Wir haben uns bereits mit der Geburt von Jakob und Esau beschäftigt und welche Prophezeiung Gott der schwangeren Rebekka gab (Kapitel 25:23); wir haben gelesen, wie Esau das Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hat (25:33) und letzte Woche haben wir gelesen, dass Esau sich zwei Frauen von den Hethitern nahm (Kapitel 26:34) und was das eigentlich bedeutet.. Letzte Woche und am Sonntag im Gottesdienst haben wir 1. Mose 27:1-40 gelesen, es ging um den Väterlichen Segen und um einen Betrug. Dies ist ein sehr kontroverses Thema, hier scheiden sich oftmals die Geister der Prediger und Kommentatoren. Daher war es mehr als interessant ?
Aber lesen wir erst mal die Verse 1 bis 4: Isaak ist hier 137 Jahre alt und seine Söhne 77, sie sind also keine kleinen Kinder mehr, wie mancher vielleicht gedacht hat. Isaak will seinen Ältesten segnen, denn er denkt, er würde bald sterben. Wir wissen, dass er nachher noch viele Jahre gelebt hat, also wie kommt er darauf? Sein Halbbruder Ismael starb mit 137 Jahren und so dachte er, dass auch er bald sterben würde; wir kennen das, wenn wir über unsere Familie und unsere eigene Lebenserwartung nachdenken. Wenn die Eltern schon früh gestorben sind, rechnen wir auch uns keine hohe Lebenserwartung aus.
Aber wieso ruft Isaak nach Esau und nicht nach Jakob? Weiss er denn nichts von der Prophezeiung Gottes oder davon, dass Esau dieses Recht bereits an den jüngeren Bruder verkauft hatte? Und was ist mit Esau? Warum sagt er dem Vater nicht, dass ihm das Erstgeburtsrecht längst nicht mehr gehört? Wenn wir hier über einen Betrug reden – wer hat dann wen betrogen, wie und warum?
Die List
Wir lesen weiter die Verse 5 bis 17, von Rebekka und der List, die eigentlich nur funktioniert, weil Isaak blind ist. Sie schickt Jakob los, ein Tier von der Herde zu besorgen, das sie dann zubereitet und sich „zu verkleiden“, damit der Vater nicht misstrauisch wird. Sie plant eindeutig, ihren Ehemann hinters Licht zu führen – ein Betrug. Aber was sind ihre Beweggründe? Ist ein Betrug ok, wenn wir es gut meinen? Stimmt es, dass der Zweck die Mittel heiligt? Wie sieht Jehova (oder auch Jahwe) das Ganze?
In den Versen 18 bis 29 führt Jakob die List seiner Mutter aus, indem er mit dem zubereiteten Essen zum Vater geht. Wie denkt Gott darüber? Verurteilt er ihn? Was sagt die Bibel an anderen Stellen dazu? In Römer 9:10-14 lesen wir etwas von Jakob und Esau und in Vers 13 heisst es, dass „Gott Jakob liebte, den Esau aber hasste er“, Paulus zitiert hier auch Maleachi 1:2-3. Auch in Hebräer 11:20 lesen wir, dass Gott hier seine Hand mit im Spiel hatte. Das erkennen wir auch daran, dass Isaak nicht merkt, dass es kein Wild ist, was er hier isst, sondern ein Tier von der Herde.
Es wird nicht bestritten, dass Rebekka und Jakob Isaak täschten, aber es wird von Gott nicht verurteilt, ein ganz wichtiger Punkt.
Zurück zu Jakob, der sich jetzt im Zelt bei seinem Vater befindet. Er gibt sich mehrfach als sein Bruder Esau aus, denn der Vater fragt nach. Jakob riecht wie sein Bruder und er fühlt sich durch die umgebundenen Felle auch so an, aber Isaak bleibt verunsichert. Leider fragt er nur immer wieder den Sohn, der ihn da täuscht, anstatt dass er Jehova befragen würde. Ein Punkt, an dem sie alle einen Mangel aufweisen. Denn auch Rebekka und auch Jakob hätten besser Jehova befragt, als sie merkten, dass Isaak im Begriff war, den Falschen zu segnen. Alle drei verlassen sich hier auf sich selbst und wollen das Problem aus eigener Kraft heraus lösen…
Der Segen
Anstatt also Jehova zu befragen, ob er hier wirklich Esau vor sich hat und nicht wie befürchtet Jakob, gibt Isaak direkt seinen Segen – und diesen komplett! Er hatte sich so sehr auf Esau als seinen Erben versteift, dass er seinen Segen einseitig gibt – alles Gute soll an Esau gehen – anstatt den Segen aufzuteilen, da er ja zwei Söhne hat. Jakob hat daraus gelernt, denn er teilt seinen Segen später auf alle seine 12 Söhne auf.
Wie dem auch sei: Jakob bekommt den Segen, ganz so, wie es von vornherein von Jehova beabsichtigt war.
Wir lesen weiter in den Versen 30 bis 40. Jakob geht und Esau kommt nach Hause, geht mit dem zubereiteten Essen zum Vater und wartet auf den Segen. Aber da ist kein Segen mehr, da dieser bereits Jakob gesegnet hat. Wie geht Esau jetzt damit um? Schämt er sich, dass er nicht gleich dem Vater gesagt hat, dass dieser den Falschen segnen wollte?
Esau regt sich tierisch darüber auf, dass er von seinem Bruder übervorteilt und betrogen wurde. Dabei ist doch hier er der Betrüger – oder? Hatte er nicht dem Bruder das Erstgeburtsrecht verkauft? Es stand ihm nicht mehr zu. Er hatte es zwar dem Bruder verkauft, aber er dachte, dass er eh den Segen des Vaters bekommt. Dadurch, dass er auf den Wunsch des Vaters eingegangen war, wollte er seinen Bruder austricksen. Wer ist hier also der Betrüger?
Die Reaktion des Vaters
Isaak bleibt bei dem Segen, obwohl ihm nun klar ist, dass er ausgetrickst wurde. Im Vers 33 lesen wir etwas von einem „sehr großen Schrecken über die Maßen“, der Isaak erfasst. Worüber erschrickt er so? Es wird ihm klar, dass er den Falschen segnen wollte, dass Jehova den Segen an Jakob geben wollte und dass er selbst fast gegen Jehova gesündigt hätte. Der Vater fühlt sich schuldig – Jehova gegenüber. Der Sohn hingegen schreit rum, er fühlt sich überlistet (Vers 34).
—> Halten wir fest:
Isaak wollte Esau segnen, hat aber durch den Trick den Jüngeren gesegnet – und damit den Richtigen in Jehovas Augen!
Jakob log, indem er sich als Esau ausgab. Mal indirekt, indem er sagte, er sei der Erdtgeborene (was er durch den Kauf des Erstgeburtsrechts ja auch war), aber auch direkt, indem er auf die Frage des Vaters antwortete, dass er Esau sei. Aber Esau log auch. Er hätte ganz zu Anfang sagen müssen, dass ihm das Erstgeburtsrecht nicht mehr zustand. Wir sehen: jeder ist hier irgendwo der Betrogene und auch der Betrüger. Was ist richtig und was ist falsch? Wie sieht Jehova das alles und jeden Einzelnen?
—> Halten wir auch fest:
Jakob hat den Segen durch einen Trick bekommen, weil der Vater ihn nicht sehen konnte. Dies wird später noch von Interesse sein
Wir hatten uns ja mehrfach gefragt, was hier richtig und was falsch war, alle lügen, aber wer handelte richtig in Jehovas Augen?
In Römer, Maleachi, Hebräer, den Psalmen und in Jesaja finden wir Stellen, die sagen, dass das Handeln von Jakob richtig war in Jehovas Augen.
===> Aber behalten wir Im Sinn: es war ein Betrug. Er hatte die richtige Motivation dazu, denn es ging Jakob und Rebekka darum, dass Jehovas Wille geschah, allerdings haben die beiden dabei ausser Acht gelassen, dass Jehova selbst hätte dafür sorgen können, dass sein Wille geschah. Er hatte die List der beiden nicht nötig, damit Isaak Jakob segnet. Er hätte es auch anders regeln können. Aber Jakob ist keinesfalls der große Betrüger, als der er oftmals dargestellt wird!
In der kommenden Woche lesen wir den Rest von 1. Mose 27 lesen, ab Vers 41 und das komplette Kapitel 28. Wie reagiert Esau jetzt auf den „Betrug“? Welche Auswirkungen hat das Ganze auf Jakobs weiteres Leben? Es bleibt spannend
by Jule with 1 commentVor zwei Wochen hatten wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ (Kapitel 25:29-34), letzte Woche und am Sonntag beim Gottesdienst haben wir 1. Mose 26:11-35 gelesen. Es ging um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben?
In den Versen 11-22 lesen wir von vielen Brunnen. In Vers 19 stolpern wir über den Begriff „lebendiges Wasser“. Wo ist da der Unterschied zu den anderen Brunnen? Ein normaler Brunnen wird durch Grundwasser gespeist, es ist stehendes Wasser. Ein Brunnen mit lebendigem Wasser wird durch eine fließende unterirdische Quelle gespeist und daher besonders klar, sauber und frisch.
Aber Moment mal, kommt uns der Begriff „lebendiges Wasser“ nicht irgendwie bekannt vor? Mir fällt da gleich Johannes Kapitel 4 ein, die Begebenheit, wo sich Jesus mit einer Samariterin am Brunnen unterhält. Er sagt ihr, dass er ihr lebendiges Wasser geben könne, das nie versiegen würde. Ob die Frau bei diesen Worten auch an diese Stelle hier in Gottes Wort gedacht hatte?
Isaak wechselt kurzfristig seinem Beruf
In Vers 12 lesen wir, dass sich Isaak den Umständen der Hungersnot, von der wir letzte Woche gelesen haben, angepasst hat. Eigentlich waren er und seine Urväter ja Hirten. Wir erinnern uns: Abraham und Lot waren Hirten, Isaak war ein Hirte, Esau sprang aus der Reihe als Jäger, Jakob wiederum war auch ein Hirte. Nun aber mussten sie die Nahrung für sich und ihre Herden selbst anbauen. Daher lesen wir in Vers 12, dass Isaak „säte“. Er vertraute nicht einfach nur auf Gott und legte faul seine Hände in den Schoß – nein, er tat das, was er selbst tun konnte, wechselte für kurze Zeit seinen Beruf und überließ den Rest Jehova (oder falls es dir lieber ist: Jahwe).
Wie reagierten die Bewohner des Landes? Wie hätten wir reagiert, wenn im ganzen Land eine Hungersnot wäre und dieser Fremde als einziger eine große Ernte hat? Wir hatten gelesen, dass er im selben Jahr das hundertfache erntet, denn Jehova segnet ihn… wahrscheinlich hätten wir einen dicken Hals bekommen vor lauter Neid ? (Vers 14).
Wie das so ist, reagieren wir nicht sonderlich logisch oder vernünftig, wenn wir voller Neid sind und das tun die Bewohner des Landes auch nicht. Sie schütten die Brunnen, die Isaak gegraben hatte, einfach zu. Unglaublich: es ist eine Hungersnot und sie vernichten die Wasserstellen, die lebensnotwendig sind und schaden damit auch sich selbst.
Wie reagiert nun Isaak darauf? Rächt er sich? Fängt er nun seinerseits Streit an?
Auch Isaak reagiert unlogisch. Statt sich zu rächen oder sich zu beschweren, zieht er etwas weiter und gräbt einen neuen Brunnen. Dies muss er immer wieder tun und immer wieder geht er weiter. Wir haben es uns auf der Karte angesehen, dass er dabei große Entfernungen zurück gelegt hatte.
Brunnen …. war da nicht was? Hatten wir so etwas nicht auch schon mit Abraham und Abimelech gelesen? Was war da noch mal?
Erinnern wir uns an Kapitel 22:24-27, lesen wir es ruhig noch mal nach. Abraham geht nicht weg, er spricht Abimelech darauf an, allerdings auch erst, als dieser von sich aus die Brunnen erwähnt und so tut, als wären die Philister ganz lieb zu ihm gewesen.
Isaak tut nichts dergleichen. Er geht einfach weiter und gräbt einem neuen Brunnen. Er vertraut auf Gott und legt die Dinge in seine Hände. Jörg sagte, dass er auch nicht mehr zornig wird, „denn Gott wird es schon richten“. Tja, genau dies ist die Bedeutung meines zweiten Vornamens, Jariba. Er bedeutet „Jehova hat meinen Rechtsfall geführt“ und soll eben dieses Vertrauen ausdrücken. Auch wenn ich in dieser Hinsicht immer wieder an mir arbeiten muss, macht es mich stolz, diesen Namen zu tragen. Er hat sich nicht nur bewahrheitet, sondern auch schon oft Anlass gegeben, mit anderen über eben diesen Gott zu reden, dem wir vertrauen. Aber dies nur am Rande ?
Wir lesen die Verse 23-33 und sehen, dass Isaak die Verärgerung einfach runterschluckt und auf Gott vertraut. Selbst als Abimelech behauptet, er und seine Leute hätten ihm „nichts Übles getan“, widerspricht er nicht, wie seinerzeit sein Vater Abraham, sondern lässt es einfach so stehen (Vers 29). Weil Isaak den Segen Jehovas hatte, brauchte er sich nicht rächen! Das Verhältnis von Jehova und Isaak war so eng, dass er seine Probleme einfach bei ihm abgegeben hatte
Hier lernen wir etwas über die Wechselwirkung des Verhältnisses, das wir zu Jehova haben: Je enger unsere Beziehung zu IHM ist, desto leichter wird es uns fallen, nicht nur gelassen zu reagieren, sondern auch keine negativen Gedanken oder Gefühle zu hegen.
Letztendlich landet Isaak mit seiner Familie in Berscheba. Dort gibt es heute zwei Brunnen in relativ kurzer Entfernung. Den einen hatte seinerzeit Abraham gegraben, den zweiten 50 Jahre später sein Sohn Isaak.
Thom hat die Vermutung aufgestellt, dass dies vielleicht der Grund gewesen ist, dass Abraham Esau mehr liebte als Isaak – weil er sich auch manchmal wünschte, sich so wehren zu können, wie dieser.
Esaus Frauen
In den Versen 34-35 lesen wir von Esaus Frauen. Wieso bringen diese Herzeleid über Isaak und Rebekka?
Wir lesen in Vers 34, dass sie Hethiterinnen waren. Sie waren Bewohnerinnen des Landes, in dem sie lebten. Erinnern wir uns noch, warum Abraham seinen Diener nach Haran schickte, um eine Frau für Isaak zu holen? Warum war ihm das seinerzeit so wichtig gewesen? (Kapitel 24, hier besonders Vers 3). Dies ist Esau sicherlich ebenso bekannt.
Aber warum heiratet er dann Frauen aus der Gegend und dann auch gleich noch zwei? Es zeigt, dass er wohl mit Jehova wenig am Hut hat und dass er auch nicht an der Verheißung und dem Segen Jehovas interessiert ist. Durch diese Heirat verzichtete er ein zweites Mal auf den Thron, das Erstgeburtsrecht. Behalten wir dies bitte beim Lesen vom Stoff für die nächste Woche im Sinn, wenn wir Kapitel 27 lesen.
Interessanterweise wurde Isaak nicht bitter über die Hungersnot oder darüber, dass die Philister ihm immer wieder die Brunnen verstopften – aber er wurde bitter darüber, dass sich eins seiner Kinder gegen Gott und seine Verheißungen und Segnungen aussprach.
Nächste Woche wird echt spannend, dem es geht darum, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will und wie die einzelnen Mitglieder seiner Familie darauf reagieren. Es bleibt spannend ?
by Jule with no comments yetVor zwei Wochen haben wir uns mit Abrahams Tod und der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka beschäftigt und waren erstaunt, dass Abraham seine beiden Enkel noch 15 Jahre erlebt hat. Nun sind wir bei 1. Mose 25:27 – 26:11. Wieder machen wir einen großen Zeitsprung, denn nun sind die Jungs erwachsen und manch einer wird erstaunt sein, was der eine alles für ein leckeres Essen aufgibt.
Aber erst einmal erfahren wir etwas über den Charakter der beiden Jungs. In Vers 27 lesen wir, dass Esau ein „jagdkundiger Mann“ war. An was erinnert uns dieses Wort bloß??️ Gleich kommt uns Nimrod in den Sinn, von dem gesagt wurde, dass er „ein mächtiger Jäger vor dem Herrn“ war. Wir erinnern uns, dass dies nichts Positives war, sondern auf seinen negativen Charakter hinwies (Kapitel 10:8-11 und 11:1-9).
Von Jakob wird gesagt, dass er „ein sanfter Mann“ war. Viele verbinden das mit einem Mann ohne Rückrad, es kommen uns Begriffe wie Weichei oder Warmduscher in den Sinn. Aber dies ist nicht das, was im Urtext damit gemeint ist. In der Fußnote der Elberfelder1905 wird gesagt, dass er ein ruhiger und häuslicher Mann war. Das Grundwort steht für „vollkommen“, „rechtschaffen“. Es wird auch in Verbindung mit Hiob in der Bibel gebraucht. Es bedeutet, dass er nach Gott strebte. Er hatte seinen Schöpfer in seinem Leben im Mittelpunkt.
Die beiden Jungs hatten also einen vollkommen anderen Charakter, sie könnten gegensätzlicher nicht sein. Auch dies sollten wir beim weiteren Lesen im Sinn behalten. Wir erfahren weiterhin etwas über die Einstellung und die Gefühle der Eltern: Isaak liebte Esau besonders, was mit seiner Vorliebe für leckeres Wild zu tun hatte (Vers 28). Rebekka hingegen mochte Jakob besonders gern. Dies lag sicherlich daran, dass er sich besonders für Jehova (oder auch Jahwe) interessierte und sie wird auch die Worte Jehovas im Sinn behalten haben, dass Jakob es sein würde, der die Verheißung hatte (Vers 23).
Die „Thronfolge“
In Vers 29-34 lesen wir von einem „Erstgeburtsrecht“. Was ist dies und warum ist es so wichtig?
Für uns heute macht das alles keinen Sinn und wir können uns nicht viel darunter vorstellen. In Königshäusern und bei Adeligen hat das eher noch eine Bedeutung. Dort gibt es Titel, die zu vererben sind und Ländereien usw. Im Königshaus ist es von besonderer Wichtigkeit: der Erstgeborene ist der Thronfolger. Er wird derjenige sein, der später das Amt des Vaters übernehmen und regieren wird. Im Falle von Jakob und Esau geht es um den Segen und die Verheißung, die damit verbunden ist. Wir erinnern uns, dass Jehova zu Abraham sagte, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen würden. Es ist derselbe Same, der in 1. Mose 3:15 erwähnt wird und der später als Jesus Christus hier auf der Erde lebte und für uns starb. Nach Abrahams Tod bekam Isaak diese Verheißung und auch er würde es später an seinen Sohn weitergeben.
Nachdem wir dies nun verstanden haben, können wir die angegebenen Verse mit dem Erstgeburtsrecht lesen. Esau kommt vom Jagen heim und ist erschöpft. Jakob hatte währenddessen ein einfaches Gericht aus Linsen zubereitet, was sicherlich auch sehr gut roch. Kein Wunder, dass Esau das Wasser im Mund zusammen läuft. Er möchte gerne davon essen und verlangt regelrecht danach. Er tut sogar so, als wäre er so ausgehungert, dass er ohne verhungern und sterben würde.
Jakob hat kein Problem damit, von seinem Essen abzugeben. Scheinbar sieht er jetzt eine gute Gelegenheit, um sich das Erstgeburtsrecht (die Thronfolge) auch offiziell von Esau zu sichern. Er kennt den Bruder und weiß, dass ihm solche Dinge nicht wichtig sind – ganz im Gegensatz zu ihm selbst. Also nennt er dies als Preis für das Essen.
Esau springt gleich darauf an. Klar, kein Problem, ihm bedeutet es nichts, soll der Bruder es ruhig haben. Bitte behalten wir hier im Sinn, dass Esau nicht wirklich verhungert wäre, er hätte nur ein Zelt weiter zu gehen brauchen. Jakob hat ihn hier also keinesfalls ausgetrickst, wie es einige annehmen. Behalten wir dies bitte auch im Sinn, wenn wir in einem späteren Kapitel davon lesen, wie Isaak seinen Erstgeborenen segnen möchte.
In Kapitel 26 begegnet uns eine Geschichte, die wir in ähnlicher Form nun hier bereits das dritte Mal lesen, man nennt sie auch „die Schwestergeschichte“
In den Versen 1-5 lesen wir von einer erneuten Hungersnot und scheinbar erwägt Isaak – ähnlich wie seinerzeit sein Vater – ebenfalls nach Ägypten zu gehen. Aber Jehova hält ihn auf und sagt ihm, er solle in dem verheißenen Lande bleiben (Vers 2). Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum Jakob später zögerte, zu seinem Sohn nach Ägypten zu ziehen und erst von Jehova die Erlaubnis haben wollte.
Wie dem auch sei, Isaak hört auf Jehova. Er hatte zugesagt, ihn zu segnen, wenn er im Land bliebe und so bleibt er mit seiner Familie in Gerar, wo ihn das „Stop!“ Jehovas erreicht hat. In Vers 3 lesen wir: wenn er trotz Hungersnot im Land bleibt, würde Jehova ihn „sehr sehr segnen“.
Hier erkennen wir einen wichtigen Grundsatz: erst gehorchen -> dann Segen!
In Vers 6 lesen wir, dass Isaak gehorcht und im Land bleibt und in Vers 12 lesen wir von dem Lohn für seinen Gehorsam: er bringt eine 100fache Ernte ein.
Die Dritte Schwestergeschichte
Allerdings hat er die gleichen Ängste wie seinerzeit sein Vater, was seine schöne Frau angeht und so lesen wir hier die dritte Schwestergeschichte: auch Isaak behauptet, dass seine Frau seine Schwester sei. Im Gegensatz zu Abraham lügt er hier, denn sie ist auch nicht seine Halbschwester, sondern eher eine Art Cousine. In Vers 7 lesen wir, er fürchtete sich „weil er dachte“… Anstatt es Gott zu überlassen, handelt er selbst und gibt die als seine Schwester aus.
Hier finden wir das wieder, was wir in der Woche zuvor auf dem Seelsorgeseminar gelernt haben. Der Lehrer hatte zwei Lieblingsaussagen, die im jedem nur erdenklichen Fall passen. Er fragte seinen Gegenüber jeweils: „Glaubst du, dass Gott gut ist?“ Und dann „aber Gott“. Es geht um Gottes Gnade und es ist auch für uns heute wichtig, dass wir dies begreifen. Gott ist gut und wenn wir das glauben, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Isaak hätte sich auch nicht zu fürchten brauchen. Ja, oftmals lässt Gott schlimme Dinge zu – dann greifen die zwei wichtigen Worte: „Aber Gott…“. Egal, was Gott auch in unserem Leben zulässt, er lässt uns nicht allein, er ist immer mit uns, hilft und stützt und schützt uns?
Dies hatte Isaak zu diesem Zeitpunkt scheinbar noch nicht begriffen und so lebt er mit seiner Familie in Gerar und lässt die Menschen in dem Glauben, dass seine schöne Frau Rebekka seine Schwester sei. Umso irritierter ist Abimelech, als er sieht, wie die beiden miteinander „scherzten“ (Vers 8). Da wird ihm klar, dass die beiden verheiratet sind, denn kein Bruder würde so mit seiner Schwester scherzen.
Hier kommen wir wieder mal an den Punkt, wie wichtig die Namen und ihre Bedeutung in der Bibel sind. Denn das hier verwendete Wort „scherzte“ ist im Urtext das selbe wie Isaak. Wir erinnern uns? Isaak bedeutet lachen und im Zusammenhang mit ihm sind wir immer wieder über dieses Wort gestolpert:
Abraham lachte, als Gott ihm sagte, er würde mit Sara einen Sohn haben. Sara lachte, als sie davon hörte. Vor der Schwangerschaft hatte man Sara ausgelacht, nach der Geburt lachte man mit ihr, freute sich mit ihr. Später lachte Ismael über Isaak, er verspottete ihn. Nun lachte/scherzte Isaak mit seiner Frau
In Vers 10 lesen wir, dass Abimelech wegen dieser Lüge mit Isaak schimpft und dies zu Recht, wahrscheinlich erinnerte er sich an die Folgen, die diese Art von Lügen seinerzeit bei Abraham hatten. Vielleicht hatte er davon gehört, oder aber er war sogar derselbe?
Wie dem auch sei. Wir haben heute zwei wichtige Grundsätze kennen gelernt. Zum einen müssen wir zuerst gehorchen, erst dann folgt der Segen. Und zum anderen sehen wir: „auch wenn wir schwindeln, hat uns Gott lieb. Aber es ist besser, die Wahrheit zu sagen und auf Gott zu vertrauen!“
Nächste Woche lesen wir weiter von Isaak und Abimelech und es gibt Streitigkeiten um diverse Brunnen. Es bleibt also spannend
by Jule with no comments yetWir hatten uns mit 1. Mose 25:1-26 beschäftigt, es ging um die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka. In der Woche davor hatten wir ja davon gelesen, warum Abraham seinen Diener eine Braut aus Kanaan holen ließ und wie Gott diese Suche gesegnet hatte. Er kam mit einer passenden Braut für Isaak wieder. Sie stammte aus der Familie Abrahams und betete den Schöpfergott an. Zudem war sie ausgesprochen fleißig, liebevoll und gastfreundlich, sie tränkte 10 Kamele nach einer langen Wüstenwanderung und sie war auch bereit, alles sofort aufzugeben, um diesen Mann Gottes zu heiraten, den sie überhaupt nicht kannte (Kapitel 24).
Weiter geht es mit 1. Mose 25:1-6. Sara war ja vor einigen Jahren verstorben und in der Höhle von Machpela begraben – damit sie später im verheißenen Land auferstehen und mit Abraham leben könnte (Kapitel 23). Isaak war zu dem Zeitpunkt 37 Jahre alt und drei Jahre später heiratete er Rebekka (1. Mose 25:20). Da ist seine Mutter bereits 3 Jahre tot. Nun lesen wir davon, dass sein Vater Abraham nochmals heiratet und mit dieser Frau 6 Söhne hat. Nun ist er schon alt und daher ordnet er vor seinem Tod seine Verhältnisse, denn er möchte nach seiner Auferstehung mit Sara verheiratet sein. Da Gott ihm gesagt hatte, dass Isaak der verheißene Erbe des Bundes ist, gibt er ihm sein Erbe, zahlt die anderen Söhne aus und schickt sie mit deren Mutter Ketura weg. Das Land sollte ja Isaak und dessen Nachkommen gehören.
Abrahams Tod
Wir haben bereits gesehen, dass es im ersten Buch Mose einen ganz besonderen Erzählstil gibt. Die eine Geschichte wird zu Ende erzählt und dann wird der Faden wieder dort aufgenommen, wo man war. Daher lesen wir in den Versen 7-11, dass Abraham im Alter von 175 Jahren stirbt und von seinen Söhnen Isaak und Ismael in der gleichen Höhle begraben wird, wie bereits Sara. Dies bedeutet aber nicht, dass Abraham seine Enkelkinder nicht mehr kennen gelernt hat. Wir werden später noch sehen, dass seine beiden Enkel zum Zeitpunkt seines Todes bereits 15 Jahre alt sein müssen ?
Wir hatten gelesen, dass Abraham 8 (!!!) Söhne hatte: Ismael von Hagar, Isaak von Sara und sechs Söhne mit Ketura. Warum steht dann in Vers 9 nur von Isaak und Ismael, dass sie ihren Vater begruben?
Wir hatten zuvor gelesen, dass Abraham, als er seine Verhältnisse ordnete, Ketura und die sechs gemeinsamen Söhne weg geschickt hatte. Sie waren da wahrscheinlich noch relativ jung, ebenso wie Ismael ca 15 Jahre alt war, als der Vater ihn mit seiner Mutter weg geschickt hatte. Daher waren sie noch zu jung, um extra zum Begräbnis anzureisen.
Mit Vers 10 ist die Geschichte, die über Abraham erzählt wird, beendet. In Vers 11 lesen wir, wo Isaak seine Zelte aufgeschlagen hatte und wohnt und dass Gott nun seinen Segen und Bund auf Isaak legt. Er befindet sich am Brunnen Lachai-Roy. Wir erinnern uns, dass dies übersetzt heißt: „Gott hat gehört“ und es ist eben dieser Brunnen, den Gott der verzweifelten Hagar zeigte, als er das Weinen Ismaels erhört hatte. Ismael bedeutet „Gott hört“. Hier wohnt Isaak und wir hatten bereits im Kapitel zuvor davon gelesen, dass er von dort kam, um auf dem Feld nachzusinnen (Kapitel 24:62-63).
Wieder einmal sehen wir, wie wichtig die Namen in der Bibel sind, auch wenn sie uns nichts sagen und wir sie oftmals nicht aussprechen können. Aber wenn wir die Bedeutung kennen, können wir die Geschehnisse viel besser zuordnen ?
Ismael
Die Verse 12-18 beschäftigen sich mit Ismael und seinen Nachkommen. Wir erinnern uns, dass Ismael gezeugt wurde, weil Abraham und Sara nicht auf Gott gewartet, sondern eine eigene Entscheidung getroffen hatten. Er ist zwar der Erstgeborene von Abraham, aber dennoch sagt Gott von ihm, dass dieser nicht der Erbe ist. Ismael wurde 137 Jahre alt und hatte 12 Söhne, aus denen 12 Stämme hervorgingen. Sie lebten und leben östlich vom verheißenen Land und sind die Vorfahren der heutigen Moslems und dem Islam.
Isaak und Rebekka
Nun kommen wir wieder zu Isaak und Rebekka und lesen in den Versen 19-26, dass auch diese Beiden Probleme mit Unfruchtbarkeit haben. Auch hier könnte es an der engen Blutsverwandschaft liegen. Sie haben fast 20 Jahre auf Nachwuchs gewartet, aber im Gegensatz zu Isaaks Eltern nehmen sie die Angelegenheit nicht selbst in die Hand – sondern sie beten und befragen Gott (Vers 21). Gott erhört dieses Gebet und Rebekka wird schwanger. Aber scheinbar stimmt hier etwas nicht:
In Vers 22 lesen wir, dass sich die Kinder „in ihr stießen“ und Rebekka beunruhigt ist und sich ihrerseits an Jehova wendet. Was genau war da los und weshalb beunruhigt es sie?
Heute haben wir es einfacher, heute gibt es Ultraschall und man kann recht früh erkennen, dass eine Frau Zwillinge erwartet. Das war damals nicht so und Zwillinge sind zu der Zeit nicht etwas Normales sondern eher ungewöhnlich. Rebekka spürt, wie die beiden Jungs in ihrem Leib „herum toben“, mit zwei Kindern ist es auch ziemlich eng dort, weshalb sie noch öfters treten, als normal. Rebekka weiß nichts davon, sie merkt nur, dass etwas nicht stimmt. Aber zum Glück wendet sie sich an Jehova, der als Schöpfer auf jede Frage eine Antwort weiss und dieser sagt ihr dann auch, dass sie zwei Jungs erwartet. Er sagt ihr auch, welcher von den beiden der Erbe des Bundes sein wird und wieder einmal wird es nicht der Erstgeborene sein, sondern der Jüngere. Dies wird später im folgenden Kapitel noch von Bedeutung sein.
In Vers 26 lesen wir nämlich, dass der Erstgeborene sich dem Jüngeren unterordnen würde, das heißt: der Jüngere ist von Gott erwählt. Hier kommt ein Grundsatz, der sich durch die ganze Bibel zieht und schon ganz gravierend auf Jesus und sein Opfer hinweist: „nicht durch Leistung – hier Erstgeburt – sondern von Gott erwählt“. Dass dies auch für uns heute ganz wichtig ist, habe ich erst gestern wieder bei einer Diskussion in einer geschlossenen christlichen Gruppe auf Facebook gesehen (dort hatte ich auch ausführlich darauf geantwortet).
In Vers 26 lesen wir dann von der Geburt der Zwillinge und davon, dass die Geburt vom Jüngeren – also Jakob – nicht ganz so einfach ist. Denn er hält die Verse des Älteren. Wir wissen, dass die Kinder gewöhnlich mit dem Kopf zuerst zur Welt kommen (die Hände nach Hinten), denn dieser ist der größte und dickste Teil vom Körper. Ist der Kopf erst draußen, geht der Rest von selbst. Jakob allerdings kommt mit Kopf und Hand hindurch.
Auch hier wird wieder Wert auf die Namen und deren Bedeutung gelegt: der Ältere heißt Esau, was „behaart“ bedeutet, denn er hat bereits im Mutterleib eine sehr ausgeprägte Körperbehaarung. Wir lesen später beim väterlichen Segen nochmals davon. Der Jüngere wird Jakob genannt, was „Fersenhalter“ bedeutet. Auch dies sollten wir für später im Sinn behalten.
Zusammenfassung von Abraham
Wie wir sehen, war diese Woche in den paar Versen wieder einmal jede Menge Stoff enthalten. Weil wir hier auch von Abrahams Tod und Begräbnis gelesen haben, kam bei uns nun noch eine kurze Zusammenfassung von Abraham und was so besonders bei ihm war:
Nochmal kurz zu Abraham und seinen Enkeln und die besondere Schreibweise des ersten Buchs Mose: Gott konzentriert sich auf einzelne Personen. Wir lesen immer wieder „dies ist die Geschichte von …“. Daher wird erst die Geschichte von Abraham abgeschlossen und dann die von Isaak und seiner Familie begonnen.
Wir wir bereits am Anfang gesagt hatten, waren Jakob und Esau zu Abrahams Tod bereits 15 Jahre alt und hatten daher die Gelegenheit, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten und von seinem Glauben und seinen Erfahrungen zu profitieren.
Ja, wir haben vor der Geburt von Abrahams Tod gelesen, aber wir können ja kurz mal rechnen:
Abraham war 100 Jahre als, als Isaak geboren wurde. Isaak war 60, als seine Jungs zur Welt kamen. Da war Abraham 160 Jahre alt. Da wir gelesen haben, dass Abraham im Alter von 175 Jahren starb, hatte er seine beiden Enkel eindeutig noch 15 Jahre erlebt ?
Dieses Kapitel können wir ebenso wie das Vorherige mit „Gebet“ überschreiben. Beim letzten Mal war es der Diener, der nicht wußte, wie er die rechte Frau für Isaak finden solle, daher betete er und wartete. Dieses Mal wissen Isaak und Rebekka nicht, wie sie zu dem verheißenen Samen kommen sollen, daher beten sie und warten ab. Auch Rebekka weiß nicht, was mit ihrer Schwangerschaft nicht stimmt. Sie betet und wartet auf Gott. In allen drei Fällen hat sich Jehova nicht lange bitten lassen und die Gebete erhört.
Diese Zuversicht dürfen auch wir heute haben: wenn wir nicht weiterwissen, dürfen wir es auf Gott werfen – und dann auch dort lassen und auf Gott warten. Er wird uns nicht im Stich lassen…
by Jule with no comments yetAm Sonntag haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 24 beschäftigt und waren erst mal irritiert, dass wir ständig das selbe lesen, immer und immer wieder. Als wir das Kapitel zu Ende gelesen hatten, konnten wir den Teil mit dem Gebet des Dieners und den Geschehnissen am Brunnen fast auswendig. Warum diese ständigen Wiederholungen? Hätte es nicht gereicht, wenn dieser Teil einmal aufgeschrieben worden wäre?
Aber gehen wir erst mal zurück zu dem, was wir in der Vorwoche und somit im Kapitel zuvor gelesen hatten. Da ging es um den Tod und das Begräbnis von Sara (Kapitel 23). Erinnern wir uns noch, warum es Abraham so wichtig war, sie in Hebron zu bestatten, anstatt sie ins Familiengrab in Haran zu legen?
Es ging um die Verheißungen Gottes, dass „dieses Land“, also Kanaan, eines Tages Abraham und seinen Nachkommen gehören würde. Noch eine Woche davor hatten wir gesehen, dass Abraham an die Auferstehung der Toten glaubte – und zwar an dem Ort, wo sie waren. Er war überzeugt, mit Isaak wieder von dem Berg herunter zu kommen, obwohl Gott ihn angewiesen hatte, diesen dort oben zu opfern, wozu er auch bereit war (1. Mose 22, speziell Vers 5). Genau aus diesem Grund wollte er Sara unbedingt „vor Ort“ (im Verheißenen Land) bestatten. Er wollte mit ihr gemeinsam im verheißenen Land auferstehen, da es dann ihnen gehören würde und sie dann dort leben würden.
Jetzt erinnern wir uns noch kurz an den Sinn und Zweck des Abrahamischen Bundes, bevor Abraham seinen Diener auf Brautschau schickt: es ging darum, ein Volk für Jehova auszusondern, denn der verheißene Same, durch den sich dann alle Nationen segnen würden, sollte Jesus Christus sein, der dann später für die Sünden der ganzen Menschheit starb, damit wir alle mit Gott versöhnt werden könnten. Wenn wir uns nun daran erinnern, was für „nette“ Menschen uns beim Lesen der vorangehenden 23 Kapitel in der Bibel begegnet sind, dann wissen wir, dass gottesfürchtige Menschen eher die Ausnahme waren. Rings um sie her waren die Menschen wieder weit weg von Gott und von dem, was er wollte. Aber der Same, der alle segnen sollte, der sollte aus einem Volk von Anbetern Jehovas kommen.
So, nun sind wir bei Vers 1 von Kapitel 24?. Sorry, für die ausschweifenden Gedanken zuvor, aber sie sind wichtig, um zu verstehen, was hier passiert und warum…? (wer mag, kann sich dazu auch die Zusammenfassungen der letzten Wochen noch mal ansehen)
Also: Sara war tot und in Hebron begraben und Abraham ist nun schon sehr alt. Isaak ist bereits 37 Jahre und daher längst im heiratsfähigen Alter. Warum er wohl bisher noch keine Frau hat? Das ist wahrscheinlich derselbe Grund, warum Abraham nun seinen Diener losschickt – um eine Frau bei seinen Verwandten zu suchen, die ebenfalls den wahren Schöpfergott anbeteten.
Wir könnten das Kapitel 24 um Rebekka überschreiben mit:
„Was ist, wenn ich eine Aufgabe bekomme, die mich überfordert?“
In den Versen 1-9 lesen wir von dem Auftrag, den Abraham seinem Diener gibt. Er sollte von Hebron nach Kanaan reisen – durch den Libanon und Syrien hindurch mit Kamelen. Das war eine unglaublich lange Strecke und das ohne Auto usw. Sie müssen Wochen in der glühendem Hitze unterwegs gewesen sein. Warum dieser Aufwand?
Warum nahm sich Isaak nicht eine Frau aus der Nachbarschaft? Wir hatten es im Vorspann bereits beantwortet: es sollte eine Frau aus dem eigenen Volk sein, eine Frau, die den Gott Jehova anbetete und nicht irgendwelche Götter wie die anderen Menschen um sich herum. Weder Kultur noch Anbetungsform sollten sich vermischen!
Wie bewältigte der Diener diese Aufgabe?
Es waren ja mehrere Punkte wichtig: sie sollte aus dem Land Haran sein und aus Abrahams Familie. Denn sicherlich lebten in Haran auch noch viele andere, die auch wiederum falsche Götter anbeteten (Verse 4 und 7). Woher sollte der Knecht wissen, welche die Richtige sein würde?
In den Versen 10-14 lesen wir, dass er betet und Gott selbst um Rat fragt. Er wollte ein Zeichen und zwar ein besonderes. Wahrscheinlich würde ihm jedes Mädchen am Brunnen Wasser zu Trinken geben, denn dies gebot bereits die ganz normale Gastfreundschaft.
Aber das mit den Kamelen war nicht so normal: ein einzelnes Kamel kann 100-200 Liter Wasser trinken. Nach dem langen Marsch durch die Wüste werden es wohl eher 200 Liter Wasser sein – pro Kamel. Der Diener hatte 10 Kamele dabei, also würde sie mindestens 1.000 Liter Wasser schöpfen müssen. Wie oft würde sie den Krug in den Brunnen herunter lassen müssen? Mit dazu kommt, dass die Initiative, Wasser auch für die Kamele zu schöpfen, von dem Mädchen ausgehen sollte. Also ein eindeutiges Zeichen.
Hier lesen wir übrigens zum ersten Mal diesen langen Text, den wir im Laufe des Kapitels immer wieder lesen. Es geht um das Zeichen, das der Diener von Jehova einfordert.
Wenn wir die Verse 15-28 lesen, sehen wir, dass dieses Zeichen genau so eintrifft, auch die Sache mit der Herkunft, denn auf die Frage antwortet sie, dass sie „die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, die sie dem Nahor geboren hat“ sei (Vers 24). Nahor war der Vater von Abraham und auch von Sara. Sie war also eine Großcousine von Isaak.
In den Versen 26-27 lesen wir, dass sich der Diener bei Jehova bedankt. Er hatte ihn also nicht nur um Hilfe gebeten und dann nach dem Zeichen Ausschau gehalten, sondern er ist auch dankbar und bedankt sich bei demjenigen, dem er den Erfolg zu verdanken hat. Dies lesen wir immer wieder über den Knecht.
Nachdem er sich überzeugt hat, dass Rebekka genau diejenige ist, die er gesucht hat, legt er ihr kostbare Ringe und Armspangen an.
Wir lesen weiter die Verse 29-31. Rebekka rennt nach Hause und erzählt ihrer Familie von dem, was passiert ist. Ihr Bruder Laban rennt gleich los zum Brunnen und zu dem fremden Mann. Warum? Das geht aus Vers 30 hervor: er sah den kostbaren Schmuck, den seine Schwester geschenkt bekommen hatte und das nur, weil sie die Kamele getränkt hatte. Dieser Fremde schien extrem reich zu sein und Laban wollte gerne von diesem Reichtum etwas abhaben. Das steht jetzt nicht wörtlich in der Bibel, aber wir lesen später von seiner Habgier, als es um Jakob geht, der viele Jahre für ihn arbeitet. Behalten wir dieses Verhalten hier einfach im Sinn, wenn wir in einigen Wochen bei Jakob und Rahel und Laban sind ?
In den Versen 31-53 lesen wir davon, dass Laban den Diener und seine Gefolgsleute in sein Haus holt und ihnen Essen vorsetzt. Aber der Diener will noch nicht essen (Vers 33). Ihm ist die Mission, wegen der er hier war, viel zu wichtig. Erst muss er sehen, ob er wirklich in allem Erfolg hatte, auch ob das Mädchen überhaupt mitkommen würde. Wir erinnern uns, dass das seine Sorge zu Anfang war und dass Abraham ihn für diesem Fall von seinem Eid entbunden hatte (Vers 5 und 8).
Also erzählt er zuerst seine Geschichte. Hier lesen wir wieder von dem Zeichen, um das er Jehova bittet und wie es eingetroffen ist (also lesen wir dies hier schon zum vierten Mal). Er erzählt es deshalb so ausführlich, weil diese Mission so wichtig war und er Laban und den Vater überzeugen will, dass es Gottes Hand war, die ihn geleitet hatte. Dies gelingt ihm auch (Verse 50-51).
Als er die Zustimmung des Vaters erhält, fällt der Knecht wieder vor Jehova nieder und bedankt sich.
In Vers 50 lesen wir, dass Vater und Sohn ihre Zustimmung gaben. Das war damals so üblich.
In Vers 53 lesen wir von Geschenken an Rebekka, ihren Bruder und ihre Mutter. Dies sind die Brautgeschenke und zeigen, dass Isaak und Rebekka jetzt verlobt sind. So, wie heute ein Mann seiner Braut einen Ring an den Finger steckt, was die Verlobung symbolisiert.
Wie geht es jetzt weiter?
In den Versen 54-67 lesen wir, dass die Familie nun noch einen Aufschub erwirken will. Der Diener will sofort am nächsten Morgen los, aber Mutter und Bruder wollen Rebekka noch nicht ziehen lassen. Vielleicht wollen sie eine Abschiedsparty machen, aber wahrscheinlich geht es der Mutter eher darum, dass es schmerzt, sein Kind ziehen zu lassen, sie wohnt ja dann nicht um die Ecke, so dass man sich mal schnell auf einen Kaffee treffen könnte. Wir wissen nicht, ob Rebekka ihre Familie jemals wieder gesehen hat. In der Bibel steht zumindest nichts davon. Aber weiter in der Geschichte: Rebekka wird gefragt, in der Hoffnung, dass auch sie erst noch Zeit haben will, aber Rebekka möchte sofort los. Wie mag sie sich wohl gefühlt haben?
Bevor Rebekka loszieht, wird sie von ihrer Familie gesegnet. Was bedeutet es, dass „ihr Same das Tor seiner Feinde besitzen solle“? Zur damaligen Zeit saßen die wichtigen Leute im Tor, diejenigen, die das Sagen haben. Wenn ihr Same in dem Tor sitzen würde, bedeutet dies, dass sie das Sagen haben, dass sie über ihre Feinde herrschen und richten würden. Thom betonte extra, dass es um „bestimmen“ und nicht um „töten“ geht (Vers 60).
Also machen sich der Diener und seine Gefolgsleute mit Rebekka und ihren Leuten auf den Weg. Unterwegs begegnen sie Isaak, der „von dem Brunnen Lachach-Roi kommt“. (Wir erinnern uns, dass dies der Brunnen ist, den Gott Hagar gezeigt hatte, als sie in der Wüste verzweifelte, weil sie und ihr Sohn am Verdursten waren).
In Vers 63 lesen wir, warum er dort war: „um zu Sinnen“. Wahrscheinlich hatte er sich mit Jehova unterhalten, ebenso wie Adam und Eva zu der Zeit der Brise mit Jehova im Garten wandelten und sich über alles mögliche unterhalten hatten. Vielleicht hat er auch darüber nachgedacht, wie die Mission des Dieners ausgefallen sein würde. Ob er mit einer Braut wieder kommen würde?
Letztendlich heiraten die beiden (indem er sie mit in das Zelt seiner Mutter nahm, das nach deren Tod leer stand) und „er nahm sie zur Frau und hatte sie lieb“ (Vers 67). Nächste Woche werden wir mehr von den beiden lesen ?
Was können wir für uns heute aus diesem Kapitel lernen?
Der Diener geht hier los, um für Isaak eine Frau zu holen. Er betet um Hilfe und ein Zeichen und nach jeder Hilfe bedankt er sich.
Auch wir sollten alle unsere Sorgen und Nöte bei Jehova abgeben und uns auch bei ihm bedanken. Viel zu oft probieren wir erst mal alles mögliche selbst und erst, wenn nichts davon klappt, dann gehen wir zu Jehova. Wir sollten es anders herum machen und zuerst zu Jehova rennen. Ich denke dabei auch an den Film „War Room“, den Thom und ich diese Tage gesehen haben. Da bekommt die junge frustrierte Ehefrau von der Älteren den Rat, die Dinge mit Jehova auszutragen. Also nicht mit ihrem Mann zu streiten, sondern in ein gesondertes Zimmer zu gehen, das sie zu einer Art Gebetszimmer gemacht hat, und dort mit Jehova zu ringen. Es wird dann sehr schön gezeigt. Besonders beeindruckend, welche große Wellen das schlägt und wie sehr sich das Leben der Familie zum Positiven verändert
Tja, das war es schon wieder für heute. Diesen Sonntag geht es um 1. Mose 25:1-26 und wir lesen etwas mehr über Isaak und Rebekka und deren jungen Familie. Es bleibt spannend ??
by Jule with no comments yetLetzte Woche haben wir Lektion 12 begonnen, in der wir „Gottes Fürsorge und Gericht“ kennengelernt haben. Dazu haben wir in der Bibel 1. Mose 3:21-24 gelesen.
Wir erinnern uns, dass sich Adam und Eva aus Scham „bekleidet“ hatten. Nun sehen wir, dass sie Jehova damit nicht beeindrucken können. Warum ist das so?
Es geht darum, dass sie durch das Essen der Frucht zu Sündern wurden, so wie wir heute alle durch Geburt Sünder sind. Wir können uns nicht selbst retten. Die Kleidung steht dafür, dass sie wieder für Gott annehmbar wären. Aber sie könnten nichts tun, um sich für Gott annehmbar zu machen, Jehova akzeptiert nur, was durch ihn gemacht ist (Vers 21, ebenso Römer 5). Gott selbst sorgt für geeignete Kleidung. Dazu tötet er ein Tier, um die Felle zu nehmen und sie zu bekleiden. Der 1. Tod – der des Tieres – wurde also durch die Sünde hervorgerufen.
Wir hatten bereits im Gottesdienst bei diesem Thema herausgearbeitet, dass diese Art der Bekleidung darauf hinweist, dass jemand geopfert werden muss für die Sünden. Hier zuerst das Tier, dessen Fell genommen wird, später die Tiere, die geopfert werden und letztendlich Jesus Christus, der an unserer statt für unsere Sünden gestorben ist – damit wir in einem annehmbaren Verhältnis zu Gott kommen können.
Ein wichtiger Lehrpunkt für uns ist hier, dass wir uns die Freundschaft Gottes nicht verdienen können. Er selbst schenkt sie uns. Er reicht uns täglich seine Hand, wir müssen sie nur ergreifen. Nichts kann uns von ihm trennen, solange wir diese Hand nicht selbst loslassen ?
Interessant bei dem ganzen ist, dass Gott selbst Adam und Eva anzog! Er machte nicht nur die Kleidung aus den Fellen und gab sie ihnen – sondern er selbst zog sie an❣️
Adam und Eva schämten sich, deshalb hätten sie sich mit Feigenblättern bedeckt. Aber Gott akzeptierte ihre Scham nicht, in dem Sinne, dass er sich nicht vor ihnen ekelte. Er kleidete sie liebevoll an. Wieder der Bezug zu uns heute, dass wir keine Furcht haben sollten, Gott zu begegnen, egal, was wir getan haben. Nichts kann so schlimm sein, dass ER sich vor uns ekeln würde. Erst nachdem er sie liebevoll bekleidet hatte, vertrieb er sie aus dem Garten Eden. In den Versen 24 und 24 lesen wir den Grund.
„Dass sie nicht werden wie wir“. Wer redet hier mit wem?
GOTT – (Vater, Sohn und Geist) auch bekannt unter dem Namen Jehova oder Jahwe – unterhalten sich untereinander über Adam und Eva.
Wenn wir in Vers 22 lesen: „Und Jehova Gott sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ was ist dann gemeint? Könnten sie wirklich wie Gott werden? Musste er ihre Konkurrenz fürchten und sie deshalb aus dem Garten vertreiben?
Wieder sehen wir, wie wichtig es ist, die Sache im Kontext zu lesen. Es geht eigentlich um „das Erkennen von Gut und Böse“. Was bedeutet dies?
Vorher, bevor sie von der Frucht gegessen hatten, wussten sie nicht nur nicht, was schlecht ist. Das Schlechte war erst jetzt in ihr Leben getreten. Zuvor gab es nur Gutes in ihrem Leben.
Was bedeutet das mit dem „essen vom Baum des Lebens“?
Interessant, dass dieser Baum bereits ganz zum Anfang im Garten stand, ebenso der „verbotene“ Baum. Vermutlich hatte Jehova diesen Baum der Erkenntnis für sich reserviert, weil er selbst davon gegessen hatte, wenn er „um die Zeit der Brise“ mit ihnen Gemeinschaft im Garten hatte. Man könnte auch vermuten, dass er ihnen vom Baum des Lebens gegeben hätte, wenn sie anders reagiert hätten. Da sie nur sich Gegenseitig und anderen die Schuld für ihr Fehlverhalten zuschoben, war für ihn das Thema erledigt. Wenn sie zerknirscht und reuevoll gewesen wären, vielleicht hätte er ihnen von der Frucht des Baumes des Lebens zu essen gegeben und sie hätten nicht sterben müssen. Aber dies sind nur persönliche Vermutungen – frei nach Pape?.
Nun, weil sie ungehorsam und uneinsichtig waren, gestattete ER ihnen nicht, von diesem Baum des Lebens zu essen. Gott wollte den Menschen nicht als Sünder ewig leben lassen. Gott ermöglichte dadurch „den Lohn der Sünde“ – den Tod (Römer 6:23).
Erst mal hört sich dies ziemlich hart an, aber könnte es nicht sein, dass genau dies sehr liebevoll von ihm war? Denn was bedeutet dieser sündige Zustand für uns? Krankheit und leid, Gewalt, Kriminalität usw. Das war ja nicht das, was Gott für uns wollte. Er wollte, dass wir ewig in einem Paradies der Freude leben. Durch den Tod und mit der Auferstehung ist dieser Zustand endlich und nach Tod und Auferstehung bekommen wir ja dann das, was ER ursprünglich für uns vorgesehen hatte.
Vorher war alles, was er ihnen gegeben hatte, war GUT. Solange sich der Mensch an Gottes Hand gehalten hatte, hatte er nur Gutes bekommen.
Was ist schlecht und woher wissen wir, dass es schlecht ist?
Viele Dinge, die wir als schlecht einstufen, fühlt sich für uns nur schlecht an. Wenn ich es eilig habe, nach Hause zu kommen und die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreite, werde ich angehalten und muss eine Strafe zahlen und komme zudem noch später nach Hause. Das fühlt sich für mich schlecht an. Auf der anderen Seite gefährde ich mit meinem rasanten Fahrstil andere. Was ist hier also schlecht?
Anderes Beispiel: wenn ich mich als Mutter in meiner Ehe unwohl fühle und mich daher in einen anderen Mann verliebe, dann empfinde ich es als schlecht, dass die Ehe für Gott heilig ist. Ich will meine Liebe leben und ausbrechen, denn ich will glücklich sein. Wenn ich dies aber tue, dann fühlt sich dies für meinen Mann und meine Kinder nicht so toll an. Was ist also schlecht? Ok, hier gibt es eine klare Linie: „Gott hasst Scheidung“ und „was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen“.
Im Gegensatz zu uns und anderen Menschen und Göttern ist Jehova nur gut! Wieder einmal wird klar, warum es so wichtig ist, den Namen Gottes zu benutzen
Wie gesagt, Jehova, der Schöpfer, ist NUR gut. Das Schlechte ist dem Gegenspieler eingefallen – nicht Jehova!
Zum Schluss haben wir uns in Vers 23 damit beschäftigt, dass die Menschen „nun selbst entscheiden werden“. Vorher hatte Gott alles Schlechte von ihnen fern gehalten.
In Vers 24 lesen wir, dass Adam und Eva aus dem Garten fliegen. Warum?
Es gab nichts, was sie hätten tun können, um zurück zu finden. Dazu bedarf es erst Jesus Christus und das Lösegeld, was er für sie und für uns alle gezahlt hatte.
Heute Abend geht es weiter mit 1. Mose 4:1-2, mit,der Geburt von Kain und Abel. Wir dürfen weiterhin gespannt sein…
by Jule with no comments yetLetzte Woche haben wir Lektion 12 begonnen, in der wir „Gottes Fürsorge und Gericht“ kennengelernt haben. Dazu haben wir in der Bibel 1. Mose 3:21-24 gelesen.
Wir erinnern uns, dass sich Adam und Eva aus Scham „bekleidet“ hatten. Nun sehen wir, dass sie Jehova (du darfst hier für dich auch gerne Jahwe oder Gott einsetzen) damit nicht beeindrucken können. Warum ist das so?
Es geht darum, dass sie durch das Essen der Frucht zu Sündern wurden, so wie wir heute alle durch Geburt Sünder sind. Wir können uns nicht selbst retten. Die Kleidung steht dafür, dass sie wieder für Gott annehmbar wären. Aber sie könnten nichts tun, um sich für Gott annehmbar zu machen, Jehova akzeptiert nur, was durch ihn gemacht ist (Vers 21, ebenso Römer 5). Gott selbst sorgt für geeignete Kleidung. Dazu tötet er ein Tier, um die Felle zu nehmen und sie zu bekleiden. Der 1. Tod – der des Tieres – wurde also durch die Sünde hervorgerufen.
Wir hatten bereits im Gottesdienst bei diesem Thema herausgearbeitet, dass diese Art der Bekleidung darauf hinweist, dass jemand geopfert werden muss für die Sünden. Hier zuerst das Tier, dessen Fell genommen wird, später die Tiere, die geopfert werden und letztendlich Jesus Christus, der an unserer statt für unsere Sünden gestorben ist – damit wir in einem annehmbaren Verhältnis zu Gott kommen können.
Ein wichtiger Lehrpunkt für uns ist hier, dass wir uns die Freundschaft Gottes nicht verdienen können. Er selbst schenkt sie uns. Er reicht uns täglich seine Hand, wir müssen sie nur ergreifen. Nichts kann uns von ihm trennen, solange wir diese Hand nicht selbst loslassen
Interessant bei dem ganzen ist, dass Gott selbst Adam und Eva anzog! Er machte nicht nur die Kleidung aus den Fellen und gab sie ihnen – sondern er selbst zog sie an❣️
Adam und Eva schämten sich, deshalb hätten sie sich mit Feigenblättern bedeckt. Aber Gott akzeptierte ihre Scham nicht, in dem Sinne, dass er sich nicht vor ihnen ekelte. Er kleidete sie liebevoll an. Wieder der Bezug zu uns heute, dass wir keine Furcht haben sollten, Gott zu begegnen, egal, was wir getan haben. Nichts kann so schlimm sein, dass ER sich vor uns ekeln würde. Erst nachdem er sie liebevoll bekleidet hatte, vertrieb er sie aus dem Garten Eden. In den Versen 24 und 24 lesen wir den Grund.
„Dass sie nicht werden wie wir“. Wer redet hier mit wem?
GOTT – (Vater, Sohn und Geist) auch bekannt unter dem Namen Jehova oder Jahwe – unterhalten sich untereinander über Adam und Eva.
Wenn wir in Vers 22 lesen: „Und Jehova Gott sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ was ist dann gemeint? Könnten sie wirklich wie Gott werden? Musste er ihre Konkurrenz fürchten und sie deshalb aus dem Garten vertreiben?
Wieder sehen wir, wie wichtig es ist, die Sache im Kontext zu lesen. Es geht eigentlich um „das Erkennen von Gut und Böse“. Was bedeutet dies?
Vorher, bevor sie von der Frucht gegessen hatten, wussten sie nicht nur nicht, was schlecht ist. Das Schlechte war erst jetzt in ihr Leben getreten. Zuvor gab es nur Gutes in ihrem Leben.
Was bedeutet das mit dem „essen vom Baum des Lebens“?
Interessant, dass dieser Baum bereits ganz zum Anfang im Garten stand, ebenso der „verbotene“ Baum. Vermutlich hatte Jehova diesen Baum der Erkenntnis für sich reserviert, weil er selbst davon gegessen hatte, wenn er „um die Zeit der Brise“ mit ihnen Gemeinschaft im Garten hatte. Man könnte auch vermuten, dass er ihnen vom Baum des Lebens gegeben hätte, wenn sie anders reagiert hätten. Da sie nur sich Gegenseitig und anderen die Schuld für ihr Fehlverhalten zuschoben, war für ihn das Thema erledigt. Wenn sie zerknirscht und reuevoll gewesen wären, vielleicht hätte er ihnen von der Frucht des Baumes des Lebens zu essen gegeben und sie hätten nicht sterben müssen. Aber dies sind nur persönliche Vermutungen – frei nach Pape.
Nun, weil sie ungehorsam und uneinsichtig waren, gestattete ER ihnen nicht, von diesem Baum des Lebens zu essen. Gott wollte den Menschen nicht als Sünder ewig leben lassen. Gott ermöglichte dadurch „den Lohn der Sünde“ – den Tod (Römer 6:23).
Erst mal hört sich dies ziemlich hart an, aber könnte es nicht sein, dass genau dies sehr liebevoll von ihm war? Denn was bedeutet dieser sündige Zustand für uns? Krankheit und leid, Gewalt, Kriminalität usw. Das war ja nicht das, was Gott für uns wollte. Er wollte, dass wir ewig in einem Paradies der Freude leben. Durch den Tod und mit der Auferstehung ist dieser Zustand endlich und nach Tod und Auferstehung bekommen wir ja dann das, was ER ursprünglich für uns vorgesehen hatte.
Vorher war alles, was er ihnen gegeben hatte, war GUT. Solange sich der Mensch an Gottes Hand gehalten hatte, hatte er nur Gutes bekommen.
Was ist schlecht und woher wissen wir, dass es schlecht ist?
Viele Dinge, die wir als schlecht einstufen, fühlt sich für uns nur schlecht an. Wenn ich es eilig habe, nach Hause zu kommen und die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreite, werde ich angehalten und muss eine Strafe zahlen und komme zudem noch später nach Hause. Das fühlt sich für mich schlecht an. Auf der anderen Seite gefährde ich mit meinem rasanten Fahrstil andere. Was ist hier also schlecht?
Anderes Beispiel: wenn ich mich als Mutter in meiner Ehe unwohl fühle und mich daher in einen anderen Mann verliebe, dann empfinde ich es als schlecht, dass die Ehe für Gott heilig ist. Ich will meine Liebe leben und ausbrechen, denn ich will glücklich sein. Wenn ich dies aber tue, dann fühlt sich dies für meinen Mann und meine Kinder nicht so toll an. Was ist also schlecht? Ok, hier gibt es eine klare Linie: „Gott hasst Scheidung“ und „was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen“.
Im Gegensatz zu uns und anderen Menschen und Göttern ist Jehova nur gut! Wieder einmal wird klar, warum es so wichtig ist, den Namen Gottes zu benutzen, egal ob in der Form Jehova oder Jahwe.
Wie gesagt, Jehova, der Schöpfer, ist NUR gut. Das Schlechte ist dem Gegenspieler eingefallen – nicht Jehova!
Zum Schluss haben wir uns in Vers 23 damit beschäftigt, dass die Menschen „nun selbst entscheiden werden“. Vorher hatte Gott alles Schlechte von ihnen fern gehalten.
In Vers 24 lesen wir, dass Adam und Eva aus dem Garten fliegen. Warum?
Es gab nichts, was sie hätten tun können, um zurück zu finden. Dazu bedarf es erst Jesus Christus und das Lösegeld, was er für sie und für uns alle gezahlt hatte.
Heute Abend geht es weiter mit 1. Mose 4:1-2, mit,der Geburt von Kain und Abel. Wir dürfen weiterhin gespannt sein…
by Jule with no comments yetAm Sonntag waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – wieder Thema „Auferstehung“.
Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen. Darauf weisen auch die letzten Verse von Kapitel 22 hin. In den Versen 20 bis 24 lesen wir von weiteren Verwandten Abrahams. Hier lesen wir das erste Mal von Rebekka und inwiefern sie mit Abraham und somit mit ihrem späteren Mann Isaak verwandt ist (Vers 23). Ebenso erfahren wir hier, dass Abraham noch eine Nebenfrau hatte, mit der er auch Söhne hatte (Vers 24).
Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich das ganze Kapitel 23 mit dem Tod von Sara und deren Begräbnis. Als erstes stellt sich die Frage, warum sich ein ganzes Kapitel in der Bibel mit einer Toten beschäftigt. Was ist daran so interessant und besonders: warum sollte es uns heute interessieren?
Abraham befindet sich immer noch auf Reisen. Als er Ur verließ, war er 75 Jahre alt, jetzt, beim Tod seiner Frau ist er 137 – also seit 62 Jahren unterwegs. Sein Vater starb in Haran und ist auch dort begraben. Wieso begräbt er seine Frau nicht dort, wo sein Vater liegt? Wo genau liegt Hebron (Vers 2) und warum will er sie unbedingt dort begraben?
Hebron liegt „im Land Kanaan“ und somit in dem Land, das Jehova Abraham und seinen Nachkommen versprochen hat, im sogenannten „verheißenen Land“. Abraham vertraut auf das Versprechen Jehovas, dass ihm dieses Land eines Tages gehören würde. Heute, mit seinen 137 Jahren, gehört ihm überhaupt nichts in diesem Land. Er ist auch nach 62 Jahren nach wie vor ein „zeitweilig Ansässiger“, der in Zelten wohnt (Hebräer 11:13). Aber er wußte, dass ihm und seinen Nachkommen irgendwann dieses Land gehören würde.
Im letzten Kapitel hatten wir gelesen, dass Abraham, bevor er mit Isaak auf den Berg ging, um diesen zu opfern, zu seinen Bediensteten sagte, dass beide wieder zurück kommen würden. Er war davon überzeugt, dass Gott ihn, nachdem er ihn getötet und verbrannt hätte, wieder zum Leben bringen würde. Da, wo er war. Daher würden sie beide auch wieder zurück kommen (1. Mose 22:5).
Abraham glaubte an die Auferstehung. Da, wo man begraben ist, würde man auch wieder zum Leben kommen. Darum ist es ihm wichtig, Sara dort zu begraben, wo sie nach ihrer Auferstehung leben würden – im verheißenen Land.
Warum diese endlosen Verhandlungen?
Das war in der Kultur und zu der Zeit normal. Wer schon mal auf einem richtigen Basar war, der weiß, dass von einem erwartet wird, zu verhandeln. Der Verkäufer nennt einen völlig überzogenen Preis und der Käufer einen extrem niedrigen. Dann kommen sie sich bei langen Verhandlungen Schritt für Schritt entgegen und treffen sich meist auf der Mitte.
Aber Abraham verhandelt nicht, er erkennt den völlig überzogenen Preis an, ebenso wie später König David, als es darum geht, eine Tenne zu erwerben, auf der später der Tempel gebaut werden sollte (2. Samuel 24).
Abraham wie auch David war es das wert. Das Geld stand bei Ihnen nicht im Vordergrund…
An welche Auferstehung glaubte Abraham?
Dachte er, dass Sara und auch er nach seinem Tod in den Himmel kommen würden? Dachte er, sie würden als Engel oder Geistwesen wiederkommen oder an was für eine Auferstehung glaubte er?
Abraham glaubte nicht an eine Auferstehung im Himmel, sondern dort, wo es ihm Gott versprochen hat („dir und deinen Nachkommen will ich das Land geben“). Um dort wieder zu kommen, war ihm kein Preis zu hoch! In Johannes 11:23-26 lesen wir, dass die Juden an die Auferstehung glauben, denn bei dem Gespräch zwischen Jesus und Maria geht es nicht um eine Auferstehung im Himmel, sondern „am letzten Tage“.
Dass wir nicht als Geistwesen im Himmel auferstehen werden, haben wir letzte Woche gesehen: Abraham war bereit gewesen, seinem Sohn zu opfern, der zu dem Zeitpunkt noch keine Kinder hatte und durch den sich alle Nationen segnen sollten. Wenn wir mit einem geistigen oder veränderten Körper auferstehen würden – wie hätte Isaak dann noch Nachkommen hervorbringen können?
Kennen wir den Unterschied zwischen den Gräbern auf einem jüdischen Friedhof und auf einem „normalen“? Abgesehen davon, dass es dort keinen Blumenschmuck gibt, sondern man kleine Steine auf den Grabstein legt, werden diese Gräber niemals eingeebnet. Auf unseren Friedhöfen werden die nach einer gewissen Zeit plattgemacht. Warum dieser Unterschied? Weil die Juden glauben, dass man dort auferstehen wird, wo man begraben ist.
Aus diesem Grund wollte Abraham ein eigenes Stück Land haben. Es sollte nie eingeebnet werden und da sollte auch kein Haus drauf gebaut werden. Darum war ihm kein Preis zu hoch.
Gab es bereits andere Auferstehungen?
Die einzige war Jesus. Wir haben zwar in Johannes 11 von der Auferstehung Lazuarus‘ gelesen, aber der war ja nur für kurze Zeit auferweckt worden. Er musste wie alle anderen letztendlich doch sterben. Die endgültige Auferstehung kommt erst noch und wie die Juden glauben wir daran, dass dies hier auf der Erde sein wird ?
Nun sind wir wieder bei der Frage vom Anfang: warum so viele Verse über das Begräbnis einer Toten?
Weil es den Glauben Abrahams beweist, dass Sara irgendwann wieder auf der Erde leben wird. Er glaubte das nicht nur – er sorgte vor! Dieses Grab wird das Familiengrab werden für Abraham und seine Verwandtschaft. Jakob verfügt später in Ägypten, dass seine Gebeine im Familiengrab beigesetzt werden und auch Joseph verfügte, dass seine Gebeine mitgenommen werden, wenn sie wieder in das Verheißene Land ziehen (1. Mose 50:5, 24-25).
Nicht durch Gewalt oder Betrug – Abraham hat diese Stelle für viel Geld gekauft.
Heute haben wir gesehen, dass sich das Thema „Auferstehung“ durch die ganze Bibel zieht. Letzte Woche, als es darum ging, den geliebten Sohn zu opfern und diese Woche, wo es um die Vorkehrungen von Saras Begräbnis geht.
Isaak ist 37 Jahre alt, als seine Mutter Sara stirbt. Sie war 90 bei seiner Geburt und 127 als sie stirbt. Behalten wir dies im Sinn, wenn wir am kommenden Sonntag Kapitel 24 lesen, wo Abraham für ihn eine Frau sucht
Es bleibt auch weiterhin spannend ?
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