliche nichts mit dem zu tun, was dann hier mit und in der Gemeinde passiert ist. Hier ging es um Grundsätze, darum, andere so zu behandeln, wie Jesus es tat und Gottes Wort zu tun, Gott hingegeben zu sein und nicht Menschen.
Aber rechtfertigt das dann das, was passiert ist?
ja, ich war zutiefst gefrustet, dass man nicht anerkannt hatte, dass ich viele Aufgaben übernommen habe und dass nichts zurück kam und dass gerade von deren Seite Dankbarkeit und Ermunterung gefehlt hatte. Ich hatte gehofft, dass ich zumindest meinerseits Ermunterung bekomme, von denen, die ich immer für geistig stark gehalten hatte und denen ich meinerseits gut 1,5 Jahre den Rücken frei gehalten hatte.
Aber die Frage ist ja: Haben meine persönlichen Dornen wirklich nichts mit dem Konflikt zu tun und damit, wie das Ganze ausgegangen ist?
Macht es Sinn, in dem Buch weiter zu gehen, bevor ich darauf keine klare Antwort habe?
by Jule with no comments yetWir hatten dieses Unterthema bereits vor einigen Tagen angefangen:
Lesen wir die ersten 4 Verse noch mal in der Volxbibel, denn der eine Satz hier ist für mich total krass:
Also hier mal die 4 Verse in der Volxbibel:
Gott lieben oder die Sachen aus der Welt
1 Leute, warum streitet ihr euch eigentlich ständig? Was ist da für ein Kampf bei euch am Start? Kann es sein, dass ihr eure Gefühle und Leidenschaften einfach nicht im Griff habt und dass ihr euch deswegen so gehen lasst?
2 Ihr wollt immer alles haben und bekommt aber nichts. Ihr seid voll neidisch auf die anderen, und wenn eure Gedanken töten könnten, dann gäbe es bestimmt schon ein paar Leichen bei euch. Streiten ist ja anscheinend normal, ihr bekämpft euch gegenseitig. Das bringt euch alles nichts, ihr müsst mal damit anfangen, richtig zu beten 3 Wenn ihr Gott um Sachen bittet, dann geht es euch immer nur darum, dass euer Ego befriedigt wird und dass ihr selber gut dasteht. Deswegen hört Gott auch nicht auf euch.
4 Was ist los mit euch? Warum betrügt ihr Gott so? Habt ihr nicht kapiert, dass man sich entscheiden muss? Entweder du bist ein Freund von Gott oder du bist ein Freund der Leute, die ohne Gott leben. Wenn du bei diesen Freunden total beliebt sein möchtest, dann bist du automatisch ein Feind von Gott.
Dazu fällt mir bei dieser Übersetzung ein, was Astrid gestern zur Teilung der Gemeinde sagte: „sind denn nicht alle Christen eine große Familie? Haben sie denn nicht alle das selbe Ziel? Müssten sie dann nicht einig sein und vereint? Warum kommt es dann zu solchen Trennungen?“
Genau die selben Gedanken habe ich mir auch schon gemacht. Das macht doch alles keinen Sinn? Warum gibt es auch unter Christen diesen unsinnigen Ausschliesslichkeitsanspruch? Wenn wir doch alle den selben Gott, den selben Glauben, das selbe Ziel haben – warum beißen wir dann um uns, selbst innerhalb der Bruderschaft? Das bereitet Gott keine Ehre und zieht auch niemanden zu Jesus hin.
Also, das baut mich jetzt nicht wirklich auf ?. Ja, ich habe nur einige Tage vor der Trennung endlich begriffen, was meine Dornen sind – aber es hat nichts geändert, da der Grund für die Trennung keine persönlichen Differenzen waren, nicht all die kleinen Dinge, die mich schon lange genervt haben, sondern grundsätzliches, was mit Gott und dem zu tun hat, was ich in der Bibel lese, wie ich Gott sehe, wie ich Jesus sehe und wie er wohl gehandelt hätte. Es war meilenweit davon entfernt, zumindest in meinen Augen.
Naja, nun neigen wir ja in unserer Unvollkommenheit dazu, uns die Dinge schön zu reden und beim anderen die Schuld zu suchen. Das weiß ich auch und aus diesem Grund geht es mir schlecht damit, wie es gelaufen ist. Dass „das Projekt Friedensstifter“, das ich voller Begeisterung vom Seminar mitgebracht hatte, derart nach hinten los gegangen ist. Ich zermartere mir das Hirn, was da falsch gelaufen ist, was ich, was wir falsch gemacht haben, was wir hätten besser machen können.
Ich frage mich wie Astrid, wie sowas passieren konnte, denn beide „Seiten oder Parteien“ sind Christen, die ihren Glauben ernst nehmen. Wie kann das dann so ausgehen?
Ja, in den Ansprachen von Johannes Hartl zum Thema „Leiterschaft und Visionen“ sagt er, dass man sich trennen müsse, wenn man nicht das selbe Ziel hat. Bei uns war es bei der ursprünglichen Vision geblieben – kleine Hausgemeinde, jeder bildet um sich rum in unmittelbarer Umgebung kleine Gruppen, sie sich ab und zu alle gemeinsam treffen, führt Menschen zu Gott und hilft Ihnen, geistig zu wachsen und dann ebenfalls um sich herum eine kleine Gruppe zu bilden. Bei uns hatte sich an der Vision nichts verändert. Wir haben seit drei Jahren darauf hingearbeitet und gehofft, dass das alle tun. Wir haben andere unterstützt und motiviert, das ebenso zu tun – mit dem Ergebnis, dass es nicht gewünscht ist, selbst dann nicht, wenn jemand einen ganz klaren Ruf von Gott dazu bekommen hat. Es ging immer wieder darum, dieser einen Hausgemeinde hingegeben zu sein, uns nicht um andere zu kümmern usw. Seit Himmelfahrt haben wir das Problem vorsichtig angesprochen, die Verantwortlichen wussten seit einem Jahr, dass wir unseren Verbleib in der Gemeinde davon abhängig machen, dass es noch diese Vision gibt und dass die auch umgesetzt wird. Sind dies nun persönliche Belange? Rede ich es mir schön, wenn ich behaupte, dass wir das persönliche die ganze Zeit außen vor gelassen haben, weil es ja nicht um uns ging und das ja auch irgendwie super in das Konzept Friedensstifter passte?
Rede ich mir die Dinge schön? Wie sieht Jesus das alles? Er kann in unsere Herzen gucken, kennt und sieht unsere Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte. Was sieht er, wenn er sich all das anguckt und dabei im Gegensatz zu uns die inneren Dinge der einzelnen mit einbezieht? Wie viele Nächte habe ich schon im Gebet verbracht, um darauf eine Antwort zu erhalten, die nicht mein sündiges und selbstsüchtiges Herz diktiert hat ….
by Jule with no comments yetWas Auseinandersetzungen eigentlich sind und warum es mich so betroffen macht, dass eine „Auseinandersetzung“ mit Trennung endete:
Hier mal der Text um den es geht:
by Jule with 1 comment„Woher kommen denn die Kriege und Streitereien unter euch? Sind es nicht eure eigenen Begierden, die sich regelrechte Schlachten in euren Gliedern liefern? Ihr seid gierig und bekommt doch nichts. Ihr mordet und neidet und könnt auch so eure Wünsche nicht erfüllen. Ihr streitet und bekriegt euch – und habt nichts, weil ihr nicht darum bittet. Und selbst wenn ihr betet, bekommt ihr nichts, weil ihr in böser Absicht bittet und nur eure Gier befriedigen wollt. Wisst ihr Treulosen denn nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott bedeutet? Wer also ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar.“
Jakobus 4:1-4 NBH
Wir sind jetzt bei Kapitel 10, wo es darum geht, warum wir von unseren Dornen umschlungen sind:
Das Ganze „Gott in den Vordergrund zu stellen“ hat auch mit Kontrolle zu tun, damit, dass wir Kontrolle abgeben müssen ….
by Jule with no comments yetWie ihr seht, gibt es eine längere Pause bei mir. Irgendwie hatte ich nicht den Kopf frei, es fehlte die Konzentration und dann hatte ich angefangen, das 9. Kapitel zu lesen und aufzuschreiben, was Gott mir aufs Herz legt. Aber dann hat das Programm hier das nicht abgespeichert und es war weg. Da mir der Gedanke wichtig erschien, aber ich nicht genügend Ruhe und Muße hatte, ihn wieder einzufangen, hat das Ganze hier eine Weile geruht… (Seit über 14 Tagen)
Also noch mal von vorn: beim letzten Kapitel hatte mich der Gedanke überrascht, dass Gott Leiden nicht nur zulässt, sondern uns sogar auch mal extra hinein wirft, damit wir in Situationen kommen, in die wir uns niemals freiwillig begeben würden – damit er uns darin schulen kann.
Also behalten wir diesen Gedanken bitte im Hinterkopf, während wir weiter lesen und auch in Situationen, wo wir von anderen genervt sind
Hier kommt für mich ein sehr wichtiger Punkt, denn wenn wir bereits längere Zeit mit unserem Gott wandeln und uns bemühen, ihm immer näher zu kommen und ihm und seinem Sohn immer ähnlicher zu werden, dann könnten wir leicht in die Falle tappen, zu denken, dass wir besser als der andere wären, denn wir halten uns ja an das, was Gott uns sagt, im Gegensatz zu unserem Gegenüber, der immer noch….. Wir könnten schnell selbstgerecht werden und uns für besser halten, als wir es sind.
Wenn wir uns nun immer und immer wieder an dem anderen stoßen und uns über sein Verhalten oder seine Gedankenlosigkeit aufregen, merken wir bald, wie unvollkommen wir doch sind und wie sehr wir selbst die Gnade unseres Schöpfers und Erlöser benötigen. Das wiederum macht uns demütig und lässt uns uns selbst in einem anderen Licht sehen. Gott vergibt uns, dass wir immer und immer wieder in dieselbe Falle tappen – wer sind wir dann, so kleinlich mit unserem Gegenüber umzugehen?
Ich denke da auch an das Gleichnis, das Jesus vom Pharisäer und Steuereinnehmer erzählte, die beide im Tempel anbeten und wo der Pharisäer geringschâtzig auf den Steuereinnehmer hinab blickt. Gleiche ich ihm in meinen Zorn auf den anderen vielleicht? (Lukas 18:9-14)
Ebenso wie das Gleichnis mit den beiden Männern, dem der Herr seine Schulden erlässt. Der eine hat viele Schulden, kann sie nicht zahlen und bettelt seinen Herrn um Gnade an, so dass sie ihm komplett erlassen werden. Auf dem Weg nach Hause sieht er einen Bruder, der ihm nur eine geringe Summe schuldet und besteht unbarmherzig auf die Zahlung (Lukas 7:41-50)
Wie sieht es in dieser Hinsicht bei mir aus? Was sagt meine Reaktion auf andere und deren Schwächen über mich aus? Wie war das noch mal mit dem Richten anderer und der Vergebung? (Matthias 6:14-15, 7:1-2)
Erkennen wir das ganze Ausmaß unserer eigenen Schwäche?:
Dies stimmt mehr als nachdenklich:
… Hm….
by Jule with 1 commentDieser Gedanke, dass uns Gott deshalb dorthin bringt, weil wir selbst dort nicht hin wollen – es aber für uns und unsere Entwicklung wichtig ist!
by Jule with no comments yetVorhin haben wir ja schon einiges kapiert: dass Gott schwierige Situationen nutzt, um uns zu schulen. Wir haben auch schon eine leise Ahnung davon bekommen, warum es nicht wirklich sinnvoll ist, wegzulaufen.
Einige Seiten weiter wird es noch krasser:
Kann das denn wirklich sein, dass Gott uns nicht nur in Hitze hinein schubst, sondern die Hitze auch noch vergrößert? Und das soll ein Zeichen von Liebe sein?
OK, gehen wir noch mal einige Absätze zurück, um das besser zu verstehen:
Sehen wir, wie das auch auf uns zutrifft?
Wir befinden uns in einer für uns schier unerträglichen und aussichtslosen Situation – egal, um welche Schwierigkeiten es sich auch gerade handelt. Seien es Probleme auf der Arbeit, in der Gemeinde, Unstimmigkeiten mit anderen Personen, oder eine unbefriedigende freudlose Ehe. Wir haben das Gefühl, es nicht mehr ertragen zu können, also beten wir.
Als nix passiert, werden unsere Gebete immer intensiver. Es kann doch nicht sein, dass das hier wirklich Gottes Willen ist. Wir wissen, dass er von uns nicht mehr verlangt, als wir tragen können. Warum ändert sich dann nichts an der Situation?
Vielleicht haben wir alles getan, was in unserer Macht steht, um das Problem zu lösen, die Situation zu entspannen. Wir haben das Gefühl, dass die Situation nicht mehr tragbar ist. Kennen wir nicht auch den Spruch „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“?. Also greifen wir zur Eigeninitiative, um das Problem zu lösen.
Doch statt der erwarteten Entspannung der Lage scheint alles nur noch schlimmer zu werden.
Vielleicht haben wir uns selbst aus einer für uns unerträglichen Beziehung befreit und sind schockiert, dass es uns nun nur schlechter, anstatt besser geht. Wie kann das sein?
Lesen wir noch mal den Absatz, den wir hier ganz zu Anfang hatten:
Kann es sein, dass Gott überhaupt nicht wollte, dass wir aus der Situation fliehen?
Dass er es nicht nur einfach zugelassen hat, dass wir uns so schrecklich fühlen – sondern dass er diese Situation wollte, um uns vorzubereiten?
Worauf?
„Die grosse Drangsal“ vielleicht…?
Ich persönlich finde diese Aussage schon ziemlich krass: Bisher habe ich schon viel mit Gott gehadert, dass er so viele für mich unerträgliche Dinge zugelassen hat. Aber naja, wenn Gott jeden nur segnen würde, der ihm dient, dann würden ihm ja alle folgen – aus purem Egoismus…
Aber dass Gott selbst schwierige Situationen schafft und sogar noch verstärkt, damit ich es endlich kapiere?
Jetzt stosse ich mächtig an eine Grenze: bei den Zeugen Jehovas habe ich gelernt, dass so ein Denken und so eine Aussage Gott entehrt und falsch darstellt – denn heisst es nicht, dass „Gott niemanden versucht“ und dass nur „das Gute von Oben kommt“?
Kann es sein, dass gerade diese Sicht es mir in den vergangenen Jahren so schwer gemacht hat?
Habe ich nicht immer meine geliebte Oma genau für diese Einstellung bewundert, dass sie absolut alles als von Gott gegeben angenommen hatte? Sie ist mit dieser Einstellung immer gut gefahren. In den Kalendersprüchen liest man es immer wieder – aber in einem Buch, das auf der Bibelschule behandelt wird?
Könnte eine veränderte Sichtweise in dieser Richtung mein Leben erleichtern und bereichern?
In erster Linie ist natürlich wichtig, dass die Bibel das sagt. Da beide Ansichten biblisch „belegt sind“ – warum nicht mal diese Sichtweise prüfen?
by Jule with no comments yet