„Ein Psalm von David.
Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Fürwahr, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar.“
PSALM 23:1-6 ELB
Letzte Woche hatten wir auch einen Psalm, den Psalm 139 besprochen
Heute sind wir bei Psalm 23
Warum sagt David „Jehova ist mein Hirte“ und nicht „unser Hirte“?
Weil es ein persönliches Lied ist?
Es geht um eine persönliche Beziehung zwischen mir und Gott. Nicht um das allgemein gültige „Gott hat alle Menschen lieb“
Um was für Tiere geht es hier?
Um Schafe, die ihrem Hirten folgen
„Meine Schafe hören meine Stimme“, wer sagt das?
Jesus
David, ein Schafhirt, sagt, dass Jehova sein Hirte ist
Er kannte sich im Umgang mit Schafen aus, er weiß, wie sie sind und was der Hirte für eine Rolle hat
Das sind Beobachtungen aus seinem eigenen Leben, er stellt einen Bezug her zu dem, was er täglich als Hirte im Umgang mit seinen Schafen beobachtet
Warum ist er überzeugt, dass wenn Jehova sein Hirte ist, es ihm an nichts mangeln wird?
„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen.“
Psalm 23:1-2 HFA
Können die Schafe nicht alleine fressen? Warum nicht?
Der Hirte muss sie zu saftigen Weiden führen
Wie frisst ein Schaf?
Was brauchen Schafe noch, außer eine grüne Aue?
Sie müssen trinken und der Hirte muss in der näheren Umgebung einer Wasserquelle bleiben, damit sie trinken können
Ein einzelnes Schaf benötigt 7 bis 9 Liter Wasser am Tag
Bei kalten Wetter muss der Hirte mit der Herde im Umkreis von 32 km zur Quelle bleiben, im Sommer 15 bis 20 km
Schafe müssen gehütet werden. Sie haben auf einmal Durst, haben aber schon wieder vergessen, wo Wasser ist
Ihnen fehlt dieser Instinkt, den wildlebende Tiere haben
Sie sind auf den Hirten angewiesen
Wofür ist der Hirte nach Vers 3 da?
„Er gibt mir neue Kraft. Er leitet mich auf sicheren Wegen und macht seinem Namen damit alle Ehre.“
Psalm 23:3 HFA
Er leitet sie auf sicheren Wegen
Was meint David in Vers 4 mit dem Tal des Todesschattens?
„Auch wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir. Dein Hirtenstab gibt mir Schutz und Trost.“
Psalm 23:4 HFA
Welche Feinde der Schafe könnten dort im Tal warten?
Wölfe, Bären usw
Wenn Jehova als unser Hirte bei uns ist, müssen wir uns nicht fürchten
Was passiert denn mit uns, wenn wir uns fürchten?
Angst verändert unsere Art, Dinge zu hören und zu sehen
Sie bringt uns von dem sicheren Weg weg, wenn wir in der Angst flüchten
Angst färbt die Art, wie wir Dinge sehen und hören und verändert unseren Körper. Es kann Depressionen und andere Krankheiten auslösen, wenn wir ständig in Angst leben
Warum konnte ein Schaf in so einem Tal Angst haben?
Da gab es wilde Tiere wie Bären und Löwen, Wölfe und Leoparden
Ohne Hirten in der Nähe waren die Schafe eine leichte Beute für diese wilden Tiere
Der Hirte hatte die Aufgabe sich darum zu kümmern
Welche Mittel hatte er da laut Vers 4?
„Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“
PSALM 23:4 ELB
Er hatte einen Hirtenstab zum bewegen und lenken der Tiere, der hatte vorne eine Krümmung, z.B um die Schafe von einem Abhang weg zu ziehen
Der kürzere Stab war eher eine Keule, um die Herde zu schützen, den wilden Tieren zu drohen oder sie wirklich damit zu schlagen
Jesus ist der Hirte – wie trifft das auf uns zu?
Wir driften auch immer wieder mal ab, er gibt uns zu trinken und das, was wir benötigen
Er schützt uns in einer bedrohlichen Situation, so dass wir die Ruhe bewahren
Suchen wir freiwillig und bewusst den Weg selbst zurück zu Jesus?
Was wenn das Schaf immer wieder weg läuft?
Dies ist eher das Verhalten einer Ziege, Schafe sind dafür bekannt, dass sie in der Gruppe bleiben, sie fressen auch in der Gruppe
Aber wie kommt es dann zu dem Schaf in Jesu Gleichnis, das sich verirrt hat?
Es gibt da eine Geschichte für Kinder:
„Das kleine wilde Schäfchen lief einfach fort, hörte nicht auf das Hirtenwort….“
Aber dies entspricht nicht dem, wie Schafe sind und ist auch nicht das, was in Gottes Wort dazu gesagt wird
„Stellt euch vor, einer von euch hätte hundert Schafe und eins davon geht verloren, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück, um das verlorene Schaf so lange zu suchen, bis er es gefunden hat? Wenn er es dann findet, nimmt er es voller Freude auf seine Schultern und trägt es nach Hause. Dort angekommen ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!‹“
Lukas 15:4-6 HFA
Hier in der Bibel steht nicht, dass das Schaf bewusst weg gelaufen ist
Schafe denken nicht voraus und fressen einfach so vor sich hin – wenn sie den Pfiff des Hirten ignorieren, stehen sie auf einmal alleine da
Schafe sind etwas träge, auch gegenüber anderen Tieren
Manchmal hören oder lesen wir: „Ein Wolfsrudel hat 8 Schafe gerissen“
Wie kann das denn sein, wieso rennen die anderen denn nicht weg?
Weil sie nicht im Voraus denken und träge sind
Ist das mit dem Verlorenen Schaf nicht das selbe, wie der verlorene Sohn?
Nein . Denn der verlorene Sohn lief freiwillig und bewusst weg
In dem Kommentar zu Psalm 23
aus Warren W. Wiersbe heißt es dazu:
„Schafe sind wehrlose Tiere, die sich leicht verirren können, und sie brauchen fast ständige Pflege. Man kann Schafe nicht wie Rinder treiben; sie müssen geführt werden“
Der Vergleich mit Schafen und Menschen in der Bibel
Sollen wir wie Schafe sein? Wir sind doch Menschen?
Kann man das mit der Wesensart von Menschen vergleichen?
Was war denn der große Unterschied zwischen David und Saul?
David ist wie ein kleines dummes Schaf, er lässt sich immer wieder von Jehova leiten
Saul macht, Saul ist ein Macher und genau das ist sein Verhängnis
Wenn wir unser Leben ohne Jehova führen, sind wir „so schlau wie eine Ziege, die selber macht“ oder wie Saul – oder wollen wir lieber ein kleines dummes Schaf sein?
Wir lernen heute, dass wir wie eine Ziege sein sollen, wir müssen selbst machen, wir sind wichtig, wir können alleine
Ein Schaf musst du auf die Wiese führen, ansonsten bleibt es einfach da stehen und frisst um sich herum. Das musst du auf die Weide führen
Ist ein Schaf dumm?
Es weiß, dass es dem Hirten folgen muss
Wir lernen heute, selbst, allein zu machen, selbst zu wissen, was für mich gut ist, „Handel doch einfach“
In Matthäus 25 sagt Jesus, er wird die Schafe und Ziegenböcke trennen. Was hat dies damit zu tun?
Das Schaf wartet auf den Hirten – Die Ziege handelt alleine
Bei David muss alles Jehova machen
Nun der Wechsel dahin, was Jehova macht
„Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Fürwahr, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar.“
PSALM 23:5-6 ELB
Nun handelt Jehova gegenüber dem Menschen
Das Schaf muss dem Hirten vertrauen
Einige stören sich an der Formulierung „Kleines dummes Schaf“, da sie ja nicht dumm sind. Aber das ist auch nicht so gemeint, sondern eher mit naiv, unbedarft. Jesus sagte, wir sollten werden, wie die kleinen Kinder. Nicht weil diese dumm sind, sondern sie bilden sich nicht ein, alles zu wissen, sie vertrauen noch den Eltern, vertrauen sich ihnen gerne an. Ebenso wie die Schafe dem Hirten
Was erwartet David, wenn er an Jehovas Tisch Platz nimmt?
Was denn für ein Haus? Jehova hat doch garkein Haus zur Zeit Davids
Ein Zuhause
Tisch im Angesicht meiner Feinde
Wenn ich zu Hause bin, juckt mich der Feind nicht, der am Fenster vorbei geht
Wie voll gießt Gott ihm den Becher ein?
Randvoll, macht man eigentlich nicht
Zuhause ist, wo wir uns sicher fühlen
Jehova gibt im Überfluss
Von welchem Haus ist in Vers 6 die Rede?
David will immer im Haus Jehovas sein. Zu der Zeit hat Jehova noch kein Haus, da gibt es ja nur die Stiftshütte, das Zelt
Wenn David nach Hause kam, hatte der 6 Brüder, die alle den David etwas doof fanden, siehe Was wir vor einigen Wochen über seine Salbung gelesen haben
Also ist hier das Haus das er meint?
Das ist ja nicht Jehovas Haus
Ich lade Jehova zu mir selbst ein
Ich stehe immer unter seiner Gnade, weiß ja, dass ich ein Sünder bin
Unter dem Schutz Jehovas = das ist sein Haus, die Gemeinschaft mit Gott
Von was redet Jesus immer, z.B. in Johannes 14:1-2?
„»Seid nicht bestürzt und habt keine Angst!«, ermutigte Jesus seine Jünger. »Glaubt an Gott und glaubt an mich! Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Sonst hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich zurückkommen, um euch zu mir zu holen. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich bin. Den Weg dorthin kennt ihr ja.«“
Johannes 14:1-4 HFA
Meint Jesus hier das selbe, wie David in Vers 6?
„Deine Güte und Liebe begleiten mich Tag für Tag; in deinem Haus darf ich bleiben mein Leben lang.“
Psalm 23:6 HFA
Was sagt David hier?
Er sagt nicht, dass er nach seinem Tod bei Gott im Himmel sein wird
Jesus wird zurück kommen, um sie zu sich zu holen
Also nicht das Bild, das wir so im allgemeinen haben
Also was meint David?
Er meint nicht, dass er erst sterben muss, denn er ist noch ein junger Mann
Wenn der Tempel schon stehen würde, könnte man denken, der Tempel sei gemeint
Haus …. Hausgemeinschaft
Kirche …. Kein Gebäude
Meinte er ein buchstäbliches Gebäude? Wenn ja, wo war das dann oder wo würde das sein?
David wusste mehr als wir über den Tempel bzw das Haus Jehovas und er wusste, dass Jehova immerdar dort leben würde
Jesus spricht hier von einer Realität in seinem Leben und will seinen Aposteln diese Realität klar machten
David wusste das schon und spricht von diesem Haus Jehovas
Zb die Träume von Joseph, ob der den Traum da schon verstanden hat?
Vielleicht hat David hier auch eine Art Traum von Jehova oder er war von Jehova dorthin entrückt, wir wissen es nicht
Evtl war es auch die Voraussetzung dafür, dass der ältere David Gott hier auf der Erde ein Haus bauen wollte?
Wir sollten beim lesen über Davids Leben diesen Psalm in Hinterkopf behalten, denn es erklärt oft, wie David fühlt
Er redet von seiner Schuld, als er die Strafe für die Volkszählung auswählen muss
Nicht er selbst hat was falsch gemacht, sondern das Volk – aber er sagt, „ich war für sie verantwortlich, habe sie in diese Situation gebracht“
Dieser Psalm wird viel benutzt, auch auf Beerdigungen
Warum?
Das Tal des Todes wird erwähnt
Auch da ist Jehova bei ihm
Auch in Psalm 139 sagt David „selbst im Hades ist du da“
Er hat keine Angst vorm Tod, denn Jehova ist überall
Deshalb Ist Vers 6 wichtig
Ich werde wohnen im Haus Jehovas immerdar, nicht nur bis ich sterbe oder wenn ich gestorben bin, sondern immerdar
Soviel zu Psalm 23. nächste Woche lesen wir wieder in 1. Samuel weiter, das Kapitel 17: es geht um David und Goliath
This entry was posted in 1. Samuel, Psalm, Resümee vom Gottesdienst by Jule with 1 commentDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Mir kam heute Nacht noch der Gedanke, dass wir in 1. Mose ja gelesen haben, dass Jehova „wilde Tiere“ und „Vieh“, also Haustiere erschaffen hat.
Wilde Tiere nutzen ihren Instinkt, sie benötigen uns Menschen nicht. Haustiere hingegen sind so erschaffen, dass sie den Menschen bzw Hirten benötigen
Das Schaf ist ein Haustier und benötigt den Hirten zur Führung und Hege und Pflege. Eine Ziege hingegen kommt sehr gut ohne den Menschen aus
Wir Menschen sind von Jehova ebenso erschaffen, dass wir seine Führung und Hege und Pflege benötigen. Wir sind mit dem Bedürfnis nach einer persönlichen und innigen Beziehung zum Schöpfer erschaffen. Daher passt der Vergleich mit den Schafen in Psalm 23 und uns eigentlich recht gut
Aber dies ist nur so ein Gedanke, der mir heute Nacht noch in den Sinn kam und hat keinen Anspruch auf Richtigkeit