(Erfahrung von Gaby Mabrouk)
Psalm 136 :4.
Er allein vollbringt große Wunder,
seine Gnade hört niemals auf
Als ich auf die Psalmen stieß und so oft lesen musste ,,und seine Gnade hört niemals auf“, hatte ich gar nicht verstanden, warum es so oft da stand .
Ich musste beim Lesen sogar schmunzeln, natürlich heimlich. Immer wieder lese ich in der Bibel über die Gnade Gottes, aber hatte ich es auch verstanden, um was es überhaupt bei der Gnade Gottes geht ??
Ich dachte schon, dass mir Jehovas Geist den Psalm 136 zeigte, um mir die Gnade Gottes in den Kopf zu hämmern.
Aber das richtige Gefühl dazu fand noch keinen Einklang mit mir. Lediglich fing ich an, darüber mehr nachzudenken, da das Wort „Gnade“ immer öfter auftauchte, zumindest fühlte es sich so an. Kann natürlich auch sein, dadurch dass ich die Bibel jetzt von Anfang studiere und nicht als Versebuch . Dieses Wort „Gnade“ rast durch meinen Körper wie ein leuchtendes Moleküle, was noch nicht weiß wo es andocken soll.
Bis zum heutigen Tag,wo sich alles veränderte.
Viele Menschen glauben immer noch, dass sie nicht in Gottes Gnade fallen können, da sie unwürdig sind, unter Jehovas Augen zu treten.
Aber das ist nicht so. Vielleicht ist dein Weg steil und steinig, mit Felsbrocken bestückt. Menschen, die dir immer wieder unmissverständlich sagen, wie jämmerlich dein Leben ist. Aber hast du mal darüber nachgedacht, ob dein Weg zu Gott genau so sein muss. Um dann, wenn du die Gnade Gottes findest, sie wertschätzt und schützend in deine Hand hältst um sie nie wieder zu verlieren?
Ich erzähle heute eine wahre Geschichte und dass die Gnade Gottes zu jedem kommt, der ihm die Tür öffnet .
Es geht um einen jungen Mann, einen HerzensMenschen von mir.
Dadurch das die Mutter sich von seinem Vater trennte, beschloss der Vater, auch seine Kinder zu verlassen, so, wie seine ganze Familie auch .
Von einer aus seiner Kinder Sicht, heilen Familie zu einem leeren schwarzen Loch. Niemand mehr, der sich Gedanken um die Kinder machte oder fragte wie es ihnen geht, einfach verschwunden. Außer die Mutter die immer hinter ihnen stand, bis heute.
Dieser junge Mann hat sich aus Schmerz heraus, eine Mauer des Zornes um sich gebaut und diese nie wieder verlassen. Menschen, die ihm Liebe und Gefühle vermittelten, fing er an mit Worten und Handeln von sich zu stoßen. Er glaubte nicht an diese Gefühlsdusselei.
Das führte dazu, dass er eine kriminelle Laufbahn einschlug. Seine Götter waren Alkohol, Partys und Drogen Exzesse. Die JVA Aufenthalte machten sein Herz noch härter, dort lernte er, dass man erst Recht keine Gefühle zeigen darf um durch zu kommen.
Seine Arroganz und Ichbezogenheit stieg ins unermessliche.
Und doch gab es noch den kleinen Jungen in ihm, den es vor dem Familiendrama gab.
Er ließ sich von Tieren beissen, nur um sie zu retten und verstand ihre Angst.
Er stellte sich vor hilflose und schwache Menschen, vor Menschen wie er es war. Denn seine Ethik verbot es ihm, Schwachen und Hilflosen etwas zu tun und in seiner Gegenwart auch niemand anderes. Er half älteren Menschen und Behinderten und war höflich. Man liebte ihn dafür und niemand erahnte dabei seine Vorgeschichte.
Doch immer wieder ging er zurück in seine dunkle Welt ohne Gefühle, um sich von den Gefühlen der anderen Seite zu ihm zu erholen. Seine Mutter versuchte, ihren Sohn davon abzuhalten; keine Chance, der Junge saß in der Finsternis fest. Bis die Mutter Jehova mit all seiner Liebe und Gnade kennen lernte. Sie wusste nun, dass sie ihren Sohn nicht retten kann, egal was sie tat. Sie flehte Jehova um Hilfe an und übergab ihren Sohn in Gottes Hände. Sie wusste, dass nur Jehova weiß, wie es um das Herz ihres Sohnes steht und nur er es ist, der dieses Herz erreichen kann. Nur er kannte den Weg ihres Sohnes. Vielleicht musste sein Weg so sein, um Gott zu finden .
Dann kam die Wende in seinem Leben, zwar aus der JVA, aber da hatte er ja auch genügend Zeit um über sein Leben nachzudenken.
Sein Großvater verstarb, den er gar nicht kannte. Auch wenn die Familie zerrüttet war ging seine Mutter und er hin. Der Junge wollte eigentlich nur ein paar Stunden ausserhalb der JVA genießen, doch dann kam alles anders. Bei der Andacht vom Opa wurden viele schöne Dinge , lustige aber auch traurige und nachdenkliche aus seinem Leben erzählt. Obwohl der junge ihn nicht kannte hatte er Tränen in den Augen. Bei der Nachfrage was ihn so betrübt sagte er ,,ich habe mir vorgestellt, was wäre wenn ich jetzt da liegen würde“. Was würde und könnte man von ihm erzählen.
Ihm fiel auf dass es bei der Andacht nicht um Geld, Ruhm und Darstellung ging, sondern nur um die Persönlichkeit. Das machte ihn sehr nachdenklich.
Jehova wusste, dass er jetzt mit ihm arbeiten kann, denn das Herz dieses Jungen öffnete sich. Die Mutter spürte dies und betete weiter für ihn.
In der JVA gab es Gespräche, wie es sie vorher noch nie gab. Der Junge offenbarte seiner Mutter, dass er an einen Gott und Schöpfer glaubt, dass er es schon gespürt hat. Als die Mutter dies hörte, zerriss es fast ihr Herz vor Freude. Dies aus seinen Mund zu hören.
Doch war er noch tief verwurzelt mit seinem alten Leben.
Jehova ließ zu, dass der Junge aus der JVA fliehen konnte. Aber auch dieses mal war alles anders, nicht wie sonst, wenn er die JVA verließ und damit weiter machte womit er aufhörte. Er ging nicht so tief in die dunkle Seite der kriminellen Machenschaften. Nur soweit, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Denn er wusste, dass es nur für eine kurze Zeit sein wird, bis das er wieder zurück muss. Jehova wusste, dass der Junge sein Herz geöffnet hatte und dass er es spürte.
Der Junge durfte ein ganz anderes Leben in dieser Zeit kennenlernen, die ihn sprachlos und nachdenklich stimmte.
Kaum jemand wusste von seiner Flucht.
Jehova schickte ihm helfende Hände, die den Jungen diesmal nicht in die Kriminalität führten, sondern in harte Arbeit, denn er hatte keinen Cent. Er wurde für seine Arbeit gelobt und man bot ihn eine Lehrstelle an.
Er lernte eine bodenständige junge Frau kennen, die ihm lehrt, mit Gefühlen umzugehen. Sie liebt ihn so wie er ist und vertraut ihm, ohne Eifersuchtsdramen. Das kennt der junge Mann nicht so und fühlt sich geborgen und geliebt, dies hat er zuvor nie so gefühlt. Auch er fühlt wie sie und kann fast nicht glauben daß ihm so etwas schönes passieren kann.
Dann kam die Versuchung: man bot ihm aus der Dunkelheit ein Geschäft an, bei dem man sich viel Geld ergaunern kann und lange mit leben kann.
Dieses Angebot kreiste in seinen Kopf wie ein schwarzer Schatten. Er kämpfte mit sich selbst, denn er hatte jetzt eine Waage, die eine mit guter Arbeit und einer tollen Frau an seiner Seite und die andere mit viel Geld oder lange Zeit eingesperrt. Er war zerrissen und betete um Hilfe, die ihm zuteil wurde. Er kam am nächsten Tag zurück in die JVA, nach sechs Monaten
Egal was dieser Junge getan hat, er hat sein Herz öffnen lassen und Jehova hat aus Gnade an seiner Tür geklopft und der Junge hat sie einen Spalt geöffnet und zugehört . Nun muss er vertrauen und den Frieden mit sich selbst und Gott finden .
Der Junge ist so glücklich darüber wie alles passiert ist und weiß noch nicht mit seinen Gefühlen wohin und ich wünsche ihm, dass er nie wieder die Tür verschließt, egal was passiert und welche Rückschläge noch kommen mögen.
Gott liebt uns
Seine Gnade hört niemals auf.
PS. Die Manner die das Angebot gemacht hatten, sitzen auch hinter Gittern, sie wurden dabei gefasst. Ihnen drohen hohe Haftstrafen
This entry was posted in Elizur, Psalm by Jule with 6 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Ist das dein Sohn, von dem du da erzählst?
ja es ist einer meiner Söhne und genau jetzt ist das alles passiert. Dann kam noch der Anruf der Polizei, dass das Fahrrad, womit man ihn letztendlich gefasst hatte, doch nicht geklaut war und er es sich später wieder abholen kann. Das alles ist so unglaublich, wenn ich es nicht selber erfahren durfte. Die Gnade Gottes hört niemals auf. Ich hoffe das ich noch mehr Geschichten wie diese erzählen kann und Gott unser aller leben, vor allen das meiner geprägten Familie zum Guten wendet
Diese Erfahrung ist wirklich eine besonders schöne Mischung, denn es dreht sich um einen Menschen, der von Jehova berührt, verändert und befreit wurde
Wunderschön
Teile sie bitte wo du kannst, denn sie ist wirklich zu Herzen gehend und mehr als ermunternd
Wir freuen uns mit Dir (weißt ja, „die Engel im Himmel freuen sich ganz besonders und jubeln darüber“, weiß gerad nicht genau, wo das steht, hatte Jesus mal gesagt
Ja, ich weiß und nicht ich allein habe dies alles so aufgeschrieben, Jehova hat mich dazu angetrieben. Ich war so dankbar und gerührt von so viel Liebe und Gnade, etwas, was ich selbst in meinem Leben zuvor noch nie so erfahren durfte.
Ja, so geht mir das seit Jahren, dass ich nicht allein schreibe, sondern mich von Jehova dazu gedrängt fühle, hab dann keine Ruhe, bis ich es aufgeschrieben und geteilt habe
Und nein: wir sind nicht von Jehova in der Form inspiriert, wie es die Schreiber der Bibel waren, aber manchmal „drängt“ er uns, etwas zu schreiben, um andere zu ermuntern
Aus diesem „Drängen“ heraus sind unsere Blogs und auch die Gruppe auf Facebook und die Sache mit den Zoomtreffen entstanden
So kann man sich von Jehova inspirieren lassen, ohne in der Form inspiriert zu sein, wie es die bibelschreiber waren. Denn im Gegensatz zu denen, ist das, was wir da schreiben, nicht unfehlbar
Ich denke, so waren auch die Anfänge bei den Brüdern. Sie haben Dinge geschrieben (WT, Erwachet und andere Publikationen) um andere zu ermuntern und wir alle wussten, dass sie nicht vom Geist im der Form inspiriert waren wie die Schreiber der Bibel. Im übrigen durften noch sehr lange auch die Leser der Publikationen ihre Sachen im Zweigbüro einreichen und oftmals wurden dann Artikel von denen veröffentlicht unter „eingesandt“
Irgendwann später hieß es mit einem Mal, dass die Organisation heute der Kanal Jehovas sei und alles wurde so behandelt oder angesehen, als ob es gleichwertig sei, wie das, was in der Bibel steht (ich bin mir aber nicht sicher, ob das auch offiziell so gesagt worden ist)
Sehr schade
Vielleicht ähnlich wie die Entwicklung bei den Schriftgelehrten und Pharisäern und der Grund, warum Jesus immer wieder sagte „ihr habt gehört … ich aber sage euch …“ und sie dafür verurteilte, dass sie ihre Überlieferungen so wichtig nahmen, dass sie um deren Willen das wahre Gebot Jehovas übertraten
Genau so empfinde ich das auch: dass man, wenn man eine schöne Erfahrung mit Gottes Gnade erlebt hat, dann möchte man sie mit anderen teilen und fühlt sich so danach getrieben bis man es auf Papier hat um anderen Menschen die Angst vor Gott zu nehmen. Dass andere Menschen auch in Bedrängnis geraten und aufzuzeigen, dass die Hilfe für jeglichen Problem von einen immer Liebenden Gott kommt . Dass man nur Mut und Vertrauen braucht , um ihm alle Probleme darzulegen