Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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58. Bibelbuch — Hebräer
Schreiber: Paulus
Ort der Niederschrift: Rom
Vollendung der Niederschrift: um 61 u. Z.
PAULUS ist am besten als der Apostel „für die Nationen“ bekannt. Beschränkte sich aber sein Dienst nur auf die Nichtjuden? Keineswegs! Kurz bevor Paulus getauft und zu seinem Werk beauftragt wurde, sagte der Herr Jesus zu Ananias: „Dieser Mann [Paulus] ist mir ein auserwähltes Gefäß, um meinen Namen sowohl zu den Nationen als auch zu Königen und den Söhnen Israels zu tragen“ (Apg. 9:15; Gal. 2:8, 9). Der Hebräerbrief wurde tatsächlich in Übereinstimmung mit dem Auftrag geschrieben, den Paulus erhalten hatte und der darin bestand, den Namen Jesu zu den Söhnen Israels zu tragen.
2 Einige Kritiker bezweifeln jedoch, daß Paulus den Hebräerbrief geschrieben hat. Man wendet unter anderem ein, daß der Name des Paulus in dem Brief nicht vorkomme. Doch das sollte kein Hindernis sein, denn in vielen anderen kanonischen Büchern wird der Schreiber auch nicht namentlich erwähnt, ist aber oft aus dem Inhalt zu erkennen. Darüber hinaus nehmen manche an, Paulus habe seinen Namen in dem Brief an die hebräischen Christen in Judäa absichtlich verschwiegen, weil dieser bei den dortigen Juden zu einem Gegenstand des Hasses gemacht worden sei (Apg. 21:28). Auch die Abweichung des Stils von dem der anderen Briefe des Paulus ist kein stichhaltiges Argument dagegen, daß er der Schreiber des Hebräerbriefes war. Ganz gleich, ob sich Paulus an Heiden, Juden oder Christen richtete, bewies er stets, daß er es verstand, ‘Menschen von allen Arten alles zu werden’. In diesem Fall legte er als Jude seine Argumente den Juden dar, Argumente, die sie völlig erkennen und verstehen konnten (1. Kor. 9:22).
3 Der Inhalt des Briefes spricht eindeutig dafür, daß Paulus ihn geschrieben hat. Der Schreiber befand sich in Italien und war mit Timotheus zusammen. Das trifft auf Paulus zu (Heb. 13:23, 24). Außerdem ist die Lehre kennzeichnend für Paulus, obwohl die Argumente vom jüdischen Gesichtspunkt aus dargelegt werden, um die aus hebräischen Christen bestehende Versammlung, an die der Brief gerichtet war, anzusprechen. In Clarkes Commentary (Band 6, Seite 681) wird diesbezüglich über den Hebräerbrief gesagt: „Daß der Brief an gebürtige Juden gerichtet war, beweist sein ganzer Aufbau. Wäre er an Nichtjuden geschrieben worden, so hätte nicht einmal jeder zehntausendste das Argument verstehen können, weil sie mit dem jüdischen System nicht vertraut waren, was aber der Schreiber dieses Briefes allgemein voraussetzt.“ Daraus erklärt sich auch der Unterschied des Stils dieses Briefes im Vergleich zu dem der anderen Briefe des Paulus.
4 Die Entdeckung des Chester-Beatty-Papyrus II (P46) um das Jahr 1930 lieferte weitere Beweise dafür, daß Paulus der Schreiber war. Sir Frederic Kenyon, der bekannte britische Textkritiker, sagte über diesen Papyruskodex, der nur etwa eineinhalb Jahrhunderte nach dem Tod des Paulus geschrieben wurde: „Es ist bemerkenswert, daß der Hebräerbrief unmittelbar nach dem Römerbrief eingeordnet ist (eine bisher fast beispiellose Anordnung), was zeigt, daß zu der frühen Zeit, als diese Handschrift angefertigt wurde, kein Zweifel an ihrer paulinischen Urheberschaft bestand.“* Über dieselbe Frage wird in der Cyclopedia von McClintock und Strong treffend gesagt: „Es gibt keine wesentlichen Beweise — weder außerbiblische noch biblische — zugunsten eines anderen Verfassers dieses Briefes außer zugunsten des Paulus.“*
5 Abgesehen davon, daß die ersten Christen den Hebräerbrief anerkannten, beweist auch sein Inhalt, daß er „von Gott inspiriert“ ist. Der Leser wird immer wieder auf Prophezeiungen aus den Hebräischen Schriften hingewiesen, wobei zahlreiche Stellen aus diesen Schriften angeführt werden und gezeigt wird, daß sie sich alle an Christus Jesus erfüllten. Allein im ersten Kapitel werden nicht weniger als sieben Zitate aus den Hebräischen Schriften verwendet, um den Gedanken zu erläutern, daß der Sohn jetzt den Engeln überlegen ist. Das Wort und der Name Jehovas werden verherrlicht, indem auf Jesus als den Hauptvermittler des Lebens und auf Gottes Königreich unter Christus als die einzige Hoffnung der Menschheit hingewiesen wird.
6 Was die Zeit der Niederschrift betrifft, so ist bereits gezeigt worden, daß Paulus den Brief schrieb, als er in Italien war. Am Schluß des Briefes schreibt er: „Nehmt zur Kenntnis, daß unser Bruder Timotheus freigelassen worden ist, mit dem ich euch, wenn er recht bald kommt, sehen werde“ (13:23). Das scheint anzudeuten, daß Paulus seine baldige Freilassung aus dem Gefängnis erwartete und hoffte, sich Timotheus anzuschließen, der ebenfalls eingesperrt gewesen, aber bereits auf freien Fuß gesetzt worden war. Deshalb vermutet man als Jahr der Niederschrift das letzte Jahr der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom — 61 u. Z.
7 Die Zeit des Endes des jüdischen Systems der Dinge war für die hebräischen Christen in Judäa, besonders für die in Jerusalem, eine harte, prüfungsreiche Zeit. Mit der zunehmenden Ausbreitung der guten Botschaft wuchs die erbitterte und fanatische Feindseligkeit der Juden gegen die Christen. Nur wenige Jahre zuvor hatte das Auftreten des Paulus in Jerusalem einen Tumult hervorgerufen, in dessen Verlauf die religiösen Juden schrien: „Weg von der Erde mit einem solchen Menschen, denn es gehörte sich nicht, daß er lebte!“ Mehr als 40 Juden hatten sich mit einem Fluch gebunden, indem sie sagten, sie würden weder essen noch trinken, bis sie Paulus beseitigt hätten, und er mußte bei Nacht unter dem Schutz schwerbewaffneter Soldaten nach Cäsarea gebracht werden (Apg. 22:22; 23:12-15, 23, 24). In dieser Atmosphäre von religiösem Fanatismus und Christenhaß mußte die Versammlung leben, predigen und am Glauben festhalten. Die Christen mußten eine gutfundierte Erkenntnis und ein Verständnis darüber haben, inwiefern Christus das Gesetz erfüllt hatte, um sie davon abzuhalten, wieder zum Judentum zurückzukehren und wieder das mosaische Gesetz zu halten mit seinen Tieropfern — was jetzt alles nur noch ein leeres Zeremoniell war.
8 Niemand konnte besser verstehen, was es bedeutete, dem Druck und der Verfolgung standzuhalten, denen die Judenchristen ausgesetzt waren, als der Apostel Paulus. Niemand war besser ausgerüstet, sie mit schlagkräftigen Argumenten gegen die jüdische Tradition zu versehen, als Paulus, der ehemalige Pharisäer. Aufgrund seiner umfassenden Kenntnis des mosaischen Gesetzes, die er zu den Füßen Gamaliels erlangt hatte, erbrachte er den unanfechtbaren Beweis dafür, daß Christus die Erfüllung des Gesetzes, seiner Satzungen und seiner Opfer ist. Er wies darauf hin, daß diese durch weit herrlichere Wirklichkeiten ersetzt worden sind, die unter einem neuen und besseren Bund unschätzbar größere Segnungen mit sich bringen. In scharfsinniger Weise führte er eine Reihe eindeutiger, überzeugender Beweise an. Das Ende des Gesetzesbundes und die Einsetzung des neuen Bundes, die Überlegenheit des Priestertums Christi gegenüber dem aaronischen Priestertum, der wahre Wert des Opfers Christi im Vergleich zu den Opfern von Stieren und Ziegenböcken, Christi Eingang in den Himmel, die Gegenwart Jehovas, statt in ein irdisches Zelt — all diese auffallend neuen Lehren, die den ungläubigen Juden so sehr verhaßt waren, wurden den hebräischen Christen in diesem Brief mit einer solchen Fülle von Beweisen aus den Hebräischen Schriften dargelegt, daß jeder vernünftige Jude hätte überzeugt werden müssen.
9 Dieser Brief rüstete die hebräischen Christen einerseits mit einer neuen, wirkungsvollen Waffe aus, mit der sie den feindseligen Juden den Mund stopfen konnten, andererseits enthielt er aber auch eine überzeugende Beweisführung, die ihnen half, ehrliche Juden, die Gottes Wahrheit suchten, zu gewinnen und zu bekehren. Der Brief verrät die tiefe Liebe des Paulus zu den hebräischen Christen und seinen brennenden Wunsch, ihnen in ihrer großen Not praktische Hilfe zu leisten.
INHALT DES HEBRÄERBRIEFES
10 Die erhöhte Stellung Christi (1:1—3:6). Die einleitenden Worte lenken die Aufmerksamkeit auf Christus: „Gott, der vor langem bei vielen Gelegenheiten und auf vielerlei Weise durch die Propheten zu unseren Vorvätern geredet hat, hat am Ende dieser Tage durch einen Sohn zu uns geredet.“ Dieser Sohn ist der eingesetzte Erbe aller Dinge und der Widerschein der Herrlichkeit seines Vaters. Nachdem er eine Reinigung für unsere Sünden herbeigeführt hat, „setzte er sich zur Rechten der Majestät in den Höhen“ (1:1-3). Paulus führt einen Schrifttext nach dem anderen an, um zu beweisen, daß Jesus den Engeln überlegen ist.
11 Paulus schreibt: „Es [ist] nötig, daß wir den Dingen . . . mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken.“ Warum? Weil, wie Paulus argumentiert, schon für den Ungehorsam gegenüber dem ‘durch Engel geredeten Wort’ strenge Vergeltung geübt wurde, „wie werden wir entrinnen, wenn wir eine so große Rettung vernachlässigt haben, die ja durch unseren Herrn verkündigt zu werden begann“? Gott hatte den „Menschensohn“ ein wenig unter Engel erniedrigt, doch nun sehen wir diesen Jesus „wegen des Erleidens des Todes mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes unverdiente Güte für jedermann den Tod schmecke“ (2:1-3, 6, 9). Bevor Gott viele Söhne zur Herrlichkeit führte, machte er diesen Hauptvermittler ihrer Rettung „durch Leiden vollkommen“. Dieser ist es, der den Teufel zunichte macht und alle befreit, „die aus Todesfurcht ihr Leben lang der Sklaverei unterworfen waren“. Demzufolge ist Jesus „ein barmherziger und treuer Hoherpriester“ geworden. Und da er selbst litt, als er auf die Probe gestellt wurde, kann er wunderbarerweise „denen zu Hilfe kommen, die auf die Probe gestellt werden“ (2:10, 15, 17, 18). Deshalb wird Jesus einer größeren Herrlichkeit für würdig erachtet als Moses.
12 Durch Glauben und Gehorsam in Gottes Ruhe eingehen (3:7—4:13). Die Untreue der Israeliten sollte vor allem Christen ein warnendes Beispiel sein, so daß sie niemals ‘ein böses Herz des Unglaubens entwickeln, indem sie sich von dem lebendigen Gott zurückziehen’ (Heb. 3:12; Ps. 95:7-11). Die Israeliten, die aus Ägypten ausgezogen waren, gingen wegen ihres Ungehorsams und ihres Unglaubens nicht in Gottes Ruhe oder Sabbat ein — die Zeit, in der er von seiner schöpferischen Tätigkeit in Verbindung mit der Erde ruht. Paulus erklärt: „Also verbleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe. Denn wer in Gottes Ruhe eingegangen ist, hat auch selbst von seinen eigenen Werken geruht, so wie Gott von seinen eigenen.“ Niemand sollte das Beispiel des Ungehorsams der Israeliten nachahmen. „Denn das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert . . . und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“ (Heb. 4:9, 10, 12).
13 Reife Ansicht über die Überlegenheit des Priestertums Christi (4:14—7:28). Paulus spornt die Hebräer an, an dem Bekenntnis zu Jesus, dem großen Hohenpriester, der durch die Himmel gegangen ist, festzuhalten, damit sie Barmherzigkeit erlangen mögen. Der Christus verherrlichte sich nicht selbst, sondern der Vater sagte: „Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks“ (Heb. 5:6; Ps. 110:4). Zunächst wurde Christus für die Stellung des Hohenpriesters vollkommen gemacht, indem er durch Leiden Gehorsam lernte, um so für die ewige Rettung all derer verantwortlich zu werden, die ihm gehorchen. Paulus hat „viel zu sagen, und es ist schwer zu erklären“, denn die Hebräer sind noch Unmündige, die Milch benötigen, obwohl sie eigentlich Lehrer sein sollten. „Die feste Speise . . . gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht.“ Der Apostel spornt sie an, ‘zur Reife voranzudrängen’ (Heb. 5:11, 14; 6:1).
14 Es ist unmöglich, diejenigen, die das Wort Gottes gekannt haben, aber abgefallen sind, wieder zur Reue zu beleben, „da sie den Sohn Gottes für sich aufs neue an den Pfahl bringen und ihn der öffentlichen Schande aussetzen“. Nur durch Glauben und Geduld können die Gläubigen die Verheißung ererben, die Abraham gegeben wurde — eine Verheißung, die durch zwei unveränderliche Dinge sicher und fest ist: durch Gottes Wort und durch seinen Eid. Ihre Hoffnung, die wie ein „Anker für die Seele . . . sowohl sicher als auch fest ist“, beruht darauf, daß sich Jesus als Vorläufer und als Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks „hinter den Vorhang“ begeben hat (6:6, 19).
15 Dieser Melchisedek war sowohl „König von Salem“ als auch „Priester Gottes, des Höchsten“. Ihm zahlte sogar das Familienhaupt Abraham Zehnten, und durch ihn tat dies auch Levi, der noch in den Lenden Abrahams war. Der Segen, den Abraham von Melchisedek empfing, erstreckte sich somit ebenso auf den noch ungeborenen Levi, was zeigte, daß das levitische Priestertum geringer war als das Priestertum Melchisedeks. Hätte übrigens die Notwendigkeit für einen anderen Priester, einen „nach der Weise Melchisedeks“, bestanden, wenn Vollkommenheit durch das levitische Priestertum Aarons gekommen wäre? Mit dem Wechsel des Priestertums trat „notwendigerweise auch ein Wechsel des Gesetzes ein“ (7:1, 11, 12).
16 Das Gesetz machte tatsächlich nichts vollkommen, sondern erwies sich als schwach und unwirksam. Da seine Priester dem Tod unterworfen waren, gab es viele Priester, da aber Jesus „für immer am Leben bleibt, hat [er] sein Priestertum ohne irgendwelche Nachfolger inne. Demzufolge kann er auch die vollständig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immerdar lebt, um für sie einzutreten“. Dieser Hohepriester, Jesus, ist „loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern“, wogegen die vom Gesetz eingesetzten Hohenpriester schwach waren und zuerst für ihre eigenen Sünden Opfer darbringen mußten, bevor sie für andere eintreten konnten. Deshalb setzt das Wort des göttlichen Eidschwurs „einen Sohn ein, der für immer vollkommen gemacht worden ist“ (7:24-26, 28).
17 Die Überlegenheit des neuen Bundes (8:1 bis 10:31). Jesus wird als „der Mittler eines entsprechend besseren Bundes“ dargestellt, „der aufgrund besserer Verheißungen gesetzlich festgelegt worden ist“ (8:6). Paulus zitiert den vollen Wortlaut von Jeremia 31:31-34 und zeigt, daß den in den neuen Bund Aufgenommenen die Gesetze Gottes in ihren Sinn und in ihr Herz geschrieben werden, daß alle Jehova erkennen werden und daß Jehova „ihrer Sünden bestimmt nicht mehr gedenken“ wird. Durch diesen „neuen Bund“ ist der frühere (der Gesetzesbund) veraltet und „dem Verschwinden nahe“ (Heb. 8:12, 13).
18 Paulus bezeichnet die jährlichen Schlachtopfer, die im Zelt des früheren Bundes dargebracht wurden, als „rechtliche Erfordernisse, die . . . bis zu der bestimmten Zeit der Richtigstellung der Dinge auferlegt“ worden waren. Als jedoch Christus als Hoherpriester kam, kam er nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen kostbaren Blut. Das von Moses gesprengte Tierblut machte den früheren Bund rechtskräftig und reinigte das Vorbildzelt, doch für die himmlischen Wirklichkeiten waren in Verbindung mit dem neuen Bund bessere Schlachtopfer notwendig. „Denn Christus begab sich nicht an eine mit Händen gemachte heilige Stätte, die ein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen.“ Auch braucht Christus nicht wie der Hohepriester Israels jedes Jahr Schlachtopfer darzubringen, denn „nun . . . hat er sich beim Abschluß der Systeme der Dinge ein für allemal offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst“ (9:10, 24, 26).
19 Zusammenfassend sagt Paulus, „da das GESETZ einen Schatten der künftigen guten Dinge“ habe, könnten die fortgesetzt dargebrachten Schlachtopfer das „Bewußtsein von Sünden“ nicht verdrängen. Jesus kam jedoch in die Welt, um Gottes Willen zu tun, und „durch den besagten ‚Willen‘ “, erklärt Paulus, „sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt worden“. Darum sollen die Hebräer an der öffentlichen Erklärung ihres Glaubens ohne Wanken festhalten und „aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken“, indem sie ihr Zusammenkommen nicht versäumen. Wenn sie weiterhin willentlich sündigen, nachdem sie die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, „bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig“ (10:1, 2, 10, 24, 26).
20 Der Glaube erklärt und veranschaulicht (10:32 bis 12:3). Paulus sagt nun den Hebräern: „Gedenkt indes weiterhin der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, einen großen Kampf unter Leiden erduldet habt.“ Sie sollen ihren Freimut der Rede nicht wegwerfen, der eine große Belohnung mit sich bringt, sondern sollen ausharren, damit sie die Erfüllung der Verheißung empfangen, und „Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele“ — ja, Glauben, das ist das, was notwendig ist. Zunächst erklärt Paulus den Begriff: „Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht.“ In einem begeisternden Kapitel führt er dann in kurzen Worten nacheinander anschauliche Beispiele von Menschen aus alter Zeit an, die durch Glauben lebten, wirkten, kämpften, ausharrten und Erben der Gerechtigkeit wurden. „Durch Glauben“ wartete Abraham, der mit Isaak und Jakob in Zelten wohnte, auf „die Stadt, die wahre Grundlagen hat“, deren Erbauer Gott ist. „Durch Glauben“ blieb Moses standhaft, „als sähe er den Unsichtbaren“. „Was soll ich noch mehr sagen?“ fragt Paulus. „Denn die Zeit wird mir fehlen, wenn ich weitererzähle von Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David wie auch von Samuel und den anderen Propheten, die durch Glauben Königreiche niederkämpften, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten.“ Andere wurden durch Verspottungen, Geißelungen, Fesseln und Folterungen auf die Probe gestellt, nahmen aber die Befreiung nicht an, „damit sie eine bessere Auferstehung erlangen könnten“. In der Tat, „die Welt war ihrer nicht würdig“. Sie alle erlangten durch ihren Glauben Zeugnis, haben aber die Erfüllung der Verheißung noch nicht empfangen. „Da wir denn“, fährt Paulus fort, „von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben sind, so laßt uns auch allen Ballast und die uns leicht umstrickende Sünde ablegen, und laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, während wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet halten“ (10:32, 39; 11:1, 8, 10, 27, 32, 33, 35, 38; 12:1, 2).
21 Ausharren im Kampf des Glaubens (12:4-29). Paulus ermahnt die hebräischen Christen, im Glaubenskampf auszuharren, denn Jehova züchtigt sie wie Söhne. Jetzt ist es an der Zeit, die schlaff gewordenen Hände und Knie zu stärken und weiterhin gerade Bahn für ihre Füße zu machen. Sie müssen streng darüber wachen, daß weder eine giftige Wurzel aufsprießt, noch daß es zu einer Befleckung kommt, die ihre Verwerfung zur Folge haben könnte, wie dies bei Esau der Fall war, der heilige Dinge nicht schätzte. Die furchterregende Schaustellung am buchstäblichen Berg — das flammende Feuer, die Wolke und die Stimme — bewog Moses zu sagen: „Ich bin voll Furcht und Zittern.“ Aber die hebräischen Christen haben sich etwas viel Scheueinflößenderem genaht — dem Berg Zion und dem himmlischen Jerusalem, Myriaden von Engeln, der Versammlung der Erstgeborenen und Gott, dem Richter aller, und Jesus, dem Mittler eines neuen und besseren Bundes. Heute besteht noch mehr Grund, auf die göttliche Warnung zu hören. Zu Moses’ Zeiten erschütterte Gottes Stimme die Erde, jetzt aber hat Gott verheißen, nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel in Bewegung zu setzen. Paulus macht dies deutlich mit den Worten: „Darum, da wir ein Königreich empfangen sollen, das nicht erschüttert werden kann, mögen wir . . . Gott auf annehmbare Weise heiligen Dienst darbringen . . ., mit Gottesfurcht und Scheu. Denn unser Gott ist auch ein verzehrendes Feuer“ (12:21, 28, 29).
22 Verschiedene Ermahnungen an die Gläubigen (13:1-25). Abschließend gibt Paulus erbauenden Rat: Die brüderliche Liebe bleibe, die Gastfreundschaft vergeßt nicht, die Ehe sei ehrbar unter allen, bleibt frei von Geldliebe, gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und laßt euch nicht durch fremde Lehren fortreißen. Laßt uns schließlich „durch ihn [Jesus] . . . Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (13:15).
WIESO NÜTZLICH
23 Der Hebräerbrief ist ein unanfechtbares Meisterwerk der rechtlichen Verteidigung, vollkommen gestaltet und reichlich mit Beweisen aus den Hebräischen Schriften untermauert. Die verschiedenen Merkmale des mosaischen Gesetzes — der Bund, das Blut, der Mittler, das Zelt der Anbetung, das Priestertum, die Opfergaben — werden angeführt, und es wird gezeigt, daß sie nichts weiter waren als ein Muster, das Gott schuf, um auf weit größere künftige Dinge hinzuweisen, die alle in Christus Jesus und seinem Opfer gipfelten — der Erfüllung des Gesetzes. Nach den Worten des Paulus ist das Gesetz, das „veraltet ist und alt wird, dem Verschwinden nahe“. Jesus Christus dagegen „ist derselbe gestern und heute und immerdar“ (8:13; 13:8; 10:1). Wie sehr sich die Hebräer beim Lesen dieses Briefes doch gefreut haben müssen!
24 Von welchem Nutzen ist dies aber für uns heute, die wir unter ganz anderen Umständen leben? Können wir, die wir nicht unter Gesetz sind, aus der Argumentation des Paulus irgendwelchen Nutzen ziehen? Ganz bestimmt. Sie führt uns die großartige Vorkehrung des neuen Bundes vor Augen, die auf der Verheißung an Abraham beruht, daß sich durch seinen Samen alle Familien der Erde segnen werden. Darin besteht unsere Hoffnung auf Leben, unsere einzige Hoffnung — die Erfüllung der Verheißung Jehovas, durch Abrahams Samen, Jesus Christus, alle Familien der Erde zu segnen. Wir sind zwar nicht unter Gesetz, aber als Nachkommen Adams sind wir in Sünde geboren und benötigen einen barmherzigen Hohenpriester, einen, der über ein rechtskräftiges Sündopfer verfügt und der sich direkt in den Himmel, die Gegenwart Jehovas, begeben und dort für uns Fürsprache einlegen kann. Er ist der Hohepriester, der uns zum Leben in Jehovas neuer Welt führen und der mit unseren Schwachheiten mitfühlen kann, da er „in allem auf die Probe gestellt worden ist wie wir selbst“, ja der uns einlädt, uns „mit Freimut der Rede dem Thron der unverdienten Güte [zu nahen], damit wir Barmherzigkeit erlangen und unverdiente Güte finden mögen als Hilfe zur rechten Zeit“ (4:15, 16).
25 Darüber hinaus finden wir im Brief des Paulus an die Hebräer begeisternde Beweise dafür, daß sich Prophezeiungen, die vor langer Zeit in den Hebräischen Schriften aufgezeichnet worden sind, später in wunderbarer Weise erfüllten. All das dient uns heute zur Unterweisung und zum Trost. Zum Beispiel wendet Paulus im Hebräerbrief die Worte der Königreichsprophezeiung aus Psalm 110:1 fünfmal auf Jesus Christus als den Königreichssamen an, der „sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt“ hat, fortan wartend, „bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt würden“ (Heb. 12:2; 10:12, 13; 1:3, 13; 8:1). Ferner führt Paulus Psalm 110:4 an, um zu erklären, welch wichtiges Amt der Sohn Gottes als „Priester für immer nach der Weise Melchisedeks“ bekleidet. Wie einst Melchisedek, der nach dem Bibelbericht „ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister ist und weder einen Anfang der Tage noch ein Ende des Lebens hat“, so ist Jesus sowohl König als auch „Priester für immer“, und er wird allen, die sich seiner Herrschaft gehorsam unterstellen, den ewigen Nutzen seines Loskaufsopfers zukommen lassen (Heb. 5:6, 10; 6:20; 7:1-21). Auf denselben König-Priester wendet Paulus Psalm 45:6, 7 an: „Gott ist dein Thron für immer und ewig, und das Zepter deines Königreiches ist das Zepter der Geradheit. Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du hast Gesetzlosigkeit gehaßt. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen“ (Heb. 1:8, 9). Dadurch, daß Paulus Texte aus den Hebräischen Schriften zitiert und zeigt, wie sie sich an Christus Jesus erfüllt haben, sehen wir, wie die einzelnen Teile des göttlichen Musters zueinander passen, was zu unserem Verständnis beiträgt.
26 Wie aus dem Hebräerbrief deutlich hervorgeht, blickte Abraham erwartungsvoll dem Königreich entgegen, der „Stadt, die wahre Grundlagen hat, deren Bildner und Erbauer Gott ist“ — der Stadt, die „zum Himmel gehört“. „Durch Glauben“ strebte er nach dem Königreich und nahm große Opfer auf sich, um dessen Segnungen durch „eine bessere Auferstehung“ zu erlangen. Welch vorzügliches Beispiel haben uns doch Abraham und all die anderen Männer und Frauen des Glaubens der „so großen Wolke von Zeugen“ gegeben, die Paulus im 11. Kapitel des Hebräerbriefes beschreibt! Beim Lesen dieses Berichts frohlockt und springt unser Herz vor Freude aus Wertschätzung für das Vorrecht und die Hoffnung, die wir wie jene treuen Bewahrer der Lauterkeit haben. Wir werden deshalb ermuntert, „in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren [zu] laufen“ (11:8, 10, 16, 35; 12:1).
27 Mit einem Zitat aus Haggais Prophezeiung weist Paulus auf folgende göttliche Verheißung hin: „Noch einmal will ich nicht nur die Erde in Bewegung bringen, sondern auch den Himmel“ (Heb. 12:26; Hag. 2:6). Gottes Königreich unter Christus Jesus, dem Samen, wird jedoch für immer bestehen. „Darum, da wir ein Königreich empfangen sollen, das nicht erschüttert werden kann, mögen wir fernerhin unverdiente Güte haben, durch die wir Gott auf annehmbare Weise heiligen Dienst darbringen können, mit Gottesfurcht und Scheu.“ Dieser begeisternde Bericht gibt uns die Zusicherung, daß Christus ein zweites Mal erscheint, „getrennt von Sünde . . . und für die, die ihn zu ihrer Rettung ernstlich erwarten“. Daher laßt uns durch ihn „Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“. Möge der erhabene Name Jehovas durch seinen König-Priester, Jesus Christus, für immer geheiligt werden! (Heb. 12:28; 9:28; 13:15).