Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Stoff zu Hesekiel 9
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
JEHOVA und sein Prophet Hesekiel befanden sich in der Vision immer noch im verunreinigten Tempel von Jerusalem, als das geschah, was Hesekiel als nächstes beschreibt: „Und dann rief er vor meinen Ohren mit lauter Stimme, indem er sprach: ,Laßt die herankommen, die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten, ein jeder habe seine Waffe in seiner Hand, um Verderben zu bringen!‘ “ — Hesekiel 9:1.
2 Die hier Genannten, „die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten“, waren nicht Mitglieder der Stadtbehörde von Jerusalem. Somit gehörte König Zedekia, der in jenem Jahr, 612 v. u. Z., über Jerusalem und das ganze Königreich Juda regierte, nicht zu denen, die Jehova herbeirief. Bestimmt suchten nicht König Zedekia und seine Fürsten Jerusalem zu zerstören. Ja, sie riefen Pharao von Ägypten zu Hilfe, um die Stadt zu retten. Die von Jehova Herbeigerufenen waren es, „die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt“ richteten, nicht um sie zu bewahren und zu regieren, sondern um die Bewohner darin mit Waffen, die ‘Verderben bringen’ sollten, zu vernichten. Es waren keine Juden. Wer waren sie denn?
3 Werfen wir zusammen mit Hesekiel einen Blick auf sie, während er weiter sagt: „Und siehe! da waren sechs Männer, die aus der Richtung des oberen Tores kamen, das nach Norden sieht, ein jeder mit seiner Waffe zum Zerschlagen in seiner Hand; und da war e i n Mann mitten unter ihnen, mit Linnen bekleidet, mit dem Tintenfaß eines Schriftführers [Sekretärs, New World Translation, 1971] an seinen Hüften, und sie kamen dann herein und stellten sich neben den kupfernen Altar.“ — Hesekiel 9:2.
4 Sie kamen als Vorzeichen von Norden her, denn das war die Richtung, aus der die mächtigen Heere Babylons drei Jahre später, im Jahre 609 v. u. Z., wider Jerusalem zogen. Durch das innere Nordtor des Tempels Jehovas begaben sie sich mitten in seinen inneren Vorhof hinein und stellten sich neben den kupfernen Altar, doch nicht, um Jehova Schlachtopfer darzubringen. Dort, an der Nordseite des Altars, konnten sie von den fünfundzwanzig Männern gesehen werden, die sich zwischen dem Altar und der Tempelvorhalle befanden und sich zur Anbetung der Sonne gegen Osten niederbeugten. (Hesekiel 8:16) Da sie sieben waren an Zahl, waren sie ein vollständiges Team für eine vereinte Tätigkeit. Aber der ‘mit Linnen bekleidete Mann’ unterschied sich durch seine Kleidung von den anderen sechs. Auch wurde er von ihnen getrennt, indem er vor ihnen hergesandt wurde.
5 Die „sechs Männer“ in der Vision waren offenbar übernatürliche Personen gleich materialisierten Engeln. Es wird nicht gesagt, daß es Babylonier waren, wiewohl die Babylonier dazu gebraucht wurden, das buchstäbliche Jerusalem zu zerstören. Da jeder der „sechs Männer“ eine Waffe zum Zerschlagen in der Hand hatte, stellen sie Jehovas himmlische Streitmächte der Urteilsvollstreckung dar, die unter seinem Befehl stehen. Sie versinnbildlichen ein himmlisches Heer, gleichsam Soldaten. Diese konnten in Wirklichkeit babylonische Soldaten als ihre irdischen Werkzeuge gebrauchen.
DERJENIGE, DER DIE STIRNEN KENNZEICHNET
6 Der siebente Mann, der ‘mit Linnen bekleidete’, war im Vergleich zu den „sechs Männern“, die mit Waffen ausgerüstet waren, von höherem Rang (was nicht bedeutet, daß er von höherer Natur war). Es wird über ihn gesagt, daß er ‘das Tintenfaß eines Sekretärs’ an seinen Hüften trug, das augenscheinlich an seinem Gürtel befestigt war. Doch wird nicht gesagt, daß er der „Sekretär des Heerobersten“ sei, so daß er mit militärischen Angelegenheiten zu tun gehabt hätte. (Jeremia 52:25) Er konnte der Sekretär einer Regierung für Friedenszwecke sein. (2. Samuel 8:17; 20:25; 1. Könige 4:3) In welcher Mission wird dieser in Linnen gekleidete Mann in der Vision ausgesandt? Dies wird durch den Auftrag kund, den er von Jehova empfängt, der auf seinem himmlischen Wagen daherfährt. Darüber sagt Hesekiel:
7 „Und was die Herrlichkeit des Gottes Israels betrifft, sie wurde über den Cheruben hinweg, über denen sie sich befand, emporgehoben zu der Schwelle des Hauses hin, und er begann dem Mann zuzurufen, der mit dem Linnen bekleidet war, an dessen Hüften das Tintenfaß eines Schriftführers [Sekretärs] war. Und Jehova sprach weiter zu ihm: ,Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Männer anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.‘ “ — Hesekiel 9:3, 4.
8 Ah, der Mann in Linnen wird in einer friedlichen, lebenrettenden Mission ausgesandt. Zu dieser Zeit bewegte sich die göttliche Gegenwart von oberhalb der scheueinflößenden, einer Eisdecke ähnelnden Plattform, die sich über den vier Rädern und den Häuptern der vier Cherube am Nordeingang des Tempels befand. Wohin denn? „Zu der Schwelle des Hauses hin.“ (Hesekiel 8:3, 4; 9:3) Dies war nicht die Vorhalle des Tempels, vor der die fünfundzwanzig Sonnenanbeter standen. Passenderweise wäre es die Schwelle des innersten Abteils des Tempels, die Schwelle des Allerheiligsten, in dem die Lade des Bundes stand. Auf dem goldenen Deckel dieser mit Gold überzogenen Lade befanden sich die zwei goldenen Cherube, die mit erhobenen Flügeln einander zugekehrt standen. Zwischen oder über den Cheruben erschien das übernatürliche Schekina-Licht als Symbol der Gegenwart Gottes im Allerheiligsten. (4. Mose 7:89) Von dieser Stelle oberhalb der inneren Schwelle des Tempels Jehovas aus erteilte Jehova dem ‘mit Linnen bekleideten Mann’ seine Befehle. Er sollte vor den ‘sechs Männern’ her durch Jerusalem gehen. Dabei müßte er seine Feder und Tinte gebrauchen, um ein Werk des Kennzeichnens zu verrichten.
WESSEN STIRN GEKENNZEICHNET WIRD, UND WIE
9 Alle Bewohner Jerusalems standen in Lebensgefahr, weil Jehova im Begriff war, ‘in seinem Grimm zu handeln’, indem er seine richterliche Entscheidung gegen die Stadt vollstreckte. Trotz seines gerechtfertigten ‘Grimms’ hätte er Mitleid mit einer Anzahl ihrer Bewohner. Mit wem? Mit denen, die weder den in Jehovas Tempel verübten Abscheulichkeiten zustimmten noch der Gewalttat, womit die untreuen Religionsvertreter das Land erfüllten. (Hesekiel 8:17, 18) Da waren ‘Männer, die seufzten und stöhnten über all die Abscheulichkeiten, die in Jerusalem getan wurden’.
10 Alle diese sollte der Mann, der das Tintenfaß an seiner Hüfte hatte, an ihrer Stirn kennzeichnen, wo das Kennzeichen öffentlich zu sehen wäre. Damit der mit dem Linnen bekleidete Mann das tun könnte, müßte er von Haus zu Haus gehen, von Wohnung zu Wohnung, um die Menschen zu finden, die über die Art und Weise, wie ihr Gott Jehova gekränkt wurde, bekümmert waren. Um diese seufzenden und stöhnenden Menschen von denen, die Gott kränkten, unterscheiden zu können, mußten sie an ihrer Stirn gezeichnet werden. Das würde sie als wahre Anbeter Jehovas kennzeichnen.
11 Von welchem Wert wäre dieses Zeichen, das mit Tinte auf der Stirn solch lauterer Anbeter des einen lebendigen und wahren Gottes angebracht würde? Dies wird aus den offiziellen Befehlen ersichtlich, die Jehova als nächstes den ‘sechs Männern’ gab, die mit Waffen zum Zerschlagen ausgerüstet waren. Der Prophet Hesekiel sagt uns, was er hörte: „Und zu diesen anderen sprach er vor meinen Ohren: ,Zieht durch die Stadt ihm nach und schlagt. Laßt es eurem Auge nicht leid sein, und empfindet kein Mitleid. Greis, Jüngling und Jungfrau und Kleinkind und Frauen solltet ihr töten — zum Verderben. Aber irgendeinem Menschen, an dem das Kennzeichen ist, naht euch nicht, und bei meinem Heiligtum solltet ihr anfangen.‘ “ — Hesekiel 9:5, 6.
12 Gemäß jenen göttlichen Anweisungen würden irgendwelche Israeliten, deren Stirn gekennzeichnet wäre, von den ‘sechs Männern’ nicht getötet werden. Da das zum Töten der ungezeichneten Israeliten benutzte Werkzeug eine „Waffe zum Zerschlagen“ war, wurde es wahrscheinlich dazu gebraucht, den Schädel derer zu zerschlagen, die es verdienten, durch den Urteilsvollstrecker getötet zu werden. Wie passend war es also, daß die Anbeter Jehovas an der Stirn gekennzeichnet wurden, denn die „sechs Männer“ würden auf das Haupt schlagen! Wenn sie ein Kennzeichen an der Stirn sähen, so würde sie dies davon abhalten, den betreffenden Kopf zu zerschlagen. Alter oder Geschlecht wäre kein Grund dafür, daß jemand, der Jehova gekränkt hatte, verschont würde, auch nicht der Ledigenstand noch der Ehestand. Die minderjährigen Kinder nichtgekennzeichneter Eltern würden an ihrer Stirn nicht gekennzeichnet sein. Folglich wären die Eltern dafür verantwortlich, wenn ihre kleinen Kinder getötet würden, denn in den Zehn Geboten wird deutlich erklärt, daß „die Vergehung von Vätern Strafe bringt über Söhne, über die dritte Generation und über die vierte Generation“. Wenn Eltern ihre Kinder nicht in der reinen Anbetung Jehovas erziehen würden, wären sie durch ihre Pflichtvergessenheit dafür verantwortlich, daß sich Gottes gerechtes Gesetz gegen ihre minderjährigen Kinder auswirkt. — 2. Mose 20:5.
WO DAS ZERSCHLAGEN DER KÖPFE BEGINNT
13 Da Jehova sagte: „Bei meinem Heiligtum solltet ihr anfangen“, brauchten die bewaffneten „sechs Männer“ vor dem Gedanken nicht zurückzuschrecken, Personen im Innern des Tempels Gottes niederzuschlagen. Alle götzendienerischen Israeliten mögen sich innerhalb des Tempels sicher gefühlt haben, weil sie dachten, die Leiber von Getöteten würden das Heiligtum verunreinigen, ihre falsche Anbetung, ihr Götzendienst, aber verunreinige sein Heiligtum nicht. Jehova hatte sich jedoch von seinem sogenannten Heiligtum weit entfernt, und als Anzeichen davon wollte er es durch die Leichname der Erschlagenen, die das Heiligtum durch ihre Abgöttereien verunreinigt hatten, verunreinigen lassen. Demgemäß sagt uns Hesekiel hinsichtlich der „sechs Männer“, welche Waffen zum Zerschlagen trugen: „So fingen sie bei den alten Männern an, die vor dem Hause waren. Und er sprach ferner zu ihnen: ,Verunreinigt das Haus, und füllt die Vorhöfe mit den Erschlagenen. Geht hinaus!‘ Und sie gingen hinaus und schlugen in der Stadt.“ — Hesekiel 9:6, 7.
14 Wenn sich also jemand innerhalb des Geländes des Tempelheiligtums Jehovas befand, so war es nicht so, als ob er das „Medaillon des hl. Christophorus“ oder ein Amulett um den Hals trüge und dadurch vor dem Tode durch Jehovas Urteilsvollstrecker geschützt wäre. Jener verunreinigte Tempel war für heuchlerische Religionsanhänger kein Heiligtum, keine Zufluchtsstätte mehr. Wie stand es also mit jenen siebzig „Älteren des Hauses Israel mit Jaasanja, dem Sohn Schaphans“, die vor den abgöttischen Abbildern, welche an den Innenwänden des Hauses eingeritzt waren, das vor dem Heiligtum war, Räucherwerk verbrannten? (Hesekiel 8:7-11) Sie waren es, bei denen die „sechs Männer“ ihre Urteilsvollstreckung begannen. Ferner saßen die Weiber da, die „den Gott Tammuz beweinten“. Auch diesen wurde mit den Waffen der Kopf zerschlagen. Die „fünfundzwanzig Männer“, die sich zwischen der Vorhalle und dem Altar befanden und die Sonne anbeteten, werden nicht als „alte Männer“ oder „Ältere“ bezeichnet, aber auch sie wurden von den ‘sechs Männern’ getötet. (Hesekiel 8:14-16) Somit wurden das Haus und die Vorhöfe des Tempels durch die Erschlagenen verunreinigt. Danach blieb allein Hesekiel dort am Leben!
15 Der blutige Anblick innerhalb des Tempels mag im Sinn Hesekiels die Frage geweckt haben: Wenn an einer solch heiligen Stätte, wie es der Tempel ist, niemand verschont und am Leben gelassen wird, wie wird erst jemand draußen, in der weltlichen Stadt Jerusalem, eine Gelegenheit haben, verschont und am Leben gelassen zu werden? Hesekiel sagt uns, welchen Eindruck es auf ihn machte und wie er reagierte: „Und es begab sich, während sie schlugen und ich übrigblieb, daß ich dann auf mein Angesicht fiel und schrie und sprach: ,Ach, o [Souveräner] Herr Jehova! Bringst du alle Übriggebliebenen Israels ins Verderben, während du deinen Grimm über Jerusalem ausgießt?‘ “ — Hesekiel 9:8.
16 Sollte die ganze Nation Israel zu jener Zeit weggefegt werden? Höchstens wäre es ein Überrest oder wären es ‘Übriggebliebene Israels’ in Anbetracht der Tatsache, daß die Assyrer das Zehn-Stämme-Reich Israel im Norden erobert und alle Überlebenden in ferne Gegenden des assyrischen Reiches weggeführt hatten. Später waren die Babylonier gekommen, hatten Jerusalem belagert und König Jojachin und seine Hausgenossen sowie Tausende andere Juden, auch Hesekiel, nach Babylon ins Exil mitgenommen. Im Gedanken daran, wie die Verheißungen Jehovas zum Wohl der ganzen Menschheit mit der Nation Israel verknüpft waren, erschrak Hesekiel derart, daß er mit einem Aufschrei niederfiel.
17 Hesekiel berichtet uns, was Jehova zur Antwort gab: „Da sprach er zu mir: ,Die Vergehung des Hauses Israel und Juda ist sehr, sehr groß, und das Land ist mit Blutvergießen erfüllt, und die Stadt ist voll Verkehrtheit; denn sie haben gesagt: „Jehova hat das Land verlassen, und Jehova sieht nicht.“ Und auch was mich betrifft, es wird meinem Auge nicht leid tun, noch werde ich Mitleid bekunden. Ihren Weg werde ich gewißlich auf ihr eigenes Haupt bringen.‘ “ — Hesekiel 9:9, 10.
18 Wenn wir das, was Jehova hier darlegt, ohne Sentimentalität betrachten, war er da nicht berechtigt, seine Streitmächte der Urteilsvollstreckung über das sündige „Haus Israel und Juda“ zu bringen? Schon lange hatte er gezeigt, daß er mit kummervollem Auge auf sie blickte und mit ihnen Mitleid empfand, so daß er ihnen wiederholt seine treuen Propheten sandte, um sie zu warnen; aber sie hatten nicht auf sie gehört und hatten seine gehorsamen Wortführer verfolgt und getötet. Warum also sollte es seinem Auge leid tun und sollte er jetzt Mitleid bekunden? Endlich war für ihn die Zeit gekommen, die Strafe ‘ihres Weges’ über die kommen zu lassen, denen sie gehörte, auf den Kopf derer, die dafür verantwortlich waren.
19 Die Geschichte entwickelte sich tatsächlich in Übereinstimmung mit Hesekiels Vision. Die Stadt Jerusalem und ihr Tempel wurden zerstört, und das Land des Königreiches Juda wurde fünf Jahre später, das heißt im Jahre 607 v. u. Z., verödet. Unter denen, die während und nach der Belagerung Jerusalems getötet wurden, befanden sich „Greis, Jüngling und Jungfrau und Kleinkind und Frauen“. Wer niedergeschlagen wurde, war für die babylonischen Soldaten nicht von Belang. Sie zeigten kein Mitleid. Daß von den todbringenden Zuständen in der „Stadt, die an Volk so zahlreich war“, alle betroffen wurden, ohne Rücksicht auf ihr Alter, können wir im Buch der Klagelieder lesen, das vom Priester-Propheten Jeremia geschrieben wurde, der nur unter Gottes Schutz die Zerstörung Jerusalems überlebte. Trotz der schönen Poesie schildern uns seine Klagelieder die herzzerreißenden Zustände und Ereignisse in der verurteilten Stadt, in der Mütter selbst ihre eigenen Kinder kochten und aßen, um die nagende Hungerpein zu stillen. — Klagelieder 1:1, 4, 6, 15, 18; 2:10, 20, 21; 4:10, 4, 16; 5:11-14.
20 Auch wurde weder ein hoher Rang noch eine heilige Stellung respektiert. Jehovas Befehl an die Urteilsvollstrecker lautete: „Bei meinem Heiligtum solltet ihr anfangen.“ (Hesekiel 9:6) Somit wurden selbst die höchsten Beamten des Tempels Jehovas für einen gewaltsamen Tod bestimmt, weil sie verfehlt hatten, sein Heiligtum von götzendienerischer Anbetung freizuhalten. Daß sie und andere verantwortliche Männer von hohem Rang der Strafvollstreckung nicht entgingen, bezeugt der tragische Bericht aus 2. Könige 25:18-21 in folgenden Worten:
21 „Ferner nahm der Oberste der Leibwache Seraja, den Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und drei [Tempel-] Türhüter; und aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten, der den Befehl über die Kriegsleute innehatte, und fünf Männer von denen, die zum König Zutritt hatten, die sich in der Stadt fanden; und den Sekretär des Heerobersten, der das Volk des Landes musterte, und sechzig Mann vom Volk des Landes, die sich in der Stadt fanden; und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie dann und geleitete sie zum König von Babylon nach Ribla. Und der König von Babylon schlug sie dann nieder und brachte sie zu Tode in Ribla im Lande Hamath. So ging Juda von seinem Boden hinweg ins Exil.“
22 Kein Bewohner von Jerusalem trug damals ein buchstäbliches Kennzeichen auf seiner Stirn, um dadurch die von Jehova benutzten Urteilsvollstrecker in Kenntnis zu setzen, daß er von einem gewaltsamen Tod zu verschonen sei. Es gibt keinen Bericht in der Bibel, aus dem hervorgeht, daß ein beauftragter Knecht Jehovas mitten durch Jerusalem ging und Feder und Tinte benutzte, um ein Kennzeichen an die „Stirn der Männer“ anzubringen, die „seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden“. (Hesekiel 9:4) Der Priester-Prophet Jeremia tat es nicht, auch der Prophet Hesekiel tat es nicht, denn er selbst war während der ganzen Regierungszeit Zedekias, des letzten Königs von Jerusalem, in Babylon im Exil. Gemäß der göttlichen Verheißung und unter Gottes Schutz entrannen gewisse Personen der Urteilsvollstreckung, zum Beispiel Baruch, der Sekretär Jeremias, und Ebed-Melech, der Äthiopier, sowie die Rechabiter. (Jeremia 45:1-5; 39:15-18; 35:1-19) Doch trugen diese Überlebenden kein mit Tinte angebrachtes Kennzeichen auf ihrer buchstäblichen Stirn. Offenbar handelt es sich also bei der Kennzeichnung der Stirnen, wie Hesekiel dies in der Vision sah, um ein symbolisches Werk.
23 Auch ist der ‘mit Linnen bekleidete Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’ eine prophetische Gestalt, und er findet seine Erfüllung im zwanzigsten Jahrhundert in Verbindung mit dem gegenbildlichen untreuen Jerusalem, nämlich der Christenheit. Und erstaunlich genug: Ein Werk, das genau dem des mit Linnen bekleideten Mannes mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seiner Hüfte entspricht, hat begonnen und ist in der ganzen Christenheit während dieser „Zeit des Endes“ noch im Gange. Wer erfüllt denn das Bild dieses Mannes, der sich mit diesem lebenrettenden Werk überall im gegenbildlichen Jerusalem befaßt? Laßt die geschichtlichen Tatsachen zu seiner Kenntlichmachung nun für sich sprechen.
WER IN DER NEUZEIT DIE STIRNEN KENNZEICHNET
24 Vor nicht allzulanger Zeit, im Jahre 1931, wurde ein biblisches Buch, betitelt „Rechtfertigung“, veröffentlicht. Dieses Buch, das überall in der Christenheit verbreitet wurde, wurde von der Watch Tower Bible & Tract Society herausgegeben. Es war ein Kommentar zu den ersten vierundzwanzig Kapiteln der Prophezeiung Hesekiels. Es zeigte klar, daß sich die Prophezeiung des ‘mit Linnen bekleideten Mannes’ nicht durch einen einzelnen, mit der Christenheit in Verbindung stehenden Mann erfüllte, sagen wir zum Beispiel durch Charles Taze Russell, den ersten Präsidenten der Watch Tower Bible & Tract Society, der mitten im Ersten Weltkrieg, am 31. Oktober 1916, starb und dadurch sein irdisches Werk als Christ beendete. Diesbezüglich hieß es in dem Buch Rechtfertigung (Band 1) auf den Seiten 97, 98 unter dem Untertitel „Der Mann mit dem Schreibzeug“ folgendermaßen:
Außer [dem Herrn] Jesus Christus hat Gott seither niemals eine Einzelperson auf der Erde voraussagen lassen, der ein ausschließlich durch sie zu verrichtendes Werk aufgetragen worden wäre. Gleich von Anfang seines Dienstes an hatte Christus Jesus eine sichtbare Organisation; und seine zusammen unter seiner Anleitung handelnden Apostel bildeten den sichtbaren Teil dieser Organisation. Die treuen Apostel handelten in Einmütigkeit; . . . der Mann mit dem Schreibzeug an seiner Hüfte [stellt] offensichtlich die gesalbte Knechtsklasse des Herrn auf der Erde dar, die einen Bestandteil der Gottesorganisation bildet.
25 Am Nachmittag des 30. Juli 1931 wurde das obenerwähnte Buch freigegeben, nachdem eine Ansprache über das Thema „Der Mann mit dem Schreibzeug“ vor den vielen Tausenden gehalten worden war, die den internationalen Kongreß der Internationalen Bibelforscher besuchten, der in Columbus (Ohio, USA) tagte. Gerade am vorangegangenen Sonntag, dem 26. Juli, hatte diese internationale Versammlung am Nachmittag einstimmig die Resolution angenommen, wodurch sie den schriftgemäßen Namen „Jehovas Zeugen“ annahm. — Jesaja 43:1, 10-12, EB.
26 So erkannten diese Gott hingegebenen, gesalbten Nachfolger Jesu an, daß sie die christlichen Zeugen Jehovas sind, während der Prophet Hesekiel ein vorchristlicher Zeuge Jehovas war. Sie waren sehr dankbar, daß ihr Gott, Jehova, ihnen eindeutig geoffenbart hatte, welches Werk für sie zu tun war, wie dies in der Vision Hesekiels von dem ‘mit Linnen bekleideten Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’ angezeigt worden war. Sie waren hoch erfreut über die Aussicht, sich an dem Werk der Kennzeichnung der Stirn derer zu beteiligen, die an dem Tage verschont werden sollen, an dem Jehova seine richterliche Entscheidung an dem gegenbildlichen untreuen Jerusalem, nämlich der Christenheit, vollstreckt. Indem sie dies als gesalbte Klasse taten, erfüllten sie die Rolle des in der Vision gesehenen Mannes mit dem Tintenfaß. In der Tat, dieser in der Vision dargestellte Mann mit dem Tintenfaß fand sein neuzeitliches Gegenstück in dieser vereinten Klasse der gesalbten, Gott hingegebenen, getauften Diener Jehovas. Es war, als ob Jehova von oberhalb seiner wagenähnlichen himmlischen Organisation von dieser Zeit an zu dieser Klasse der Neuzeit, dem ‘Mann mit dem Tintenfaß’, die gebieterischen Worte spräche: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem [das Vorbild der Christenheit], und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Männer anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.“ — Hesekiel 9:4.
DIE MENSCHEN, DIE AN IHRER STIRN GEKENNZEICHNET WERDEN
27 Wer sind die Menschen, die über all die religiösen Abscheulichkeiten, die in und von der Christenheit getan werden, seufzen und stöhnen? Sie waren nicht Glieder der neuzeitlichen Hesekiel-Klasse, einer Klasse Gott hingegebener, mit Gottes Geist gesalbter Christen. (Jesaja 61:1-3) Sie waren kein Teil der Klasse des ‘Mannes mit dem Tintenfaß’, die dieselbe Gott hingegebene, getaufte und gesalbte Klasse der vereinten Diener Jehovas ist. Sie erwarteten also nicht, zu sterben und eine geistige Auferstehung im himmlischen Reich als geistige Söhne Gottes und Miterben mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich zu haben. Sie waren Personen, die mit der Christenheit verbunden waren, jedoch eine aufrichtige Ehrfurcht vor den Dingen Gottes hatten und kranken Herzens waren wegen all der unchristlichen Lehren und Taten der Christenheit, die alle auf Gottes heiligen Namen Schmach brachten. Was ihre Hoffnung auf ewiges Leben betraf, so waren sie damit zufrieden, auf einer gereinigten Erde zu leben, die unter dem himmlischen Königreich Gottes zu einem Zustand des Paradieses wiederhergestellt wäre. Sie wünschten, den Sohn Gottes, Jesus Christus, als ihren „vortrefflichen Hirten“ über sich zu haben und als seine Jünger seinen Fußstapfen nachzufolgen.
28 In Jesu Gleichnis vom vortrefflichen Hirten zeigte er an, daß er solch eine Herde schafähnlicher Personen auf der Erde haben werde. Er sprach von ihnen als seinen „anderen Schafen“, denn nachdem er über die „Hürde“ gesprochen hatte, in der sich die befinden, die Miterben mit ihm im himmlischen Königreich sein werden, sagte er weiter: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind, auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden eine Herde werden unter e i n e m Hirten.“ (Johannes 10:16) Die Klasse des ‘Mannes mit dem Tintenfaß’ spricht von diesen auch als von den „anderen Schafen“. Diese „anderen Schafe“, die in der „Zeit des Endes“ der Christenheit leben, sind es, deren Stirn gekennzeichnet werden muß, damit sie zu der Zeit verschont werden, in der Jehovas Urteilsvollstrecker, die „sechs Männer“, durch die Christenheit gehen, um alle Nichtgekennzeichneten zu vernichten. — Hesekiel 9:5, 6.
DAS „KENNZEICHEN“
29 Was ist denn das symbolische „Kennzeichen“, das an ihrer Stirn angebracht wird? In alter Zeit, der Zeit Hesekiels, war es Brauch, daß sich Anbeter eines gewissen Gottes oder einer Göttin als solche kenntlich machten, indem sie das Kennzeichen oder den Namen einer solchen Gottheit an ihre Stirn setzten. Ebenso wurde Sklaven der Name ihres Eigentümers in die Stirn eingebrannt, wenn nicht auch in ihre Hand, um so offen anzuzeigen, wem sie gehörten. Desgleichen wäre es heute passend, daß diese symbolischen „anderen Schafe“ auf eine solche Weise gekennzeichnet würden, um öffentlich kundzutun, wen sie als Gott anbeten und wem sie als geistige Sklaven gehören. Ist das ,Kennzeichen“ somit der Besitz biblischen Kopfwissens, und besteht das Kennzeichnungswerk darin, dem Sinn der Menschen biblische Erkenntnis einzuprägen?
30 Es ist nicht genau das, obwohl dies eine wichtige Rolle dabei spielen mag. Nicht das, was ein Religionsanhänger in seinem Kopf hat, zählt, sondern das, als was er sich zu sein erweist. Was ist denn über „Seraja, den Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Türhüter“ zu sagen, die der König von Babylon alle in Ribla nach der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels tötete? (Jeremia 52:24-27) Alle diese Tempelbeamten hatten die erforderliche Erkenntnis des geschriebenen Wortes Jehovas im Kopf, aber was waren sie persönlich? Trotz dieses Kopfwissens ließen sie all die abgöttischen Abscheulichkeiten zu, die abtrünnige Juden im Tempel trieben, der dem einen lebendigen und wahren Gott, Jehova, geweiht war. Sie hatten nicht ‘geseufzt und gestöhnt über all die Abscheulichkeiten’, die in Jerusalem getan wurden. In gleicher Weise werden all die Kenntnisse, die die Geistlichen der Christenheit zufolge ihrer Schulung auf Theologieseminaren in ihrem Kopf haben, sie nicht retten, wenn Jehovas „sechs Männer“ mit ihren Waffen zum Zerschlagen durch die Christenheit gehen. Es zeigt sich also, daß biblische Erkenntnis allein nicht das „Kennzeichen“ sein könnte.
31 In Wirklichkeit ist das symbolische Kennzeichen der Beweis — als ob es auf der unbedeckten Stirn jemandes zu lesen wäre —, daß er ein Gott hingegebener, getaufter Jünger Jesu Christi ist und eine christliche Persönlichkeit hat, die ihn von allen heuchlerischen Christen unterscheidet. Es ist nicht nur eine äußere „Form der Gottergebenheit“, sondern zeigt, daß sich jemand innerlich und äußerlich in bezug auf „deren Kraft“ als wahr erweist, als jemand, der wahren Glauben hat, den Werke als Beweis desselben begleiten. (2. Timotheus 3:5; Jakobus 2:18-26) Dieses sichtbare oder wahrnehmbare „Kennzeichen“ zeigt Jehovas Streitmächten der Urteilsvollstreckung deutlich, daß die Gekennzeichneten all den abscheulichen religiösen Dingen nicht zustimmen, die inmitten der Christenheit gesagt oder getan werden, Dingen, die im Hinblick auf den Namen Christi, den sie trägt, unwahr sind. In der Tat, solche Menschen haben über all diese Gott entehrenden Dinge ‘geseufzt und gestöhnt’, und im Protest dagegen sind sie aus der Christenheit herausgekommen und haben auf jede Mitgliedschaft darin verzichtet. Sie werden sich bewußt, daß sie ein Bestandteil Babylons der Großen, des Weltreiches der falschen Religion, ist, weshalb sie dem göttlichen Gebot: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk“ gehorchen müssen. — Offenbarung 18:4; Jesaja 52:11.
32 Notwendigerweise muß also durch das Werk der Kennzeichnung der Stirnen, wie es von dem gesalbten Überrest der Erben des himmlischen Königreiches Jehovas durchgeführt wird, mehr getan werden, als den Menschen lediglich biblische Erkenntnis zu vermitteln, indem man ihnen die Bibel und biblische Schriften in die Hände legt, damit sie diese selbst lesen und das daraus schöpfen können, was sie geistig zu begreifen imstande sind. Es schließt ein, daß man diesen Personen hilft, das auch zu verstehen, was sie lesen, und ihnen behilflich ist, ihr Leben dem anzupassen, was sie in Gottes Wort lesen. Es bedeutet, solche Personen zu lehren und in ihnen eine wahrhaft christliche Persönlichkeit heranzubilden, eine Persönlichkeit, die auf Jesus Christus als der Grundlage aufgebaut ist und sich an alle biblischen Richtlinien und Grundsätze eines christlichen Wandels hält. Die Anweisungen, die Jesus seinen Aposteln und Jüngern nach seiner Auferstehung von den Toten gab, lauteten:
33 „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matthäus 28:16-20.
34 Alle notwendigen Beweise zur Feststellung, daß wir seit dem Frühherbst des Jahres 1914 u. Z., dem Ende der „bestimmten Zeiten der [Heiden-]Nationen“, am „Abschluß des Systems der Dinge“ leben, sind vorhanden. (Lukas 21:24) Heute finden viele Personen, daß das einzig Vernünftige, was sie tun können, ist, eines der „anderen Schafe“ des vortrefflichen Hirten Jesus Christus zu werden. Was müssen sie hierzu tun? Folgendes: Ihm als dem vortrefflichen Hirten gehorchen und einer seiner Jünger werden. Die Schafe müssen, ob sie zu der königlichen „kleinen Herde“ oder zu der „anderen“ Hürde gehören, dem einen Hirten folgen, der starb, indem er seine Menschenseele für sie alle dahingab. Dies bedeutet, daß am gegenwärtigen „Abschluß des Systems der Dinge“ diejenigen, die Gott der Klasse der „anderen Schafe“ zuweist, seine Jünger werden müssen; sie müssen im Wasser getauft und über alles belehrt werden, was er seinen Jüngern zu tun geboten hat. (Lukas 12:32; Johannes 10:14-16) Da er ihr Vorbild ist und sich selbst im Wasser taufen ließ, müssen auch sie als Symbol dafür, daß sie zu Gott kommen, um seinen Willen zu tun, getauft werden. — Hebräer 10:5-10; 1. Petrus 2:21.
35 Damit in Übereinstimmung wurde dann im Jahre 1934, das heißt drei Jahre nach der Freigabe des Buches Rechtfertigung (Band 1), in der Zeitschrift Der Wachtturm, Ausgabe vom 15. September 1934, der Artikel „Seine Güte“ veröffentlicht. Darin wurde auf den Seiten 281, 282 deutlich dargelegt, daß selbst die „anderen Schafe“ der gegenwärtigen Zeit Personen sein müssen, die sich Gott durch Christus hingegeben und wie Jesus ihre bedingungslose Hingabe durch das Untertauchen im Wasser symbolisiert haben. Dies kennzeichnet frühestens den Zeitpunkt, an dem das Werk des gesalbten Überrestes begonnen wurde, die Stirn derer zu kennzeichnen, die Gott erwählen würde, die „große Drangsal“, die über das gegenbildliche untreue Jerusalem, die Christenheit, käme, zu überleben. Warum? Weil zuvor das Werk in Verbindung mit diesen lediglich darin bestanden hatte, ihnen biblische Erkenntnis zu vermitteln. (Matthäus 24:15-22; Markus 13:14-20) Doch selbst dann wurden die „anderen Schafe“ der heutigen Zeit nicht als die gleichen erkannt, die die in Offenbarung 7:9-17 vorausgesagte „große Schar“ oder „große Volksmenge“ bilden. Folglich wurden bis zu jener Zeit keine organisierten Anstrengungen gemacht, die „anderen Schafe“ zu sammeln.
36 Im darauffolgenden Frühjahr jedoch trat ein Ereignis ein, das endgültig zu erkennen gab, daß das Werk des neuzeitlichen ‘mit Linnen bekleideten Mannes mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’ schließlich begonnen hatte. Wo geschah das? Auf einem Hauptkongreß der Zeugen Jehovas in Washington (D. C.). Dort fanden sich Hunderte von Menschen, die sich nicht berechtigt fühlten, für ein himmlisches Erbe mit Christus in Betracht zu kommen, zur Wassertaufe ein, um zu symbolisieren, daß sie sich entschieden hatten, durch Christus zu Jehova in ein Verhältnis der Hingabe zu gelangen. Was bewog sie so machtvoll dazu, so daß dies der Anlaß zu einer Massentaufe wurde? Es war folgendes: Am Freitagnachmittag, dem 31. Mai 1935, hielt der damalige Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society den Kongreßbesuchern eine Ansprache über das Thema „Die große Volksmenge“ und erklärte darin Offenbarung 7:9-17. Er zeigte, daß diejenigen, die diese „große Volksmenge“ ausmachen würden, nicht eine geistige Klasse wären, die eine himmlische Hoffnung inmitten der 144 000 Miterben Jesu Christi hätte. (Offenbarung 7:1-8) Statt dessen wären sie eine irdische Klasse, die eine irdische Hoffnung auf das Paradies hätte, nämlich die Klasse der „anderen Schafe“ des vortrefflichen Hirten Jesus Christus. Am nächsten Tag fand die Taufe statt.
37 Nun brauchte in der Tat niemand mehr zu zögern, sich Jehova durch den vortrefflichen Hirten Jesus Christus völlig hinzugeben und sich der Wassertaufe als einem Symbol dieser bedingungslosen Hingabe zu unterziehen. Es war daher nicht überraschend, daß am nächsten Tag, am Samstag, dem 1. Juni 1935, bei diesem Kongreß in Washington (D. C.) 840 Personen untergetaucht wurden. (Siehe The Golden Age vom 17. Juli 1935, Seite 655, Spalte 2; Das Goldene Zeitalter vom 15. September 1935, Seite 12.)
38 Sie wurden im Gehorsam gegenüber dem Gebot aus Matthäus 28:19, 20 durch völliges Untertauchen des Körpers im Wasser als Gott hingegebene Jünger des Lammes Gottes, Jesu Christi, getauft. Dies geschah, ungeachtet ob Jehova ihnen später offenbaren würde, daß er sie zu einem Glied der „kleinen Herde“ der Miterben Christi oder der „anderen Schafe“ bestimmt habe, die die heutige „große Schar“ oder „große Volksmenge“ bilden. Wie das Lamm diese „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“ hütet, wird in Offenbarung 7:16, 17 sehr schön beschrieben. Seither sind Taufhandlungen mit einer bemerkenswert großen Beteiligung neu hingegebener Personen auf den Kreis- und Bezirkskongressen sowie den nationalen und internationalen Kongressen der Zeugen Jehovas bis heute durchgeführt worden.
39 Seit dem Jahre 1945, dem Ende des Zweiten Weltkrieges, sind mehr als eine Million Gott neu hingegebener Personen auf diese Weise weltweit als Jünger Jesu Christi, des vortrefflichen Hirten, getauft worden. Allein während des Dienstjahres 1970 der Zeugen Jehovas wurden 164 193 Personen als Symbol ihrer Hingabe an Jehova auf diese Weise getauft, ungeachtet, welchen Platz er ihnen in seiner theokratischen Organisation geben will. Diese zunehmende „große Volksmenge“, diese getauften Jünger Christi, leisten dem neuzeitlichen ‘Mann mit dem Tintenfaß’, dem kleinen, noch auf Erden weilenden Überrest der 144 000 Miterben Jesu Christi, jetzt Hilfe. Unter der Aufsicht dieses gesalbten Überrestes beteiligen sie sich am Werk der Kennzeichnung der Stirn derer, die „seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten“, die inmitten der Christenheit vor sich gehen. Selbst in Ländern außerhalb der Christenheit geht das Kennzeichnungswerk voran.
40 In der Tat, in 207 Ländern und Inselgebieten rund um den Erdball sind Jehovas Zeugen tätig. Viele Anhänger nichtchristlicher Religionen hören und beachten die gute Botschaft von Gottes Königreich und verlassen solche nichtchristlichen Religionen, indem sie Jehovas Ruf, aus Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, hinauszugehen, folgen, der an diejenigen ergeht, die sein Volk zu sein wünschen. Indem sie die Lehren Christi annehmen, sich Gott hingeben und sich der Wassertaufe unterziehen, qualifizieren sie sich auch dafür, an ihrer Stirn als wahre Jünger Jesu Christi gekennzeichnet zu werden.
41 Sie werden dieses symbolische Kennzeichen dann benötigen, wenn Babylon die Große, deren hervorragender Teil die Christenheit ist, in der nahenden „großen Drangsal“ vernichtet wird, damit sie von Jehovas Streitmächten der Urteilsvollstreckung verschont und am Leben gelassen werden. (Offenbarung 17:1 bis 19:2) Wenn somit falsche, heuchlerische Religionsanhänger innerhalb der Christenheit, die nicht als wahre Christen an der Stirn gekennzeichnet worden sind, nicht verschont werden sollen, werden folgerichtig auch alle nichtgekennzeichneten Personen außerhalb der Christenheit nicht verschont und am Leben gelassen werden, denn sie sind ebensowenig wahre Jünger Christi wie die religiösen Heuchler der Christenheit.
BERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE VOLLENDUNG DES WERKES
42 In der Vision, die dem Propheten Hesekiel gegeben wurde, wurde das lebenrettende Werk der Kennzeichnung der Stirnen in der verurteilten Stadt Jerusalem zu Ende gebracht. Obwohl das Kennzeichnungswerk nun mehr als fünfunddreißig Jahre vor sich gegangen ist, wird es dann ebenso sicher auf der ganzen Erde, innerhalb und außerhalb der Christenheit, sein Ende nehmen. Die Gewißheit darüber zeigt sich im voraus in der Vision durch das, was der Prophet Hesekiel auf die Frage antwortet, ob der mit dem Kennzeichnungswerk beauftragte Mann seinen Auftrag ausgeführt habe oder nicht: „Und siehe! der mit dem Linnen bekleidete Mann, an dessen Hüften das Tintenfaß war, brachte Bescheid zurück, indem er sprach: ,Ich habe getan, wie du mir geboten hast.‘ “ (Hesekiel 9:11) Hätte der Mann verfehlt, seinen Auftrag auszuführen, so würde er für das Hinschlachten derer, „die seufzen und stöhnen“, deren Stirn er aber nicht gekennzeichnet hätte, verantwortlich gemacht werden. Er wäre wie Hesekiel gewesen, der für das Blut der zu Tode gebrachten Israeliten hätte Rechenschaft ablegen müssen, wenn er als Wächter verfehlt hätte, ihnen Jehovas Warnung auszurichten. — Hesekiel 3:17-21.
43 Die Glieder des gesalbten Überrestes der Diener Jehovas sind heute entschlossen, ebenso treu zu sein wie der in Linnen gekleidete Mann in der Vision. Indem sie dies im Sinn behalten, fahren sie fort, trotz Widerstandes und Verfolgung von Haus zu Haus zu gehen, wobei sie die gute Botschaft von Gottes Königreich darlegen, um mit allen Personen in Berührung zu kommen, die „seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten“, die innerhalb und außerhalb der Christenheit geschehen und die für Jehova, den einen lebendigen und wahren Gott, abscheulich sind. Jesus Christus prophezeite: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:14) Wenn dieses „Ende“ wirklich kommt und das Werk des Kennzeichnens vollendet ist, dann wünscht der gesalbte Überrest seinem Auftraggeber, Jehova, Bescheid zurückbringen und sagen zu können: „Ich habe getan, wie du mir geboten hast.“
44 Die „anderen Schafe“, die mit ihm in dem Werk der Kennzeichnung der Stirnen zusammenarbeiten, sind nicht weniger begierig, sich an der Seite des gesalbten Überrestes, des heutigen ‘mit Linnen bekleideten Mannes mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’, als treu zu erweisen. Damit diese „anderen Schafe“ von Jehovas Urteilsvollstreckern, den ‘sechs Männern’, in der nahenden „großen Drangsal“ verschont werden, müssen sie dieses symbolische „Kennzeichen“ an ihrer Stirn behalten, damit die „sechs Männer“ sich ihnen auf keinen Fall nahen, um ihre Waffen zum Zerschlagen ihres Hauptes zu gebrauchen. Sie können dieses lebenrettende „Kennzeichen“ an ihrer Stirn dadurch behalten, daß sie loyal und gehorsam an dem Kennzeichnungswerk mit dem gesalbten Überrest teilnehmen, der mit dem symbolischen Linnen der Gerechtigkeit Gottes bekleidet ist. Dies wird Gewähr dafür bieten, daß die „große Volksmenge“ dieser gekennzeichneten „anderen Schafe“ ‘aus der großen Drangsal kommt’ und in Jehovas neuem System der Dinge unter dem Lamm, Jesus Christus, weiteren Dienst für Jehova aufnehmen wird. — Offenbarung 7:17.