Einige Gedanken, die wir gestern Abend gemeinsam erarbeitet haben und über die ich bereits in den vergangenen Jahren geschrieben hatte…
Kain und Abel
Adam gibt seiner Frau einen anderen Namen
Nur Gott selbst kann uns helfenby Jule with no comments yet
gestern kam auch die Frage auf, was Satan eigentlich dachte, was mit Eva passieren würde, wenn sie von der Frucht essen würde?
Auch hierzu haben wir in den vergangenen Jahren so einiges zusammen getragen:
hätten sie wirklich unvermeidlich sterben müssen?
der Baum des Lebens und unweigerlicher Tod
der Baum des Lebens und die kupferne Schlange
Scheinbar waren diese Gedanken dem Satan auch bereits gekommen, denn er wollte ja nicht den Tod der Menschen, sondern er wollte sein wie Gott und über die Menschen herrschen 😉 (Jesaja 14:12-14 und Hesekiel 28)
by Jule with no comments yetGedanken zum Grundkurs gestern Abend
Vielleicht mögen Achim und Samuel eins ihrer Aha Erlebnisse von heute Abend mit den anderen teilen?
„Jehova fragte Adam und gab ihm indirekt eine Möglichkeit seine Schuld einzugestehen. Was tat Adam? Er gab die Schuld Gott!! Die Frau die DU mir gabst ist Schuld daran. AHA, weil Gott ihm eine Frau gab deswegen aß Adam. Sowas nennt man billigste Schuldumkehr.“
„Genesis 3,15 (ELB 1905)
„Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ Der Same der Frau. Sonst wird immer von den Nachkommen der Männer gesprochen. Aber hier wird von einem Menschen gesprochen der nur der Nachkomme einer Frau ist. Jesus“
Für mich war bei dem Thema heute der Gedanke stark beeindruckend, dass das ganze auch hätte anders ausgehen können, wenn Adam und Eva anders reagiert hätten
Wie geht Gott mit dem Ungehorsam des Menschen um?
Die Art und Weise wie Adam und Eva mit ihrer Schuld umgehen
Die Schuld bei anderen suchen
Und noch ein Gedanke, der heute Abend angesprochen wurde
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ändert sich – von Gott so vorgesehen?by Jule with no comments yet
Heute lesen wir im 1. Buch Mose die Kapitel 27 – 29 über Jakob und die List, die er und seine Mutter anwandten
„Eigeninitiative“ und die Konsequenzen
Wir lesen ja seit Anfang des Jahres die Bibel chronologisch und sind zur Zeit im 1. Buch Mose Kapitel 29 – dabei sind wir bereits einigen Fällen begegnet, wo es ebenso war:
Adam und Eva hinterfragen die Aussage der Schlange nicht und werden aus dem Paradies geworfen und die Folgen davon – die Unvollkommenheit – tragen auch wir heute noch (1. Mose Kapitel 3)
Abraham und Sarah
Sie können keine Kinder bekommen, aber da sie von Jehova die Zusage haben, dass sich durch Abrahams Same mal alle Nationen segnen werden (Kapitel 12) und sie dennoch 10 Jahre danach keine Nachkommen haben, nehmen die die Angelegenheit selbst in die Hand. Sie denken „hier ist dann wohl Eigeninitiative gefragt“ und Sarah gibt ihrem Mann ihre Magdt als Nebenfrau bzw Leihmutter (Kapitel 16)
Sie bekommen auf diese Weise einem Sohn: Ismael. Aber das Ergebnis ist nicht ganz so schön. Es beginnt damit, dass sich Hagar über Sarah überhebt, da diese keine eigenen Kinder bekommen kann. Dann schaut Ismael hochmütig auf den kleinen Bruder Isaak mit dem Ergebnis, dass Abraham ihn und seine Mutter weg schicken muss (Kapitel 21)
Jakob und Rebekka
Später bekommt Isaak mit Rebekka nach 40 Jahren Ehe mit Jehovas Hilfe endlich ein Kind – ach ne, sind ja zwei – aber es kommt zu Probleme, als der eigentlich Erstgeborene, Esau, leichtfertig sein Erstgeburtsrecht an den jüngeren verkauft (25:29). Als es darum geht, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will, bekommt Rebekka dies mit und meint, sie müsse etwas unternehmen, damit der Vater den segnet, dem das Recht zusteht. Denn immerhin hatte es Esau ja an Jakob verkauft und zum anderen hatte Jehova ja noch während der Schwangerschaft gesagt, dass Jakob derjenige sein würde, dem der andere dienen würde (25:26)
Isaak will also Esau segnen und Rebekka meint, dies verhindern zu müssen. Sie fragt nicht Jehova und scheinbar geht sie auch nicht davon aus, dass Jehova dies selbst regeln könne. Wie dem auch sei, ist sie der Ansicht, sie wäre nun gefragt, sie müsse nun handeln.
Und so weist sie den jüngeren Sohn an, dem Vater vorzuspielen, er sei Esau, um den Segen zu bekommen. Mir ist beim Anhören aufgefallen, dass Isaak mehrfach fragt, ob er auch wirklich Esau sei. Also erweckte Jakob nicht einfach nur den Eindruck, sondern er log den Vater mehrfach an.
Er bekommt zwar den Segen, zieht sich aber den Zorn des Bruders zu, der sogar vorhat, ihn zu töten, wenn der Vater tot ist (Kapitel 27). So muss Jakob fliehen und so nicht nur sein Zuhause und damit das verheißene Land verlassen, sondern auch dort leben, wo sein Großvater auf garkeinen Fall wollte, dass sein Sohn dorthin zurück gehen würde (24:5-6) .
Aber damit nicht genug: er wird von seinem Schwiegervater übers Ohr gehauen, indem er dieselbe Tatsache nutzte, mit der er selbst seinen Vater ausgetrickst hatte: er schickt ihm im Dunkeln die falsche Frau ins Bett und so ist er vor Gott mit Lea verheiratet, muss weitere 7 Jahre um „die richtige Braut“ dienen und dadurch sind weitere Probleme direkt vorprogrammiert. Die beiden Frauen wetteifern um seine Liebe und das geht scheinbar am besten durch Söhne. Dabei werden noch die Mägde der beiden mit hineingezogen und so hat Jakob insgesamt 4 Frauen (Kapitel 28)
Aber damit nicht genug: die Brüder sind eifersüchtig auf Josef und verkaufen ihn in die Sklaverei und so trauert Jakob viele Jahre um den geliebten Sohn (Kapitel 37). Ja, am Ende wird alles gut – aber das Leben von Jakob war wahrlich kein Zuckerschlecken
Ja, wir können bereuen und umkehren, aber die Konsequenzen für unser verkehrtes Handeln müssen wir selbst tragen und ganz ehrlich: bei Abraham und Sarah und Jakob und Rebekka finde ich das Handeln eigentlich verständlich. Im übrigen hatte auch Rebekka die Konsequenzen zu tragen, dass sie Jakob zu dem Betrug angestiftet hatte, denn direkt danach musste Jakob ja fliehen und sie sah ihn nie wieder in ihrem Leben. Das sehen wir daran, dass sie zu Jakob sagte, sie würde nach ihm schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte (27:45), das aber nie geschehen war. Wir lesen hinterher nur, dass beide Brüder gemeinsam den Vater beisetzten (25:9-10)
Aber noch viel krasser finde ich eine Geschichte, die sich deutlich später abspielt:
David und Bathseba
Wir haben nun schon mehrfach darüber gesprochen, dass alles, was uns von Gott weg bringt oder seinen Platz einnimmt, in Wirklichkeit Götzendienst ist <—- Alles was uns davon abhält, Jehova so zu dienen, wie er das gerne möchte. Zum einen hat er ja das Recht dazu, denn er hat uns erschaffen und daher ist der eigentliche Sinn unseres Lebens, dass wir Gott dienen (sagt ER selbst) und zum anderen weiß er als unser Schöpfer besser als wir, was uns wirklich glücklich macht
Ok
David geht also abends auf seiner „Dachterasse“ spazieren und sieht Batseba, die badet – natürlich ist sie dabei nackt und wie die Bibel sagt, wunderschön. David erkundigt sich über sie, da er hin und weg ist. Man teilt ihm mit, dass diese Frau verheiratet ist, aber das kann ihn auch nicht mehr halten. Diese oder keine, diese muss er unbedingt haben und da ist ihm egal, was Jehova dazu sagt. Vielleicht hat er sich gedacht „Jehova will ja, dass ich glücklich bin und das werde ich nur, wenn ich diese Frau haben kann. Das muss ER einfach verstehen…“
Und dann rennt er sehenden Auges In sein Unglück: er lässt sie holen und nimmt sich, was er will. Batseba wird schwanger, aber da der Ehemann die ganze Zeit an der Front war, konnte man ihm das Kind nicht unterschieben (2. Samuel Kapitel 11 und folgende). Davids Tricks helfen da nichts und da bleibt nur, den Mann umzubringen und schnell die Witwe zu heiraten, es passiert ja häufiger, dass Kinder zu früh geboren werden und dann ist das Kind ganz legitim Seins und Batsebas
So weit, so gut. Der Plan geht auf und sie bekommt das Kind🤗, juhu, alles gut gegangen 😁, keiner hat’s gemerkt
Aber dann schickt Jehova den Propheten Nathan und macht ihm klar, wie ER das sieht und David kommt zur Besinnung, entschuldigt sich und bereut. Jehova nimmt beides an, lässt ihm aber auch ganz klar sagen, dass und welche Konsequenzen das haben würde (12:11-15). David versucht noch alles, um den Tod des Kindes abzuwenden, er fastet und betet Tag und Nacht („wir beten und bitten die ganze Zeit“) – aber Jehova hält Wort und das Kind stirbt. Zwar bekommt er mit Batseba einen weiteren Sinn, von dem Jehova ihm sagt, dass aus diesem der Same, der Messias kommen würde, und daran erkennen wir, dass Jehova ihm verziehen hat und die Beziehung zwischen ihm und Jehova wieder im reinen ist, auch die von Batseba
Trotzdem muss David für den Rest seines Lebens die schmerzlichen Konsequenzen tragen. Zwar mildert Jehova bei beiden den Schmerz über den Tod des ersten gemeinsamen Sohnes, aber den Teil mit „in deiner Familie wird die ganze Zeit Streit sein“ erlässt ER ihm nicht
Ein Sohn vergewaltigt die Schwester, die daran zerbricht. Ein weiterer Sohn rächt seine Schwester und bringt den Vergewaltiger um. David kann damit nicht umgehen und verbannt den Brudermörder (Kapitel 13). Nicht nur, dass er den Sohn vermisst, dieser flieht zu einem Onkel, der Jehova nicht dient und nährt den Hass auf den Vater. Dieser lässt ihn zwar wieder kommen, aber er darf sich nicht bei Hofe zeigen (Kapitel 14). Ergebnis: er spinnt Intrigen, übernimmt die Macht und David muss fliehen (Kapitel 15). Zum Schluss wird der Sohn im Krieg umgebracht und David kriegt sich vor Trauer nicht mehr ein, man muss mit ihm ein Machtwort sprechen, damit er sich selbst nicht noch mehr Probleme einheimst (Kapitel 19).
Wollen wir mit David tauschen? Ich nicht!
Ja, sein Verhältnis zu Jehova war schon längst wiederhergestellt, dennoch musste er den Rest seines Lebens die Folgen dafür tragen und die hat ihm Jehova auch nicht genommen
Heute
Ähnlich, wenn ich ohne Not vom Dach eines Hochhauses springe – da kann ich nicht erwarten, dass mich Jehova auffängt, weil er Liebe ist und ich auf ihn vertraue und vorher viel gebetet habe. Entweder bin ich tot oder so schwer verletzt, dass ich am liebsten sterben würde – und da hilft dann kein Gebet, selbst wenn die halbe Welt mit dafür beten würde. Ich muss diese Konsequenzen tragen
Wenn ich meine, mein Glück besteht darin, dass ich wahllos durch die Betten springe und ich fange mir dabei AIDS ein, dann habe ich zwar die Möglichkeit, wieder zu Jehova umzukehren. Mein Verhältnis zu und mit IHM mag wieder ganz toll werden- und dennoch wird er die Krankheit nicht von mir nehmen. Da helfen dann auch keine Gebete, ER wird kein Wunder für mich tun, ich muss die Konsequenzen für mein Verhalten tragen
Als ich das vor fast einem Jahr einer Schwester sagte, guckte sie mich groß an und hätte mich am liebsten gefressen, denn es passte nicht in ihr Bild von Jehova
Aber es ist so: er hat jedem von uns einen freien Willen gegeben, den wir so ausleben können, wie wir wollen, er hindert uns nicht. Aber wir müssen dann auch dafür die Konsequenzen tragen, auch wenn wir noch so viel beten
Daher sollten wir ganz vorsichtig sein mit dem Thema „freier Wille“ und „ich muss mich selbst darum kümmern, dass ich glücklich werde“
Wirklich glücklich können wir nur ganz nahe bei Jehova sein, alles andere ist Selbstbetrug. Für mich persönlich ist es immer wieder schwer, wenn ich sehe, dass Menschen die ich mag, sich von Jehova weg wenden um ihr Glück zu suchen. Und nein: Jehova muss das nicht verstehen. Er lässt sie zwar, aber sie müssen dann die Konsequenzen tragen und in manchen Fällen wird sie das den Rest ihres Lebens verfolgen – siehe die biblischen Beispiele
In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen schönen und gesegneten Tag 😘
Heute lesen wir im 1. Buch Mose die Kapitel 20 – 23 von dem lang ersehnten Sohn
Wir wünschen euch einen schönen und gesegneten Tag
„Eigeninitiative“ und die Konsequenzen
Diese Woche in den „Montagsgedanken“:
by Jule with 1 commentDer Schrei nach Liebe und Anerkennung ist förmlich mit Händen zu greifen. Er gibt die Leere in seinem Herzen auch offen zu. Seine Hoffnung, geliebt und bekannt zu sein, gesehen zu werden. Likes für eine Scheinwelt.
Ich denke über mein eigenes Leben nach. Wo poliere ich an meinem Image, um Unreinheiten und Makel vor meinen Mitmenschen zu verstecken? Wo verstelle ich mich, gebe mich als eine Person aus, die ich gar nicht bin, weil ich mich davor fürchte, mein wahres Gesicht zu zeigen? Welche guten Taten tue ich nicht für Gott, sondern um meiner selbst willen, um möglichst viele Likes von meinen Mitmenschen zu erhalten? Denn auch ich bin auf der Suche nach Anerkennung und Wertschätzung. Danach, dass die Menschen mich wahrnehmen, bewundern, sehen …
Gott weiß um diese Sehnsucht. Er selbst will sie stillen.
Seit Januar 2017 lesen wir im Gottesdienst als Gruppe gemeinsam die Bibel – wir haben mit dem 1. Buch Mose begonnen – und dabei sind einige sehr schöne Gedanken heraus gearbeitet worden. Da sie in der Kategorie absteigend aufgelistet werden und sich dadurch etwas schlechter lesen lassen, hier ein kurzes Inhaltsverzeichnis für euch:
Nachdem wir das 1. Buch Mose zu Ende gelesen haben, geht es weiter mit dem Buch Hiob. Warum?
Wir erinnern uns an die Prophezeiung, die Gott Abraham gab, als er ihm das verheißene Land zusagte und dass sich Nationen wegen seines Glaubens segnen würden. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass das Volk Israel 400 Jahre als Fremdlinge in einem anderen Land unterdrückt würde (1. Mose 15:13-14).
Nachdem Joseph seine Familie nachgeholt hatte, befand sich also das komplette Volk Israel in Ägypten und die 400 Jahre der Fremdlingsschaft haben begonnen. Es ist also ein sehr großer Zeitsprung zwischen Josephs Tod, von dem wir in 1. Mose Kapitel 50 lesen und der Geburt von Mose, von der wir im 2. Mose Kapitel 1 lesen.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies zuerst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
by Jule with no comments yetDiesen Sonntag und bereits in der Woche haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 49 und 50 beschäftigt. Jakob und seine ganze Familie sind inzwischen in Ägypten, die Hungersnot ist vorbei und das Volk bleibt dennoch – weil Gott Abraham voraussagte, dass das Volk 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben und dass Joseph seinem Vater die Augen zudrücken würde (Kapitel 15:13-16 und 46:4).
Beim letzten Mal haben wir gelesen, dass Jakob die beiden Söhne von Joseph adoptiert hat und es dennoch nur 12 Stämme sind, da die beiden an Josephs statt sind und der Stamm Levi keine eigene Landzuteilung bekommen wird. Dann hatte Jakob Ephraim und Manasse gesegnet, er war zuversichtlich, denn Gott hatte ihn sehen lassen, was in Zukunft geschehen würde.
Nun geht es weiter mit Kapitel 49 – hier lesen wir davon, wie Jakob den Rest seiner Söhne segnet.
Aber warum steht das in der Bibel? Warum ist das für uns heute noch wichtig, besonders da wir selbst keine Juden sind und nicht von einem der Stämme abstammen. Warum ist das auch für uns heute von Wert?
Die Söhne von Lea
Als erstes wollen wir festhalten, dass Jakob zuerst die Söhne segnet, die er von seiner Frau Lea hatte und Ruben war der Erstgeborenen von Jakob. Eigentlich hätte ihm das Erstgeburtsrecht und somit ein ganz besonderer Segen zugestanden. Wir lesen ihn in den Versen 3 bis 4. Aber kann man das überhaupt einen Segen nennen? Warum kriegt Ruben Ärger?
In Vers 4 lesen wir, dass er „das Bett seines bestiegen“ hat. Er hatte also mit einer der Nebenfrauen seines Vaters geschlafen. Wann und wie?
Wir erinnern uns zurück: Jakob ist mit seiner Familie mehr oder weniger auf der Flucht, weil Simeon und Levi eine ganze Stadt ausgerottet hatten. Wir kommen nachher noch mal darauf zurück. Auf dem Weg bekommt Rahel ihren zweiten Sohn, Benjamin, und stirbt dann (Kapitel 35). Der Vater ist in Trauer über die geliebte Frau – denn immerhin war sie ja seine Lieblingsfrau gewesen, diejenige, die er eigentlich heiraten wollte und diejenige, mit der er sein Leben verbringen wollte und die Ewigkeit. Die anderen Frauen waren ihm ja mehr oder weniger aufgedrückt worden.
Rahel ist also gerade erst gestorben, da macht sich der Erstgeborenen über ihre Magd her (Kapitel 35:22). Wir lesen nicht, ob und wie Jakob darauf reagiert hatte, aber nun sagt er seine Meinung dazu und zwar recht deutlich. Wer die Bibel kennt, weiss, dass der Stamm Ruben in der Geschichte des Volkes Israel eine untergeordnete Rolle spielt.
Nun wendet sich der Vater Simon und Levi zu. Noch hängen die Erinnerungen an Rahels Tod im Raum, da Ruben direkt danach seinen Vater gedemütigt hatte. Auch diese beiden werden abgestraft. Wissen wir, warum?
Warum war Rahel denn eigentlich gestorben? Es ging ja darum, dass sie sich deshalb schnell von Sichem entfernten, da Jakob fürchtete, dass die umliegenden Städten sich dafür rächen würden, dass seine Söhne die Stadt Sichem platt gemacht hatten. In seinen Augen waren sie also mit verantwortlich für den frühen Tod der geliebten Frau. Aus diesem Grund erhalten auch diese Beiden keinen besonderen Segen von Jakob (Kapitel 49:5-7).
Nun kommt Juda dran, wir lesen seinen Segen in den Versen 8-12.
Von Juda wissen wir, dass aus ihm der verheißene Same hervorgehen wird. Aber woher wissen wir das eigentlich?
„Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“
1. Mose 49:10 ELB
Ein Zepter gehört zu einem König. Wer war denn der 1. König aus dem Stamm Juda? Es war König David, von dem wir wissen, dass er ein Vorfahr des Messias war, die Linie ging über ihn an Salomo weiter usw… Ab David waren alle Könige Israels und vom 2-Stämme-Reich aus dem Stamm Juda.
Hier im Segen wird gesagt, dass der Stamm Juda solange regieren sollte, „bis Schilo kommt“ (Vers 10). Aber wer oder was ist denn Schilo?
In der Fußnote wird gesagt, es sei „der Ruhebringende, der Friedenschaffende“. In Hesekiel lesen wir dazu: „bis der kommt, dem das Recht gehört“ (Hesekiel 21:31-32). Dies ist jesus Christus❣️
Hier wird Juda also bereits vorher gesagt, dass aus seiner Linie der Messias hervorgehen würde, von dem wir das erste mal in 1. Mose 3:15 gelesen haben, ein Gedanke, der den Israeliten nicht fremd war, denn bereits Eva dachte, sie habe diesen Samen hervor gebracht, als sie Kain geboren hatte und Abraham, Isaak und Jakob wurde von Jehova gesagt, dass der Messias aus ihrer Linie kommen würde. Nun ging diese Erbfolge, dieses Vorrecht, also auf Juda über.
Aber das ist noch nicht alles, denn ihm wird auch materieller Wohlstand vorher gesagt, unter anderem dadurch, dass er „sein Eselfüllen an seinem Weinstock anbinden würde“. Wir können uns vorstellen, was so ein störrisches Tier mit einem nicht ganz so stabilen Weinstock anstellen könnte. Man würde es nur dann dort anbinden, wenn man mehr hätte, als man verbrauchen könnte.
Ein Eselfüllen? Moment mal, war da nicht was? Wer ritt nochmal auf einem Eselfüllen in Jerusalem ein? Das war Jesus Christus, er ritt einen Tag bevor er getötet wurde mit einem solchen Tier in die Hauptstadt ein, er ließ es extra besorgen, damit sich Sacharja 9:9 erfüllen würde (Matthäus 21:1-5).
Ein weiterer Anhaltspunkt für den künftigen Überfluss vom Stamm Juda finden wir in 1. Mose 49:10-12. Denn wer wäscht schon seine Klamotten im Wein?
In Vers 11 lesen wir, dass er „im Blute der Trauben sein Gewand“ wäscht. Auch diese Formulierung erinnert uns an Jesus. Wir lesen ja im ersten Kurs am Donnerstag gemeinsam die Offenbarung und hier finden wir eine ähnliche Formulierung im Zusammenhang mit Jesus Christus: In Offenbarung lesen wir von einem Weissen Reiter:
„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, auf daß er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.“
Offenbarung 19:11-15 ELB
Hier finden wir auch den Gedanken von den rotglühenden Augen wieder, von denen Jakob hier in Kapitel 49 redet.
Hierbei wollen wir es dann belassen, wir gehen nicht näher auf die Segen für die anderen Söhne ein. Diese drei reichen für uns für den Anfang, um zu erkennen, warum es so wichtig ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und das Alte und das Neue Testament zu kennen ?
Nachdem Jakob seine Söhne gesegnet hat, stirbt Jakob. Wie? Stirbt er voller Zorn oder Schmerzen?
Nein, Jakob stirbt in Frieden. Gott hatte ihm gezeigt, was aus seinen Kindern werden würde, er hatte sogar einiges über den kommenden Messias gesehen, der aus seiner Linie abstammen würde. Er hatte Frieden, sagte im gewissen Sinne: „Vater-jetzt in deine Hände“
Aber bevor er die Augen für immer schließt, legt er fest, wo er bestattet werden möchte.
Warum ist ihm das mit dem Familiengrab so wichtig?
Erinnern wir uns, warum Abraham das Feld von dem Hethiter gekauft hatte? Warum hatte er seine Frau Sara dort bestattet? Warum bestattete Isaak Rebekka dort und lag später mit ihr in dieser Höhle? Warum ließ Jakob später Lea dort bestatten?
Es geht hier immer wieder um die Auferstehung: Jehova hatte Abraham das verheißene Land zugesagt, ihm und seinen Nachkommen, aber auch, dass sie erst mal 400 Jahre in einem fremden Land bedrückt würden (siehe den Anfang dieser Zusammenfassung). Er wollte später dort auferstehen, wo er auch Leben würde, daher kaufte bereits Abraham dieses Familiengrab und die ganzen Patriarchen wurden dort mit ihren Frauen bestattet. Daher möchte Jakob ebenfalls dorthin gebracht werden.
Weiter geht es Kapitel 50:
Vorbereitungen
Nachdem Jakob gestorben ist, wird er dem Brauch nach 40 Tage einbalsamiert und 70 Tage lang betrauert. Dann geht es auf zur Höhle von Machpela ins Verheißene Land, wo sich das Familiengrab befindet.
Warum wird 70 Tage lang um ihn getrauert, selbst von den Ägyptern? Er wurde betrauert wie ein König.
In Vers 11 lesen wir, dass sie „jenseits des Jordan“ trauerten, das weist darauf hin, dass sie einen riesigen Umweg gemacht haben müssen – ebenso wie es später die Israeliten tun, als sie aus Ägypten ausziehen. Sie haben scheinbar genau den selben Weg genommen.
Aber warum weint Joseph? Glaubte er denn nicht an die Auferstehung?
Bei mir kam gleich die Erinnerung an Jesus, der ebenfalls in Tränen ausbrach, weil sein Freund Lazarus tot war – und das, obwohl er wusste, dass er ihn gleich wieder auferwecken würde. Es ist einfach sehr schmerzlich, wenn ein naher Angehöriger oder Freund stirbt, denn jetzt im Moment fehlt er uns.
Von Joseph lesen wir sowieso öfters, dass er weint, auch wenn er ein starker und mächtiger Mann ist. Aber er hat eben auch Gefühle, deswegen ist er nicht gleich ein Weichei oder Warmduscher. Wie gesagt: selbst Jesus weinte…
Nachdem sie den Vater bestattet haben, kommen die Brüder mit einer Bitte an ihn heran. Sie haben Angst, dass Joseph nicht vergessen hat, was sie ihm angetan hatten und sich nun an ihnen rächen will (Vers 15).
Wie reagiert er darauf?
Joseph hatte Ihnen längst vergeben. Warum konnte er das tun? Er sah alles als Gottes Plan an, wir lesen es in Vers 19. Er hatte sie während der Hungersnot mit Nahrung versorgt und würde es auch weiterhin tun.
Trotzdem ist Joseph der 1. von den 12 Söhnen, der stirbt, obwohl er der Zweitjüngste von ihnen ist. Er wird nur 110 Jahre alt (Vers 26). Aber er sah seine Nachkommen noch bis ins 3. Glied, er sah also noch seine Urenkel (Vers 23). Auch Manasse hat später noch Nachkommen, nur hat Joseph sie nicht mehr gesehen.
Später gibt Joseph seinen Brüdern Anweisungen, was sie nach seinem Tod tun sollten: auch er wollte in der Höhle von Machpela – im Familiengrab – begraben werden. Allerdings nicht sofort (Vers 25). Er sagt sinngemäß zu ihnen: „Ich weiss, dass Gott euch aus Ägypten herausführen wird und ihr nach Kanaan ziehen werdet. Wenn es soweit ist, dann nehmt mich mit“ (frei nach Pape).
Wir lesen weiter, dass sie ihn „in eine Lade legen“, also müssen sie später beim Auszug aus Ägypten einen Sarkopharg mitnehmen. Leider haben wir bei keinem der bisher gesehenen Filme dazu beobachtet, dass sie einen dabei hatten?. Aber sie haben ihn trotzdem mitgenommen
Hier endet die Geschichte von Jakob und Joseph. Wissen wir, wie viele Jahre zwischen seinem Tod und dem 2. Buch Mose liegen? Wir wissen, dass sie 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben sollten, einige Gelehrte gehen davon aus, dass diese bereits mit der Geburt von Isaaks beginnen. Aber selbst wenn, so liegen immer noch mehr als 200 Jahre zwischen diesen beiden Büchern.
Das Bibelbuch Hiob
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Die Israeliten befinden sich also auch weiterhin in Ägypten, abgeschieden im Land Gosen. Scheinbar ist unter ihnen keiner so gottesfürchtig, dass er Gott besonders auffällt. Hier beginnt dann in der kommenden Woche das Bibelbuch Hiob. Wir lesen die ersten beiden Kapitel und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschichte mit Joseph hatten.
Es bleibt also weiterhin spannend….
by Jule with no comments yet