Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Stoff zu Hesekiel Kapitel 2
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Kapitel 4
Beauftragt, im göttlichen Namen zu reden
LASST uns die Frage stellen: Was würde ich tun, wenn der Kaiser, König oder Präsident meines Landes in seinem offiziellen Automobil vor meinem Hause vorfahren und mir von seinem Fahrzeug aus persönlich einen Auftrag die Nation betreffend erteilen würde? Nun, das ist etwa die Erfahrung, die Hesekiel, der Sohn Busis, der Priester, am Ufer des Stromes Kebar im Jahre 613 v. u. Z. machte, als in der Vision der himmlische Wagen Jehovas, begleitet von vier Cheruben, vom Norden heranrollte und vor ihm hielt. Überwältigt von diesem scheueinflößenden Anblick des ‘Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas’, warf sich Hesekiel voll Ehrfurcht nieder. Während er liegenblieb, mit seinem Angesicht zur Erde, und sich fragte, was der Zweck dieser Vision sein mochte, hörte er die Stimme dessen zu ihm reden, der auf dem himmlischen Wagen fuhr. (Hesekiel 1:1-28) Was hatte er zu sagen? Hesekiel teilt es uns mit:
2 „Und er sprach dann zu mir: ,Menschensohn, stelle dich auf deine Füße, damit ich mit dir rede.‘ “ (Hesekiel 2:1) Hesekiel wird nicht mit seinem persönlichen Namen angeredet, sondern mit „Menschensohn [Ben adám]“. Durch das ganze Buch seiner Prophezeiung hindurch wird Hesekiel dreiundneunzigmal so angeredet. Tatsächlich erscheint nur noch einmal der persönliche Name des Propheten in dem Buche, und zwar in Kapitel 24, Vers 24, wo der Prophet Jehovas Wort an das Haus Israel anführt: „Und Hesekiel ist euch zu einem Vorzeichen geworden. Gemäß allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, werdet ihr auch erkennen müssen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin.“ Auf diese Weise wird des Propheten eigener Name nicht hervorgehoben, sondern Hesekiel wird beständig an seinen niedrigen Stand und seine Herkunft erinnert. Er ist lediglich ein Nachkomme des Erdenmenschen. Über sechshundertvierzig Jahre später wird sechsundsiebzigmal (von Matthäus 8:20 bis Johannes 13:31) von Jesus Christus berichtet, wie er von sich als von dem „Sohn des Menschen“ oder dem „Menschensohn“ sprach. Dadurch aber vergleicht er sich nicht mit Hesekiel, noch macht dies Hesekiel zu einem Vorbild von Christus. Daniel, ein Mitverbannter Hesekiels im Exil, wird ebenfalls als „Menschensohn“ angeredet.
3 Der an Hesekiel ergangene Befehl Jehovas aufzustehen verlieh Hesekiel wirksame Kraft und befähigte ihn, sich vom Erdboden zu erheben. So sagt er uns: „Und Geist begann in mich zu kommen, sobald er zu mir redete, und er veranlaßte mich schließlich, mich auf meine Füße zu stellen, damit ich den Einen hörte, der zu mir redete.“ (Hesekiel 2:2) Als Hesekiel in Gottes Gegenwart stand, war er aufmerksamer, um zu hören, was gesagt wurde.
4 „Und er sprach weiter zu mir: ,Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben. Sie selbst und ihre Vorväter haben sich gegen mich vergangen bis auf eben diesen Tag. Und die Söhne frechen Angesichts und harten Herzens — ich sende dich zu ihnen, und du sollst zu ihnen sprechen: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat.“ Und was sie betrifft, ob sie hören werden oder es unterlassen — denn sie sind ein rebellisches Haus —, sie werden gewißlich auch wissen, daß sich ein Prophet selbst in ihrer Mitte befunden hat.‘ “ — Hesekiel 2:3-5.
5 Dadurch wird zu Hesekiel ausdrücklich gesagt, daß er von nun an als ein Prophet dienen soll. Er wird beauftragt, im göttlichen Namen zu reden und zu sagen: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat.“ So, wie Jehova neunhundert Jahre zuvor Moses als seinen Propheten gesandt hatte, so sandte er jetzt Hesekiel. Hesekiel erhob sich nicht selbst zum Propheten, noch maßte er sich an, im göttlichen Namen zu reden. Er war wirklich ein Prophet, den Gott, der Höchste, gesandt hatte. Die Tatsache, daß Jehova in einer Vision Hesekiel erschien und von seinem Thron auf seinem himmlischen Wagen aus sprach und Hesekiel direkt in einer bestimmten Mission mit einer bestimmten Botschaft aussandte, beweist, daß Hesekiel ein wahrer Prophet war, ein von Gott gesandter, und daß das, was er unter Inspiration redete, wirklich das Wort Gottes war. Auch die Tatsache, daß er in einer solch schwierigen Mission ausgesandt wurde, liefert den weiteren Beweis, daß er sich nicht anmaßte, ein Prophet zu sein, der in Jehovas Namen sprach, sondern daß ihn die höchste Autorität alles Existierenden entsandte, im göttlichen Namen zu reden. So wurde er in hervorragender Weise zu einem Zeugen Jehovas.
6 Nicht nur die inspirierten Worte Hesekiels waren prophetisch, sondern er selbst war in seiner Handlungsweise eine prophetische Gestalt, wie dies bei späteren Gelegenheiten gezeigt wird. (Hesekiel 24:24) Wen schattete der Prophet Hesekiel in der Ausführung seines göttlichen Auftrages vor, da er selbst ein „Vorzeichen“ oder „Zeichen“ (ZB) von jemandem war, der kommen sollte, aber weder ein Vorbild noch eine prophetische Gestalt von Jesus Christus war?
7 Obwohl Hesekiel es zu der Zeit, in der er den Auftrag erhielt, Jehovas Prophet zu sein, nicht wußte, sollte die Stadt Jerusalem von den Babyloniern nur sechs Jahre später, im Jahre 607 v. u. Z., zerstört werden. Schon seit der Zeit, da Jeremia, der Sohn Chilkijas, der Priester, Hesekiels früherer Bekannter, im Jahre 647 v. u. Z. in Jerusalem, im dreizehnten Jahr der Regierung König Josias von Jerusalem, erweckt worden war, befanden sich jene Stadt und die Nation Juda in ihrer Zeit des Endes. (Jeremia 1:1-3; 25:10, 11) Wenn wir die Dinge zeitlich richtig betrachten, sollten wir heute das neuzeitliche Gegenstück als eine typische Klasse oder eine prophetische Gestalt der „Zeit des Endes“, in der wir jetzt leben, erwarten. Neuzeitliche Geschichtsschreiber stimmen darin überein, daß im Jahre 1914 u. Z., also in dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg seinen gewaltsamen, zerstörenden Lauf von mehr als vier Jahren und drei Monaten begann, eine Geschichtsepoche endete. Was diese Geschichtsschreiber nicht in Betracht ziehen, ist die Tatsache, daß gemäß der Heiligen Schrift die „Zeiten der Nationen“ gerade in jenem Jahr, 1914, früh im Herbst endeten. (Lukas 21:24, EB) Seither leben wir in der „Zeit des Endes“ der Welt.
8 Während der Prophet Hesekiel noch in Babylon im Exil war, begannen — im Jahre 607 v. u. Z. — jene Zeiten der Nationen, als die Heere des Königs von Babylon Zerstörung über Jerusalem brachten und als zwei Monate später über das ganze Land Juda, Jerusalem inbegriffen, die vollständige Verödung kam. (2. Könige 25:1-26; Jeremia 39:1 bis 43:7; 52:1-27) Hesekiels Mitverbannter, der Prophet Daniel, wurde dazu gebraucht, anzuzeigen, daß jene Zeiten der Nationen eine Zeitspanne von sieben prophetischen „Zeiten“, das heißt von 2 520 Jahren, sein würden. (Daniel 4:1-28) Eine Zählung der 2 520 Jahre von der im Jahre 607 v. u. Z. erfolgten Verödung des Landes Juda an beweist, daß diese Jahre ununterbrochener Herrschaft der Heidennationen über die ganze Erde im Jahre 1914 u. Z. endeten. Seit jenem Jahre befinden sich die Nationen, diejenigen der Christenheit inbegriffen, in ihrer „Zeit des Endes“. Wird nicht durch die Weltereignisse und die seitherige Entwicklung der Dinge angezeigt, daß dies der Fall ist? (Matthäus 24:3-44) Darum sollten wir nach 1914 und besonders seit dem Jahre 1919, nachdem der Erste Weltkrieg geendet hatte, das neuzeitliche Gegenstück des Propheten Hesekiel erwarten.
9 Wer ist Hesekiels heutiges Gegenstück, dessen Botschaft und Verhalten mit der Botschaft und dem Verhalten des ehemaligen Propheten Jehovas übereinstimmt? Von wem in der heutigen Zeit war er ein „Zeichen“ oder „Vorzeichen“? Nicht von einer Einzelperson, sondern von einer Gruppe von Menschen. Da der neuzeitliche Hesekiel aus einer vereinigten Schar Menschen besteht, ist er eine Kollektivperson, die, gleichwie der menschliche Körper, aus vielen Gliedern besteht. Dies erinnert uns an das, was ein ehemaliger Verfolger, der christliche Apostel Paulus, an Mitchristen in Rom schrieb: „So, wie wir in e i n e m Leibe viele Glieder haben, die Glieder aber nicht alle dieselbe Funktion haben, so sind wir, obwohl viele, e i n Leib in Gemeinschaft mit Christus, doch Glieder, die als einzelne zueinander gehören.“ (Römer 12:4, 5) Indem Paulus dieselbe Veranschaulichung benutzte, sagte er in seinem Brief an die Versammlung in Korinth: „So, wie der Leib e i n e r ist, aber viele Glieder hat, und alle Glieder dieses Leibes, obschon ihrer viele sind, e i n Leib sind, so ist auch der Christus. Denn wahrlich, durch e i n e n Geist sind wir alle zu e i n e m Leib getauft worden, ob Juden oder Griechen, ob Sklaven oder Freie, und wir alle sind mit e i n e m Geist getränkt worden.“ — 1. Korinther 12:12, 13.
10 Mit dem neuzeitlichen Gegenstück Hesekiels verhält es sich so: Es ist nicht der Leib einer Einzelperson, sondern ein kollektiver Leib, der aus vielen Gliedern besteht. Alle diese Glieder würden zusammen den Willen Jehovas, des Schöpfers dieses neuzeitlichen „Hesekiel“, tun. Wer bildet denn die Gruppe von Personen, die gegen Anfang dieser „Zeit des Endes“ damit beauftragt wurde, als Sprecher und aktives Werkzeug Jehovas zu dienen? Um dies festzustellen, müssen wir die Geschichte des Jahres 1919, des ersten Jahres nach dem Ersten Weltkrieg, untersuchen.
11 Wir suchen die betreffende Gruppe nicht unter den natürlichen, beschnittenen Juden, denn diese hatten am Ersten Weltkrieg aktiv teilgenommen, und Chaim Weizmann, der berühmte Zionistenführer, hatte auf chemischem Gebiet der britischen Regierung während jenes Weltkrieges als Entdecker Dienste geleistet. Im Jahre 1919 waren sie in der Hauptsache eher daran interessiert, für die Juden in Palästina ein nationales Heimatland zu gründen, als irgendeinem religiösen Auftrag gleich demjenigen des Hesekiel der alten Zeit nachzukommen. Was aber ist von der religiösen Christenheit zu sagen? Vor Jehova war ihre Erscheinung auch grauenhaft mit Blut befleckt, denn der Erste Weltkrieg war hauptsächlich ihr Krieg, da vierundzwanzig von den achtundzwanzig Teilnehmern an dem Kampf mit fleischlichen Waffen beanspruchten, christliche Nationen zu sein. Als der Erste Weltkrieg im Jahre 1918 (11. November) endete, war das siegreiche Großbritannien mit seinen Verbündeten daran interessiert, mit den besiegten Nationen ein Friedensabkommen zu treffen und überdies mit dem neuentstandenen kommunistischen Staat in Rußland Beziehungen aufzunehmen. Man war von dem Gedanken weit entfernt, die neuzeitliche Rolle des biblischen „Hesekiel“ zu spielen.
12 Die Kirchen der Christenheit hatten keine mutigen christlichen Schritte unternommen, um den Ersten Weltkrieg zu verhindern. Sie hatten sich wegen der nationalistischen Streitfragen des Krieges in zwei große Lager gespalten. Das Ende des Krieges fand sie uneins vor, und sie mußten sich versöhnen und wieder religiöse Freunde werden. Gemäß dem Londoner Vertrag, der am 9. Mai 1915 von Italien, Großbritannien, Frankreich und Rußland unterzeichnet worden war, wurde „dem Heiligen Stuhl [dem Papst von Rom] nicht gestattet, in bezug auf den Frieden oder Fragen, die sich aus dem Krieg ergaben, durch diplomatische Schritte zu intervenieren“. Somit war es dem deutschfreundlichen Vatikan versagt, irgendeinen Anteil am Aufstellen des Versailler Vertrages von 1919 zu haben, der am 13. Oktober jenes Jahres von der erforderlichen Anzahl nationaler Regierungen ratifiziert wurde. Der Völkerbundspakt wurde zu einem Bestandteil jenes Friedensvertrages gemacht.
13 Um „das Gesicht zu wahren“, traten die blutbefleckten Kirchen der Christenheit, die den Krieg, in welchem Kirchenmitglieder gegen Mitglieder derselben Kirche kämpften, aktiv unterstützt hatten, zugunsten des beantragten Völkerbundes ein, weil man ihn als eine internationale Organisation für Weltfrieden und Sicherheit anpries.
14 Die anglikanische Kirche unterstützte insofern den Völkerbund, als ihr religiöses Haupt der König Großbritanniens, des Antragstellers und Hauptunterstützers des Völkerbundes, war. Die Kirchen von Kanada, die dem Souverän Großbritanniens gegenüber unter Treueid standen, befürworteten den Völkerbund ebenfalls. In dem verbündeten Land, den Vereinigten Staaten von Amerika, tat es der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika, eine interkonfessionelle Organisation, bestehend aus Vertretern verschiedener protestantischer Konfessionen. Am 18. Dezember 1918 sandte er die angenommene Erklärung dem Präsidenten Amerikas und spornte ihn an, für den Bund einzutreten. Die Erklärung besagte auszugsweise:
Ein solcher Bund ist nicht bloß ein politischer Friedensbehelf, er ist vielmehr der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden. . . . Die Kirche kann einen Geist guten Willens geben, ohne den kein Völkerbund bestehen kann. . . . Der Völkerbund ist im Evangelium verwurzelt. Wie das Evangelium, so verfolgt auch er das Ziel: „Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen.“
15 Indem der Generalrat der amerikanischen Kirchen den Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ empfahl und unterstützte, handelte er den Worten Jesu Christi direkt entgegen. Als nämlich Jesus im Jahre 33 u. Z. vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus einem Verhör unterzogen wurde, wobei es um sein Leben ging, sagte er: „Mein Königreich gehört nicht zu dieser Welt. Wenn dem so wäre, würden meine Nachfolger kämpfen, um mich vor der Verhaftung durch die Juden zu retten. Meine königliche Autorität kommt von anderswo her.“ (Johannes 18:36, NEB) Indem die Mitglieder des Generalrats der amerikanischen Kirchen den Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ annahmen, nahmen sie in Wirklichkeit ein nachgeahmtes „Königreich Gottes auf Erden“ an. Als somit der Völkerbund zwanzig Jahre später durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges außer Kraft gesetzt und der „Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen“ weggenommen wurde, war es der sogenannte „politische Ausdruck“, der versagte, und nicht das wirkliche Königreich Gottes, wie es im Evangelium Christi verkündet wird.
16 Bestimmt entsprachen also damals, im Nachkriegsjahr 1919, keine der kriegsschuldigen religiösen Elemente des Judentums und der Christenheit den Erfordernissen, als das neuzeitliche Gegenstück oder Gegenbild Hesekiels beauftragt zu werden. Gab es damals denn niemand, den Jehova dazu erwecken konnte, auf eine Weise zu dienen, die derjenigen des ehemaligen Verbannten in Babylon entsprach? Wem konnte der wirkliche „Wagen“ der Organisation Jehovas entgegenrollen, und vor wem konnte er stehenbleiben, damit Jehova dem Geeigneten den Auftrag erteile, als ein Prophet in seinem Namen zu reden? Ah, es gab eine Gruppe, deren Glieder während des Ersten Weltkrieges durch die Hände Babylons der Großen, des Weltreiches der falschen Religion, religiöse Verfolgung erlitten hatten und die tatsächlich aus den Religionsorganisationen Babylons der Großen ausgetreten waren. Ja, sie hatten es abgelehnt, an der Christenheit und dem ganzen Rest von Babylon der Großen teilzuhaben, indem sie während des Ersten Weltkrieges am Kampf mit fleischlichen Waffen aktiv teilgenommen hätten. Wer waren sie?
DER NEUZEITLICHE „HESEKIEL“
17 Sie waren eine kleine Minderheit, eine Gruppe von Männern und Frauen, die sich Jehova als ihrem Gott hingegeben hatten, indem sie den Fußstapfen seines Sohnes Jesus Christus folgten. Um öffentlich diese Hingabe an Jehova zu bekunden, hatten sie sich der Wassertaufe unterzogen, so, wie ihr Führer, Jesus Christus, dies getan hatte, als er von Johannes dem Täufer im Jordan untergetaucht wurde. (Matthäus 3:13-17; 28:19, 20; 1. Petrus 2:21) Sie waren in der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich Gottes sehr tätig, weil ihnen ihr Führer, Jesus Christus, in seiner Prophezeiung von Matthäus 24:14 diese Predigttätigkeit als ihr Werk zu tun aufgetragen hatte. Sie faßten die Worte Jesu Christi, die er vor dem römischen Statthalter sprach, buchstäblich auf, daß nämlich sein Königreich nicht zu dieser Welt gehört; daher lehnten sie es ab, an der Politik dieser Welt und ihren politischen Kämpfen und Konflikten irgendwie teilzuhaben. Sie nahmen sich die Worte, die Jesus an seine Nachfolger gerichtet hatte, zu Herzen: „Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.“ (Johannes 15:19) Daher erwarteten sie, den Haß der Welt zu erleiden, weil sie gemäß dieser christlichen Regel lebten. Während des Ersten Weltkrieges entwickelte sich ein heftiger Haß gegen sie.
18 Bedeutete ihnen der ehemalige Prophet Hesekiel irgend etwas? Bestimmt! Eines der prophetischen Bücher, die diese Erforscher der Bibel während der Jahre hatten verstehen wollen, war das Buch Hesekiel. Nach jahrelangem Warten hatten sie das Empfinden, daß ihrem Wunsch Beachtung gezollt worden war, als das Buch Das vollendete Geheimnis im Juli des Jahres 1917 in Englisch veröffentlicht wurde. Dieses Buch von 608 Seiten, das von der Watch Tower Bible & Tract Society auch in Deutsch herausgegeben wurde, enthielt eine Erklärung, nicht nur des letzten Buches der Bibel, der Offenbarung, sondern auch des sechsundzwanzigsten Buches der Bibel, des Buches Hesekiel. Streng kritisierte es die Religionssysteme der Christenheit und stellte die Geistlichen der Christenheit als solche bloß, die dem Worte Jehovas gegenüber falsch gehandelt haben. Wundern wir uns da, daß dieses Buch in den Vereinigten Staaten und in Kanada weniger als neun Monate in Umlauf war? Dies aus dem Grunde, weil das Buch unter Verbot gestellt wurde, wobei man den Kriegszustand beider Länder benutzte, um dieses herbeizuführen. Der Präsident und der Sekretär-Kassierer der Watch Tower Society wurden zusammen mit sechs anderen Mitgliedern der Gesellschaft, die mit dem Buch Das vollendete Geheimnis in Beziehung standen, in der Bundesstrafanstalt in Atlanta (Georgia, USA) gefangengesetzt.
19 Die Lahmlegung des Werkes der Verkündigung des Königreiches Gottes während des Ersten Weltkrieges verursachte diesen friedliebenden, Gott hingegebenen, getauften Nachfolgern Jesu Christi großen Kummer. Die brennende Frage war: Würden sie eine Gelegenheit erhalten, ihre friedliche Tätigkeit im Dienste Jehovas, ihres Gottes, wiederaufzunehmen? Die Antwort erwies sich als ein Ja! Der Erste Weltkrieg führte die Nationen nicht nach Harmagedon, sondern endete am 11. November 1918. Man bemühte sich, die gefangengesetzten Beamten der Watch Tower Society und ihre Mitgefangenen aus der Bundesstrafanstalt freizubekommen. Auf diesen Bemühungen ruhte der Segen des Himmels. Nach neun Monaten Gefangenschaft wurden diese falsch angeklagten Diener Jehovas im März 1919 befreit und kehrten nie wieder ins Gefängnis zurück. Alle Gott hingegebenen, getauften Diener Jehovas freuten sich. Sie erkannten, daß sie sich ihm für das ganze Leben hingegeben hatten und daß sie daher in der damals beginnenden Nachkriegszeit seinen Willen tun mußten. Die Ermunterung, dies furchtlos zu tun, kam ihnen durch die Spalten der Zeitschrift Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi zu.
20 In den Ausgaben vom 1. und 15. August 1919 (deutsch Oktober/November 1919) dieser Zeitschrift wurden zwei Teile eines Artikels über das Thema „Glückselig sind die Furchtlosen“ veröffentlicht. Im dritten und fünften Abschnitt dieses Artikels erschienen folgende Darlegungen, die jede Menschenfurcht zerstreuten: „Es gibt eine Furcht, welche sehr angebracht ist und die jeder haben muß, der Gott wohlgefällt, und die als Ehrfurcht [Gottesfurcht] bekannt ist. Es bedeutet eine heilige Ehrerbietung vor Jehova und eine Furcht, daß wir ihm mißfallen und der Segnungen verlustig gehen könnten, die er uns verheißen hat. . . . Die Schrift ist reich an Zeugnissen dafür, daß solche, welche Gott wohlgefallen, keinen Menschen noch irgendein anderes Geschöpf fürchten, sondern eine heilige, ehrerbietige Ehrfurcht vor Jehova haben. In alten Zeiten rechtfertigte Jehova einige Menschen zur Freundschaft mit ihm, und der Bericht dieser seiner Handlungsweise mit ihnen wurde zum Segen für die Kirche niedergeschrieben.“ Nach diesem Artikel erschien der Artikel „Gelegenheiten des Dienstes“ mit den Untertiteln „Ist noch Arbeit zu verrichten?“, „Arbeit für die kleine Herde“ und (in Englisch) „Segnungen des Zusammenkommens“. Auch wurde eine Hauptversammlung angekündigt, die in Cedar Point am Eriesee stattfinden sollte.
21 Diese Hauptversammlung in Cedar Point (Ohio) wurde zu der festgesetzten Zeit, vom 1. bis 8. September 1919, erfolgreich abgehalten. Tausende Gott hingegebener, getaufter Diener Jehovas waren aus den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada zugegen. Der Präsident der Watch Tower Society spornte dort zu einer furchtlosen Wiederaufnahme des Werkes Jehovas an, und zwar mit einer neuen Zeitschrift, die eine Begleitzeitschrift des Wachtturms sein sollte, der zweiunddreißigseitigen Zeitschrift Das Goldene Zeitalter. Die versammelten Tausende der Diener Jehovas begrüßten diese Ankündigung der Wiederherstellung des Werkes in großem Umfang mit heller Freude und dem Geist der Hingabe an Jehova. Die öffentliche Kongreßansprache über das Thema „Die Hoffnung für die bedrängte Menschheit“ fand am Sonntag, dem 7. September 1919, um 3 Uhr nachmittags statt. Die Kongreßteilnehmer stimmten den Worten des Präsidenten der Watch Tower Society von Herzen zu, als er im Laufe dieser öffentlichen Ansprache (wie es am nächsten Tag in der Zeitung Star-Journal von Sandusky [Ohio] berichtet wurde) erklärte, ein von den Kräften der Politik und Wirtschaft gebildeter Völkerbund, angeregt von dem Wunsch, die Zustände der Menschheit durch die Einführung von Frieden und Überfluß zu bessern, würde viel Gutes zustande bringen, und dann versicherte, daß sich der Völkerbund jedoch bestimmt des Herrn Mißfallen zuziehen werde, weil die Geistlichen — die katholischen und die protestantischen —, die behaupteten, Gottes Vertreter zu sein, seinen Plan aufgegeben und dem Völkerbund zugestimmt hätten, indem sie ihn als einen politischen Ausdruck des Königreiches Christi auf Erden begrüßt hätten.
22 Die Geistlichkeit der Christenheit fand ihre Befriedigung darin, daß der Versailler Friedensvertrag am 13. Oktober 1919 von der erforderlichen Anzahl Nationen ratifiziert wurde und daß dadurch der Völkerbund ins Dasein kam. Der Völkerbund begann in Wirklichkeit am 10. Januar 1920 in Funktion zu treten, als die Ratifikationsurkunden formell von allen Signatarmächten in Paris ausgetauscht worden waren. Aber die Gott hingegebenen, getauften Diener Jehovas nahmen diesen sogenannten „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ nicht an. Sie erkannten, daß Gottes wirkliche Königreichsherrschaft in den Himmeln am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, in den Händen Jesu Christi aufgerichtet worden war, und jetzt unternahmen sie es tatkräftiger denn je, dieses Reich „auf der ganzen bewohnten Erde . . . allen Nationen zu einem Zeugnis“ zu predigen. Das taten sie mit der zusätzlichen Hilfe der Zeitschrift Das Goldene Zeitalter (jetzt die Zeitschrift Erwachet!).
23 Im Juni 1920, als das Verbot des Buches Das vollendete Geheimnis aufgehoben wurde, nahmen diese Diener Jehovas die Verbreitung des Buches wieder auf. Indem sie es als Lehrbuch benutzten, studierten sie weiterhin das Bibelbuch Hesekiel. Später, in den Jahren 1931 und 1932, wurde ein vorgeschritteneres, zeitgemäßeres Verständnis der Prophezeiung Hesekiels in Form von drei Bänden des Buches Rechtfertigung von der Watch Tower Bible & Tract Society veröffentlicht. Bis auf diesen Tag haben Jehovas Diener ein reges Interesse an dem prophetischen Buch Hesekiel gehabt, und sie studieren es mit Fleiß, um festzustellen, was für weiteres Licht es für sie in diesen Schlußtagen der „Zeit des Endes“ auf Jehovas Willen wirft.
24 Warum aber wird unsere Aufmerksamkeit auf alle diese geschichtlichen Tatsachen gelenkt? Es geschieht, um die Erfüllung der Prophezeiung zu zeigen. Jehova hat seinen „Hesekiel“ der Neuzeit gefunden und beauftragt. Es ist ein Kollektiv-Hesekiel, eine Klasse. Sie besteht aus jenen Gott hingegebenen, getauften Verkündigern des Königreiches Gottes, die mit seinem Geist für ihr Werk gesalbt worden sind. (Jesaja 61:1-3) Es zeigte sich, daß im Jahre 1919 die unsichtbare, himmlische Organisation Jehovas gleich dem himmlischen Wagen, der in Hesekiels Vision zu sehen war, heranrollte und anhielt, nicht vor den Befürwortern des Völkerbundes der Christenheit, sondern vor den gesalbten Verkündigern des himmlischen Königreiches Gottes, dessen Herrschaft in den Händen Jesu Christi liegt. Von der Höhe dieser himmlischen, wagenähnlichen Organisation aus beauftragte Jehova diese Klasse Gott hingegebener, getaufter und gesalbter Diener, in seinem Namen zu allen Nationen zu reden. So wurden sie wie Hesekiel Zeugen Jehovas. Es war höchst passend, daß sie nach zwölf Jahren weltweiter Tätigkeit als solche im Sommer 1931 den bezeichnenden Namen Jehovas Zeugen annahmen, und dies in Verbindung mit der Herausgabe des Buches Rechtfertigung.
WER HAT DEN NEUZEITLICHEN „HESEKIEL“ BEAUFTRAGT?
25 Was tut es, wenn die Rabbiner des Judentums und die Geistlichen der Christenheit sagen sollten: „Wir haben diese Zeugen Jehovas nicht dazu ordiniert und beauftragt, das Gegenbild des Propheten Hesekiel in der Neuzeit zu sein.“? Wer hat denn jene Rabbiner und Sektengeistlichen einer religiösen Körperschaft zur Ernennung der offiziellen Diener Gottes, des Höchsten, bestimmt? Irgendeine Ordination und irgendein Auftrag, die von diesen Religionsvertretern stammen, wären von keinem Wert und in dieser Hinsicht kraftlos. Das Wesentliche, das eine Person oder eine Gruppe von Personen haben muß, ist die Ernennung und ein Auftrag von Jehova Gott, dem Höchsten, selbst. Das ist es, was zählt. Als das höchste Wesen kann er diese Religionsvertreter übergehen und selbst bestimmen, wer den Erfordernissen des besonderen Werkes entspricht, das er in dieser „Zeit des Endes“ getan haben will.
26 Damals, im Jahre 613 v. u. Z., überging Jehova den Hohenpriester Seraja und den zweiten Priester Zephanja im Tempel von Jerusalem und setzte Hesekiel, den Sohn Busis, der ein Unterpriester war, zu seinem Propheten im Lande Babylon ein, damit er in seinem Namen rede und für ihn Zeugnis ablege. (2. Könige 25:18) Von der Höhe seines himmlischen Wagens aus sprach Jehova zu Hesekiel: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben.“ (Hesekiel 2:3) So war es bei den gesalbten, Gott hingegebenen Zeugen Jehovas im Jahre 1919 u. Z. Die Tatsachen von da an bis heute beweisen, daß sie ihre Ordination und ihre Ernennung und Beauftragung zu ihrem Werk in dieser „Zeit des Endes“ von Jehova selbst durch seine himmlische, wagenähnliche Organisation erhalten haben. Daher haben sie ihren göttlichen Auftrag als etwas wirklich Biblisches sehr ernst genommen, und sie haben ihn trotz der Kritik und der Einwendungen der Geistlichkeit der Christenheit treulich auszuführen gesucht.
27 Wer sind denn die ‘Söhne Israels, die rebellischen Nationen, die gegen Jehova rebelliert haben’, zu denen der gegenbildliche Hesekiel der Neuzeit in dieser „Zeit des Endes“ gesandt wird? Es sind nicht die natürlichen, beschnittenen „Söhne Israels“, die im Jahre 1919 u. Z. mit Chaim Weizmann als ihrem Zionistenführer für ihre Nation ein jüdisches Heimatland suchten. Nein, aber es gibt ein neuzeitliches Gegenstück zu jenen ehemaligen ‘Söhnen Israels, den rebellischen Nationen’.
28 Dieses Gegenstück ist die Christenheit, die beansprucht, ein christliches Israel zu sein. Die Christenheit hat die Worte des Apostels Paulus in Galater 6:15, 16 (Lu) auf sich selbst angewandt: „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur. Und wie viele nach dieser Regel einhergehen, — Friede und Barmherzigkeit sei über sie und über das Israel Gottes.“ Zum Beispiel gibt der wesleyanische Methodistenprediger Dr. Adam Clarke in seinem Werk „A Commentary and Critical Notes“ (Ein Kommentar und kritische Bemerkungen, Ausgabe 1836) folgenden Kommentar über den Ausdruck „das Israel Gottes“: „Die wahren Christen, die hier das Israel Gottes genannt werden, um sie vom Israel nach dem Fleisch zu unterscheiden. Siehe die Bemerkungen zu Röm. ii. 29 und iv. 12.“
29 In Römer 2:29 (EB) lesen wir: „Sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist.“ Zu dem Ausdruck „sondern der ist ein Jude“ bemerkt Dr. Adam Clarke: „Ein wahres Glied der Kirche Gottes.“ Zu dem Ausdruck „dessen Lob nicht von Menschen . . . ist“ bemerkt er: „Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit vermutet worden, daß sich der Apostel hier auf den Sinn des Namens Jude oder Juda, ?????, Jehuda, LOBPREIS, von ???, Jada, er LOBPRIES, bezieht. Ein solcher ist ein wahrer Israelit, der entsprechend dem Geist seiner Religion wandelt: Seine Landsleute mögen ihn lobpreisen, weil er ein ständiger Bekenner des jüdischen Glaubens ist; aber Gott lobpreist ihn, weil er in den Geist und Zweck des mit Abraham gemachten Bundes eingetreten ist und das Ende seines Glaubens, die Errettung seiner Seele, erreicht hat. Gedanken gleich diesen in bezug auf denselben Gegenstand sind in den Schriften der alten jüdischen Schreiber zu finden.“
30 Die Christenheit hat sich nicht entsprechend ihren Behauptungen, „das Israel Gottes“ zu sein, benommen. Ihre Geschichte seit dem vierten Jahrhundert beweist, daß sie wie „die Söhne Israels“ gewesen ist, zu denen Hesekiel gesandt wurde, „rebellische Nationen, die gegen mich [Jehova] rebelliert haben“. „Nationen“? Ja, denn im Jahre 997 v. u. Z. gab es eine Auflehnung gegen die Herrschaft des königlichen Geschlechts Davids, und die zwölf Stämme Israels wurden in zwei Königreiche, das Königreich Israel und das Königreich Juda, gespalten, und auf diese Weise gab es zwei Nationen von israelitischer Abstammung. Viele gottesfürchtige Israeliten verließen das rebellische Königreich Israel und gingen zum Königreich Juda über. Auch befanden sich viele der aus dem Königreich Israel ins Exil Weggeführten in den Provinzen, die das Reich Babylon von Assyrien übernommen hatte. Als Parallele dazu kam es im Jahre 1054 u. Z. zum endgültigen Bruch zwischen den griechischen Kirchen und den lateinischen Kirchen, als die Legaten des römischen Papstes den Patriarchen Michael Cärularius von Konstantinopel exkommunizierten.
31 Später, im sechzehnten Jahrhundert, kam es zu einer weiteren Spaltung, als der ehemalige Priester Martin Luther mit seinen Anhängern im Jahre 1529 u. Z. den Grund für die protestantische Bewegung legte. Danach, im Jahre 1534 u. Z., verabschiedete das englische Parlament Gesetze, die den König von England, Heinrich VIII., zum Oberhaupt der Kirche von England machten und ihn ermächtigten, Irrtümer, Ketzereien und Mißbräuche in der anglikanischen Kirche zu beheben. Danach entstanden zu Hunderten überall in der Christenheit Sekten, die nicht römisch-katholisch waren. In religiösem Sinne kann die Christenheit insofern als „Nationen“ bezeichnet werden, als eine Anzahl sogenannt „christlicher“ Länder ihre eigene nationale Staatskirche haben. Zu dieser Christenheit des zwanzigsten Jahrhunderts sandte Jehova die neuzeitliche Hesekiel-Klasse.
FURCHTLOSIGKEIT FÜR DIE AUFGABE NÖTIG
32 Für den Hesekiel der alten Zeit war es eine harte Mission, mit der ihn Jehova betraute, da er zu Menschen gesandt wurde, die „frechen Angesichts und harten Herzens“ waren. Um seine Mission bis zum Ende auszuführen, war es nötig, daß sich für ihn das erfüllte, was sein Name Hesekiel bedeutete, nämlich „Gott stärkt“. Zu der Zeit mochten sie ihn nicht als einen Propheten Jehovas ansehen oder schätzen. Aber ob sie ihn als solchen anhörten und ihm Aufmerksamkeit zollten oder nicht, sollte doch die Gelegenheit kommen, da diese rebellischen Menschen ‘auch wissen würden, daß sich ein Prophet selbst in ihrer Mitte befand’. Jehova würde ihn als einen Propheten vor ihnen bestätigen, indem er das, was Hesekiel prophezeite, wahr werden ließe. (Hesekiel 2:3-5) Diese Erwartung wäre für Hesekiel Trost und Stärke, damit er wegen der Art und Weise, wie man ihn damals ansah und behandelte, nicht entmutigt würde.
33 Es war ebenfalls eine prüfungsvolle Mission, mit der die neuzeitliche Hesekiel-Klasse betraut und zu religiösen Menschen von derselben Art, wie es die Menschen zur Zeit Hesekiels waren, gesandt wurde. Doch ungeachtet dessen, wie die Christenheit diese Gruppe gesalbter Zeugen Jehovas ansieht oder betrachtet, muß die Zeit kommen, und das binnen kurzem, da diejenigen, die die Christenheit ausmachen, wissen werden, daß wirklich ein „Prophet“ Jehovas unter ihnen war.
34 Würden wir Jehovas Botschaft heute gern inmitten von Dingen, die uns stechen, und unter Skorpionen kundtun? Es würde großen Mut erfordern und Vertrauen in den Einen, der uns dazu gesandt hätte. In eine solche Situation wurde Hesekiel gebracht, gemäß den Worten, die Jehova ferner zu ihm sprach: „Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet, ob sie hören oder es unterlassen, denn sie sind ein Fall von Rebellion.“ (Hesekiel 2:6, 7) Seit dem Jahre 1919 u. Z. hat der gesalbte Überrest der Zeugen Jehovas gefunden, daß es geradeso ist, während er furchtlos das Wort Jehovas inmitten der Christenheit geredet hat.
35 Der heutige religiöse Zustand in der Christenheit bezeugt die Tatsache, daß sie rebellischerweise nicht auf das Wort aus Jehovas Heiliger Schrift gehört hat, das zu ihr durch allerlei Kommunikationsmittel, durch Besuche von Haus zu Haus mit Druckschriften, durch Schallplatten, die auf tragbaren Grammophonen abgespielt wurden, durch die Lautsprecher von Tonwagen, durch direkte öffentliche Vorträge, durch Rundfunk und Fernsehen, gesprochen worden ist. Ungeachtet der Gleichgültigkeit der Christenheit oder selbst ihrer Widerspenstigkeit haben Jehovas gesalbte Zeugen geradeso getan, wie Gott Hesekiel zu tun gebot, indem er sprach: „Und du, o Menschensohn, höre, was ich zu dir rede. Werde nicht rebellisch wie das rebellische Haus. Öffne deinen Mund und iß, was ich dir gebe.“ — Hesekiel 2:8.
36 Was wurde Hesekiel zu essen gegeben? Sein schriftlicher Bericht sagt es uns: „Und ich sah dann, und siehe! da war eine Hand ausgestreckt nach mir, und siehe! darin war eine Buchrolle. Und er breitete sie allmählich vor mir aus, und sie war auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben; und es waren Totenklagelieder und Jammer und Wehklage darin geschrieben.“ (Hesekiel 2:9, 10) Aus dem, was auf der Buchrolle geschrieben stand, erfuhr Hesekiel den Inhalt der Botschaft, den er dem rebellischen Haus Israel im Namen Jehovas ausrichten sollte.
37 Da auf der Buchrolle kein Platz verschwendet worden war, indem sie auf beiden Seiten, der Vorder- und der Rückseite, beschrieben war, sollte es eine in Fülle vorhandene Botschaft sein, die Hesekiel verkündigte; sie sollte viele düstere Klagelieder, Ausdrücke des Jammers und der Wehklage enthalten. Es sollte keine angenehme Botschaft sein, und es wäre für Hesekiel gar nicht angenehm, sie auszurichten. Wenn sich aber rebellische Menschen weigern, von ihrem gottlosen Weg umzukehren, welche andere Botschaft als diese müßte dann über sie ausgesprochen werden? So fanden auch Jehovas heutige gesalbte Zeugen, als sie das prophetische Buch Hesekiel und andere Teile des Wortes Jehovas untersuchten, darin gerade eine solche Botschaft für die Christenheit.
38 Die Hand, die Hesekiel entgegengestreckt wurde, um ihm die Buchrolle darzubieten, war wahrscheinlich eine Hand, die sich unter einem Flügel eines der vier lebenden Cherubgeschöpfe befand, die den himmlischen Wagen Jehovas begleiteten. (Hesekiel 1:8) Später wird berichtet, daß die Hand des einen dieser Cherube dazu benutzt wurde, Feuer in die Hand des ‘mit Linnen Bekleideten’ zu legen. (Hesekiel 10:6-8) Nahm aber Hesekiel die Buchrolle trotz ihres geoffenbarten Inhalts aus dieser Hand entgegen, und aß er sie dann, um sie sich zu eigen zu machen? Was zeigte er als ein „Zeichen“ oder „Vorzeichen“ für die Zukunft in bezug auf das an, was Jehovas Überrest gesalbter Zeugen im zwanzigsten Jahrhundert tun würde?