Heute haben wir uns mit 2. Mose den Kapiteln 7 und 8 und den ersten beiden Plagen beschäftigt und dabei festgestellt, dass es hier um weitaus mehr geht, als nur darum, dass Pharao das Volk ziehen lässt:
Es geht nicht nur darum, Pharao zu überzeugen, dass Jehova (oder auch Jahwe) stärker ist als er, sondern auch Das Volk Israel selbst musste überzeugt werden. Wir hatten in einem späteren Text gelesen, dass das Volk während seiner Zeit in Israel auch die Götter Ägyptens anbeteten, so dass Jehova eigentlich keine Lust mehr hatte, sie zu befreien – sondern es nur tat, weil er es Abraham versprochen hatte. Auch sie mussten erst einmal erkennen, dass die Götter Ägyptens wertlos waren und sie diese nicht bräuchten.
Weiter haben wir gesehen, dass sich jede der Plagen an spezielle Gottheiten Ägyptens richtete, die hier ganz klar den Kürzeren zogen und vesagten. Bei der Plage mit dem Nil, der zu Blut wurde, waren 7 (!!!) verschiedene Gottheiten betroffen – wir haben alle 7 Namen aufgezählt und gesehen, in wie weit es sie betraf.
Wir haben auch heraus gefunden, warum die Plagen mit dem Nil anfangen und warum nicht Mose selbst den Stab über ihn erhob. Es hatte mit dem zu tun, was wir in 2. Mose Kapitel 1 gelesen hatten: auf den Befehl des damaligen Pharao wurden alle männlichen Neugeborenen in den Nil geworfen, ihr Blut war also auf oder in dem Nil, hier gab es eine Schuld zu begleichen. Da aber Mose selbst im Nil bewahrt wurde, vollstreckte er nicht selbst das Urteil.
Was auffiel und für einige der Teilnehmer neu war, war die Tatsache, dass auch die Priester des Pharao Macht hatten und nicht nur Zaubertricks aufführten und wir haben erfahren, woher sie diese Macht hatten. Hier waren diejenigen im Vorteil, die beim Bibelgrundkurs 1 am Donnerstag Abend mit dabei waren, denn wir hatten uns als ergänzenden Stoff eine Abhandlung von Arnold Fruchtenbaum angesehen, wer Satan eigentlich ist.
Aufgefallen war, dass die Priester und Zauberer die Wunder, die Mose durch die Macht Jehovas tat, zwar kopieren konnten, aber nicht aufheben – und haben auch erfahren, warum dies so ist. Und so waren die Antworten der Priester und Zauberer nicht unbedingt das, was Pharao und sein Volk brauchte?
Es ist wirklich beruhigend, dass uns unter der schützenden Hand Gottes nicht viel passieren kann, auch wenn unserer Gegner starke Mächte zur Hilfe haben. Aber wir haben auch erkannt, dass wir genau hinsehen müssen, wenn wir heute „ein Wunder“ sehen oder davon hören. Es muss nicht immer von Jehova ausgehen. Die Gegenseite kann auch Wunder tun und nicht nur negative, wie einige vielleicht annehmen – denn sie konnten auch Leben erschaffen. Denn wo sonst kamen die Frösche her, wenn erst eine Woche zuvor alles Leben im Nil erstorben war?
Am nächsten Sonntag geht es weiter mit der 3. Plage. Wer mag, kann vorher gerne schon 2. Mose 8 ab Vers 12 weiter lesen. Es bleibt wie immer spannend
Wir freuen uns schon auf euch
This entry was posted in 2. Mose, Resümee vom Gottesdienst by Jule with 7 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
2.Mose 8-10
Neun Plagen kommen über das Land:
1. Wasser des Nils zu Blut
2. überall Frösche
3. Stechmücken
4. Bremsen
5. Pest
6. Beulen
7. Hagel zerstört die Ernte
8. Heuschrecken fressen die Felder leer#
9. Finsternis
Welcher der Götter konnte helfen?
KEINER der bekannten Götter konnte helfen – der Gott Abrahams und Jakobs hatte sich ihnen gegenüber als stärker erwiesen! Die gefallenen Engel konnten sich gegenüber ihrem Schöpfer nicht durchsetzen!
Aber eine Plage fehlte noch…
2. Mose 5:8
Worum es dem Pharao eigentlich geht
Ja, hier wird nun klar, warum er sie nicht gehen lassen will:
Er ist der Pharao und damit in seinem Verständnis und dem der Ägypter Gott – und nun kommen die daher und wollen „Urlaub“, um einem anderen Gott als ihm zu huldigen.
Klar, dass ihm das nicht gefällt!
Mir würde es ja auch absolut nicht gefallen, wenn mein Mann an käme und mir sagte, er wäre jetzt mal für ein paar Wochen weg, weil er mit einer ganz tollen Frau Urlaub machen will und ich solle doch so lieb sein, ihm seinen Koffer zu packen. Ich würde zutiefst verletzt sein und sicherlich stinksauer.
Das ist das Gefühl, das dem Pharao hier hoch kommt, als sie ihn bitten, das Volk ziehen zu lassen.
Daher ist seine Reaktion gut zu verstehen 😉
2. Mose 7:1
Was göttliche Vollmacht (nicht) bedeutet
Im letzten Vers fragt Mose Jehova, warum der Pharao auf ihn hören solle – denn nicht mal seine eigenen Leute hören auf ihn und er könne nicht gut reden. Jehova antwortet ihm darauf „weil ich dir göttliche Vollmacht gegeben habe“.
Dennoch wissen wir, dass der Pharao nicht auf ihn hört und Jehova sagt es auch gleich in den nächsten Versen, dass ER das Herz des Pharao hart machen würde.
Wir sollten also nicht entmutigt sein, wenn etwas, was wir im Auftrag Jehovas tun, nicht gleich die gewünschten Ergebnisse zeigt. Vielleicht müssen wir erst mal Rückschritte hinnehmen.
Es bedeutet also nicht, dass wir die Stimme Gottes falsch verstanden haben 😉
2. Mose 7:1
Was ist eigentlich ein Prophet?
Ein Prophet ist jemand, der im Auftrag eines anderen redet – zumindest sagt Jehova dies von Aaron: er würde Moses Prophet sein, „er wird für dich reden“.
Bisher hatte ich immer automatisch angenommen, dass ein Prophet jemand ist, der im Auftrag Jehovas redet.
Aber das kann ja eigentlich auch nicht sein, denn es gibt die „falschen Propheten“ – diejenigen, die sich den Anschein geben, im Auftrage Jehovas zu reden.
Auch gab es die Propheten des Baal – diejenigen, die diesen falschen Gott vertraten.
Aber immer wurde es mit einer Gottheit in Verbindung gebracht.
Hier sehen wir, dass ein Prophet wohl eher das Sprachrohr Jemandes ist – egal, von wem …
2. Mose 7:5
„Und sie werden erkennen müssen …“
Jehova sagt zu Mose, dass er das Volk Israel nach vielen Plagen, die über das Land kommen werden, aus der Gefangenschaft, aus Ägypten hinaus führen wird „und dann werden sie erkennen, dass ich Jehova bin“.
Es wird nicht so ganz deutlich, wen er hier mit „sie“ meint, wer hier erkennen wird, dass er der große Gott Jehova ist. Ich denke, es gilt für beide Seiten.
Wir hatten uns ja bereits über die Zeichen Gottes Gedanken gemacht, die wir gern jetzt haben wollen, die wir aber erst sehen werden, wenn wir vertrauensvoll mit Gott gegangen sind. So kann es sein, dass er hier die Israeliten meint. Dann, wenn sie von ihm befreit worden sind, dann werden sie erkennen, dass es Jehova war, der sie geführt hatte.
Aber in erster Linie erinnert mich das an das, was wir in Hesekiel immer wieder lesen: „dann werden sie erkennen müssen, dass ich Jehova bin“. Auch hier in Hesekiel wird es im Zusammenhang damit erwähnt, dass Gott Gericht übt und straft. Dann kommt niemand mehr darum herum, Jehova als den Herrn der Herren anzuerkennen.
Ähnliche Gedanken finden wir im Buch der Offenbarung. Auch wieder im selben Zusammenhang. Aber wir wissen ja, dass Hesekiel viele ähnliche Gedanken und Prophezeungen enthält, wie die Offenbarung.
Wie dem auch sei, egal, wen Jehova hier meint – beide Seiten werden erkennen, dass es Jehova ist, der für das Volk Israel kämpft: die Besiegten und auch die Befreiten!
2. Mose 7:22
Worin besteht hier der Sinn?
Die ägyptischen Zauberer ahmen Mose und Aaron nach, zeigen, dass sie das selbe Wunder bewirken, wie diese es durch ihren Gott tun.
Beim ersten Mal, bei der Sache mit der Schlange, hatte es noch Sinn gemacht. Aber hier ist es einfach nur dumm:
Alles Wasser in Ägypten war durch den „Zauber“ von Aarons Stab zu Blut geworden. Es gibt kein sauberes Wasser mehr zum trinken. Wozu nun „den Trick“ nachmachen?
Wenn sie wirklich so mächtig gewesen wären, warum verwandeln sie die stinkende Brühe nicht einfach wieder in sauberes Wasser? Das wäre doch viel sinnvoller
Etwas Ähnliches sehen wir später bei der Plage mit den Fröschen. In dem Drama sagt der Pharao genervt „wir brauchen nicht noch mehr Frösche…“
Eigentlich ahmen sie ja das, was Mose und Aaron tun, nur deswegen nach, um „zu beweisen“, dass sie ihnen nicht an Macht unterlegen sind. Dass sie dem Wunder oder den Plagen Gottes entgegenhalten können. Aber wirklich Sinn macht das eigentlich nur dann, wenn sie die Plagen abwenden könnten – aber das gelingt ihnen nicht.
Genau dies will Jehova durch die Plagen demonstrieren: er ist der allein wahre Gott, er ist Allmächtig und niemand kann ihn abhalten, das zu tun, was er will. Er ist der einzige Gott, der würdig ist, von uns angebetet zu werden,
2. Mose 8:14-15
Warum ist es ihnen so wichtig, die Wunder Gottes nachzuahmen?
Wir hatten es bereits bei der ersten Plage – als Gott alles Wasser im Nil und im ganzen Land in Blut verwandelte – dass es den Zauberern des Landes wichtig war, es ihm nachzutun. Eigentlich unlogisch, denn sie hätten sauberes Wasser gebraucht.
Auch bei der zweiten Plage mit dem Fröschen befreien sie nicht das Land von der Plage – sondern sie zaubern weitere Frösche, die niemand will.
Nun wollen sie sogar das Ding mit den Mücken nachmachen. Wozu? Niemand braucht weitere Mücken, im Gegenteil: wer schon mal einige Mückenstiche hatte, der kann sich das Ausmaß dessen vorstellen, was sie gerade erleben. Sie werden von ganzen Wolken aus Mücken eingenebelt und furchtbar zerstochen sein. Der ganze Körper wird schon brennen – und sie wollen unbedingt auch Mücken aus Staub zaubern ;-(
Hier in Vers 14 wird hervorgehoben, dass ihnen dies nicht gelang – und zwar mit einem Ton, dass es eine Niederlage ist. Dabei brauchte keiner noch weitere Mücken.
Sie selbst sehen es als absolute Niederlage ein, erkennen an, dass ihnen Jehova, der Gott Israels, überlegen ist.
Hatten sie dies nicht auch bei den ersten beiden Plagen erkennen müssen? Denn immerhin waren sie ja nicht in der Lage gewesen, den Spuk zu beenden …