Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Höhepunkte aus 1. Samuel
WIR befinden uns im Jahr 1117 v. u. Z. Es sind etwa 300 Jahre vergangen, seit Josua seinen Eroberungsfeldzug im Land der Verheißung beendet hat. Die älteren Männer Israels kommen mit einer außergewöhnlichen Bitte zu dem Propheten Jehovas. Der Prophet legt die Angelegenheit Jehova vor und dieser gewährt den Israeliten ihren Willen. Damit zeichnet sich in Israel das Ende der Richterzeit ab und der Beginn der Ära menschlicher Könige. Das Bibelbuch 1. Samuel schildert die spannenden Ereignisse rund um diesen Wendepunkt in der Geschichte der Nation.
Dieses Buch wurde von Samuel, Nathan und Gad geschrieben und umfasst einen Zeitraum von 102 Jahren — von 1180 bis 1078 v. u. Z. (1. Chronika 29:29). Es berichtet von vier Führern Israels. Zwei amteten als Richter und zwei als Könige; zwei gehorchten Jehova und zwei nicht. Wir begegnen darin auch zwei vorbildlichen Frauen und einem tapferen und dennoch sanftmütigen Krieger. Aus ihrem Beispiel kann man Wertvolles darüber lernen, welche Einstellung und welche Handlungen vorbildlich sind und welche nicht. Dadurch kann das erste Buch Samuel unser Denken und Handeln machtvoll beeinflussen (Hebräer 4:12).
(1. Samuel 1:1 bis 7:17)
Das Fest der Einsammlung steht bevor und Hanna, die in Rama lebt, ist außer sich vor Freude. Jehova hat ihr Gebet erhört und sie hat einen Sohn bekommen. Nun bringt sie Samuel zum Dienst in „das Haus Jehovas“, um ihr Gelübde zu erfüllen. Er wird dort „ein Diener Jehovas vor Eli, dem Priester“ (1. Samuel 1:24; 2:11). Samuel ist noch ein Junge, als Jehova zu ihm spricht und ihm sein Strafurteil über das Haus Elis mitteilt. Samuel wächst heran und mit der Zeit erkennt ihn ganz Israel als Jehovas Propheten an.
Eines Tages ziehen die Philister gegen Israel in den Krieg. Sie erbeuten die Bundeslade und töten die beiden Söhne Elis. Als der betagte Eli davon hört, stirbt er. Er „hatte Israel vierzig Jahre gerichtet“ (1. Samuel 4:18). Es wirkt sich verheerend auf die Philister aus, dass sie sich die Bundeslade angeeignet haben. Daher geben sie diese an Israel zurück. Jetzt richtet Samuel in Israel und das Land hat Frieden.
Antworten auf biblische Fragen:
2:10 — Warum betete Hanna, dass Jehova „Stärke gebe seinem König“, obwohl Israel gar keinen menschlichen König hatte?
Im mosaischen Gesetz war bereits angekündigt, dass die Israeliten einen Menschen zu ihrem König machen würden (5. Mose 17:14-18). Jakob hatte auf dem Sterbebett prophezeit: „Das Zepter [ein Symbol für Königsmacht] wird nicht von Juda weichen“ (1. Mose 49:10). Außerdem sagte Jehova über Sara, die Vorfahrin der Israeliten: „Könige von Völkern werden aus ihr kommen“ (1. Mose 17:16). Hanna erwähnte im Gebet also einen künftigen König.
3:3 — Schlief Samuel im Allerheiligsten?
Nein. Samuel war ein Levit aus der nichtpriesterlichen Familie der Kehathiter (1. Chronika 6:33-38). Deshalb war es ihm versagt, ‘hereinzukommen, um die heiligen Dinge zu sehen’ (4. Mose 4:17-20). Samuel hatte nur zum Vorhof der Stiftshütte Zutritt. Hier muss er auch geschlafen haben. Eli schlief offenbar auch irgendwo im Vorhof. Die Worte „wo die Lade Gottes war“ bezogen sich offenbar auf den gesamten Bereich der Stiftshütte.
7:7-9, 17 — Warum brachte Samuel in Mizpa ein Brandopfer dar und warum baute er in Rama einen Altar, wenn doch normalerweise nur an dem Ort geopfert werden sollte, den Jehova dafür erwählte? (5. Mose 12:4-7, 13, 14; Josua 22:19).
Nachdem man die Bundeslade aus Silo weggeholt hatte, war Jehovas Gegenwart dort nicht mehr zu erkennen. Daher opferte Samuel als Gottes Beauftragter in Mizpa ein Brandopfer und errichtete überdies in Rama einen Altar. Jehova hieß diese Handlungen offensichtlich gut.
Lehren für uns:
1:11, 12, 21-23; 2:19. Hanna ist für gottesfürchtige Frauen ein Vorbild. Sie betete voll Vertrauen zu Jehova, war demütig, für Jehovas Güte dankbar und die Liebe zu ihrem Sohn war unerschütterlich.
1:8. Was für ein gutes Beispiel Elkana doch gab, wie man andere mit Worten stärkt! (Hiob 16:5). Ohne Vorwürfe zu machen, fragte er die niedergeschlagene Hanna zuerst: „Warum ist dir weh ums Herz?“ Dadurch machte er es ihr leichter, über ihre Gefühle zu sprechen. Dann versicherte er ihr seine Zuneigung durch die Worte: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“
2:26; 3:5-8, 15, 19. Wir sind bei Gott und Menschen „beliebter“, wenn wir das Werk ausführen, das Gott uns übertragen hat, das anwenden, was wir aus der Bibel lernen, sowie höflich und respektvoll sind.
4:3, 4, 10. Selbst etwas so Heiliges wie die Bundeslade erwies sich nicht als Glücksbringer. Wir müssen uns ‘vor Götzen hüten’ (1. Johannes 5:21).
(1. Samuel 8:1 bis 15:35)
Samuel ist Jehova sein Leben lang treu, doch seine Söhne sind Gott nicht ergeben. Als die älteren Männer Israels um einen König bitten, kommt Jehova ihrer Bitte nach. Samuel folgt den Anweisungen Jehovas und salbt Saul, einen stattlichen Benjaminiter, zum König. Saul besiegt die Ammoniter und stärkt dadurch seine Stellung als König.
Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47). Beim Niederschlagen der Amalekiter ist er Jehova aber ungehorsam, da er einiges verschont, was „der Vernichtung geweiht“ ist (3. Mose 27:28, 29). Daraufhin verwirft Jehova ihn als König.
Antworten auf biblische Fragen:
9:9 — Was verrät die Anmerkung: „Den Propheten von heute nannte man in früheren Zeiten gewöhnlich Seher“?
Vermutlich deuten diese Worte an, dass Propheten in den Tagen Samuels und in der Zeit der Könige Israels mehr Ansehen erlangten und man daher nicht mehr „Seher“, sondern „Prophet“ sagte. Samuel wird als der erste der vielen Propheten betrachtet (Apostelgeschichte 3:24).
14:24-32, 44, 45 — Verlor Jonathan Gottes Gunst, weil er Honig aß und damit Sauls Eid brach?
Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu. Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden. Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.
15:6 — Warum nahm Saul gerade auf die Keniter Rücksicht?
Die Keniter waren Nachkommen des Schwiegervaters von Moses. Sie unterstützten die Israeliten, nachdem diese vom Sinai weggezogen waren (4. Mose 10:29-32). In Kanaan ließen sich die Keniter eine Zeit lang unter den Juden nieder (Richter 1:16). Später wohnten sie zwar unter den Amalekitern und verschiedenen anderen Völkern, blieben aber Freunde Israels. Daher verschonte Saul die Keniter aus gutem Grund.
Lehren für uns:
9:21; 10:22, 27. Saul war als König anfangs bescheiden und demütig. Das bewahrte ihn davor, unbesonnen zu handeln, als ‘nichtsnutzige Männer’ ihn nicht als König anerkannten. Wie sehr eine derartige Einstellung doch vor unvernünftigen Schritten schützt!
12:20, 21. Lassen wir uns niemals durch „Unwirklichkeiten“ davon abbringen, Jehova zu dienen, wie zum Beispiel dadurch, dass wir auf Menschen oder die militärische Stärke von Nationen vertrauen oder Götzen dienen.
12:24. Damit wir weiterhin Ehrfurcht vor Jehova haben und ihm mit ganzem Herzen dienen, müssen wir sehen, welch große Dinge er sowohl in alter Zeit als auch heute für sein Volk getan hat.
13:10-14; 15:22-25, 30. Hüten wir uns vor Vermessenheit — ob durch Ungehorsam oder Stolz (Sprüche 11:2).
(1. Samuel 16:1 bis 31:13)
Samuel salbt David aus dem Stamm Juda zum künftigen König. Kurz darauf streckt David den Philisterriesen Goliath nieder — beim ersten Wurf mit der Steinschleuder. Zwischen David und Jonathan entwickelt sich eine enge Freundschaft. Saul setzt David über das Heer und als Reaktion auf die vielen Siege Davids singen die Frauen Israels: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Von Neid erfüllt, versucht Saul David zu töten. Nach Sauls drittem Versuch flieht David und bleibt auf der Flucht.
In den Jahren seines Flüchtlingsdaseins verschont David zwei Mal Sauls Leben. Ferner begegnet er der schönen Abigail und heiratet sie später. Als die Philister zum Krieg gegen Israel ausziehen, befragt Saul Jehova. Doch Jehova ist nicht mehr mit ihm. Samuel ist gestorben. Verzweifelt wendet sich Saul an ein Geistermedium, nur um zu hören, dass er in der Schlacht gegen die Philister fallen wird. Im Kampf wird Saul schwer verwundet und seine Söhne werden getötet. Der Bericht schließt damit, dass Saul als Versager stirbt. David hält sich noch versteckt.
Antworten auf biblische Fragen:
16:14 — Welcher schlechte Geist jagte Saul Schrecken ein?
Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun. Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand. Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.
17:55 — Berücksichtigt man 1. Samuel 16:17-23, warum fragte Saul dann, wer Davids Vater sei?
Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.
Lehren für uns:
16:6, 7. Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.
17:47-50. „Jehova gehört die Schlacht.“ Daher können wir Feinden, die Goliath gleichen und die uns widerstehen oder uns verfolgen, mutig entgegentreten.
18:1, 3; 20:41, 42. Wahre Freunde sind unter denen zu finden, die Jehova lieben.
21:12, 13. Wenn wir uns in schwierigen Lebenssituationen befinden, erwartet Jehova von uns, dass wir unser Denkvermögen und unsere Fähigkeiten gebrauchen. Er hat uns sein inspiriertes Wort gegeben, durch das wir Klugheit, Erkenntnis und Denkvermögen erlangen können (Sprüche 1:4). Auch Älteste helfen uns.
24:6; 26:11. Wie beispielhaft doch Davids aufrichtige Achtung vor dem Gesalbten Jehovas ist!
25:23-33. Abigails Verständigkeit ist nachahmenswert.
28:8-19. Böse Geister geben sich manchmal als jemand aus, der schon verstorben ist. Sie wollen Menschen irreführen und ihnen schaden. Wir müssen uns vor allem hüten, was mit Spiritismus zu tun hat (5. Mose 18:10-12).
30:23, 24. Wie die in 4. Mose 31:27 aufgezeichnete Entscheidung erkennen lässt, schätzt Jehova es, wenn man in der Versammlung Hilfsfunktionen erfüllt. Was immer wir daher tun, ‘arbeiten wir daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen’ (Kolosser 3:23).
Was ist „besser als Schlachtopfer“?
Die Erfahrungen von Eli, Samuel, Saul und David heben folgende Grundwahrheiten hervor:
Wie sehr wir es doch schätzen, dass wir weltweit das Königreich verkündigen und Jünger machen dürfen! Wir opfern Jehova „die jungen Stiere unserer Lippen“ und müssen uns dabei nach besten Kräften bemühen, Jehovas Anweisungen zu gehorchen, die er uns durch sein Wort und den irdischen Teil seiner Organisation gibt (Hosea 14:2; Hebräer 13:15).
Samuel fördert die wahre Anbetung
EIN Prophet tadelt seine Glaubensgenossen, die einen Menschen zum König haben wollen, und fordert sie auf, Gott zu gehorchen. Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, bittet er Jehova um ein Zeichen in Form eines Gewitters. Zu dieser Jahreszeit, zur Zeit der Weizenernte, ist heftiger Regen in Israel so gut wie unbekannt. Dennoch sendet Gott Donner und Regen. Danach fürchtet das Volk Jehova und seinen Beauftragten Samuel sehr (1. Samuel 12:11-19).
Samuel war nicht nur ein Prophet, sondern auch ein Schreiber. Seine handlungsreichen Geschichtsberichte umfassen etwa 330 Jahre und enthalten die Großtaten der Richter Israels, zum Beispiel die Geschichte über Simson, den stärksten Mann auf der Erde. Sie hat sogar Anregungen für Drama und Oper sowie für Bühne und Leinwand geliefert (Richter, Kapitel 13—16). Samuel schrieb auch über Ruth und ihre Schwiegermutter Noomi, die beide verwitwet und verarmt waren. Diese aus dem Leben gegriffene Schilderung ist genauso ergreifend und hat einen glücklichen Ausgang (Ruth, Kapitel 1—4).
Was können wir aus Samuels Schriften und aus seinem Leben lernen? Wie förderte er die wahre Anbetung?
Seine Kindheit
Samuels Vater Elkana war ein Anbeter Jehovas und ein liebevoller Ehemann. Hanna, die Frau Elkanas, war Gott sehr ergeben. Weil sie kinderlos war, flehte sie im Haus Jehovas in Silo zu Gott und gelobte ihm: „O Jehova der Heerscharen, wenn du ganz bestimmt auf die Trübsal deiner Sklavin blickst und tatsächlich an mich denkst und deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen“ (1. Samuel 1:1-11). Das bedeutete, dass das Kind in den Dienst für Jehova gegeben werden sollte.
Hanna betete im Stillen. „Nur ihre Lippen bebten“, heißt es in dem Bericht. Der Hohe Priester Eli missdeutete dies, hielt sie für betrunken und tadelte sie. Doch Hanna erklärte höflich ihre Lage, und Eli sagte: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast.“ Jehova gewährte sie, denn in dem Bericht heißt es weiter: „So kam es mit dem Umlauf eines Jahres, dass Hanna schwanger wurde und einen Sohn gebar und ihm dann den Namen Samuel gab, denn — sagte sie — ,von Jehova habe ich ihn erbeten‘ “ (1. Samuel 1:12-20).
Samuel wuchs „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ auf (Epheser 6:4). Sobald Samuel entwöhnt war, brachte Hanna ihn zum Haus Gottes in Silo und übergab ihn dem Hohen Priester Eli. Der Knabe „wurde ein Diener Jehovas“ unter seiner Aufsicht. Hannas große Freude kam in ihren bewegenden Dankesworten zum Ausdruck, die Samuel später selbst aufschrieb (1. Samuel 2:1-11).
Empfiehlst du als Vater oder Mutter deinem Kind eine Laufbahn im Dienst für Jehova? Die wahre Anbetung zu fördern ist das Beste, wofür man seine Kraft einsetzen kann.
Samuel kam gut mit dem Leben an der Stiftshütte zurecht. Er „wuchs heran bei Jehova“ und wurde „immer . . . beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“. Er zeichnete sich durch gottgefällige Eigenschaften aus und deshalb hatten andere ihn gern (1. Samuel 2:21, 26).
Von Hophni und Pinehas, den nichtsnutzigen Söhnen Elis, konnte das nicht gesagt werden, denn sie „erkannten Jehova nicht an“. Sie trieben Unzucht und suchten für sich die besten Stücke der Opfer aus, die zur Stiftshütte gebracht wurden. Gott hatte bereits einen Propheten gesandt, um die Strafe anzukündigen, mit der Eli rechnen musste, und diese umfasste auch den Tod seiner beiden Söhne (1. Samuel 2:12, 15-17, 22-25, 27, 30-34). Jehova wollte durch Samuel eine weitere Gerichtsbotschaft übermitteln.
Samuel als Prophet
Gott sagte zu Samuel Eli betreffend: „Du sollst ihm mitteilen, dass ich sein Haus richte bis auf unabsehbare Zeit wegen des Vergehens, das er gekannt hat, denn seine Söhne rufen Übles auf Gott herab, und er hat sie nicht gescholten.“ Es war nicht leicht, diese Botschaft auszurichten, und Eli bestand darauf, dass Samuel ihm nichts verheimlichte. Daher erzählte Samuel alles, was Jehova gesagt hatte. Das erforderte Mut (1. Samuel 3:10-18).
Während Samuel zum Mann heranwuchs, bemerkte ganz Israel, dass er Gottes Prophet war (1. Samuel 3:19, 20). Die Bestrafung, die Samuel ankündigte, setzte ein, als Israel im Kampf gegen die Philister eine schwere Niederlage erlitt. Hophni und Pinehas fielen in der Schlacht, und die Philister erbeuteten die Bundeslade. Als Eli vom Tod seiner Söhne hörte und erfuhr, dass die Bundeslade erbeutet worden war, fiel er rücklings vom Stuhl, brach sich das Genick und starb (1. Samuel 4:1-18).
Zwanzig Jahre danach drängte Samuel die Israeliten, die falsche Anbetung aufzugeben. Sie hörten auf ihn und trennten sich von ihren Götzen, fasteten und bekannten ihre Sünden. Samuel betete und brachte für sie ein Brandopfer dar. Das Ergebnis? Als die Philister angriffen, verwirrte Gott sie, und im Gegenangriff schlug Israel den Feind. Mit dem Segen Jehovas verbesserten sich die Verhältnisse der Israeliten beträchtlich, und sie eroberten das Gebiet zurück, das die Philister ihnen abgenommen hatten (1. Samuel 7:3-14).
Samuel förderte eindeutig die wahre Anbetung. Beispielsweise sorgte er dafür, dass ein Teil der Kriegsbeute zum Unterhalt der Stiftshütte verwendet wurde. Er traf Vorbereitungen für die Passahfeierlichkeiten und den Dienst der levitischen Torhüter (1. Chronika 9:22; 26:27, 28; 2. Chronika 35:18). Von seinem Haus in Rama aus unternahm Samuel jährlich Reisen, um in verschiedenen Städten als Richter zu amtieren. Er erwarb sich den Ruf eines ehrlichen und unparteiischen Mannes. Weil man Samuel achtete, wandte man sich um Hilfe in geistiger Hinsicht gern an ihn (1. Samuel 7:15-17; 9:6-14; 12:2-5). Seine Ehrlichkeit und seine geistige Gesinnung veranlassten zweifellos viele, seinem Beispiel zu folgen. Hat das Leben Samuels auf uns die gleiche Wirkung?
Israel verlangt einen König
In hohem Alter setzte Samuel seine Söhne Joel und Abija als Richter ein. Sie „wandelten nicht in seinen Wegen, sondern sie waren geneigt, ungerechtem Gewinn nachzugehen, und pflegten Bestechung anzunehmen und das Recht zu beugen“. Ihr Verhalten bewog die älteren Männer Israels dazu, einen König zu verlangen (1. Samuel 8:1-5). Das war schlecht in Samuels Augen. Als er deswegen betete, sagte Jehova jedoch: „Nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, damit ich nicht König über sie sei“ (1. Samuel 8:6, 7). Gott sagte zu Samuel, er solle dem Volk die Bitte gewähren und es darauf aufmerksam machen, dass es unter einem König gewisse Freiheiten einbüßen würde. Als das Volk trotzdem auf seinem Willen beharrte, leitete Jehova es in die Wege, dass Samuel Saul zum König salbte (1. Samuel 8:6-22; 9:15-17; 10:1).
Samuel hatte zwar Bedenken, aber er unterstützte die Vorgehensweise Jehovas. Nach einem Sieg Israels über die Ammoniter rief er das Volk in Gilgal zusammen, um das Königtum Sauls zu bestätigen (1. Samuel 10:17-24; 11:11-15). Samuel gab einen Überblick über die Geschichte Israels und ermahnte den König und das Volk, Jehova zu gehorchen. Gott erhörte Samuels Gebet und bestätigte dies durch das für die Jahreszeit ungewöhnliche Gewitter, das am Anfang erwähnt wurde. Das Unwetter veranlasste die Israeliten, zuzugeben, dass es ein Fehler war, Jehova zu verwerfen. Als sie Samuel baten, für sie zu beten, erwiderte er: „Es ist für mich undenkbar, gegen Jehova zu sündigen, indem ich aufhöre, zu euren Gunsten zu beten; und ich will euch im guten und rechten Weg unterweisen.“ Welch ein gutes Beispiel für loyale Liebe Jehova und seinem Volk gegenüber! (1. Samuel 12:6-24). Sind wir ebenso bereit, theokratische Regelungen zu unterstützen und für unsere Mitbrüder zu beten?
Die ersten beiden Könige Israels
Saul war ein bescheidener Mann, der Gottes Wohlgefallen hatte (1. Samuel 9:21; 11:6). Mit der Zeit missachtete er jedoch die Anleitung Gottes. Zum Beispiel wies Samuel ihn zurecht, weil er aus Ungeduld ein Schlachtopfer dargebracht hatte, statt wie geboten auf Samuel zu warten (1. Samuel 13:10-14). Als Saul ungehorsamerweise das Leben des Amalekiterkönigs Agag verschonte, teilte Samuel ihm mit: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du.“ Samuel brachte Agag zu Tode und trauerte Sauls wegen (1. Samuel 15:1-35).
Jehova sagte schließlich zu Samuel: „Wie lange wirst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht als König über Israel herrsche?“ Daraufhin sandte Jehova Samuel nach Bethlehem, damit er einen Sohn Isais zum König salbe. Nacheinander sah sich Samuel die Söhne Isais an, bis Jehova seine Zustimmung gab, David, den jüngsten, zu salben. An diesem Tag lernte Samuel etwas Wichtiges: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:1-13).
Da schon Sauls Ungehorsam Samuel schmerzte, wie betrübt muss er erst gewesen sein, als Saul einen tödlichen Hass gegen David nährte! Trotz solch widriger Umstände blieb Samuel in seinem hohen Alter tätig und tat im Dienst für Jehova, was ihm möglich war (1. Samuel 19:18-20).
Samuels Vermächtnis
Als Samuel starb, trauerte Israel um diesen demütigen, mutigen Propheten, der im Leben vieler eine Rolle gespielt hatte (1. Samuel 25:1). Samuel war wie alle unvollkommen und urteilte manchmal falsch. Aber trotz seiner Grenzen war er Jehova ausschließlich ergeben und half anderen unermüdlich, es auch zu sein.
Seit den Tagen Samuels hat sich einiges verändert, doch aus dem Bericht über sein Leben können wir viel Wertvolles lernen. Vor allem förderte Samuel als Anbeter Jehovas die wahre Anbetung. Tun wir das auch?
[Kasten auf Seite 16]
ÜBER DAS LEBEN SAMUELS NACHDENKEN