Auf einer anderen Website heißt es dazu:
by Jule with no comments yet
- 1.Mose 18:1 – 22:24
Der HERR besucht Abraham (18.:1-33)
…fängt mit den Worten „Und er erschien“ an. Und wir lernen die ersten Lektionen über Freundschaft. Er erschien, ohne Ankündigung, ohne anzurufen, ohne Einladung und bringt auch noch Gäste mit!
Als der HERR mit seinen beiden Engeln zu Abraham kam und vollkommen unvorbereitet vor seinem Zelteingang stand, bereitete Abraham sofort ein ordentliches Mahl zu und man setzte sich hin und unterhielt sich.
Von Anfang an ist klar wem der Respekt gebührt. Abraham weis wie er sich zu verhalten hat, er achtet den anderen höher als sich selbst und öffnet sein Haus für seinen Freund.
Obwohl der HERR es nicht nötig hätte Abraham von seinem Vorhaben, Sodom und Gomorra zu zerstören, zu erzählen hält er nicht zurück und eröffnet ihm seine Vorhaben. Auch hier weiß Abraham wie weit er gehen kann. Er kennt seine Grenze. Er weiß wem der Respekt gebührt.
Er gibt nicht nur das erste Beispiel für wahre Fürbitte, sondern zeigt auch, das Freundschaft die Grenzen des anderen respektiert. Vom HERRN lernen wir hier, dass ER mit uns den Kontakt sucht, das Gespräch und die Gemeinschaft.
Der HERR, Abraham, Hagar und Ismael (2:8-21)
Nachdem der Sohn der Verheißung, das Geschenk Gottes, entwöhnt war, kommt es zu einem Konflikt zwischen Sarah und Hagar. Sarah sieht Ismael als den Rivalen ihres Sohnes, der ihm das Erstgeburtsrecht streitig machen könnte.
Für Abraham stellt sich anscheint diese Frage nicht, denn es war sehr übel, was Sarah zu ihm sagte (Vers 36). Er hatte noch immer nicht erkannt, dass Gott tatsächlich mit Isaak seinen Bund aufrichten wollte. Abraham hatte noch immer seine Bitte aus 1.Mose 17:18 im Kopf „Möchte doch Ismael vor Dir leben!“ So lange hatte er auf den Sohn der Verheißung gewartet. Er hatte sich auf Ismael konzentriert und selbst nachdem Isaak geboren war, war Ismael „sein Sohn“ ( 21:11)
Aber Abraham verläßt sich nicht auf seine Gefühle oder hört auf sein Herz, sondern er hört auf seinen „Freund“. Oder um es mit den Worten Jesu zu sagen: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut was ich euch gebiete.“ (Jon 15:14)
Wie gut ist es auf einen Freund zu hören! Freunde haben oft einen besseren Einblick in eine Situation als wir. Sie übersehen oftmals die Wurzeln des Problems, das jetzt passiert und das was passieren wird.
Dabei fällt mir eine Stelle aus einem Derek Prince Buch ein. In seinem Buch „Gott stiftet Ehen“ gibt er Zeugnis, wie er auf seine Freunde hörte, die ihm von einer Heirat mit seiner zweiten Frau Ruth abrieten. Er verstand es nicht, er war sicher von Gott gehört zu haben, sein Herz war nicht danach, aber er hörte auf seine Freunde und wurde überaus gesegnet und heiratete letztendlich mit dem Segen Gottes und seiner Freunde!
Der HERR sieht die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft! Und er weiß, was er seinem Freund rät, er weiß was zu tun ist und Abraham ist gehorsam!
Abrahams Opfergang nach Morija (22:1-19)
Das Kapitel beginnt mit: „Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham.“ Nach vielen Begegnung, Unterhaltungen, kleineren Tests, Segnungen und Verheißungen kommt die ultimative Herausforderung Gottes an seinen Freund Abraham.
Nimm deinem Sohn Isaak den du lieb hast und opfere ihn als Brandopfer!
Sind wir in der Lage den Namen unseres Kindes oder unserer liebsten Person einzusetzen?
Was für ein Vertrauen, welch eine Freundschaft!
Die Beziehung Abrahams zu Gott ist über die Jahre gewachsen. Abraham kennt seinen „Freund“ und glaubt ihm, das er seinen Sohn sogar aus den Toten auferwecken könnte.(Hebr. 11:19).
Er hat Gott kennengelernt, wie er wirklich ist. Langsam zum Zorn, aber schnell zur Güte, der bis in die tausendste Generation hinein segnet.
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
by Jule with no comments yetWarum folgte Abraham dem Befehl Gottes? War es das Versprechen ihn zu einer großen Nation zu machen oder gar seinen Namen groß zu machen? Oder war es der Segen der dem Gehorsam folgen sollte? (12:2-3) Immerhin war Abrahams Vater nach jüdischen Überlieferungen ein Götzenmacher.
Warum also Abraham?
Die Frage ist durchaus berechtigt, da gerade in dieser Wochenlesung Abraham im Grunde genommen nicht viel „richtig“ macht.
Als Gott ihn aus seinem Vaterhaus ruft, war er ja schon auf dem halben Weg und befand sich an der Grenze zu Kanaan (oder schon darin, je nachdem wie damals die Grenze gezogen wurde). Als der erste Test in Vers 10-20 des 12. Kapitels kommt versagt er. Er geht nach Ägypten, das Sinnbild für die Welt und die Sünde, anstatt auf Gott zu vertrauen, ihn im Verheißenen Land zu versorgen. Doch nicht nur das, er gibt sogar seine Frau als seine Schwester aus und sieht mit an, wie sie in das Haus des Pharaos gebracht wird. Doch Gott greift nicht nur ein, sondern er segnet dazu Abraham über alle Maßen.
Lange habe ich darüber nachgedacht, warum Abraham ohne Murren und Nachfragen Gott nachgefolgt ist.
Am wahrscheinlichsten erscheint mir die Möglichkeit, das er die „alten Geschichten“ von Opa Noah und Sem hörte, die aus erster Hand erzählten wie Gott den Ungehorsam der Menschen strafte. Noah, der ja schon vor der Flut Gerechtigkeit predigte, wird dies sicherlich auch noch die Zeit danach getan haben, als er die Möglichkeit hatte, seinen Kindern und Kindeskindern die Wege Gottes zu lehren. Durch das Geschlechtsregister in Kapitel 11:10-32 erfahren wir, das Sem 2 Jahre nach der Flut seinen ersten Sohn zeugte und sein Nachkomme Abraham 292 Jahre nach der Flut gezeugt wurde. Noah starb, als Abraham 58 Jahre alt war. Sem erlebte sogar noch die Geburt Isaaks und Jakobs!
Abrahams Herz war vorbereitet! Er verließ nicht einfach mal sein Haus und sein Land, sondern er folgte einem Gott, dessen glorreiche Taten er hörte und glaubte. Er war vielleicht nicht der Vollkommenste, aber er glaubte Gott, und dies wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (15:6)
Wie sehr reflektiert Abraham unsere eigene Persönlichkeit! Wir haben von Gott gehört und haben Ihm geglaubt und dann… Eines Tages spricht Gott zu uns und gibt uns eine Aufgabe. Und was machen wir? Bei den ersten Anzeichen von Problemen gehen wir nach „Ägypten“. Wir greifen zu weltlichen Methoden und Halbwahrheiten und genießen damit sogar einen kurz- oder langfristigen finanziellen Segen!
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
by Jule with no comments yet
Kapitel 10-11
Die Geschichte der Welt nach der Flut
Die Kapitel 10 und 11 geben uns die Geschichte der Welt, wie sie nach der Flut bevölkert und aufgerichtet wird, und die Wege der Menschen in dieser neuen Welt; es ist die große Bühne der ganzen Entwicklung des Menschengeschlechts, wie es diese Welt nach der Flut bevölkerte, sowie die Grundsätze und Gerichte, auf die sie gegründet ist. Kapitel 10 gibt die Tatsachen, Kapitel 11 wie die Dinge im Gericht zustande kamen, denn die Kapitel 10 und 11 dürfen nicht in zeitlicher Folge betrachtet werden; denn die Aufteilung in Nationen und Sprachen war die Folge der in Babel angestrebten Einheit in menschlichem Hochmut; und schließlich sehen wir die Familie, die Jehova anerkennt, um in ihr die Nachkommen bis zum Gefäß der Verheißung nachzuweisen, und in Verbindung damit Gottes Ordnen der Welt. Die Nachkommenschaft Noahs wird uns nach Familien und Nationen angegeben (etwas Neues auf Erden), aus denen, vom Geschlecht Hams, die erste Macht hervorkommt, die aus der eigenen Kraft herrscht und ein Reich gründet, denn das, was nach dem Fleische ist, kommt zuerst. Damit sowohl die moralische Geschichte der Welt als auch die äußere Form, die sie einnahm, bekannt würden, haben wir also die weltweite Vereinigung der Menschen, um sich wider Gott zu erhöhen und sich unabhängig von Ihm einen Namen zu machen. Dieses Streben wurde von seiten, Gottes mit dem Namen Babel (Verwirrung) gestempelt, und es endet in Gericht und in der Zerstörung des ganzen Menschengeschlechts, das sich seitdem neidisch und feindlich gegenübersteht. Schließlich haben wir das Geschlechtsregister des Geschlechts, mit dessen Namen es Gott wohlgefiel, Sich zu nennen; denn Gott ist Jehova, der Gott Sems.Die Welt in Familien dargestellt
Das Ergebnis dieser Geschichte ist, daß die Welt in Familien dargestellt wird. Die Gestalt dieser Welt hat das Gedenken und die Erkenntnis dessen ausgelöscht, aber nicht dessen Kraft. Die Sache wurzelt im Gericht Gottes, und wenn die erworbene Macht dieser Welt schwach wird, wird es immer augenscheinlicher werden, wie sich das jetzt wirklich auswirkt. Der Urquellen waren drei, zuerst nach der Reihenfolge – Sem, Ham und Japhet – genannt, zuerst die Familie, in der der Bund auf Erden errichtet werden sollte und zu der Gott in Beziehung stehen sollte; dann der, der der Familie Gottes feindselig gegenüberstand; und zuletzt, obwohl er der älteste und stolzeste war, der Mann der Nationen – Japhet.
…Allgemeiner Götzendienst
Wir haben die Bosheit und Gewalttat des Menschen gesehen, seine Empörung wider Gott, und die Hinterlist Satans, um ihn in diesen Zustand zu versetzen, hier wird aber ein riesengroßer Schritt getan, ein erstaunlicher Zustand des Bösen erscheint auf dem Schauplatz. In den Gedanken des Menschen drängt sich Satan zur Machtstellung auf und bemächtigt sich des Begriffs von Gott im Sinne des Menschen, indem er sich zwischen Gott und ihn stellt, so daß Menschen Dämonen als Gott huldigen. Die Schrift sagt nicht, wann das begann, aber die angeführte Schriftstelle zeigt, daß dies sogar die Familie Sems verunreinigt hatte, und auch in dem Teil, den die Schrift selbst zu dem Geschlechtsregister Gottes auf Erden zählt zu der Zeit, bei der wir angekommen sind. Einzelne Personen mochten fromm sein, aber in jedem Sinne war das Band der Welt mit Gott verloren. Sogar in der Familie, die als Rasse mit Gott in Beziehung stand, hatten sie sich selbst aufgegeben und der Anbetung und der Macht Satans hingegeben. Was redet das alles über den Menschen! Was redet das über die Langmut Gottes! [Von dem Gedanken an einen Bau, der hoch genug wäre, der Flut zu entrinnen, ist in dieser Schriftstelle keine Spur zu finden. Es war der Hochmut des Menschen, der einen Mittelpunkt und einen Namen ohne Gott anstrebte und sich zusammenrottete. Das Emporkommen beherrschender Gewalt und Herrschaft, in der der individuelle Wille und die Energie die Oberhand gewannen, kam nach diesem. Dies sind zwei Phasen des menschlichen Strebens ohne Gott.]Kapitel 12-14
Ein neues System: Abraham, berufen und auserwählt durch Gnade
Hier verändern wir also das ganze System und die ganze Ordnung des Denkens völlig, und ein Grundsatz, der zweifellos in bezug auf die Errettung des einzelnen von Anfang an gewirkt haben mag, jedoch in der damaligen Ordnung der Dinge nicht offenbar war, offenbart sich nun und tritt in der Geschichte der Erde an den Tag. Abraham wird berufen, auserwählt und persönlich zum Verwahrer der Verheißungen gemacht. Man beachte aber, daß die hier gegebene Gelegenheit in der Tatsache, auf die wir uns bezogen haben, nicht erwähnt wird, damit dieser große Grundsatz in seiner eigenen Reinheit als eine Handlung Gottes bewahrt werde. Wir finden sie in Jos 24. Nach dem Gericht neigt Sich Gott in unumschränkter Gnade hernieder, um durch die Berufung der Gnade eine eigene Familie zu haben – ein sehr großer Grundsatz.Abraham der Vater der Glaubenden, das Haupt des angenommenen Geschlechts Gottes auf der Erde
… Doch war Abraham in den Wegen Gottes auf Erden das Haupt des angenommenen Geschlechts. Wie wir gesehen haben, hatte der Götzendienst zu der Zeit in der Familie Sems selbst Fuß gefasst. Josua sagt: „Eure Väter wohnten vor alters jenseits des Stromes, Tarah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern“ Jos 24, 2. Nun waren diese Götter Dämonen 1.Kor 10, 20 : dies ist angeführt aus 5.Mose 32, 17. Als Gott nun in Gericht und Macht eingegriffen hatte, hatten diese Dämonen von dieser Stellung im Geiste des Menschen Besitz ergriffen und in seinen Gedanken den Platz des Ursprungs der entfalteten Autorität und der immer noch gewährten Segnung eingenommen. Sie stellten sich ihm als die Urheber dieser Gerichte und auch alles dessen dar, was die Anbetung, die Dankbarkeit und die Furcht des natürlichen Herzens des verderbten Menschen hervorrief, die er in seiner Anbetung zum Ausdruck brachte, und zwar nach den Grundsätzen, auf denen er in Beziehung zu jenen höheren Wesen stand und einzig und allein stehen konnte, denen er die Macht zuschrieb, seine Wünsche zu befriedigen oder die von ihm gefürchteten Dinge abzuwenden. Es ging nicht bloß um den verderbten und sich wider Gott empörenden Menschen, es war seine Religion selbst, die ihn verderbte; und aus seiner Verderbtheit machte er eine Religion. Die Dämonen hatten in seinen Gedanken den Platz Gottes eingenommen, und sich seines Gewissens bemächtigend (falls der Mensch es nicht vergaß) verhärteten oder verführten sie es. Religiös war er schlecht; es gibt keine Erniedrigung wie diese. Welch ein Zustand! Welche Torheit! Wie lange, o Herr?
Gottes Einführung in seine eigenen Gedanken
Während sich aber das Menschengeschlecht so in die Finsternis hinabstürzt, indem es Dämonen als seinen Gott nimmt, und, unfähig zur Selbsterhaltung, an die Stelle ihrer eigenen Empörung wider Gott die Knechtschaft demgegenüber setzt, was in der Empörung höher steht, und sich dabei in eine elende Abhängigkeit davon bringt, erweckt und hebt uns Gott über all dieses Böse und führt uns durch Seine Berufung in Seine eigenen Gedanken ein – Gedanken, die weit kostbarer sind, als die Wiederherstellung des Gefallenen. Er sondert ein Volk zu Hoffnungen ab, die der Majestät und Liebe Dessen, der sie beruft, angemessen sind, und Er gibt ihnen eine Stellung in Seiner Nähe, die ihnen die Segnung dieser Welt unter Seiner Regierung niemals gegeben hätte. Er ist ihr Gott. Er pflegt Umgang mit ihnen auf eine Weise, die dieser trauten Nähe entspricht, und zum ersten Male hören wir vom Glauben reden (1.Mo 15, 6), der sich auf diese Mitteilungen und auf diese direkten Zeugnisse Gottes gründet, obwohl er von Anfang an gewirkt haben mag.
Eine Neuordnung der Ereignisse
Von 1.Mo 12 an wird also eine völlige Neuordnung der Ereignisse entwickelt, die sich auf die Berufung Gottes beziehen, auf Seine Bündnisse, auf Seine Verheißungen, auf die Kundmachung Seines Volkes als eines sich unterscheidenden Volkes auf Erden, und auf die Ratschlüsse Gottes. Vor der Flut war es der Mensch, wie er war – vor Gott gefallen; und obwohl es von Anfang an ein Zeugnis gegeben hatte, so gab es doch noch kein zeitverwaltungsmäßiges Eingreifen Gottes in Seinen eigenen Wegen, sondern der Mensch, mit jenem Zeugnis über göttliche Verordnungen, der sich selbst überlassen war, gelangte zu solcher Gewalttat und Verderbtheit, daß es die Flut und das Gericht über die Welt brachte. Späterhin, nachdem Gott im Gericht eingegriffen und die jetzt bestehende neue Welt begonnen hatte, haben wir die Regierung jener Welt und ihr Versagen und die Folgen dieses Versagens. Indem aber die Nationen gegründet waren und sich der Macht der Dämonen hingegeben hatten, erstehen vor unseren Augen die Berufung Gottes, die Hinterlegung der Verheißung in dem Auserwählten Gottes, Seine Auserwählten (der Same des Verwahrers der Verheißungen), und schließlich Sein Volk.
Der Ruf sich abzusondern
Deshalb finden wir, daß sie sofort berufen werden, sich völlig von dem abzusondern, was sie mit ihrer Stellung der Natur nach auf Erden verband, um Gott aufgrund der Verheißung und des Vertrauens auf Sein Wort zu gehören. „Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das ich dir zeigen werde.“ Dies war ein ernstes Ereignis. Dem Grundsatze nach war es das Gericht der Welt, jedoch auf dem Wege der Gnade zu denen hin, die aus ihr herausgerufen wurden.Die Welt und seine Fürsten und Abram, die Wurzel der Verheißung
Auf daß wir dies völlig verstehen können, müssen wir dessen eingedenk sein, daß die Welt durch das Gericht Gottes über das Unternehmen, den Turm zu bauen, gestaltet worden war. Länder und Nationen wurden gestaltet, wie es bis zum heutigen Tage ist. Das war die Welt. Satan hatte sie völlig in seiner Macht, und eben diese Welt, die Gott durch Seine Vorsehung gebildet hatte, musste Abram verlassen. Gott wollte eine Familie haben, ein Volk für Sich, und zwar nicht vonder Welt, obwohl aus ihr. Noch eine Tatsache erhöht die Bedeutung Abrams. Es hatte einzelne Heilige gegeben, bekannte und unbekannte, aber seit Adam war kein Haupt eines Geschlechts gewesen. Als gefallen war Adam das Haupt eines gefallenen Geschlechts. Abram wurde berufen, um die Wurzel des Baumes der Verheißung zu sein – die Wurzel des natürlichen oder geistlichen Volkes Gottes. Er war der Vater der Beschneidung und aller Glaubenden.
Ein neuer Grundsatz zu herschen
Am Anfang jedoch hielt Abram noch zu seiner Familie, oder jedenfalls brach er das Verhältnis nicht ab, wenn sie zu ihm hielt; und obwohl er auf den Ruf Gottes hin sein Land verließ, blieb er ebenso weit vom verheißenen Lande entfernt wohnen wie früher. Denn also berufen, muß der Mensch nach einem neuen Grundsatz Gott völlig gehören. Schließlich macht er sich auf, wie Gott ihm gesagt hatte.
Abram, berufen durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes Hier haben wir also Abram, als durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes für den Weg des Glaubens berufen (vgl. Apg. 7). Ihm werden die Verheißungen gegeben, sei es die einer zahlreichen Nachkommenschaft, oder die der Segnung aller Familien auf Erden in ihm . Er macht sich auf den Weg, er kommt an. Da sind nicht viel Erfahrungen, obwohl eine tiefere Erkenntnis Gottes auf einem Pfade, der ausschließlich aus dem Glauben ist, sein wird: da ist Kraft, und der Mensch wandelt mit Gott. In der Lebensgeschichte Jakobs haben wir viele Erfahrungen. In Kanaan angekommen, fällt Abraham gar kein Besitz zu, denn sein Leben muß immer noch ein Glaubensleben sein, …Im Gehorsam des Glaubens zieht Abraham in das Land der Verheißung, und dort besitzt er nicht so viel, um seine Fußsohle daraufzustellen; im Hinblick darauf aber – da Gott, obwohl Er ihn prüfen konnte, den Glauben nicht ohne Antwort lassen konnte, noch konnte Er es unterlassen, da wo Er prüfte, den Geprüften zur Erkenntnis weiterer Segnung zu leiten, denn Er versucht niemals – hat Abraham eine Stadt, die Grundlagen hat und ein Vaterland (ein besseres Land) vor sich. Die Lebenskraft des Glaubens durch Gnade versetzte ihn in solch eine Stellung, die, da er nicht zu Besitz gelangt war, ihn notwendigerweise mit höheren und besseren Dingen verband, denn er stand unter der persönlichen Berufung Gottes zum Segen: so gelangen wir praktisch in den Leib und zu den himmlischen Dingen hienieden. Da ist nun der Pfad des Glaubens – nicht des Besitzens -, und das himmlische Teil entfaltet sich vor uns. In Ur konnte Abraham das himmlische Teil nicht sehen; als Fremdling im Lande der Verheißung war es unter Gnade sein natürliches Ziel. Das ist auch unser Fall. Nur erhebt sich Abraham über seine Berufung; wir dringen in das, wozu wir berufen sind, durch den Geist ein.Abram und Lot
Nach diesem 1.Mo 13 haben wir in dem Verhalten Abrams und Lots einerseits die Uneigennützigkeit und Selbstverleugnung des wahren Glaubens, und andererseits den, der, obwohl er ein Gläubiger ist, betreffs des Glaubenswandels bloß dem Wandel eines anderen gefolgt war und jetzt durch die aufkommenden Umstände auf die Probe gestellt wird; man beachte, daß dies geschieht, nachdem sie beide ihre ungläubige Verbindung mit der Welt als einer äußeren Zuflucht verlassen hatten. Lot hatte das mit Abram getan, aber sein inneres Herz und sein Wille klammerten sich an die Annehmlichkeit der Welt. Abram war wahrhaftig in seinem Geiste zu seinem Teil als Pilger in Kanaan, vielleicht mit einer tieferen Erfahrung, zurückgekehrt. Jedoch führten die Vorteile, die er dort besaß, zu der Schwierigkeit, denn Schätze hienieden sind nicht der Himmel, selbst wenn ihre Eigentümer himmlisch gesinnt sind: eine wichtige Belehrung. Doch verhält sich Abram schön. Lot wählte die so schön aussehende Welt, nicht als Ägypten, die Welt als solche, sondern die Bequemlichkeit dessen, was äußerlich nicht von Kanaan getrennt zu sein schien, was aber bald zum Schauplatz und Gegenstand dessen, was nicht augenscheinlich war – der sicheren Gerichte Gottes, wurde. Die Entsagung Abrams in einem gegenwärtigen Teil hienieden und seine Selbstverleugnung darin bieten ihm die Gelegenheit, viel deutlicher den Umfang der Verheißungzu erkennen und noch fester von ihrer Gewissheit überzeugt zu sein. Es geschah, als er dem Lot alles zur Wahl anbot, daß der Herr zu Abram sagte, er sollte von dem Orte, wo er war, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen schauen, und fügte hinzu, daß Er dieses Land ihm und seinem Samen auf ewig geben würde. Mit einem Wort, wir haben hier den Gläubigen, der in der Gesinnung der himmlischen Berufung handelt, also den treuen Gläubigen – und den weltlich gesinnten Gläubigen.
Abrams eigentliches Teil und das Ergebnis der Wahl Lots
Jetzt verfügt Abram über sein eigentliches Teil; er wohnt in Kanaan, zieht als Pilgrim mit seinem Zelt hierhin und dorthin und baut seinen Altar. Alles dieses war der Pfad des himmlischen Menschen: ein Fremdling und ein Anbeter – das war sein charakteristisches Teil auf Erden. Durch seinen Eigenwillen und seine Lust bewegt, hatte Lot seine Augen aufgehoben und gesehen, daß die ganze Ebene des Jordan ganz bewässert war: Warum sollte er sie nicht genießen? Gott läßt Abram seine Augen aufheben und zeigt ihm den ganzen Umfang der Verheißung, und bei der Verheißung heißt Er ihn das Ganze zu durchwandern, um in seiner Erfahrung und Erkenntnis des Umfangs der gegebenen Verheißung bewusst zu werden. Der Schauplatz ändert sich bald. Das, was mit der Welt verbunden ist, muß ihre Wechselhaftigkeiten erdulden. So kann sich der gottselige Mensch, obwohl ihm so manches zum Fallstrick wird, mit ihrem Übel zufrieden geben. Lot quält sich durch die Ruchlosigkeit ringsum 2.Pet 2,7.8, und er erleidet die Verwüstung der Macht der Welt, über die Abram Sieger ist und von der er nichts, um sich zu bereichern, empfangen will. Solcherart sind die gerechte Zucht und die treuen Wege Gottes. Das war aber noch nicht alles.
Die Offenbarung Melchisedeks
Diese letzten Umstände waren die Gelegenheit, den königlichen Priester, den König der Gerechtigkeit, den König des Friedens, d. h. Christum, den König der Welt im Tausendjährigen Reich kundzumachen, der den siegreichen Abram segnet und Abrams wegen Gott, den Höchsten, der seine Feinde in seine Hand gab, zu offenbaren.
1. Mose 10 – 11
1. Mose 11:4
ein Grund für den Turmbau zu Babel war es also, gegen Jehovas Gebot zu rebellieren – denn sie sollten sich ja auf die Erde ausbreiten
Als wir vorhin den Bibelfilm „die Schöpfung“ gesehen haben, kam mir bei der Szene, wo Jehova zu Kain sagt, er solle sich ändern, der Gedanke, dass er wohl genauso zu uns sprechen würde, wenn wir mit unseren Brüdern nicht klarkommen – aus welchen Gründen auch immer. Wenn wir uns in unseren Frust und in unsere schlechten Gefühle hereinsteigern und eigentlich wissen, dass das nicht richtig ist und uns der Bibeltext in den Sinn kommt, ‚dass wir nicht die Sonne über unsere gereizte Stimmung untergehen lassen sollten’ – und dann trotzdem weiterhin vor uns hin grummeln, weil uns gerade mal nicht so nach Vergebung ist. Wir wollen, dass uns endlich Recht widerfährt und „da muss schon der andere sich entschuldigen, warum soll immer ich es sein, der auf den anderen zugeht?“
Wenn wir in einer solchen Situation sind, dann spricht Jehova gleichsam zu uns das Gleiche, wie er damals zu Kain sagte und die Angelegenheit ist für ihn ebenso ernst, wie sie damals für Kain war. Wie werden wir reagieren?
Hier noch einiger Stoff auszugsweise aus der Wtlib:
Was bedeutet es, Gott zu lieben?
Demnach stimmte offensichtlich etwas im Herzen Kains nicht. Jehova konnte in Kains Herz schauen und sagte warnend zu ihm: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen“ (1. Mose 4:6, 7).
Echte Liebe zu Gott erfordert mehr, als nur Opfergaben darzubringen. Aus diesem Grund forderte Jehova Kain auf, ‘daranzugehen, gut zu handeln’. Gott wünschte Gehorsam. Wäre Kain Gott gehorsam gewesen, hätte ihm das geholfen, eine gute Grundlage für ein liebevolles Verhältnis zum Schöpfer zu legen. Welchen Wert Gehorsam hat, unterstreicht die Bibel mit folgenden Worten: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern“ (1. Samuel 15:22).
Dieser Grundsatz wurde später mit den Worten aus 1. Johannes 5:3 untermauert, wo es heißt: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ Unsere Liebe zu Jehova läßt sich durch nichts deutlicher zeigen als dadurch, daß wir uns seiner Autorität unterordnen. Das schließt ein, sich an die Sittenmaßstäbe der Bibel zu halten (1. Korinther 6:9, 10). Es schließt ein, das Gute zu lieben und das Böse zu hassen (Psalm 97:10; 101:3; Sprüche 8:13).
Eine wichtige Ausdrucksform unserer Liebe zu Gott besteht überdies darin, unseren Nächsten zu lieben. Die Bibel sagt: „Wenn jemand erklärt: ‚Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat“ (1. Johannes 4:20).
w96 15. 6. S. 5
Wir sollen lieben, nicht hassen
Selbstsüchtiger, persönlicher Haß dagegen reißt nieder. Er wird sogar mit Mord verglichen: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat.“ Kain, der erste Sohn Adams, dient uns darin als warnendes Beispiel. Haß hatte ihn veranlaßt, Gottes Zurechtweisung zu mißachten und vorsätzlich seinen Bruder Abel zu töten. — 1. Joh. 3:15.
Tödlicher Haß stieg in ihm auf: „Kain ergrimmte sehr, und sein Antlitz senkte sich.“ Als Gott Kains Herzenseinstellung sah, bot Gott Kain Hilfe an, indem er ihn zurechtwies: „Warum bist du denn so zornig? Warum hast du denn ein solch verfinstertes Gesicht? Ist es nicht so: Wenn du Gutes vorhast“, das heißt, wenn du glaubst und die richtigen Opfer darbringst, „kannst du doch frei aufschauen; wenn du dagegen Böses vorhast, dann lauert die Sünde vor deiner Tür, und sie wird dich überfallen. Du aber werde Herr über sie!“ — 1. Mose 4:5-7, Bruns.
Jehova Gott warnte in seiner Liebe und Langmut den stolzen, neidischen Kain wegen seiner schlechten Herzenseinstellung und sagte ihm, er könne ebenfalls Jehovas Gunst erlangen, wenn er sich demütige und Abels Beispiel nachahme. Es mußte ein Tieropfer sein, denn bei einem solchen Opfer wurde Blut vergossen, und Blut mußte vergossen werden, um Menschen mit Gott zu versöhnen. — Hebr. 9:22.
Doch Kain hörte nicht auf Jehova Gott. Stolz, Neid und Haß hatten nicht nur sein Herz gegenüber seinem Bruder verhärtet, sondern hatten ihn auch taub gemacht gegenüber der Zurechtweisung, die Jehova Gott ihm gab.
g70 8. 9. S. 27
Zwei Brüder, die sich gegensätzlich entwickelten
by Jule with no comments yetKain hatte eine schlechte Herzenseinstellung entwickelt, und Jehova hatte erkannt, dass Kains Beweggründe schlecht waren. Als Kains Opfer verworfen wurde, offenbarte seine Reaktion seine wahre Gesinnung. Kain versuchte nicht, die Angelegenheit zu bereinigen, sondern er „entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken“ (1. Mose 4:5). Sein Verhalten verriet seine bösen Gedanken und Absichten.
Warnung und Reaktion darauf
Um Kains Einstellung wissend, gab Gott ihm Rat, indem er sagte: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“ (1. Mose 4:6, 7).
Wir können daraus eine Lehre ziehen. Die Sünde liegt gewissermaßen auf der Lauer, um uns zu verschlingen. Doch Gott hat uns Willensfreiheit geschenkt, und wir können uns dafür entscheiden, richtig zu handeln.
w02 15. 1. S. 22
Kapitel 5
In Kapitel 5 haben wir die Familie Gottes auf Erden; sie ist dem Tode unterworfen, jedoch der Aufbewahrungsort der Ratschlüsse und des Zeugnisses Gottes. Hier können wir Henoch nennen, der sein Teil im Himmel hat und der der Welt gegenüber vom Kommen des Herrn zum Gericht Zeugnis ablegt (Jud. V. 14. 15), er selbst wird aber vorher entrückt. Andererseits ist Noah da, der selbst gewarnt ist, der Gerechtigkeit und Gericht predigt und durch die Gerichte hindurchkommt, um eine neue Welt zu beginnen ….
Das Ergebnis des Abfalls: der Verfall des Menschen endet im Gericht
Schließlich finden wir Kraft und Stärke hienieden, das Ergebnis des Abfalls, da die Söhne Gottes ihren ersten Zustand nicht bewahrten, und Gott vollzieht das Gericht, anstatt noch länger mit dem Menschen durch das Zeugnis Seines Geistes in Gnaden zu rechten, was seine bestimmte Zeit hat. Der Gehorsam des Glaubens ist die Sicherheit des gewarnten Überrests, aber der Grundsatz der Entartung wirkte weiter, trotz des Zeugnisses, und wirkte auf die Erfüllung des Zeugnisses, das er verachtete. Der Mensch wurde schlechter und schlechter, und die Schöpfung Gottes war total verderbt und voller Gewalttat – das sind die zwei universellen Wesenszüge des wirkenden Eigenwillens ohne Gott. Was den Menschen betrifft, so kam jetzt ans Licht, als er sich selbst überlassen wurde (denn außer dem gnädigen Zeugnis wurde er vor der Sintflut so gelassen), daß alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse war den ganzen Tag. Gott erschafft und vernichtet; Er ruft und bereut nicht. Die Schöpfung war völlig verderbt, und Gott vertilgt sie überall wo ein Hauch des Lebens ist. Das Zeugnis dieser Dinge ist überall unter die Heiden ausgegangen. Hier haben wir einen genauen, obwohl kurzen Bericht über sie, um soweit wie erforderlich zu zeigen, was der Mensch war und ist, und wie die Wege Gottes mit ihm sind.
Der Weg des Heils durch das Gericht hindurch
Inmitten des Verfalls und des Gerichts weist Gott auf den Weg des Heils durch das Gericht hin. Der von Gott belehrte Überrest zieht den Nutzen daraus. Die Wasserflut wird über die Welt der Gottlosen gebracht. Bis dahin waren keine besonderen Verfahren mit dem Menschen gewesen, obwohl der Same des Weibes verheißen, Opfer eingeführt und Zeugnis gegeben worden waren. Es war der Mensch, der in Bosheit vor Gott wandelte – es gab kein Herausrufen, kein Gesetz, kein Gericht. Die Welt, der Mensch (außer Noah und seiner Familie) wurden gerichtet, und ihre Taten wurden unter einer überwältigenden Flut verborgen. Das Gericht Gottes ist vollzogen worden; aber Er gedenkt Seiner Barmherzigkeit.
Die Geschichte der neuen Erde
In 1.Mo 9 beginnt die Geschichte der neuen Erde. Gott segnet die Erde mehr als früher; und die Antwort auf den lieblichen Geruch des Brandopfers versichert der Welt, daß sich eine weltumspannende Sintflut nie mehr ereignen wird. Gott errichtet in diesem Sinne einen Bund mit der Schöpfung. Die Regierung wird der Hand des Menschen übergeben, und der Tod beginnt ihn mit Nahrung zu versorgen. Es scheint mir nicht, daß es vordem Regierung oder Götzendienst gegeben hat. Es gab Sünde wider Gott, unbeherrschte Gewalttat widereinander und Verderbtheit, die zwei beständigen Merkmale der Sünde unter den Menschen, und sogar bis zu einem gewissen Grade bei Satan. Gott sorgte für Seine Schöpfung in Barmherzigkeit, aber bei Noah wurden neue Grundsätze an den Tag gebracht. … Das bedeutet, daß Gott Sich in Gnade bindet, so daß der Glaube eine feste Grundlage hat, auf die er rechnen kann.
Regierung in der Hand des Menschen
Noch ein sehr wichtiger hier eingeführter Grundsatz war der an zweiter Stelle erwähnte – Regierung in der Hand des Menschen. Der Bund war sicher, denn Gott ist treu, wenn Er Sich bindet. Regierung war den Händen des Menschen anvertraut. Doch ach! diese neue Prüfung hat bald dasselbe Ergebnis wie schon vordem. Die dem Noah anvertraute Regierung verliert sofort Ihre Ehre. Unter der Barmherzigkeit Gottes, erhält die Erde durch landwirtschaftliche Fürsorge Erleichterung (wie Lamech kundgetan hatte), durch ihre Früchte wird sie dem Noah aber zum Fallstrick, der sich betrinkt, und sein eigener Sohn entehrt ihn, auf dessen Geschlecht der Fluch demzufolge fällt. Dies wird im Hinblick auf das Israel feindliche Volk gegeben, das der Mittelpunkt der irdischen Regierung Gottes ist, und im Hinblick auf die Beziehungen Gottes mit dieser Familie.
Ein Anfang nach neuen Grundsätzen
In diesen Kapiteln wird mit der alten Erde Schluss gemacht, und die neue beginnt nach neuen Grundsätzen. Diese besteht bis zum Gericht durch Feuer. In Adam und Kain wird das Versagen der alten Welt und Gottes Gericht über sie dargestellt. Jetzt beginnen das besondere Gericht und der besondere Segen in Verbindung mit Israel sichtbar zu werden, denn wir sind hier immer noch auf Erden. Der historische Lauf der Familie Noahs wird in diesen zwei Punkten, dem Segen und dem Fluch, in Sem und Ham dargestellt. Dies ist Gottes Überblick über die neue Welt in ihren drei Häuptern Sem, Ham und Japhet, und zwar in einem kurzen Bericht darüber, was ihre Stellung auf Erden kennzeichnet. Ihre ganze Geschichte wird in einigen wenigen Worten dargestellt. Wie mächtig ist das Wort in allem! Der, welcher allesweiß, kann alles kurz und sicher darstellen.
Kapitel 3
Der Fall des Menschen: Ungehorsam und Versagen
In Kapitel 3 finden wir das, was sich leider immer ereignet hat und was sich sofort ereignete, nachdem Gott alles in den Händen des verantwortlichen Menschen aufgerichtet hatte, nämlich – Ungehorsam und Versagen. …. Das war immer das erste, wenn das, was aufgerichtet war, dem Menschen anvertraut wurde. Alles wurde in Christo, dem Menschen des Vorsatzes Gottes, wiederaufgerichtet. Die Hinterlist des verborgenen Feindes unserer Seelen ist jetzt am Werk. Die erste Wirkung ist das Misstrauen gegen Gott, das er einem einflößt, dann kommen Gelüste und Ungehorsam, völlige Verunehrung Gottes, ob betreffs Seiner Wahrheit oder Seiner Liebe, die Macht der natürlichen Zuneigungen über den Menschen, das Bewusstsein, nackt und kraftlos zu sein, die Bemühung, dies vor sich selbst zu verbergen [Er bedeckte seine Nacktheit wegen des menschlichen Schamgefühls mit Feigenblättern; als aber Gott kam, war er so nackt wie je. „Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich.“ Die Feigenblätter waren die Bedeckung des Menschen. Gott kleidete sie in Felle, die durch den Tod erworben wurden.]; die Angst vor Gott – der Versuch, sich vor Ihm zu verstecken, Selbstrechtfertigung, die versucht,das, worin man schuldig geworden ist, auf einen anderen, sogar auf Gott zu schieben. Nach diesem haben wir nicht die Segnung oder die Wiederherstellung des Menschen, oder daß ihm Verheißungen gegeben werden, sondern es wird das Gericht über die Schlange verkündigt, und dabei wird dem zweiten Adam die Verheißung gegeben – dem siegreichen Menschen, der aber in Gnade an dem Orte der Schwachheit und des Falles Seine Geburtsstätte hatte. Es ist der Same des Weibes, der den Kopf der Schlange zermalmt.
Der Mensch vertraut Satan mehr als Gott
Man beachte auch, wie völlig der Fall und die Trennung von Gott waren. Gott hatte völlig gesegnet; Satan deutet an, daß Gott aus Neid die beste Gabe vorenthält, auf daß der Mensch Ihm nicht gleich sei. Der Mensch vertraut darauf, daß Satan eher gütig sei als Gott, den er gemäß der Lüge Satans beurteilt. Er glaubt Satan anstatt Gott, als er ihm sagt, daß er nicht sterben würde, wie Gott es gesagt hatte, und er verwirft Gott, der ihn gesegnet hatte, um seine Gelüste zu befriedigen. Indem er Gott nicht traut, gebraucht er seinen Eigenwillen, um sein Glück in einer sicheren Weise zu suchen, wie es die Menschen auch jetzt tun.
Tod, Leben durch ein vollbrachtes Werk
Darauf folgt das gegenwärtige Ergebnis in bezug auf die Regierung Gottes: es ist das über Adam und sein Weib ausgesprochene zeitweilige Urteil, bis der Tod, unter dessen Gewalt er gefallen war, ihn ergriff. Es war aber auch ein Zeichen tieferer Erbarmung da. Obwohl der Tod hereingebrochen war, wurde Leben als noch bestehend anerkannt: Eva ist die Mutter aller Lebendigen; dieser Glaube scheint echt, aber dunkel zu sein, jedenfalls ist er unser. Es gibt aber noch mehr. Bevor sie vertrieben und von jeder Rückkehr zum Baum des Lebens der Natur nach ausgeschlossen werden, kleidet sie Gott mit einer Bekleidung, die ihre Nacktheit bedeckt, mit einer Bekleidung, deren Ursprung in dem eingetretenen Tode (dem Tode eines anderen) lag, die aber die Wirkung der Sünde, die ihn eingeführt hatte, verbarg. Der Mensch war nicht mehr nackt.
Obwohl er also der Natur nach aus Gottes Gegenwart vertrieben war, ist das Haupt der Schlange noch nicht zermalmt, obwohl es sicher ist, daß dies vollbracht werden wird, der Fürst dieser Welt ist gerichtet worden (obwohl er noch da ist), und wir wissen dies durch den vom Himmel gekommenen Heiligen Geist, seitdem Christus, den die von Satan angeführte Welt umbrachte, Sich zur Rechten Gottes gesetzt hat; wenn das aber noch nicht vollendet ist, so stehen wir doch vor Gott mit der Kleidung bekleidet, welche Er uns angezogen hat – mit jenem besten Kleide. Jetzt ist es nicht mehr eine Verheißung oder ein Sinnbild, sondern ein vollbrachtes Werk – ein Werk Gottes, Gott hat unser Kleid bereitet; die Welt mag über solch einen Gedanken spotten, wir wissen aber, was er bedeutet. Er ist aber gerechterweise aus dem Garten vertrieben worden, ein Verbannter aus dem Paradiese und von Gottes Angesicht, und ist gehindert, am Baume des Lebens teilzuhaben, damit er hienieden nicht ein Leben in Unheil und Elend verewigen muß. Der Natur nach und als einem erschaffenen Wesen war dem Menschen der Weg zum Baume des Lebens fortan unerreichbar. Für den Menschen gibt es keine Rückkehr in Unschuld in das Paradies.
Kapitel 4
Schon sündig und fern von Gott, ist Adam der Vater eines Geschlechts, das in demselben Zustande ist wie er selbst.
Die Trennung der Familien Gottes und des Feindes: Kain und Abel
Die Gnade konnte aber wirken. Es ist die Gnade eines über die Bosheit des Menschen erhabenen Gottes, und Abel nähert sich Ihm im Glauben. Darauf folgt die Trennung der Familien Gottes und des Feindes, der Welt und des Glaubens. Abel kommt als schuldig, als unfähig, sich Gott zu nähern, und indem er den Tod eines anderen zwischen sich und Gott setzt, erkennt er das Gericht über die Sünde an – er glaubt an die Sühnung. Kain arbeitete äußerlich ehrlich dort, wo Gott ihn dazu gesetzt hatte, und äußerlich war er ein Anbeter des wahren Gottes, er ist sich aber der Sünde nicht bewusst; als Opfergabe bringt er die Zeichen des Fluches – ein Beweis der völligen Verblendung des Herzens und einer Verhärtung des Gewissens eines sündigen, von Gott vertriebenen Geschlechts. Er setzt voraus, daß alles gut geht; warum sollte Gott ihn nicht annehmen? Es ist gar kein Bewusstsein von der Sünde und dem Verfall vorhanden. Auf diese Weise wird die Sünde herbeigeführt, und zwar nicht nur wider Gott, was Adam völlig gewirkt hatte, sondern wider seinen Nächsten, ….
Die Sünde und ihre gegenwärtigen Folgen
In diesen zwei Kapiteln wird uns die Sünde in allen ihren Formen als ein Bild vorgestellt, und zwar im Verhalten Adams und Kains – die Sünde in ihrem eigentlichen ursprünglichen Charakter wider Gott, und dann … im Verhalten Kains, mit ihren gegenwärtigen Folgen betreffs der Erde. Wir können uns sowohl in Adams als auch in Kains Fall merken, wie die Regierung Gottes auf Erden in bezug auf die Auswirkungen der Sünde hervorgehoben wird. Da ist die Trennung von Gott eines des Umgangs mit Gott fähigen und der Natur nach dazu erschaffenen Wesens, dies wird aber sittlich ausschlaggebend für die Seele. Das öffentlich geoffenbarte Gericht bezieht sich auf die Folgen auf Erden. Zweifellos ist es deutlich gesagt: „Er trieb den Menschen aus“, mit dem Er Umgang pflegen wollte (Kap. 3); und Kain sagt: „ich werde verborgen sein vor deinem Angesicht“ (Kap. 4). Was aber entfaltet wird, ist der irdische Zustand. Adam wird aus einem friedlichen und mühelosen Paradiese ausgeschlossen, um zu arbeiten und den Boden zu bebauen. Kain wird eben in dieser Lage vom Erdboden verflucht und wird unstet und flüchtig (engl. Übers.: „Vagabund“); er will aber dort so glücklich sein, wie er kann, und das Gericht Gottes so weit wie möglich vereiteln und sich möglichst bequem auf der Erde, als ihm gehörend, niederlassen, dort wo Gott ihn zum Vagabunden gemacht hatte, und das ist die Welt. Hier wird sie erstmalig in ihrem wahren Charakter geschildert.
Zustand und Sünde des Menschen trennen von Gott
Man beachte auch die zwei ernsten Fragen Gottes: „Wo bist du?“ – das deutet auf den Zustand des Menschen getrennt von Gott hin – der Umgang mit Ihm ist verloren; und: „Was hast du da getan?“ – die in diesem Zustande begangene Sünde, deren Vollendung und volles Zeugnis in der Verwerfung und in dem Tode des Herrn Jesu liegt.
Lamech
In der Lebensgeschichte Lamechs haben wir seitens des Menschen den Eigenwillen in den Gelüsten (er hatte zwei Weiber) und Rache bei der Selbstverteidigung. Ich nehme aber an, daß er das Urteil Gottes einigermaßen erfasste, daß nämlich, wie Kain der bewahrte obwohl bestrafte Jude war, seine Nachkommenschaft am Ende, bevor der Erbe erweckt wurde und die Menschen auf Erden den Namen Jehovas ausrufen würden, siebenfältig von Gott bewacht werden würde.
Lamech gibt zu, daß er für seine Wunde getötet hatte, daß dies aber gerächt werden würde.
Im zweiten Kapitel haben wir dann den Menschen in der Ordnung der erschaffenen Segnung, den Zustand, in dem er sich befindet; im dritten Kapitel haben wir den Abfall des Menschen von Gott, wodurch sein Umgang mit Gott auf diesem Boden abgeschlossen wird; im vierten ist es seine Bosheit in Verbindung mit der Gnade in dem bösen Zustande, der sich aus seinem Fall ergab, und das, wozu die Welt daraufhin wurde, der Mensch, der vor dem Angesicht Dessen vertrieben wurde, der durch Opfer in Gnaden annahm, richtete sich seine Bequemlichkeiten und Vergnügungen ohne Gott ein, sie wurden jedoch geduldet; ein Überrest wurde bewahrt, und auch der Erbe der Ratschlüsse Gottes – Seth – (Ersatz) und die Menschen riefen den Namen Gottes in Beziehung zu ihnen, d. h. den Namen Jehovas, an.
Aus der Gegenwart Gottes vertrieben, sucht Kain zeitweiligen Trost in der Wichtigkeit seiner Familie, in den Künsten und in Vergnügungen des Lebens, und er versucht, die Welt, in die Gott ihn als einen Unsteten und Flüchtigen vertrieben hatte, zu einem steten und möglichst angenehmen Wohnsitz, fern von Gott, zu machen. Hier trägt die Sünde die Wesensart des Vergessens von allem, was sich in der Lebensgeschichte des Menschen ereignet hatte: des Hasses wider die Gnade und wider den, der ihr Gegenstand und Gefäß war; des Hochmuts und der Gleichgültigkeit, und dann der Verzweiflung, die Trost in Weltlichkeit sucht. Wir haben auch den Mann der Gnade (Abel – ein Vorbild Christi und derer, die Sein sind) – verworfen und ohne Erbteil hienieden; der Mensch, sein Feind, wird gerichtet und sich selbst überlassen; wir haben auch einen anderen (Seth), einen Ersatz – den Gegenstand der Ratschlüsse Gottes, der auf seiten Gottes zum Erben der Welt wird. Wir müssen dennoch im Sinn behalten, daß sie bloß Sinnbilder dieser Dinge sind und daß der Mensch, der der Erbe aller Dinge ist, im Gegenbild derselbe ist, der getötet wurde.
by Jule with no comments yet
Kapitel 2
Beziehung des Menschen mit Gott: die besondere Art und Weise seiner Erschaffung
In Kapitel 2 haben wir die Beziehungen des Menschen mit Gott und sein eigenes Teil als solcher. Deshalb wird Jehova Gott eingeführt: nicht nur Gott als ein Schöpfer, sondern Gott in Beziehung zu denen, die Er erschaffen hat. Deshalb haben wir hier die besondere Art und Weise der Erschaffung des Menschen.
Der Garten Eden
Betreffs des Gartens sind nur ein paar Worte erforderlich. Es war ein Ort der Wonne (Lieblichkeiten). Eden bedeutet Wohlgefallen. Er ist völlig verschwunden, und das war so beabsichtigt; durch wenigstens zwei der Flüsse finden wir aber, daß er wirklich auf dieser jetzigen Erde gewesen ist. Jehova Elohim hatte den Menschen gebildet, Jehova Elohim hatte den Garten gepflanzt. Der Fluss Gottes, um die Erde zu bewässern, hatte hier seine Quelle. Die frischen Quellen Gottes befinden sich am Orte Seiner Wonne. Der Mensch wurde dort hineingesetzt, um den Garten zu bebauen und zu bewahren. Der Mensch und die Erde befinden sich jetzt beide im Verfall.
Die zwei Bäume: Verantwortung im Gehorsam des Menschen und eine unumschränkte Quelle des Lebens
In diesem Kapitel haben wir aber insbesondere die besonderen Beziehungen des Menschen mit Gott, mit seinem Weibe und mit der Schöpfung; und die beiden großen Grundsätze, die dem allem betreffs des Menschen entspringen, sind in dem Garten, wohin der Mensch in Segnung gesetzt wurde, festgesetzt worden, nämlich Verantwortlichkeit im Gehorsam und eine unumschränkte Quelle des Lebens – der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen und der Baum des Lebens. …
Im Garten war die Erkenntnis des Guten und Bösen noch nicht vorhanden; die Prüfung bestand darin, sich im Gehorsam einer Handlung zu enthalten, die, wenn sie nicht verboten wäre, keine Sünde war. Es war nicht ein Verbot der Sünde wie am Sinai, noch ein Anspruch auf Gutes, als Gutes und Böses bekannt waren.
Der Mensch im Gegensatz zu jedem anderen Geschöpf
Im Gegensatz zu jedem anderen Geschöpf hienieden fand der Zustand des Menschen seinen Ursprung darin, daß der Mensch, anstatt durch das bloße Wort Gottes dem Erdboden oder dem Wasser als ein lebendiges Wesen entsprungen zu sein, aus dem Staube gebildet und gestaltet wurde, und Gott stellt ihn als ein lebendiges Wesen in eine unmittelbare Beziehung zu Sich Selbst, um so mehr als er dadurch zu einem lebendigen Wesen wird, daß Gott den Odem des Lebens in seine Nase haucht.
Der Mensch steht durch seine Herkunft in unmittelbarer Beziehung zu Gott
Alle Lebewesen werden lebendige Seelen genannt, und es wird gesagt, daß sie den Odem des Lebens haben; Gott hauchte aber nicht in die Nase von einem von ihnen, auf daß sie zu lebendigen Seelen würden. Der Mensch aber war durch sein Dasein in unmittelbarer Beziehung zu Gott, da er sein Leben unmittelbar von Ihm Selbst empfing; deshalb wird er in Apostelgeschichte 17 (Apg 17, 28) das Geschlecht Gottes genannt, und bei Lukas heißt es: „(der Sohn) des Adam, (der Sohn) des Gottes“ (Lk 3, 38).
Adams Beziehung zu Gott, seiner Frau und der niederen Schöpfung
Es ist wichtig, dieses Kapitel zu betrachten, weil es in einer besonderen Weise alle Grundsätze der Beziehungen des Menschen festsetzt, sei es zu Gott, zu seinem Weibe oder zur niederen Schöpfung. Hier waren alle Dinge in ihrer eigenen Ordnung als Geschöpfe Gottes in Verbindung mit der Erde; jedoch war des Menschen Arbeit nicht das Mittel zu ihrem Wachstum und ihrer Fruchtbarkeit, noch verlieh Regen vom Himmel Fruchtbarkeit von oben. Der Dunst, der sie befeuchtete, stieg von der Erde auf, indem er durch Macht und Segen heraufgezogen wurde, er kam aber nicht hernieder. Der Mensch nahm jedoch in seiner Stellung in bezug auf Gott eine besondere ein. Der Mensch wohnte nicht im Himmel; Gott wohnte nicht auf der Erde. Gott hatte aber einen Ort besonderer Segnung und Wonne zum Wohnort des Menschen gebildet, und dort besuchte Er ihn. Aus diesem Garten, wohin er durch die Hand Gottes als Herrscher der Welt gesetzt wurde, strömten Flüsse, die die Außenwelt bewässerten und ihr das Gepräge verliehen. Auf Adam lastete die Pflicht des Gehorsams. Als das Bild Gottes auf Erden – in Abwesenheit des Bösen von seiner Natur – und als der Mittelpunkt eines weiten Systems um ihn her und dessen Verbindung mit ihm lag seine eigentliche Segnung in seiner unmittelbaren Verbindung mit Gott und in seinem Umgang mit Ihm, und zwar nach der Stellung, in die er hingestellt war.
…
Die Stellung des ersten und unschuldigen Adams
Die Stellung des unschuldigen und ersten Adam war nun: Die irdische Natur beim Menschen war in ihrer Vollkommenheit so, er stand in Beziehung zu Gott durch die Schöpfung und durch den Odem des Lebens, der in ihm als ihrem Mittelpunkt war; Genuss; eine Quelle beständigen Lebens, und eines Mittels, die Verantwortung auf die Probe zu stellen; die Quellen weltweiter Erfrischung für die Welt ringsum; und wenn er in seinem erschaffenen Zustand bleibt, in glückseligem Umgang mit Gott auf dieser Grundlage – solcherart war seine Stellung. Auf daß er hienieden nicht allein sei, sondern daß er eine Gefährtin, Gemeinschaft und den Genuss der Zuneigung haben sollte, bildete Gott – nicht noch einen Mann, denn dann wäre der eine nicht ein Mittelpunkt gewesen, sondern aus dem einen Manne selbst – sein Weib, damit die Vereinigung eine absolute und Adam das Haupt und der Mittelpunkt von allem sei. Übrigens empfängt er sie aus der Hand Gottes Selbst. Solcherart war die Natur rings um den Menschen: das, was Gott immer anerkennt und wogegen der Mensch niemals ungestraft sündigt, obwohl die Sünde alles verdorben hat; das Bild dessen, was Christus, die Kirche und das Weltall am Ende in der Kraft des gehorsamen Menschen sein werden. Bisher war alles Unschuld, es bestand kein Bewusstsein des Bösen
by Jule with no comments yetKapitel 1
Der Mensch als Haupt der Schöpfung: Gottes Werk und Gottes Ruhe
…Zuerst haben wir die Schöpfung, in die der Mensch als Mittelpunkt und Haupt auf Erden eingesetzt gefunden wird. Wir haben zuerst das Werk Gottes und dann die Ruhe Gottes: zum Schluss Seines Werkes Ruhe vom Wirken, ohne den Gedanken, daß irgend jemand an ihr teilnahm. Gott Selbst ruhte von Seinem Werk. Dann kommt der Mensch, um glückselig seinen Platz als Haupt desselben einzunehmen. Gottes Offenbarung betreffs der Beziehung des Menschen zu Ihm Hier verdienen aber einige kurze allgemeine Bemerkungen einen Platz. Diese Offenbarung Gottes ist nicht eine von Ihm verfasste Geschichte von allem, was Er getan hat, sondern davon, was dem Menschen zu seinem Nutzen gegeben wurde, die Wahrheit über das, was er dazu zu sagen hat. Ihr Zweck ist, dem Menschen alles das mitzuteilen, was seine Beziehung zu Gott betrifft. In Verbindung mit dem zweiten Adam wird er erkennen, wie er erkannt worden ist, und mittels des Werkes Christi hat er schon jene Salbung von dem Heiligen, durch den er alles weiß.
Historisch aber ist diese Offenbarung nur teilweise. Sie übermittelt das, was dem Gewissen und den geistlichen Zuneigungen des Menschen dient. Deshalb wird die erschaffene Welt so aufgenommen, wie sie vor den Augen des Menschen besteht, indem er mitten drin steht, und bei solch einer Schilderung gibt das erste Buch Mose das Werk Gottes als ihren Ursprung an. Das hier Gesagte trifft auf die ganze Bibel zu. Hier ist das daraus ersichtlich, daß über die Schöpfung nichts gesagt wird, außer dem, was den Menschen in die Lage versetzt, die Gott für ihn in der Schöpfung selbst gemacht hat, oder was ihm dieses Gebiet seines Daseins als das Werk Gottes darstellt. So werden himmlische Wesen gar nicht erwähnt. Es wird über ihre Erschaffung nichts gesagt. Wir finden sie, sobald sie zu dem Menschen in Beziehung stehen, obwohl späterhin selbstverständlich als Wahrheit völlig anerkannt wird, daß sie also erschaffen worden sind.
Gott als Schöpfer des materiellen Weltalls
Betreffs dieser Erde wird also auch über ihre Erschaffung nichts weiter gesagt, als das, was sich auf ihre gegenwärtige Gestalt bezieht. Die Tatsache wird festgestellt, daß Gott alle Dinge erschaffen hat, alles was der Mensch sieht, das ganze materielle Weltall. „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Was sich zwischen jener Zeit und dem Augenblick ereignet haben mag, als die Erde wüst und leer war (denn sie wird erst dann erwähnt), wird in völliger Dunkelheit belassen. Damals war Finsternis über der Tiefe, von der Finsternis wird aber nur gesagt, daß sie auf der Fläche der Tiefe ruhte.
Aus Chaos und Finsternis wurde die Erde zubereitet und ausgestattet
Aus diesem Zustande des Chaos und der Finsternis, in dem die Erde damals lag, brachte Gott sie hervor, indem Er zuerst durch Sein Wort Licht auf ihr einführte, dann Meere und trockenes Land bildete und sie mit Pflanzen und Lebewesen ausstattete. Auf diese also zubereitete und ausgestattete Erde wurde der im Bilde Gottes gemachte Mensch als Herr von allem, was sich auf ihr befand, hingestellt. Ihre Frucht wurde ihm zur Speise gegeben, und Gott ruht von Seinem Werk, und Er zeichnet den Tag, an dem Er Sein Werk beendet sah, durch Seinen Segen aus. Der Mensch genoss eher die Frucht des Werkes Gottes, als daß er in Seine Ruhe einging, denn er hatte an dem Werke überhaupt nicht teilgenommen.
Licht und Ordnung aus Finsternis und Verwirrung
In den ersten vier Tagen bringt Gott Licht und Ordnung aus Finsternis und Verwirrung: Licht am ersten Tage; die Ausdehnung als ein Schauplatz der himmlischen Macht über die Erde, am zweiten Tage; dann schied Er einerseits das, was gestaltet und geordnet war, von der sich regenden, mächtigen, aber unförmigen Masse der Wasser andererseits, und am dritten Tage schmückte und ordnete er dann den bewohnten Schauplatz mit Schönheit und Fruchtbarkeit. Am vierten Tage wurden die Zeichen der beherrschenden Macht sichtbar an ihre Stellen gesetzt.
Die Schöpfung, als Beweis der Leben spendenden Kraft Gottes
Der Schauplatz der Entfaltung und Herrschaft des Menschen war gestaltet, der Mensch war aber noch nicht da. Bevor Er aber den Menschen bildete, schuf Gott in den Meeren und auf der Erde und in der Luft lebendige Kräfte, welche, voller Leben, sich fortpflanzen und sich mehren sollten – der Beweis der Leben spendenden Kraft Gottes, daß Er der Materie (dem Stofflichen) Lebenskraft verleihen konnte; auf diese Weise wurde nicht nur ein Schauplatz gestaltet, wo Seine Vorsätze im Menschen entfaltet werden sollten, sondern dieses Dasein sollte der Mensch so beherrschen, um seine Lebenskraft und seine Rechte dem Willen Gottes gemäß zu entfalten, und um seine Stellung als Statthalter über die Erde innezuhalten, gesondert und unterschiedlich von allem, der Mittelpunkt von allem, der Herrscher über allem, an allem als ihm gehörend interessiert; in seiner eigenen Sphäre der Glückseligkeit sollte er seiner Natur gemäß leben, was aber das andere anbetrifft, sollte er alles in Segnung und in Unterwürfigkeit ordnen. Mit einem Wort – der Mensch wird in die Mitte der bereiteten Schöpfung hineingestellt.
In unmittelbarer Verbindung zu Gott, hat der Mensch eine lebendige Seele
Das war aber nicht alles. Er sollte nicht, wie das Vieh, der Materie entspringen durch jene Macht, welche die nichtseienden Dinge ruft, als seien sie, und sie sind. Gott bildete den Menschen aus dem Staube, und als Er ihn gebildet hatte, hauchte Er von Sich in seine Nase den Odem des Lebens, und so wurde der Mensch in unmittelbarer Verbindung mit Gott Selbst eine lebendige Seele. An anderer Stelle stellte der Apostel fest: Wir sind auch Sein Geschlecht. Es ist nicht gesagt: „Die Erde bringe hervor“, sondern: „Lasset uns … machen“. Und Er machte den Menschen in Seinem Gleichnis, fürwahr Er schuf ihn, um sich zu mehren wie die anderen Lebewesen, Er gab ihm aber die Herrschaft über sie und machte ihn zum Mittelpunkt und Haupt der Schöpfung Gottes auf Erden. Alles samenbringende Kraut wurde ihm gegeben, dem Getier aber alles grüne Kraut und ihr Gewächs. Tod und Gewalttat waren noch nicht.
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Mose (II)
DAS erste Buch Mose berichtet über einen Zeitraum von 2 369 Jahren Menschheitsgeschichte: von der Erschaffung Adams, des ersten Menschen, bis zum Tod Josephs, eines Sohnes Jakobs. Die ersten 10 Kapitel und 9 Verse des 11. Kapitels behandeln den Zeitraum von der Schöpfung bis zum Turmbau von Babel. Dieser Zeitabschnitt wurde in der vorherigen Ausgabe dieser Zeitschrift behandelt. Der vorliegende Artikel befasst sich mit Höhepunkten aus dem restlichen Bericht in 1. Mose, in dem es darum geht, wie Gott mit Abraham, Isaak, Jakob und Joseph handelte.
ABRAHAM WIRD GOTTES FREUND
(1. Mose 11:10 bis 23:20)
Etwa 350 Jahre nach der Sintflut wird ein Nachkomme Sems geboren, der ein Sohn Noahs war. Er heißt Abram und ist für Gott ein ganz besonderer Mann. Später wird sein Name auf Abraham abgeändert. Auf Gottes Gebot hin verlässt Abram die chaldäische Stadt Ur und lebt als Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen verspricht. Aufgrund seines Glaubens und Gehorsams wird Abraham schließlich „Freund Jehovas“ genannt (Jakobus 2:23).
Als Jehova gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vorgeht, bleiben Lot und seine Töchter am Leben. Mit der Geburt Isaaks, des Sohnes Abrahams, erfüllt sich ein Versprechen Gottes. Jahre danach erprobt Jehova Abrahams Glauben, indem er ihn anweist, seinen Sohn zu opfern. Abraham ist bereit, zu gehorchen, wird jedoch von einem Engel zurückgehalten. Abraham ist zweifellos ein Mann des Glaubens. Er erhält deshalb die Zusicherung, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen werden. Als Sara, seine geliebte Frau, stirbt, ist er tief betrübt.
Antworten auf biblische Fragen:
12:1–3 — Wann trat der abrahamische Bund in Kraft, und wie lange bleibt er in Kraft?
Jehovas Bund mit Abram, dass ‘sich alle Familien des Erdbodens bestimmt durch ihn segnen werden’, trat offensichtlich in Kraft, als Abram auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat überquerte. Das muss am 14. Nisan 1943 v. u. Z. gewesen sein, 430 Jahre bevor Israel aus Ägypten befreit wurde (2. Mose 12:2, 6, 7, 40, 41). Der abrahamische Bund ist ein „Bund auf unabsehbare Zeit“. Er bleibt so lange in Kraft, bis alle Familien der Erde gesegnet und alle Feinde Gottes vernichtet worden sind (1. Mose 17:7; 1. Korinther 15:23–26).
15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
Diese Zeitspanne begann 1913 v. u. Z., als Abrahams Sohn Isaak im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde und sein 19-jähriger Halbbruder Ismael über ihn „spottlachte“ (1. Mose 21:8–14; Galater 4:29). Mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahr 1513 v. u. Z. endete diese Zeitspanne.
16:2 — Handelte Sarai richtig, als sie Abram ihre Magd Hagar als Nebenfrau anbot?
Sarais Angebot entsprach dem damaligen Brauch, nach dem eine unfruchtbare Frau verpflichtet war, ihrem Mann eine Nebenfrau zur Verfügung zu stellen, damit er einen Erben zeugen konnte. Eingeführt wurde die Polygamie unter der Nachkommenschaft Kains. Sie entwickelte sich schließlich zu einem Brauch, den auch einige Anbeter Jehovas übernahmen (1. Mose 4:17–19; 16:1–3; 29:21–28). Jehova gab jedoch seinen ursprünglichen Maßstab der Monogamie niemals auf (1. Mose 2:21, 22). Noah und seine Söhne, denen ebenfalls geboten wurde, ‘fruchtbar zu sein und die Erde zu füllen’, lebten anscheinend monogam (1. Mose 7:7; 9:1; 2. Petrus 2:5). Und dieser Maßstab der Einehe wurde von Jesus Christus bekräftigt (Matthäus 19:4-8; 1. Timotheus 3:2, 12).
19:8 — War es verkehrt, dass Lot seine Töchter den Sodomiten anbot?
Nach orientalischer Sitte war ein Gastgeber verpflichtet, die in seinem Haus weilenden Gäste zu schützen, und das nötigenfalls unter Einsatz seines Lebens. Lot war dazu bereit. Mutig ging er zu der Menge hinaus, schloss sogar die Tür hinter sich und stand dem Pöbel allein gegenüber. Als er seine Töchter anbot, hatte er wahrscheinlich bereits erkannt, dass seine Gäste Boten Gottes waren. Vielleicht sagte er sich, Gott sei in der Lage, seine Töchter ebenso zu beschützen, wie er Sara, seine Tante, in Ägypten beschützt hatte (1. Mose 12:17–20). Tatsächlich kam es dann so, dass Lot und seine Töchter bewahrt wurden.
19:30 – 38 — Billigte Jehova, dass sich Lot betrank und mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
Jehova billigt weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Lot selbst missbilligte die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms (2. Petrus 2:6–8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, dass er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen Geschlechtsbeziehungen zu haben. Doch die Töchter glaubten, dies sei für sie als Fremdlinge in dem Land die einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass Lots Familie ausstarb. Der Bericht wurde in die Bibel aufgenommen, um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern (die von Moab abstammten), den Ammonitern (die von Ben-Ammi abstammten) und den Israeliten als Nachkommen Abrahams bestand.
Lehren für uns:
13:8, 9. Welch schönes Beispiel Abraham doch gab, wenn es darum ging, Streit beizulegen! Niemals sollten wir friedliche Beziehungen zugunsten finanzieller Vorteile opfern, wegen irgendwelcher persönlichen Vorlieben oder wegen des eigenen Stolzes.
15:5, 6. Als Abraham älter wurde und immer noch keinen Sohn hatte, sprach er mit Gott darüber. Jehova beruhigte ihn. Wie reagierte Abraham darauf? Er „setzte Glauben in Jehova“. Wenn wir Jehova im Gebet unser Herz öffnen, auf seine Zusicherungen in der Bibel vertrauen und ihm gehorchen, werden wir im Glauben gestärkt.
15:16. Jehova hielt sein Strafgericht an den Amoritern (oder Kanaanitern) vier Generationen lang zurück. Warum? Weil er ein geduldiger Gott ist. Er wartete so lange, bis nicht mehr die geringste Aussicht auf Besserung bestand. Wir sollten ebenfalls geduldig sein.
18:23–33. Jehova vernichtet Menschen nicht unterschiedslos, sondern verschont die Gerechten.
19:16. Als Lot „noch zögerte“, mussten die Engel ihn und seine Familie fast aus Sodom hinausziehen. Wir dürfen unser Dringlichkeitsbewusstsein nicht verlieren, während wir das Ende der verderbten Welt erwarten.
19:26. Wie unvernünftig es doch wäre, wenn wir uns ablenken ließen oder uns nach dem sehnen würden, was wir in der Welt zurückgelassen haben!
JAKOB UND SEINE 12 SÖHNE
(1. Mose 24:1 bis 36:43)
Abraham sorgt dafür, dass Isaak Rebekka, eine Anbeterin Jehovas, heiraten kann. Sie schenkt den Zwillingen Esau und Jakob das Leben. Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters erhält. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Leah und Rahel heiratet und 20 Jahre die Herden ihres Vaters hütet, bevor er mit seiner Familie von dort aufbricht. Von Leah, Rahel und ihren beiden Mägden werden Jakob insgesamt 12 Söhne und eine Tochter geboren. Jakob ringt mit einem Engel, der ihn letztendlich segnet und seinen Namen auf Israel abändert.
Antworten auf biblische Fragen:
28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
Diese „Leiter“, die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag, deutete an, dass es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Engel stiegen sie hinauf und hinunter, was erkennen ließ, dass Engel als wichtige Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben (Johannes 1:51).
30:14, 15 — Warum verzichtete Rahel im Austausch gegen einige Mandragoren auf eine Gelegenheit, schwanger zu werden?
In alter Zeit wurden Mandragoren in der Medizin als ein einschläferndes und krampflösendes Mittel verwandt. Man schrieb der Frucht auch die Eigenschaft zu, den Geschlechtstrieb zu erregen, die Fruchtbarkeit zu fördern oder die Empfängnis zu begünstigen (Hohes Lied 7:13). Die Bibel sagt nicht, was Rahel zu dem Tausch bewog. Vielleicht dachte sie, die Mandragoren würden dazu beitragen, dass sie schwanger würde, und würden die Schmach der Unfruchtbarkeit von ihr nehmen. Doch Jehova ‘öffnete ihren Mutterschoß’ erst einige Jahre danach (1. Mose 30:22–24).
Lehren für uns:
25:23. Jehova kann nicht nur die Erbanlagen eines Ungeborenen erkennen, sondern auch von seinem Vorherwissen Gebrauch machen und im Voraus bestimmen, wen er zur Verwirklichung seiner Vorsätze gebrauchen möchte. Er bestimmt allerdings nicht das endgültige Geschick des Einzelnen vorher (Hosea 12:3; Römer 9:10–12).
25:32, 33; 32:24–29. Jakob hatte wirklich Wertschätzung für heilige Dinge, was sich darin zeigte, dass ihm daran lag, das Erstgeburtsrecht zu erhalten, und darin, dass er eine ganze Nacht mit einem Engel um einen Segen rang. Wir verdanken Jehova viele heilige Dinge, wie zum Beispiel unser Verhältnis zu ihm und zu seiner Organisation, das Lösegeld, die Bibel und unsere Königreichshoffnung. Wie Jakob sollten wir uns für solche heiligen Dinge als dankbar erweisen.
34:1, 30. Die Probleme, durch die Jakob „in Verruf gebracht“ wurde, fingen damit an, dass sich Dina Freunde suchte, die Jehova nicht liebten. Wir sollten, was unseren Umgang betrifft, eine kluge Wahl treffen.
JEHOVA SEGNET JOSEPH IN ÄGYPTEN
(1. Mose 37:1 bis 50:26)
Aus Eifersucht verkaufen Jakobs Söhne ihren Bruder Joseph als Sklaven. In Ägypten wird Joseph ins Gefängnis geworfen, weil er sich treu und mutig an Gottes Sittenmaßstab hält. Schließlich wird er freigelassen, weil er Pharaos Träume deuten soll. Durch die Träume werden sieben Jahre des Überflusses und eine siebenjährige Hungersnot vorausgesagt. Joseph wird als Ägyptens Nahrungsmittelverwalter eingesetzt. Wegen der Hungersnot kommen seine Brüder nach Ägypten, um Nahrungsmittel zu kaufen. Die Familie wird wieder vereint und lässt sich in dem fruchtbaren Land Gosen nieder. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und äußert eine Prophezeiung, in der er ihnen für spätere Jahrhunderte große Segnungen zusichert. Sein Leichnam wird zum Begräbnis nach Kanaan gebracht. Als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, damit man ihn eines Tages ins Land der Verheißung mitnehmen kann (2. Mose 13:19).
Antworten auf biblische Fragen:
43:32 — Warum lehnten es die Ägypter ab, mit Hebräern zu essen?
Das könnte größtenteils auf ein religiöses Vorurteil oder einen gewissen Rassenstolz zurückzuführen gewesen sein. Außerdem waren Hirten bei den Ägyptern nicht besonders angesehen (1. Mose 46:34). Weshalb? Vielleicht weil Schafhirten im ägyptischen Kastensystem anscheinend zur niedrigsten Stufe gehörten. Oder es könnte sein, dass das Ackerland knapp war und deshalb Hirten, die Weiden für ihre Herden suchten, sehr unbeliebt waren.
44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
Der Silberbecher und das, was darüber gesagt wurde, gehörte offensichtlich zu Josephs Täuschungsmanöver oder Strategie. Joseph war ein treuer Anbeter Jehovas. In Wirklichkeit benutzte Joseph den Becher nicht zum Omenlesen, auch hatte Benjamin ihn nicht gestohlen.
49:10 — Was bedeuten „das Zepter“ und „der Befehlshaberstab“?
Ein Zepter ist ein Stab, den ein Herrscher als Symbol königlicher Gewalt trägt. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab und dient als Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen. Jakobs Hinweis auf beides lässt erkennen, dass dem Stamm Juda bedeutende Gewalt und Macht verbleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).
Lehren für uns:
38:26. Juda verhielt sich seiner verwitweten Schwiegertochter Tamar gegenüber nicht richtig. Als man ihm aber nachwies, dass er für ihre Schwangerschaft verantwortlich war, gab er demütig seinen Fehler zu. Auch wir sollten unsere Fehler unverzüglich eingestehen.
39:9. Wie Joseph auf das Ansinnen der Frau Potiphars reagierte, zeigt, dass er sich in puncto Moral Gottes Ansicht zu Eigen gemacht hatte und dass sich sein Gewissen an göttlichen Grundsätzen orientierte. Sollten wir nicht ebenfalls danach streben und an genauer Erkenntnis der Wahrheit zunehmen?
41:14–16, 39, 40. Jehova kann bewirken, dass sich Lebensumstände zugunsten gottesfürchtiger Menschen verändern. Wir handeln klug, wenn wir bei irgendwelchen Widerwärtigkeiten auf Jehova vertrauen und ihm treu bleiben.
Sie waren glaubensstark
Abraham, Isaak, Jakob und Joseph waren wirklich Glaubensmänner, die Gott fürchteten. Der im ersten Buch Mose festgehaltene Bericht über ihr Leben ist wirklich glaubensstärkend und lehrt uns viel Wertvolles.
Dieser Bericht kann uns viel geben, wenn wir die im wöchentlichen Bibelleseprogramm der Theokratischen Predigtdienstschule vorgesehenen Teile lesen. Er wird für uns noch lebendiger, wenn wir dabei die hier erwähnten Punkte berücksichtigen
WT 15.01.2004
by Jule with no comments yet