Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Hiob 3:13
es ist verständlich, wenn wir unter schweren Umständen mal die Lust aufs Leben verlieren – dies hat dann nichts damit zu tun, dass wir Versager wären oder nicht mehr die Gunst Jehovas hätten
Hiob 3:17
dies ist trotzdem KEINE Aufforderung zum Suizid!
Kapitel 3 zeigt die Wahrheit von Sprüche 24:10 und Prediger 7:7 – daher ist es so wichtig einander zu ermuntern
Nun kommt ein geschickter Schachzug: nachdem Hiobs bester Freund – seine Frau ihn verlassen hat, kommen “drei Freunde”, die ihm das Leben noch schwerer machen!
In Kapitel 4 kommt Eliphas zu Wort –
Hiob 3:11-17
endlich!
Seine Frau fragt ihn, ob er denn noch richtig ticke. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen holt ihn ein. Seine riesigen Rinder- und Kamelherden werden geplündert oder verbrennen im Feuer, Feinde metzeln die Knechte nieder, seine sieben Söhne und drei Töchter kommen ums Leben, als ein Haus einstürzt. Er selber ist mit schrecklichen Geschwüren am ganzen Körper geschlagen. So schwer, dass er die Gemeinschaft verlassen muss und außerhalb des Dorfes auf einem Asche- und Abfallhaufen sitzt. Aber noch beklagt er sich bei seinem Gott mit keinem einzigen Wort und hält an seinem Glauben unbeirrt fest. Verständlich, dass sein Weib an seinem Verstand zweifelt unbd ihn böse angiftet: „Sag Gott ab und stirb!”
Hiob ist ein unbescholtener und gottesfürchtiger Mann. Er lebt einige Jahrhunderte vor Christus mit sehr viel Gesinde irgendwo im Osten Palästinas. Und er ist reicher als alle anderen in der Gegend. Er weiß nicht, dass er als Spielball einer Wette zwischen Gott und dem Satan herhalten muss. Eine riskante Wette: Sollte Hiob versagen, hätte sich auch Gott selbst aufs Spiel gesetzt. Und Satan ist ganz sicher, dass Hiob sich von Gott abwenden wird, wenn er ihm nur übel genug mitspielt. Aber auch Gott vertraut auf Hiobs unerschütterliche Frömmigkeit. Der Teufel hat grünes Licht für alle Heimsuchungen, nur Hiobs Leben muss er schonen.
Leben? Was heißt hier Leben? Da wird ein Mensch körperlich und seelisch gequält, dass es seinen Freunden die Sprache verschlägt, er selbst den Tag verflucht, an dem er geboren wurde, und sein Leben verwünscht. Wäre er doch bei seiner Geburt gestorben, dann hätte er jetzt Ruhe und müsste nicht so sinnlos leiden. Nach wie vor ist er sich seiner tadellosen Lebensführung bewusst. Immer rätselhafter erscheint ihm der Gott, der ihm solche Schmerzen zufügt und sich weigert, ihm zu sagen, warum: Warum schenkt Gott Menschen überhaupt das Leben, wenn er es ihnen später doch nur verleidet?
Jeder Ehrlose darf Hiob verspotten: „Jetzt verlachen mich die, deren Väter ich nicht wert geachtet hätte, sie zu meinen Hunden bei der Herde zu stellen”, klagt er. Und leidet selbst wie ein Hund unter der Hand Gottes. Doch was ist das für ein Gott, der solche Leiden auferlegt? Hiob erfährt ihn als Unterdrücker, Zerstörer, Gewalttäter, als unverständlich Grausamen, der kein Recht hat, die Treue eines Menschen zu fordern.
Der zwar verzweifelt klagende, aber standhafte Hiob erhält am Ende Wohlstand und Gesundheit zurück. Er hat mehr Kamele und Rinder, mehr Esel und Schafe als zuvor. Alles wird doppelt ersetzt. Die Verwandten wenden sich ihm wieder zu, es werden ihm so viele Kinder geboren, wie er früher hatte. Und keiner im Land hat schönere Töchter. Vor Hiob liegt noch ein langes Leben, das viel Segen erfährt.
Ende gut, alles gut? Für viele ist die Hiobsgeschichte eine Parabel von dem Gott, der Menschen eine Chance gibt, sich in Prüfungen zu bewähren. Ihr Ausgang kann nicht übertünchen, dass das Gottesbild des Buches Hiob ein Rückschritt hinter den Gott der Propheten Israels ist, zu dessen besonderen Merkmalen Recht und Gerechtigkeit gehörten und der eher aus dem Leid befreite, als dass er es verschuldete. „Dieser Gott zwingt zur Gottlosigkeit”, schreibt der Theologe Jörg Zink, „und wenn Hiob ihr nicht verfällt, so liegt es daran, dass er eine dichterische Figur, ein gedichtetes Urbild übermenschlichen Stehvermögens ist.”
Hans-Albrecht Pflästerer
„Fürchte Gott – und weiche vom Schlechten“
ein Drama, das wir immer wieder gern hören. Lustig, dass es Thom ebenso wie mir geht:
beim Lesen des Bibelbuches Hiob haben wir immer die Stimmen aus dem Drama im Ohr, z.B.: wie Hiob immer so genervt stöhnt, als seine lieben Freunde ihn “trösten” ?
schade, dass es dies noch nicht auf der offiziellen Seite der Gesellschaft zj.org gibt, so dass es leider nur diejenigen hören können, die noch eine veraltete Kasette davon im Keller haben.
Wir gehören zu den Glücklichen *freu*
Gut, dass mein Mann damals (noch zu DDR-Zeiten) von seinem eigenen Geld NEUE Casetten für die Versammlung gekauft hat und so nicht die ganzen alten Dramen und Vorträge überspielen musste, damit die Versammlung kosten sparen konnte. Wir profitieren immer wieder von diesen „alten Schätzchen“
Hiob Kapitel 3 – Hiob macht seinen Gefühlen Luft
Hiob 3:11-13
wie empfinden wir diese Worte?
Ist Hiob ein Schwächling, ein Waschlappen, mit dem wir nichts zu tun haben wollten – weil er jetzt lieber tot wäre?
Oder können wir verstehen, dass diese Worte Ausdruck seines tiefen Schmerzes sind?
Legen wir vielleicht die Worte eines solchen Leidgeplagten auf die Wortwage und rügen ihn, weil er „so einen Unsinn“ redet?
Oder verstehen wir, dass es der Schmerz ist, der aus ihm spricht und nehmen diese Worte unkommentiert zur Kenntnis? Bleiben trotzdem bei ihm und versuchen, ihm Kraft zu geben?
Hiob 3 – der Schmerz und das Leid sind so groß, dass Hiob am liebsten sterben würde.
Heißt dies, dass Jehova ihn nun verwirft, weil er die Gabe des Lebens nicht mehr schätzt?
Glauben wir wirklich, dass Jehova so unbarmherzig ist? Er weiss doch, warum Hiob so denkt und fühlt – er kennt doch unser Innerstes. Sicherlich empfindet ER ein schmerzliches Bedauern, dass es Hiob jetzt so schlecht geht. Aber er hat einen guten Grund, warum er Hiob noch nicht aus dem Elend hinaus hilft.
Erinnern wir uns noch an Elia, der vor der rachsüchtigen Königin Isebel in die Wüste floh? Wie Jehova über diese Flucht dachte?
Ich denke, dass wir nicht oft genug über solche Berichte nachsinnen können. Denn sonst könnten uns solche Gefühle noch mehr entmutigen, weil der Satan uns dann weis macht, dass wir damit nicht mehr für unseren Gott annehmbar sind
Hiob 3 – Hiob mag nicht mehr
Hast du dich jemals so gefühlt, dass dir alles nur noch sinnlos vorkommt und du am liebsten sterben würdest? Wie denkt Jehova über dich, wenn du so empfindest? Hierzu hatten wir bereits in den vergangenen Jahren einige Gedanken gesammelt:
Besonders schlimm für mich auch die Aussage in Vers 25:
Auch mich hat genau das getroffen, was bereits in der Schwangerschaft mein schlimmster Alptraum war. Es hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen – nachdem ich mich gerade erst nach einem für mich schlimmen Schlag erholt hatte. Gut, dass ich damit nicht allein war und bin, sondern den wunderbaren Ehemann habe, den mir Jehova vorsorglich an die Seite gestellt hat – und meinen Gott, der ja bekanntlich „der Gott allen Trostes“ ist.
Aber so ist der Widersacher: besonders bei aufrichtigen Menschen, die sich hartnäckig an ihrem Gott festklammern, ist er gnadenlos. In dem Vortrag „Prüfungen, die unsere Reife fördern“, vergleicht Bayloss Conly den Widersacher und solche „Schicksalsschläge“ mit einem Boxer, der gnadenlos auf seinen Gegner einschlägt, bis dieser ko zu Boden fällt.
Besonders schlimm für Hiob hier, weil er überhaupt nicht mit solch einer Attacke gerechnet hat. Von jetzt auf gleich prasseln die Schläge auf ihn ein und so wünscht er sich nur noch seine Ruhe. Verständlich?
Gottesdienst vom 12. November
Letzten Sonntag haben wir in den ersten beiden Kapiteln von Hiob gelesen, dass Hiob mit einem Schlag alles verloren hatte und warum. Was hatte er falsch gemacht?
Zum Schluss haben wir gelesen, dass drei seiner Freunde kamen und sprachlos waren, von dem desolaten Zustand, in dem Hiob sich befand. Diesmal lesen wir weiter, wie die einzelnen ihn trösten wollen. Wir lesen die nächsten beiden Kapitel. Wer mag, kann das in dieser Woche bereits für sich persönlich in seiner eigenen Bibel nachlesen.
Wir freuen uns auf euch ?
„Bis Kapitel 27,10 fragt Hiob zehnmal: „Warum? Weshalb?“ Ist es allein Hiob, der solche Fragen stellt? Nein! Wie mancher hat in den Schwierigkeiten, Leiden und Prüfungen gefragt: „Warum? Weshalb? Aber auf solche Fragen, durch die man Gott gewissermaßen zur Rechenschaft ziehen will, gibt Er keine Antwort. Möchten wir fragen:,,Wozu, Herr?“ Sicher wird Er uns früher oder später zeigen, wozu die Prüfung dienen sollte, und was wir zu lernen hatten. Dann werden wir Ihm sogar für die schweren Wege danken können.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Wie wir in unserer bisherigen Betrachtung gesehen haben, waren die Blicke Hiobs auf sich und auf sein Leid gerichtet. In solchem Zustande ist keine Kraft und Glaubensenergie vorhanden.
Es ist eine List Satans, unsere Blicke entweder auf uns selbst, auf die Umstände oder auf Menschen zu richten. Wir blicken dann nicht mehr nach oben. Gerade das will der Feind bezwecken.
Hier in den Notizen vom Gottesdienst finden wir einen weiteren Gedanken zu dieser Frage
Die Drei Freunde – biblische Seelsorge
Und genau hier setzt die „biblische Seelsorge“ an – sie will den Ratsuchenden weg davon bringen, über die Umstände zu reden und nachzudenken. Er sollte prüfen, woran es liegt, dass er jetzt hier entgegen Gottes Wort und Willen denkt und fühlt.
Ist das der Grund, warum wir auf so wenig Wiederhall bei denjenigen gestoßen sind, die uns vorher über Jahre stundenlang ihr Leid geklagt haben?
Widerspricht dies dem Gedanken mit dem falschen Trost der Freunde und dass sie die Schuld bei Hiob suchten?
Ihnen wird ja in den Kommentaren vorgeworfen, dass sie Hiob einreden wollten, mit ihm würde etwas nicht stimmen, es sei von Gott. Vielleicht ist ja hier mehr der Punkt gemeint, dass sie keinen er würde von Gott für ein Fehlverhalten gestraft – und biblische Seelsorge sagt, Gott bringt uns in solche Situationen, um an uns zu schleifen – Stichpunkt Charakterentwicklung
Hm…
Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag. Unter dem Gewicht eines schrecklichen Schlages ist die Trennung von der Umwelt so vollständig, daß man nicht versucht, sich zu beklagen oder zu äußern. Und wenn die Seele Gott vertraut, gibt sie sich mehr dem Vertrauen hin, und der Leidende ist unfähig, hinsichtlich der irdischen Dinge und dessen, was er einst in ihrer Mitte war, auf sich selbst zu schauen.
Aber sobald er sich wieder seiner Verbindung zur Umwelt bewußt wird, beginnt die Beschäftigung mit sich Selbst, sofern er nicht schon mit dem eigenen Ich am Ende ist. Das Ziel der Zucht ist, das Ich beiseite zu setzen und das Herz in seine wahre Beziehung zu Gott zu setzen, – ohne das Ich. Daher bewirkt die Zucht die Aufdeckung der geheimen Tätigkeiten und Gefühle des Ich, die sonst nicht entdeckt und bekannt, und folglich nicht abgelegt worden wären.
Hiob fühlte sich unglücklich; um ihn herum war nichts als Elend; er hatte alle Freuden der Erde überlebt, und er verfluchte seinen Tag. Wofür hatte er gelebt, und wofür sollte er noch leben? Er wusste wenig von dem Platz, den er vor Gott einnahm, und davon, daß Gott ihn durch schreckliche Leiden zubereitete, um Sein Urteil über Hiob vor Satan zu rechtfertigen. Wir müssen nun untersuchen, wie Gott dieses Ziel erreicht, indem wir den Weg betrachten, den die Seele unter der Zucht Gottes gehen muß, um zu einfältiger Abhängigkeit und Ruhe vor Ihm zu gelangen.
Dem Herzen Luft machen
Hiob 3,1-26
Nachdenken
„Erst in der Begegnung mit anderen begreift der Leidende seinen Zustand in vollem Umfang“, schreibt ein Ausleger. „Jetzt bricht es aus Hiobs Herzen wie die Eruption eines Vulkans.“
Bisher hat sich Hiob in den Staub gebeugt (1,20), sich und andere ermahnt. Bisher war es Hiobs Frau, die aus ihrem Herzen keine Mördergrube machte und ihrem Mann bittere Worte ins Gesicht schleuderte (2,9). Jetzt beginnt Hiob selbst, zu klagen.
Dabei wiegt das momentane Leid so schwer und übermächtig für ihn, dass ihm all der Segen früherer Jahre völlig aus dem Blickfeld geraten ist. Eine tiefe Todessehnsucht spricht aus seinen Worten. Mit dem verzweifelten Wunsch, nie geboren worden zu sein, steht er übrigens in der Bibel nicht allein da (vgl. Jer 20,14-18).
Das müssen gute Freunde sein, vor denen man so unverblümt das Herz ausschütten kann! Wie viel näher liegt es, vor Menschen eine Maske zu tragen. Weil zählt, wer stark ist und das Leben im Griff hat, ist die Versuchung groß, Schwäche und Fragen zu verbergen. Mancher lässt sich von keinem in die Karten schauen.
Das muss ein besonderer Gott sein, der solche Klage zulässt. Bei Hiob könnten wir sagen: ER hat es ja irgendwie mit verschuldet. Aber auch zahllose Klagepsalmen (z. B. Ps 73) zeigen uns: Vor Gott brauchen wir nichts zu verbergen. Ob Klage oder Anklage, Zorn oder Bitterkeit, Gott will alles hören.
Weiterdenken
Habe ich Menschen, denen ich auch mein Leid klagen kann? Und traue ich mich, Gott mein Leid zu klagen?
Wo müsste ich aufhören, Masken zu tragen? Wo müsste ich vor anderen ehrlich werden?
Aus dem Glaubenskurs „Hiob – auf der Suche nach dem Sinn“
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 12. November
Bis vor zwei Wochen hatten wir das 1. Buch Mose gelesen, das war Geschichte und man konnte Gott nur ahnen. Nun im Bibelbuch Hiob dürfen wir einen Blick in den Himmel werfen und Gott direkt sehen. Wir hatten die ersten beiden Kapitel gelesen, wissen wir noch, worum es ging?
Jehova Gott (oder auch Jahwe) hatte zu einer Versammlung im Himmel eingeladen und alle Geistwesen waren dort, auch Satan. Worüber haben sie sich unterhalten? Es ging um Hiob, beide waren sich einig, dass dieser Mann gottesfürchtig ist und dass er der einzige zu diesem Zeitpunkt ist. Aber Satan macht Gott den Vorwurf, dass er dies nur ist, weil Gott ihn beschützt. Daher lässt dieser zu, dass Satan Hiob prüft. Als erstes nimmt er ihm all seine Habe (Kapitel 1) und dann darf er auch an Hiobs „Fleisch“, er schlägt ihn mit einer schlimmen Krankheit, die der heutigen in Europa bekannten Syphilis in den Symptomen ähnlich ist und dann wendet sich seine Frau gegen ihn. Zum Schluss haben wir gelesen, dass 3 seiner Freunde zu Besuch kamen, um ihn zu trösten und zu ermuntern. Aber sie waren sprachlos und saßen stumm 7 Tage mit ihm dort (Kapitel 2). Interessant, dass 7 Tage damals die übliche Trauerzeit für einen Toten war.
Nun geht’s also weiter mit Kapitel 3:
Wir lesen die Worte eines zutiefst deprimierten Mannes. Können wir ihn verstehen? Warum?
Er hat eigentlich alles verloren, bis auf sein Leben. Als erstes ist sein ganzer Reichtum, sein Vermögen weg, seine Angestellten sind alle tot, seine Kinder sind alle gestorben, seine Frau wendet sich von ihm und von Gott ab und nun auch noch diese quälende und demütigende Krankheit, die schmerzhaft ist und ihn schlaflos macht. Er hat allen Grund, gefrustet und entmutigt zu sein, denn im Gegensatz zu uns, die wir die ersten beiden Kapitel vom Bibelbuch Hiob gelesen haben, weiss er nicht einmal, warum das alles.
Was verwünscht er als erstes? Er verflucht den Tag seiner Geburt. Er wünschte, er wäre garnicht geboren worden (Verse 1-12).
Aber wo wäre er, wenn er nicht geboren worden wäre? Dann wäre er tot, im Grab. Ab Vers 13 zählt er alle auf, die im Grab liegen, auch die Fehlgeburten oder Totgeburten. Alle Toten liegen im Grab. Daher zählt für Jehova auch bereits das ungeborene Leben, das bedeutet also eindeutig, dass Abtreibungen sich nicht mit Gottes Willen vereinbaren lassen. Für ihn lebt bereits das Ungeborene (Vers 16). Hier sehen wir also auch, was mit den Kindern ist, die sterben, bevor sie geboren wurden oder bevor sie getauft wurden. Für Jehova beginnt das Leben mit der Zeugung, daher haben auch alle auch eine Hoffnung auf eine Auferstehung.
Er wusste, dass er im Grab liegen und schlafen würde, „dann hätte ich Ruhe“ (Vers 13). Im Tod sind wir alle gleich, egal ob arm oder reich.
Nun kommen wir noch mal kurz auf seine Freunde zurück, die bereits seit 7 Tagen zu Besuch sind und immer noch schweigen. Erinnern wir uns noch, was das für Männer sind, wo sie herkommen? Wir befinden uns in der Zeit zwischen Josephs Tod und der Geburt von Mose. Die Israeliten sind immer noch im Land Ägypten. Die drei Freunde werden Nachkommen von Esau, oder von Abraham mit seiner Zweiten Frau Ketura gewesen sein.
Hiob hatte sogar von den beeindruckenden Grabmalen in Ägypten gehört, er spricht von „Königen… welche sich verödete Plätze erbauten“ (Vers 14). Sein Fazit: im Tod sind wir alle gleich, egal was war.
Weiter geht es mit den Versen 20 bis 26:
Wie lesen und verstehen wir diese Verse? Wen meint Hiob mit „er“? Da es in Vers 20 heißt: „er gibt Leben“, kann es sich hier ja nur um Gott selbst handeln.
Aber wenn er all diese Fragen Gott stellt – ist dies denn gerechtfertigt?
Dürfen wir unseren Schöpfer solche Sachen fragen? Dürfen wir ihn nach dem „Warum?“ fragen? Ist das nicht respektlos? Müssen wir denn nicht alles von ihm annehmen? Ist es gerechtfertigt, solche Fragen nach dem „Warum?“ zu stellen, wenn wir so bedrängt sind? Darf man das?
„Fragen darf ich doch…“, siehe auch das Thema von einem großen Teil der Psalmen, die David geschrieben hatte, während er vor Saul auf der Flucht war oder vor seinem Sohn, der den Thron an sich reisen wollte. Da stellt David fast nur solche Fragen. Wenn es nicht angemessen wäre, würden solche Fragen nicht einen großen Teil von Gottes Wort einnehmen.
Denken wir auch an die Diskussion von Abraham und Gott wegen Sodom und Gomorrah, die wir vor einigen Wochen gelesen haben (1. Mose Kapitel 18). Da verhandelt Abraham mit Gott, ob er wirklich die ganze Stadt vernichten wolle, wenn doch einige Gerechte darin sind. Hier lesen wir nichts davon, dass Jehova sauer oder genervt ist, sondern er redet geduldig mit Abraham, bis dieser verstanden hatte…
Wahrscheinlich müssen wir zum besseren Verständnis über unser Verhältnis zum Schöpfer nachdenken. Was ist er für uns? Jemand der ganz weit weg ist und vor dem wir Angst haben? Oder ist er für uns unser himmlischer Vater, an dessen Hand wir vertrauensvoll gehen?
Ein Kind wird seinem Vater nach dem „Warum“ fragen, wenn es etwas nicht versteht, was er tut oder warum es etwas nicht darf. Ein liebevoller Vater wird es seinem Kind geduldig erklären und nicht sauer oder genervt deswegen sein.
Wenn wir uns nicht trauen, Gott nach dem „Warum?“ zu fragen, dann haben wir ein falsches Gottesbild, dann ist unsere Beziehungsebene kaputt.
Wenn wir ein Problem haben, etwas nicht verstehen, dann müssen wir darüber reden, so oder so. Besser, wir reden mit dem, mit dem wir ein Problem haben, sonst wird eher Geschwätz daraus. Wenn ich von einer Freundin oder meinem Mann enttäuscht bin, dann beschäftigt mich das so sehr, dass ich darüber reden muss. Aber wenn ich damit zu anderen gehe und mich ausheule und denen erzähle, wie schlimm die Freundin oder mein Mann… dann rede ich schlecht über denjenigen und das beeinflusst, wie derjenige, dem ich es erzähle, den Verursacher sieht. Ich rede hier aus Erfahrung – da es mir oft schwer fällt, den Mann neutral zu sehen, über den eine Freundin sich ausheult. Daher haben Thom und ich bereits vor einigen Jahren beschlossen, sowas nur im 4er Gespräch zu tun, so dass beide zu Wort kommen.
Aber der Grundgedanke hier ist ja, dass wir mit demjenigen reden sollen, mit dem wir das Problem haben. Wenn diese Person nicht reden will, dann sollten wir zu Gott gehen und unser Herz bei ihm ausschütten (siehe auch den Film „War Room – das Gebet ist eine mächtige Waffe“, den wir hier vor kurzem gemeinsam angesehen hatten). Das ist es, wie Gott will, dass wir bei Konflikten mit anderen mit dem Beteiligten selbst reden.
Und ganz selbstverständlich will er auch, dass wir zu ihm gehen und es ihm sagen, wenn wir was nicht verstehen. Er weiss es ja sowieso schon, sieht ja, was in unserem Herzen ist. Es ist daher keinesfalls respektlos, wenn wir ihn nach dem „Warum“ fragen, sondern das ist es, was er will?.
Unser Gott sitzt zwar auf dem Thron und ist ein mächtiger Herrscher, dem wir Respekt zollen sollten – aber er ist auch der Daddy, dem wir auf dem Schoß krabbeln und an den wir uns ankuscheln dürfen und den wir alles fragen dürfen.
Das ist hier wirklich ein sehr wichtiger und interessanter Punkt in Hiob Kapitel 3, der auch uns persönlich heute noch betrifft❣️
Überlegen wir mal, was Hiob zu diesem Zeitpunkt über den Schöpfer weiß: Hiob lebt nach den Geschehnissen, die wir in diesem Jahr im 1. Buch Mose gelesen haben. Er kannte die Geschichten um Adam, Abraham, Isaak und Jakob. Wie war deren Verhältnis zu Jehova? Wie war da die Kommunikation?
Das sind jetzt nur einige Beispiele. Hiob kennt die Geschichte und kann daher so freimütig mit Gott reden.
Ralf sagte, dass einige auf den Berg gingen, um mit Jehova zu reden. Das taten nicht alle Glaubensmänner, aber es geht hier um die Grundhaltung. Es ist eine andere, eine demütige Grundhaltung. Aber man darf im Gebet auch sagen : „ich habe hier ein Problem mit dir…“. Gebet ist nicht nur „ich danke…“ und „ich brauche…“.
Ist dieser Gedanke vielleicht für uns neu? Verändert dies unsere Einstellung oder unsere Beziehung zu Gott?
Tja, das war die 1. Rede von Hiob, mit der er das 7tägige Schweigen bricht. Bisher hatten seine Freunde geschwiegen, aber ab nächste Woche lesen wir die Antworten der anderen.
In den kommenden Wochen werden wir immer jeweils eine Rede von einem seiner Freunde betrachten und die Antwort von Hiob darauf. Wir wollen einfach vermeiden, dass wir mit den negativen und oftmals völlig falschen Gedanken der Freunde nach Hause gehen und sich das bei uns einprägt. Wir wollen uns lieber das einprägen, was wirklich Gottes Wort und seinem Wesen entspricht.
Hiob ist wirklich ein gutes Vorbild für uns. Wir sehen, wie Gott Hiob und auch heute noch Menschen mit Behinderungen gebraucht, um anderen Mut zu machen.
Wir denken da auch an Nick Vujicic, den Mann ohne Arme und Beine. Auch er hatte als Kind mit seinem Schicksal gehadert – heute ist er ein sehr erfolgreicher Motivationstrainer und wird immer wieder auch eingeladen, um andere durch seine Geschichte mit Gott zu Christus zu führen. Wir haben vor einigen Jahren von einer sehr lieben Freundin und Schwester sein Hörbuch geschenkt bekommen „Leben ohne Limits“ und es hat uns stark beeindruckt?.
Er sagt ebenso wie Hiob in Kapitel 1, den Versen 20 bis 22, dass wir alles von Gott annehmen sollten, „ob Gutes oder Schlechtes“. Hiob wendet sich nie wirklich von Gott ab, auch wenn er über sein Schicksal klagt. Er dachte wie Paulus, dass wir der Ton in Gottes Händen sind:
„…Wer seid ihr denn eigentlich, ihr Menschen, dass ihr meint, Gott zur Rechenschaft ziehen zu können? Glaubt ihr wirklich, dass ein Gefäß aus Ton den Töpfer fragt: »Warum hast du mich so gemacht?« Der Töpfer hat schließlich die Freiheit, aus ein und demselben Klumpen Lehm zwei verschiedene Gefäße zu machen: ein kostbares zum Schmuck und ein gewöhnliches für den Abfall.“
Römer 9:20-21 HFA
Klagen und danach zu fragen, warum uns bestimmte Dinge passieren, bedeutet noch lange nicht, dass wir Gott zur Rechenschaft ziehen ?
Da wir ab diesen Sonntag die Erwiderungen seiner Freunde lesen, wollen wir uns noch kurz ansehen, was die Namen der Freunde bedeuten, denn interessanterweise geht auch ihr Rat an Hiob in die entsprechende Richtung:
Alle drei sind sich scheinbar einig, dass Hiob leidet, weil Gott ihn für verborgene Sünden straft. Aber stimmt dies? Was hatten wir noch mal in den ersten beiden Kapiteln dazu gelesen, warum es Hiob nun so dreckig geht?
Am Sonntag lesen wir gemeinsam die Kapitel 4 bis 7, es bleibt also auch weiterhin spannend?