Diese Woche haben wir Abram kennen gelernt und den Anfang der Juden ?
Warum hatte Gott ausgerechnet Abram ausgewählt und warum war es überhaupt nötig, jemand abzusondern? Sind denn nicht alle Menschen vor Gott gleich? Warum bevorzugt er hier mit einem Mal jemanden?
Wir haben uns die Geschichte der Menschen auf dem Zeitstrahl angesehen (der zum Bibelgrundkurs gehört). Wir sind noch nicht weit von der Flut entfernt. Zumindest Sem lebt noch und kann als Augenzeuge von der Flut und ihren Gründen berichten. Dennoch scheinen sich die Menschen meilenweit von Gott entfernt zu haben. In der Vorwoche hatten wir ja „den Geniestreich“ von Nimrod angesehen und in diesem Zusammenhang haben wir über die Namen gestaunt.
Der Name, den Eltern ihren Kids geben, zeigt immer, was ihnen gefällt oder wichtig ist. Besonders in biblischen Zeiten hatte man keine Modenamen gegeben, sondern die Namen hatten eine Bedeutung. Je weiter wir uns von Sem, Ham und Japhet entfernen, umso weniger haben die Namen mit dem wahren Gott, mit dem Schöpfer von Himmel und Erde zu tun. Auch die Namen von Terahs Söhnen gehen immer weiter von Jehova weg.
Dies zeigt, wie sehr sich die Menschen wieder einmal von Gott entfernt haben.
Als wir beim Sündenfall und dem Fluch waren, haben wir uns lange mit Vers 15 beschäftigt, wo es um den Samen der Schlange und dem Samen der Frau geht und was das für ein Same war (Kapitel 3). Wir haben bei Kain und Abel gesehen, dass Eva das mit dem Samen falsch verstanden hatte und dachte, dass Kain dieser Same sei – was sich in seinem Namen widerspiegelte, den sie ihm gab (Kapitel 4). Wir haben am Anfang von Kapitel 6 gesehen, dass der Satan alles daran setzte, um diesem Samen zu zerstören, zu verwässern – denn es geht immer weiter auf den Messias zu, der dem Satan den Kopf zertreten und ihn vernichten solle. Das gilt es zu verhindern. Daher kamen die ungehorsamen Engel (Dämonen) und zeugten mit den Frauen Kindern. Einer der Bibelkommentatoren vermutete, dass lediglich Noahs Frau und die Frauen seiner Söhne sich nicht darauf einließen, dass diese die einzigen waren, die keine der Nephilim (Halbgötter) hervorbrachten. Daher wurden auch nur diese in der Flut bewahrt.
Wieder einmal ist die Erde völlig verderbt. Die Menschen beten andere Götter an und dies spiegelt sich auch in den Namen ihrer Kinder wieder. Daher ist es wieder einmal an der Zeit, dass Gott eingreift. Er sondert einen Mann und eine Frau aus, um diesen Samen sauber zu halten. Abram und Sarai.
Er fordert diesen Mann auf, seine Heimat zu verlassen und gibt ihm ein Versprechen: er würde ihn groß machen, ihm viele Nachkommen geben und ihn segnen und schützen. Er würde ihm ein bestimmtes Land geben, dass ihm und seinem Nachkommen gehören solle. ER schließt einen Bund mit ihm, wonach er diejenigen segnen würde, die ihn segnen und diejenigen verfluchen würde, die ihm Schäden. Hier finden wir den Ursprung von dem Grundsatz, den Paulus in Galater anführt: „wir werden ernten, was wir säen“.
Wir haben gesehen, dass Abram nur eine einzige Sache machen musste, um in den Genuß des Segens zu kommen: er musste seine Heimat verlassen. Indem er aus Ur auszog hatte er seinen Teil getan.
Und Abram gehorcht und zieht mit seiner Familie aus der Heimat weg. Weg von einem luxuriösen Leben, das sie in Ur geführt hatten, hin in eine Art Ungewissheit, denn Gott hatte nicht gesagt, wohin es geht und wie lange die Reise dauern würde. Wir heute wissen, dass er sein ganzes weiteres Leben auf Reisen war und in Zelten wohnte.
Überall, wo Abram Station machte, baute er Jehova einen Altar und „rief den Namen Jehovas an“. Wir haben gesehen, dass das ursprüngliche hebräische Wort nicht lediglich opfern und beten meinte, sondern dass Abram den Namen Jehovas bekannt machte. Jeden der Altäre, die er in seinem Leben baute, trug den Namen Jehovas und jeder, der dort vorbeikam, kam mit diesem Namen und Gott in Berührung
Abraham und sein mangelndes Vertrauen
(Kapitel 12)
Bevor wir uns mit diesem Kapitel beschäftigen, rufen wir uns bitte nochmals den Bund zwischen Gott und Abram in den Sinn: Jehova hatte zu ihm gesagt, er solle aus Ur ausziehen, dorthin, wo er ihn hinschicken würde – und ER würde mit ihm sein
Nun entsteht eine Hungersnot im Lande, das Abram im Auftrag Gottes durchzieht. Wir lesen nirgendwo, dass Jehova zu Abram sagt, er solle nun nach Ägypten gehen. Abram zieht auf eigene Faust dorthin, weil er Angst hat. Vielleicht vertraut er nicht darauf, dass Gott auch während der Hungersnot für ihn und seine Familie sorgen könne.
Wie dem auch sei: sie ziehen nach Ägypten und wieder einmal vertraut Abram nicht auf Gottes Schutz. Er bittet IHN nicht um Schutz und Segen, sondern er denkt sich eine List aus und bittet seine Frau um eine „kleine Notlüge“. Denn sie ist ja seine Halbschwester, daher ist es ja nicht ganz gelogen, wenn sie verschweigt, dass sie beide verheiratet sind. Immerhin geht es ja um sein Leben und um den versprochenen Samen
So kommt es, wie es kommen muss, Sarai kommt an den Hof des Pharaos in seinen Harem. Aber Jehova lässt es nicht zu, dass es zu Geschlechtsbeziehungen zwischen Sarai und dem Pharao kommt. Er schlägt den Pharao und seinen Hof mit einer schlimmen Krankheit. Da es so viele trifft, zieht der Pharao Erkundigungen ein. Er fragt seine Weisen und Priester und da diese ihre Kraft von den Dämonen beziehen, wird schnell klar, woran das Unglück liegt.
Wir halten fest: Jehova bewahrt Sarai davor, dass der Pharao sie sich richtig zur Frau nimmt. Wenn wir das, was wir im Bibelbuch Esther lesen, mit einbeziehen, dann wissen wir, dass wenn es heißt „er nahm sie in seinen Harem“ nicht zwangsläufig bedeutet, dass es bereits zu sexuellen Beziehungen kam. Der Pharao hatte zwei unterschiedliche Harem: einen für die schönen Jungfrauen, die über ein Jahr mit allen möglichen Schönheitsbehandlungen auf die Vereinigung mit dem Pharao vorbereitet wurden und dann den, in den sie nach der Vereinigung kamen.
Sarai befand sich also noch in dem Harem zur Vorbereitung und Gott greift rechtzeitig ein. Es durfte nicht zur Vereinigung kommen, denn ER hatte vor, aus Abram und Sarai eine große Nation zu machen. Da wäre eine Schwangerschaft durch den Pharao nicht sonderlich hilfreich gewesen.
So schickt der Pharao Sarai, Abram und die ganze Gefolgschaft weg. Man könnte es sogar als eine Art Ausweisung ansehen, ein Thema was zur Zeit ja laufend in der Öffentlichkeit behandelt wird
Thom findet besonders die Art der Strafe für dem Pharao interessant. Er hätte ihn ja auch vernichten, töten können. Aber der Pharao wollte Sarai oder Abram ja nicht töten, er wollte „lediglich“ sexuelle Beziehungen zu ihr als mit seiner Nebenfrau haben. Daher schlägt Jehova ihn mit einer Krankheit, die wahrscheinlich eine Geschlechtskrankheit gewesen sein wird, die ihn davon abhielt, die Ehe zu vollziehen
Dieser Punkt ist mir bisher noch garnicht so aufgefallen
Wir haben uns also am Sonntag mit dem Ursprung der Juden beschäftigt. Nicht umsonst reden die Juden von Jehova immer als von „dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“.
Des Weiteren hatte Thom hervorgehoben, wo sich Abram ansiedelte. Er machte nie in einer der Städte im verheißenen Land Station, sondern immer am Rande, außerhalb. Dies wird besonders für die Geschichte wichtig sein, die wir diese Woche lesen: Abram und Lot
Es bleibt weiterhin spannend
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