Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
1. Johannes 5:14-15
Haben auch wir diese Zuversicht?
1. Johannes 5 – das, womit wir uns beschäftigen, beeinflusst unser Denken und Handeln
hier kommt es also wieder auf unseren Umgang an und auf das, womit wir uns beschäftigen. Wenn wir uns viel mit Jehova und seinem Wort beschäftigen und darüber nachdenken, wie er denkt und fühlt und warum – dann werden wir lernen, das zu lieben, was ER liebt. Dies schließt dann auch unsere unvollkommenen Brüder ein.
Wenn wir sagen, dass es nicht richtig ist, wenn eine Schwester ihren Ehemann verlässt, ohne dass ein Grund vorliegt, den Jehova oder Jesus in seinem Wort als akzeptabel angegeben hat – dann bedeutet dies nicht, dass wir diese Schwester nicht lieben würden. Ganz im Gegenteil: wir bemerken die Gefahr, in der sie sich befindet, dass sie sich für sie selbst unmerklich von ihrem Schöpfer entfernt. Etwas, was sie ja eigentlich nicht will, nur ihre dummen verletzten Gefühle stehen ihr da im Weg. Hier sind wir dann als liebende Geschwister gefragt. Wenn uns ihr Wohl wirklich am Herzen liegt, dann müssen wir sie darauf hinweisen. Oder wollen wir wirklich, dass sie in ihrer Unwissenheit oder Verletztheit den verkehrten Weg weitergeht und das Wohlgefallen Jehovas verliert?
Sicherlich werden wir nicht auf den Fehlern unserer Brüder herumreiten, aber wir nehmen uns auch in dieser Hinsicht Jesus als Beispiel. Jesus liebte die Menschen und er hat sein ganzes Leben, seine ganze Zeit und seine ganze Energie darauf verwendet, sie darüber zu belehren, wie Jehova denkt und fühlt und wie sie leben müssen, um IHM wohlzugefallen und sich weiterhin in SEINER Liebe zu bewahren. Auch Jesus hat im Übrigen Unterschiede gemacht: mit den Steuereinnehmern und Huren hat er freundlich und geduldig geredet, sie darauf hingewiesen, dass sie in ihrer Unwissenheit so handeln, dass es Jehova abstößt. So hat er ihnen liebevoll geholfen, auf den rechten Weg wieder zurückzugelangen.
Die Schriftgelehrten und Pharisäer hat er dagegen ziemlich hart angefasst: er wusste, dass sie gegen besseres Wissen handelten. Sie kannten das Gebot Gottes, hatten sie es doch immer wieder studiert und lehrten sie es doch dem „gewöhnlichen Volk“ in den Synagogen und im Tempel. Aber sie handelten nicht danach, hielten sich dennoch für besser, als die Steuereinnehmer.
Jesus beurteilte die Menschen danach, ob sie sich für Jehova interessierten und aufrichtig bemüht waren, so zu leben, dass sie SEIN Wohlgefallen hatten. Die Schriftgelehrten hatten es nicht, daher sprach er so harte Worte wie „Wehe“ und „Otternbrut“ zu ihnen. Das gewöhnliche Volk handelte aus Unwissenheit falsch und ihnen half er liebevoll zurück. Denken wir auch an das Gleichnis vom verlorenen Sohn.
Wir sehen, dass es hier durchaus Unterschiede gibt: Jeden, der sich aufrichtig bemüht, so zu leben, wie es Gott gefällt und dafür auch Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt (z.B. „haue dir die Hand ab“ oder „eine verheiratete Frau nicht in Leidenschaft ansehen“), den nahm Jesus als seinen Bruder an. All diese aufrichtigen Männer und Frauen sind auch unsere Brüder und wir sollten sie so sehr lieben, dass wir sogar bereit sind, für sie zu sterben. Wer sich unbemerkt von Jehovas Weg entfernt, dem sollen wir liebevoll darauf aufmerksam machen und ihm helfen, wieder in Gottes Liebe zurückzugelangen. Aber wer sich hartnäckig weigert, wider besseren Wissens, sich so zu benehmen, dass er Jehovas Herz erfreut (und im schlimmsten Fall auch noch behauptet, ein Christ zu sein), den sollten wir meiden. Erinnern wir uns, wie Jesus solche Personen sah. Auch wenn wir ihnen nicht ins Herz sehen können und uns daher kein wirkliches Urteil über diese Personen zusteht, so sollten wir doch unseren Umgang mit ihnen auf das Nötigste beschränken. Wir würden sie sicherlich nicht zu unseren Freunden zählen.
Wie wir sehen, ist es hier immer am Sichersten, wenn wir uns täglich mit Gottes Wort beschäftigen und so die Dinge jeden Tag aufs Neue im Lichte der Bibel sehen. Denn beim Lesen haben wir uns und unser tägliches Leben, alles was wir tun und was uns und unsere Umgebung betrifft, im Sinn. Dann fällt auf, wo etwas falsch läuft. Dann werden wir erkennen, wer zum Samen Gottes und wer zum Samen seines Widersachers zählt. An den Taten werden wir es erkennen. Halten wir uns von den faulen Früchten fern und unterstützen wir unsere Brüder, die sich ebenso eifrig und aufrichtig wie wir bemühen, Jehovas Herz zu erfreuen.
Bringen wir die Liebe hervor, von der Jesus sagte, man würde seine wahren Anbeter daran erkennen!
1. Johannes 5:6-12
Tragen wir das Zeugnis Gottes in uns?
wir haben den Text komplett auseinandergenommen, indem wir zuerst alle Wörter farblich markiert haben, die mehrfach vorkommen (jedes in einer anderen Farbe) und uns über die Bedeutung unterhalten haben. Z.B.:
Was ist mit dem Wasser und Blut gemeint?
Zum einen das Wasser, in dem er getauft worden war und das Blut, das er für uns vergossen hat. Aber auch das Wasser und Blut, das aus seiner Seite flossen, als man nachsah, ob er wirklich tot wäre. Auch sagte Petrus später, wir wären mit Jesus in den Tod getauft…
Was ist das Zeugnis
Das Zeugnis kommt in drei Varianten vor:
Wobei das Zeugnis von Gott mehr wiegt, denn er kann nicht lügen.
Aber auch der Gedanke, dass nach mosaischem Gesetzt jemand nur aufgrund des Zeugnisses von zwei oder drei Personen hin verurteilt werden konnte. Daher erfüllte auch Gott selbst dieses Erfordernis und lieferte diese 3 Zeugen, um zu bestätigen, dass Jesus sein Sohn und von ihm gesandt war.
Das Zeugnis der Menschen
Zum einen bezeugen die Schreiber der Evangelien und der Briefe, dass Jesus der Sohn Gottes war und für uns und unsere Sünden gestorben ist, aber auch die Zeugen seiner Auferstehung.
Das Zeugnis von Gott
Bei der Taufe Jesu kam der heilige Geist in Form einer Taube auf ihn und Gottes Stimme aus dem Himmel sagte: „Dies ist mein Sohn“. Aber auch bei der Umgestaltung: So sahen z.B. Petrus, Jakobus und Johannes sahen, wie Jesus umgestaltet wurde und Gott vom Himmel her sagte: „dies ist mein Sohn, der geliebte“ (Matthäus 16:27,28; 17:1-7)
Haben wir bereits von Jehova ein Zeugnis erhalten, dass wir sein Kind sind, dass er uns liebt? Unsere Erfahrung der letzten 7 Jahre: immer, wenn wir gezweifelt haben, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, kam von Jehova ein „mach dir keine Sorgen, ich liebe dich“. Auch John erzählte davon, dass er im Gebet, wenn er ganz still ist, „die Stimme Gottes“ hört, die ihm seine Liebe zusichert.
Das Zeugnis vom heiligen Geist
Durch das Lesen in der Bibel und wenn wir um den Geist Gottes erbitten, erhalten wir ein Zeugnis.
Jesus ist Gottes Sohn
wurde nicht so ausführlich drauf eingagangen 😉
Durch Jesu Tod ist für uns ewiges Leben möglich
Was ist ewiges Leben? Gott zu erkennen (Johannes 17:3). Johannes sagt, dass wir bereits heute ewiges Leben in uns haben (als eine Art Garantie).
Wenn wir unsere Verantwortlichkeit unseren Brüdern gegenüber betrachten, sind wir, vom Fleisch her, immer geneigt, die Frage Kains zu stellen: „Bin ich meines Bruders Hüter?“ Nun, vielleicht sind wir nicht sein Hüter, sicher aber sein Helfer im Geist der Liebe. Wir kommen auch gern auf eine Frage ähnlich der des Gesetzgelehrten in Lukas 10 zurück. Er wünschte sich selbst zu rechtfertigen und fragte: „Und wer ist mein Nächster?“ Wir mögen fragen: „Und wer ist mein Bruder?“ Die Antwort auf diese Frage wird uns sehr direkt in den ersten Versen von Kapitel 5 gegeben. Jeder, der da glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.“ So haben wir jeden als unseren Bruder anzuerkennen, der an Jesus als den Christus glaubt, wer auch immer er sein mag. Da kann es kein Herauspicken und kein Vorziehen geben.
Viele dieser Gläubigen, die aus Gott geboren sind, mögen uns auf einer rein natürlichen Basis gar nicht zusagen. Im Blick auf Erziehung und Gewohnheiten mögen wir kaum Gemeinsamkeiten haben. Außerdem stimmen wir in den göttlichen Dingen auch nicht in allem mit ihnen überein. Aber gerade solche Gläubigen werden uns zu einem Prüfstein. Haben wir die Freiheit, ihnen gegenüber jede Anteilnahme zu leugnen und an der entgegengesetzten Seite vorüberzugehen? Die haben wir nicht. Wenn ich den Bruder liebe, der nett zu mir ist und mit dem ich übereinstimme, dann tue ich nur, was jeder andere auch tun könnte. „Denn wenn ihr die liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe“ (Mt 5,46)? Wenn ich meinen Bruder liebe, weil er aus Gott geboren ist, ohne daß er nett und mir angenehm ist, dann lasse ich die Liebe erkennen, die ihre Quelle in der Natur Gottes selbst hat. Und nichts ist größer als das.
Zusammenfassend stellt Vers 2 fest, daß wir wissen, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und im Gehorsam wandeln. Die Liebe Gottes treibt uns an, Seine Kinder zu lieben, und das Gebot befiehlt es uns, Seine Kinder zu lieben. Dann ist es ganz bestimmt so, wenn wir Gott lieben und Seine Gebote halten, daß wir Seine Kinder lieben. Im übrigen gehen Liebe und Gehorsam zusammen, wie wir schon früher in diesem Brief gesehen haben, so daß es unmöglich ist, Gott zu lieben, ohne Ihm zu gehorchen.
Vielleicht haben wir schon einmal ein Kind gesehen, das seine Mutter augenscheinlich sehr liebte – „Oh, Mutter, ich hab‘ dich lieb!“, gefolgt von vielen Umarmungen und Küssen. Doch keine fünf Minuten später trug die Mutter dem Kind etwas auf, das sich mit seinen Wünschen nur wenig kreuzte, und was für ein Zornesausbruch und Ungehorsam war zu erleben! Wer es miterlebt, weiß, was er von der „Liebe“ zu halten hat, die ein paar Minuten vorher so laut beteuert wurde. Was ist solche Liebe wert? Nichts. Nun, dann laßt uns daran denken, daß „dies die Liebe Gottes ist, daß wir seine Gebote halten“.
Dem Kind mag das Verlangen der Mutter quer gekommen sein, weil es dadurch von seinem Spiel abgehalten wurde. Wenn wir auf einen Weg des Ungehorsams abirren, haben wir keine Entschuldigung, denn „seine Gebote sind nicht schwer“. Was Er auferlegt, stimmt völlig mit der Liebe der göttlichen Natur überein. Und diese Natur besitzen wir, wenn wir wirklich aus Gott geboren sind.
Es wäre allerdings schmerzlich, wenn uns etwas befohlen würde, was unserer Natur ganz und gar entgegengesetzt ist – etwa so, wie es einem Hund ginge, wenn er Heu fressen müßte, oder ein Pferd Fleisch. Das Gesetz Moses legte „schwere und schwer zu tragende Lasten“ auf, doch das kam daher, weil es Menschen im Fleisch gegeben wurde. Wir haben Gebote empfangen, aber wir haben auch eine neue Natur empfangen, die sich an dem, was befohlen ist, erfreut. Das macht den Unterschied aus. Die Worte des Johannes hier werden von Paulus bestätigt, wenn er sagt: „Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen“ (Phil 2,13). Auch Jakobus bekräftigt den Gedanken, wenn er das „vollkommene Gesetz der Freiheit“ erwähnt (Jak 1,25).
Wir anerkennen freudig jeden wahren Gläubigen als unseren Bruder, da er aus Gott geboren ist. In Vers 4 nun entdecken wir, daß ein weiteres Merkmal den Gläubigen auszeichnet: Er überwindet die Welt. Dieser Sieg über die Welt ist mit unserem Glauben verknüpft. „Glaube“ bedeutet hier, wie wir denken, nicht bloß jene geistliche Fähigkeit in uns, die die Wahrheit sieht und empfängt, sondern auch die Wahrheit, die wir empfangen – den christlichen Glauben. Der Kerngehalt dieses Glaubens ist, daß Jesus der Sohn Gottes ist, wie Vers 5 uns zeigt.
Beachten wir nun den Punkt, an dem wir jetzt angekommen sind. Wir haben den christlichen Bereich vor uns gehabt, die Familie Gottes, die aus all denen gebildet ist, die aus Ihm geboren sind. Gott ist Liebe, deshalb teilen die, die aus Ihm geboren sind, Seine Natur, und sie bleiben in der Liebe. Indem sie in Ihm bleiben, bleibt Er in ihnen, und sie lieben sich untereinander und halten so Seine Gebote. Aber sie überwinden auch die Welt, statt daß sie von der Welt überwunden werden. Obwohl sie als Familie Gottes durch die Welt hindurchgehen, sind sie von ihr getrennt, und sie sind ihr überlegen.
Das Geheimnis des Überwindens ist zweifach. Zuerst ist da das göttliche Werk, das in den Gläubigen gewirkt wird. Zweitens ist es der Glaube an Jesus als den Sohn Gottes, der uns als eine Person vorgestellt und von uns im Glauben angenommen wird.
In Kapitel 2,14 fanden wir, daß ein Überwinden „des Bösen“ möglich ist für die, die aus Gott geboren sind. In Kapitel 3,9 hieß es, daß jemand, der aus Gott geboren ist, „nicht sündigt“. Jetzt dürfen wir sehen, daß jemand, der aus Gott geboren ist, die Welt überwindet. Es ergibt sich daher klar die Tatsache, daß diese göttliche Geburt den Sieg über den Teufel, das Fleisch und die Welt sicherstellt.
Ein weiterer Gesichtspunkt kommt noch hinzu. Dabei geht es nicht darum, was in uns geschieht, sondern um das, was das Evangelium uns vorstellt. Jesus ist der Sohn Gottes. Er war nicht nur der größte der Propheten, um eine Ordnung der Dinge auf der Erde einzuführen, die die Propheten erwartet hatten. Er war der Sohn im Schoß des Vaters, und Er tat das Himmlische kund, das weit jenseits und über dieser Welt liegt. Wenn der Glaube das erfaßt hat, dann verliert die Welt ihre Anziehung und kann als etwas sehr Unbedeutendes beiseite gesetzt werden. Wer aus Gott geboren ist und in dem Glauben an Jesus als den Sohn Gottes lebt, den kann die Welt nicht gefangennehmen. Er überwindet sie.
Natürlich haben wir all dies immer noch im abstrakten Sinn vor Augen. Wir betrachten die Dinge nach ihrer grundlegenden Natur und lassen dabei für einen Augenblick unseren gegenwärtigen Zustand hier außer acht, denn das würde einschränkende Gesichtspunkte einführen. Es ist sehr wertvoll, die Dinge einmal in dieser abstrakten Weise zu sehen, denn dadurch werden wir über ihre wahre Natur unterwiesen, und wir sehen sie, wie Gott sie sieht. Außerdem sehen wir die Dinge dann so, wie sie sich an einem künftigen Tag offenbaren werden, wenn Gott Sein Werk mit uns vollendet hat, denn Er „wird es vollführen bis auf den Tag Jesu Christi“ (Phil 1,6).
Wenn es um unseren tatsächlichen Zustand heute geht, wie weit sind wir da von dem entfernt, was wir betrachtet haben!
Wie wenig bleiben wir in der Liebe und wie wenig daher in Gott und Gott in uns! Laßt uns ehrlich sein und das eingestehen; während wir doch zur gleichen Zeit an dem normalen, kennzeichnenden Standard festhalten und uns danach beurteilen. Das wird unsere geistliche Gesundheit und Fruchtbarkeit fördern.
Der Glaube, daß Jesus der Sohn Gottes ist, ist das Herzstück jeder christlichen Glaubensaussage. Jesus Christus – eine historische Persönlichkeit – war in der Welt. Niemand kann diese Tatsache mit Erfolg bestreiten. Aber wer ist Er? – das ist die Frage. Unser Glaube – der christliche Glaube – ist der, daß Er der Sohn Gottes ist.
Wenn das feststeht, taucht eine weitere Frage auf: Wie und auf welche Weise kam Er? Die Antwort hierauf ist in Vers 6 enthalten: Er kam „durch das Wasser und das Blut“.
Das ist eine weitere dieser bündig knappen Aussagen, die in den Schriften des Johannes so häufig vorkommen. Sehr einfach in ihrer Form, obwohl ziemlich schwer verständlich in ihrer Bedeutung, bringt sie dennoch nach andächtigem Nachsinnen eine reiche Ernte an Belehrung ein. Sie nimmt deutlich Bezug auf das, was geschah, als einer der römischen Soldaten mit einem Speer die Seite des gestorbenen Christus durchbohrte, wie es in Johannes 19,34 berichtet wird. Keiner der übrigen Evangelisten berichtet dieses Ereignis, und Johannes verleiht ihm besonderen Nachdruck, indem er dem Bericht noch hinzufügt: „Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahrhaftig; und er weiß, daß er sagt, was wahr ist, auf daß auch ihr glaubet.“ Johannes schrieb sein Evangelium, „auf daß ihr glaubet, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes“ (20,31). Daß bei diesem Ereignis Blut und Wasser herauskamen, bezeugt offensichtlich die Tatsache, daß Er sowohl der Christus als auch der Sohn ist. In unserer Stelle hier tritt diese zweifache Tatsache vor uns.
Zunächst einmal bezeugen das Wasser und das Blut Seine wahre Menschheit. Der Sohn Gottes ist zu uns gekommen in Fleisch und Blut; ein wirklicher und wahrhaftiger Mensch, nicht ein Phantom oder ein Trugbild. Diese Tatsache wurde niemals klarer bewiesen als in dem Augenblick, wo Blut und Wasser aus der Stichwunde in Seiner Seite hervorflossen.
Wasser und Blut haben jeweils auch ihre eigene Bedeutung. Das Wasser bezeichnet Reinigung und das Blut Sühnung. So dürfen wir weiter sagen, daß das Kommen Jesu Christi durch Reinigung und Sühnung gekennzeichnet war. Diese beiden Dinge waren unbedingte Notwendigkeiten, wenn Menschen gesegnet werden sollten. Sie mußten von dem Schmutz, in dem sie sich befanden, gereinigt werden; und ihre Sünden mußten gesühnt werden, wenn sie zu Gott gebracht werden sollten. Das eine regelt die moralische Frage, das andere die rechtliche, und beides war gleicherweise notwendig. Weder eine moralische Erneuerung ohne eine rechtliche Klärung (die Befriedigung der gerechten Forderungen Gottes), noch eine rechtliche Klärung ohne eine moralische Erneuerung hätte unserer Lage gerecht werden können.
So haben wir hier ein weiteres Zeugnis dafür, daß Jesus der Sohn Gottes ist. Er war ein wirklicher Mensch. Doch niemand, der nur ein Mensch war, hätte in der Kraft der Reinigung und Sühnung kommen können. Deshalb mußte Er der Sohn sein, der das Wort des Lebens war.
Im Evangelium heißt es „Blut und Wasser“, in diesem Brief „Wasser und Blut“. Das Evangelium gibt uns, wie wir sagen könnten, die historische Reihenfolge: Wir brauchen zuerst die Vergebung und dann die Reinigung. Doch das wichtige Thema des Briefes ist das, was in uns gewirkt wird, sofern wir aus Gott geboren sind. Außerdem geht es in diesem Brief um die heiligen und gesegneten Charakterzüge unseres neuen Lebens, eines Lebens, das in seinem Wesen so heilig ist (“er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist“), daß eine wunderbare Reinigung dadurch unser Teil geworden ist. Deshalb wird das Wasser hier zuerst genannt. In unseren Gedanken ist es mit dem Tod des Christus verbunden, denn wir dürfen das in uns gewirkte Werk und das für uns vollbrachte Werk niemals voneinander trennen.
Doch obwohl das Wasser zuerst erwähnt wird, unterstreicht Vers 6 besonders, daß der Herr nicht durch das Wasser allein gekommen ist, sondern „durch das Wasser und das Blut“. Er kam in diese Welt nicht nur zur moralischen Reinigung, sondern auch zur Sühnung. Das ist ein besonders wichtiges Wort für uns heute, denn eine der Lieblingsideen des modernen religiösen Unglaubens ist die, daß wir jede Vorstellung von Sühnung unbeachtet lassen können, wohl aber festhalten, daß Christus als ein Reformator kam, um für uns alle ein wunderbares Beispiel zu geben und durch dessen Kraft das sittliche Verhalten der Menschen zu läutern. Sie halten nur fest, daß Er durch Wasser allein kam. Sein Tod als höchstes Beispiel eines heroischen Selbstopfers soll aus unserem Inneren den Geist der Selbstsucht austreiben. Seinen Tod als eine blutige Sühnung für menschliche Schuld lehnen sie um jeden Preis ab.
Solche, die das Blut leugnen, während sie das Wasser anerkennen, müssen letztlich mit dem Geist rechnen, dessen Zeugnis sie verneinen. Der Geist, der das Zeugnis gibt, ist die Wahrheit, deshalb ist sein Zeugnis Wahrheit. Sie werden an dem künftigen Tag als Lügner entlarvt werden, wenn nicht schon früher. Im Evangelium, wo die historische Tatsache berichtet wird, ist der Evangelist zufrieden, selbst ein Zeuge zu sein, wie wir gesehen haben. Zu der Zeit, als er den Brief schrieb, waren jedoch Männer aufgetreten, die all das, was wahr war, in Frage stellten. Deshalb geht Johannes gleichsam über sich selbst als menschlichen Kanal des Zeugnisses zurück zu dem Geist, der göttlich und in seinem Zeugnis allüberragend ist, und er weist darauf hin, daß Er, der die Wahrheit ist, gesprochen hat. Sein Zeugnis stellt fest, wer gekommen ist und was Sein Kommen wirklich bedeutet.
Der Geist Gottes ist der lebendige, wirksame Zeuge. Das Wasser und das Blut sind stille Zeugen, doch alle drei zielen auf den einen Punkt ab, der in den Versen 11 und 12 mitgeteilt wird. Die Verse 9 und 10 sind eingeschaltet. Es ist beachtenswert, daß das Zeugnis, ob es nun durch den Geist oder das Wasser oder das Blut gegeben wird, das Zeugnis Gottes ist; und es ist erforderlich, es als solches zu behandeln. Wir nehmen täglich das Zeugnis von Menschen an, und das trotz der Tatsache, daß es häufig ungenau ist, auch ohne Täuschungsabsicht. Das Zeugnis Gottes ist bei weitem größer in seinem Thema und in seinem Charakter. Der Sohn ist sein Thema, und absolute Wahrheit ist sein Charakter. Als der Sohn auf der Erde war, legte Er Zeugnis ab Über Gott. Jetzt ist der Geist hier, und das Zeugnis Gottes Über den Sohn wird bezeugt. Ist das nicht sehr bemerkenswert?
Außerdem hat der, der an den Sohn Gottes glaubt, jetzt das Zeugnis in sich selbst, weil der Geist, der da zeugt, in ihm wohnt. Natürlich beginnen wir damit, daß wir das Zeugnis, das uns über den Sohn Gottes bezeugt wird, glauben, und dann haben wir“durch den Geist, den er uns gegeben haü, das Zeugnis in uns selbst. Kein Ungläubiger kann dieses Zeugnis in sich haben, denn weil er dem Zeugnis, das Gott über Seinen Sohn gegeben hat, nicht glaubt, hat er Gott in der Tat „zum Lügner gemacht“. Wie schrecklich ist es, das zu tun.
Das Zeugnis betrifft Seinen Sohn. Es besagt im besonderen, daß Gott uns Gläubigen ewiges Leben gegeben hat und daß dieses Leben in Seinem Sohn ist. Der Geist Gottes ist der lebendige und bleibende Zeuge hiervon. Der Apostel Paulus spricht an anderer Stelle von ihm als „dem Geist des Lebens in Christus Jesus“. Auch das Wasser und das Blut geben dem Zeugnis, nur in einem mehr negativen Sinn. Wenn wir sehen, daß das Leben des Sohnes Gottes in den Tod ausueschüttet wurde um jener willen, deren Leben verwirkt war, so wissen wir, was das bedeutet – daß kein Leben in ihnen war. Der Apostel Paulus bestätigt das wieder, wenn er schreibt, „daß einer für alle gestorben ist und somit alle im Tod lagen“ (vgl. Fußnote der Elberfelder Übersetzung). So war es: Alle waren tot, und deshalb gab der Sohn Gottes Sein Leben in den Tod. Das Wasser und das Blut bezeugen, daß in dem Menschen – in dem ersten Adam und seiner Nachkommenschaft – kein Leben ist. Leben war nur in dem, der es hingab und es in der Auferstehung wiedernahm.
Kapitel 5
Die Liebe zu den Brüdern beweist die Wirklichkeit unserer Liebe zu Gott. Diese Liebe muss indes umfassend sein; sie muss gegen alle Christen ausgeübt werden, denn „jeder, der da glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren“, und wenn ich jemand liebe, so liebe ich auch den, der aus Ihm geboren ist. Ist daher das Geborensein aus Gott der Beweggrund unserer Liebe, so werden wir alle aus Ihm Geborenen lieben.
Doch es gibt auf der anderen Seite auch eine Gefahr. Es kann sein, dass wir die Brüder lieben, weil sie uns zusagen, sie verschaffen uns einen angenehmen Umgang, bei dem unser Gewissen unverletzt bleibt. Es wird uns daher eine Gegenprobe vorgestellt in den Worten: „Hieran wissen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten“ (V. 2). Ich liebe die Brüder nur dann als Kinder Gottes, wenn ich Gott liebe, aus welchem sie geboren sind. Ich mag sie persönlich als Freunde, oder ich mag einige von ihnen lieben, aber ich liebe sie nicht als Kinder Gottes, es sei denn, dass ich Gott Selbst liebe. Hat Gott Selbst nicht den Platz in meinem Herzen, der Ihm gebührt, so schließt das, was den Namen „Bruderliebe“ trägt, Gott aus, und zwar auf eine um so vollständigere und feinere Weise, weil das, was uns mit den Brüdern verbindet, den geheiligten Namen „Bruderliebe“ trägt.
Doch auch für diese Liebe zu Gott gibt es einen Prüfstein, und dieser ist der Gehorsam gegen Seine Gebote. Wenn ich mit den Brüdern im Ungehorsam gegen ihren Vater wandle, so liebe ich sie sicherlich nicht deshalb, weil sie Kinder Gottes sind. Wenn ich sie liebte, weil ich den Vater liebe, und weil sie Seine Kinder sind, so würde ich ganz gewiss wünschen, dass sie Ihm gehorchten. Wandle ich daher mit den Kindern Gottes unter dem Vorwande der Bruderliebe im Ungehorsam, so heißt das nicht sie lieben als Kinder Gottes. Wenn ich sie als solche liebte, so würde ich ihren und meinen Vater lieben, und ich könnte nicht im Ungehorsam gegen Ihn wandeln, noch einen solchen Wandel als Beweis hinstellen, dass ich sie liebe, weil sie Sein sind. Wenn ich ferner meine Brüder deshalb liebe, weil sie Kinder Gottes sind, so werde ich alle lieben, die das sind, weil der nämliche Beweggrund mich treibt, es zu tun. Das liebende Umfassen aller Kinder Gottes und die Ausübung dieser Liebe im praktischen Gehorsam gegen Seinen Willen, das sind die Zeichen wahrer Bruderliebe. Alles, was diese Merkmale nicht trägt, ist nichts als ein fleischlicher Parteigeist, der sich den Namen und die äußeren Formen der Bruderliebe aneignet. Ich liebe den Vater wahrlich nicht, wenn ich Seine Kinder im Ungehorsam gegen Ihn bestärke.
Für diesen Gehorsam gibt es indes ein Hindernis: die Welt. Die Welt hat ihre Formen, die unendlich weit von dem Gehorsam gegen Gott entfernt sind. Wenn wir nur mit Ihm und Seinem Willen beschäftigt sind, so wird die Feindschaft der Welt bald offenbar. Auch wirkt die Welt durch ihre Annehmlichkeiten und Vergnügungen auf das Herz des Menschen, sofern er nach dem Fleische wandelt. Mit einem Wort, die Welt und die Gebote Gottes stehen im Gegensatz zueinander; aber die Gebote Gottes sind nicht schwer für die, welche aus Ihm geboren sind, denn wer aus Ihm geboren ist, überwindet die Welt (V. 4). Er besitzt eine Natur und einen Grundsatz, die die Schwierigkeiten, die seinem Wandel von Seiten der Welt entgegengestellt werden, überwinden. Seine Natur ist die göttliche Natur, denn er ist aus Gott geboren; sein Grundsatz ist der des Glaubens. Seine Natur ist gefühllos für das Anziehende, das diese Welt dem Fleische bietet, und zwar deshalb, weil sie, völlig getrennt von dieser Welt, einen von ihr unabhängigen Geist sowie einen dieser Natur eignen und sie beherrschenden Gegenstand besitzt. Der Glaube leitet die Schritte des Gläubigen, aber der Glaube sieht nicht auf die Welt noch auf das Gegenwärtige. Der Glaube glaubt, dass Jesus, den die Welt verworfen hat, der Sohn Gottes ist. So hat die Welt ihre Macht über ihn verloren. Seine Gefühle und sein Vertrauen sind gerichtet auf Jesum, den Gekreuzigten, den er als den Sohn Gottes anerkennt. So besitzt der Gläubige, gelöst von der Welt, den Mut des Gehorsams und tut den ewig bleibenden Willen Gottes.
Der Apostel fasst jetzt das Zeugnis Gottes über das ewige Leben, das Er uns gegeben hat, in einige Worte zusammen. Dieses Leben ist nicht in dem ersten Adam; es ist in dem zweiten, in dem Sohne Gottes. Der Mensch, als von Adam geboren, besitzt es nicht und kann es sich nicht erwerben. Er hätte allerdings unter dem Gesetz Leben erlangen sollen, denn das war es, was das Gesetz kennzeichnete: „Tue dies, so wirst du leben.“ Aber der Mensch hat das Gesetz nicht gehalten und konnte es nicht halten. Jetzt schenkt Gott ihm ewiges Leben, und dieses Leben ist in Seinem Sohne. „Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“
Doch worin besteht das Zeugnis von dieser Gabe des ewigen Lebens? Der Zeugen sind drei: der Geist, das Wasser und das Blut. Jesus, der Sohn Gottes, ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und das Blut. Ferner gibt der Geist Zeugnis, weil Er die Wahrheit ist. Die Sache, von der sie Zeugnis geben, ist: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dass dieses Leben in Seinem Sohne ist. Doch von wo ist dieses Wasser und Blut geflossen? Aus der durchbohrten Seite Jesu. Es ist das Todesurteil, ausgesprochen und ausgeführt über das Fleisch (vgl. Röm 8,3), über alles, was von dem alten Menschen ist, über den ersten Adam. Nicht dass die Sünde des ersten Adam im Fleische Christi gewesen wäre, sondern Jesus ist in ihm gestorben, als ein Opfer für die Sünde. „Was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben“ Röm 6,10. Die Sünde im Fleische wurde gerichtet in dem Tode Christi im Fleische. Es gab kein anderes Heilmittel. Das Fleisch konnte nicht verändert oder dem Gesetz unterworfen werden. Das Leben des ersten Adam war nichts als Sünde in dem Grundsatz seines Willens, es konnte dem Gesetz nicht untertan sein. Unsere Reinigung hinsichtlich des alten Menschen ist der Tod desselben. Wer gestorben ist, ist freigesprochen oder gerechtfertigt von der Sünde Röm 6,7. Wir sind daher getauft, um teilzuhaben an dem Tode Jesu. Wir sind mit Christo gekreuzigt; nichtsdestoweniger leben wir, aber nicht mehr wir, sondern Christus lebt in uns. Indem wir an dem Leben des auferstandenen Jesus teilhaben, halten wir uns für gestorben mit Ihm. Denn warum dieses neue Leben, das Leben des zweiten Adam, wenn wir in dem Leben des ersten Adam vor Gott leben könnten? Nein! indem wir mit Christo leben, haben wir durch den Glauben das Todesurteil angenommen, welches von Gott an dem ersten Adam ausgeführt worden ist. Das ist christliche Reinigung – der Tod des alten Menschen, weil wir zu Teilhabern an dem Leben in Christo Jesu gemacht sind. „Wir sind gestorben“, gekreuzigt mit Ihm. Wir bedürfen vor Gott einer vollkommenen Reinigung. Wir besitzen sie; denn das, was unrein war, besteht nicht mehr. Was jetzt, als aus Gott geboren, vorhanden ist, ist vollkommen rein.
Er ist gekommen „durch Wasser“ – ein mächtiges Zeugnis (denn das Wasser ist aus der Seite eines gestorbenen Christus geflossen) für die Tatsache, dass das Leben nicht im ersten Adam gesucht werden darf; denn wenn Christus für den Menschen kam und seine Sache übernahm, musste Er, der im Fleische gekommene Christus, sterben; anders wäre Er in Seiner eigenen Reinheit allein geblieben. Im Sohne Gottes, der aus den Toten auferstanden ist, muss das Leben gesucht werden. Reinigung ist durch den Tod.
Aber Er ist nicht allein durch Wasser gekommen, sondern auch durch Blut. Die Sühnung unserer Sünden war ebenfalls notwendig wie die sittliche Reinigung unserer Seelen. Wir besitzen sie im Blute eines geopferten Christus. Der Tod allein konnte unsere Sünden sühnen und sie austilgen; und Jesus starb für uns. Die Schuld des Gläubigen besteht nicht mehr vor Gott; Christus hat Sich Selbst an seinen Platz gestellt. Das Leben ist droben, und wir sind mit Christo auf erweckt, indem Gott uns alle unsere Vergehungen vergeben hat. Sühnung ist also auch durch den Tod.
Der dritte Zeuge ist der Geist; Er ist der erste in der Reihenfolge des Zeugnisses auf Erden, da Er allein in Kraft Zeugnis gibt, so dass wir die beiden anderen kennen, aber der letzte in der geschichtlichen Reihenfolge, denn der Tod war zuerst, und nachher erst kam der Geist 1.
Es ist in der Tat das Zeugnis des Geistes, Seine Gegenwart in uns, was uns fähig macht, den Wert des Wassers und des Blutes zu schätzen. Wir würden nie die praktische Bedeutung des Todes Christi verstanden haben, wenn nicht der Heilige Geist für den neuen Menschen eine offenbarende Kraft der Bedeutung und Wirkung desselben wäre. Der Heilige Geist kam von einem auferstandenen und gen Himmel gefahrenen Christus herab, und auf diese Weise wissen wir, dass uns im Sohne Gottes ewiges Leben gegeben ist.
Die Zeugnisse dieser drei Zeugen begegnen sich in der nämlichen Wahrheit: dass nämlich die Gnade, dass Gott Selbst uns ewiges Leben gegeben hat, und dass dieses Leben in dem Sohne ist. Der Mensch hatte nichts dabei zu tun, es sei denn mittels seiner Sünden. Es ist die Gabe Gottes; und das Leben, das Er gibt, ist in dem Sohne. Das Zeugnis ist das Zeugnis Gottes. Wie gesegnet, ein solches Zeugnis zu haben, und zwar von Gott Selbst, in vollkommener Gnade!
Wir haben also diese drei Dinge: Reinigung, Sühnung und die Gegenwart des Heiligen Geistes, als das Zeugnis dafür, dass uns ewiges Leben geschenkt ist in dem Sohne, der für den Menschen geopfert worden ist, als Er hienieden mit ihm in Verbindung trat. Für den Menschen, so wie er ist, konnte Er nur sterben. In den Kindern des ersten Adam gab es kein Leben; es ist anderswo, nämlich in Ihm. Hier endigt die Lehre des Briefes. Der Apostel schrieb diese Dinge, damit alle, die an den Sohn glaubten, wissen möchten, dass sie ewiges Leben besaßen (V. 13). Er gab den Gläubigen nicht deshalb Prüfungsmittel an, um Zweifel in ihnen zu wecken, ob sie wirklich ewiges Leben hätten; sondern – da er sah, dass es Verführer gab, die sie von dem rechten Wege abzulenken suchten, als ob ihnen noch eine wichtigere Sache fehle, und die vorgaben, ein höheres Licht zu besitzen, schilderte er ihnen die Merkmale des Lebens, und zwar zu dem Zweck, sie gewiss zu machen, indem er die Vortrefflichkeit dieses Lebens sowie der Stellung, in welcher sie dasselbe genossen, vor ihren Augen entfaltete. Zugleich sollten sie verstehen, dass Gott ihnen dieses Leben gegeben habe, und sollten in keiner Weise in ihrer Gesinnung erschüttert werden.
1. Johannes 5:13-17
Zuversicht im Gebet
einige ergänzende Gedanken zu 1. Johannes 5:16
:
Was ist die unvergebbare Sünde, die den Tod nach sich zieht?
Warum wiegt die List von Ananias und Saphia schwerer, als die schlimmen Sünden von Manasse?
Weiterhin spricht Johannes von der praktischen Zuversicht zu Gott, die aus diesem allem entspringt, einer Zuversicht, die sich offenbart im Blick auf alle unsere Bedürfnisse hienieden, auf alles das, was unsere Herzen von Gott zu erbitten wünschen. Wir wissen, dass Er stets auf alles hört, was wir in Übereinstimmung mit Seinem Willen bitten (V. 14). Köstliches Vorrecht! Der Christ wird gar nicht wünschen, etwas zu empfangen, was dem Willen Gottes entgegen wäre. Für das aber, was Seinem Willen entspricht, ist das Ohr Gottes stets geöffnet, stets aufmerksam. Gott lauscht immer auf unsere Stimme. Er ist nicht wie ein Mensch, der oft so beschäftigt ist, dass Er nicht hören kann, oder so gleichgültig, dass Er nicht hören will. Gott hört uns immer, und gewiss, es fehlt Ihm auch nicht an Macht. Die Aufmerksamkeit, die Er uns schenkt, ist ein Beweis Seines Wohlwollens. Wir empfangen deshalb das, was wir von Ihm erbitten. Er erhört unsere Bitten. Welch ein köstliches Verhältnis! Welch ein hohes Verrecht! Ein Vorrecht, von dem wir auch für andere in Liebe Gebrauch machen dürfen.
Wenn ein Bruder sündigt und Gott ihn züchtigt, so dürfen wir für diesen Bruder bitten, und das Leben wird ihm wiedergeschenkt werden (V. 16). Die Züchtigung bezweckt den Tod des Leibes (vgl. Hiob 33; 36; Jak 5,14+15); wir bitten für den Schuldigen, und er wird geheilt. Anders nimmt die Krankheit ihren Verlauf. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde, und es gibt Sünde, die zum Tode ist. Ich glaube nicht, dass wir hier an eine besondere Sünde zu denken haben, sondern es ist jede Sünde, die einen solchen Charakter hat, dass sie, anstatt christliche Gnade und Liebe wachzurufen, christlichen Unwillen erweckt. So begingen Ananias und Sapphira eine Sünde zum Tode. Sie bestand in einer Lüge; aber es war eine Lüge unter solchen Umständen, dass sie eher Abscheu als Mitleid erregte. Wir können dies auch in anderen Fällen leicht verstehen.
Mit Vers 14 scheint ein jäher Wechsel in dem Gedankengang einzutreten. Der Apostel nimmt einen Faden wieder auf, den er einige Verse lang in Kapitel 3 verfolgt hatte und in Vers 22 wieder fallen ließ. Wenn wir die beiden Schriftstellen miteinander vergleichen, ergibt sich, daß der Wechsel nicht so jäh ist, wie es zunächst aussieht. Dort ging es darum, daß, wenn wir in Tat und Wahrheit lieben, wir Freimütigkeit vor Gott und im Gebet haben werden. Hier folgt ein ähnlicher Gedanke. Als ein Ergebnis dessen, was Johannes uns geschrieben hat, wissen wir zu unserer Freude – und das ist ein sehr bewußtes Wissen –, daß wir ewiges Leben haben. Deshalb haben wir Vertrauen (oder Freimütigkeit) zu Ihm und halten fest, daß, „wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört“. Und wenn Er uns hört, dann ist es sicher, daß unsere Bitten erhört werden.
Da wir das Leben haben, wird Sein Wille unser Wille. Wie können wir da in einfacher und glücklicher Weise nach Seinem Willen bitten. Das ist etwas völlig Normales für den Gläubigen, und erhörte Gebete sind die Folge. Ach, daß unsere wirklliche Erfahrung so oft nicht als normal, sondern als anormal gelten muß – weil wir nach dem Fleisch wandeln.
Vers 16 setzt voraus, daß wir in unseren Gebeten nicht selbstsüchtig, sondern um andere besorgt sind. In der Fürbitte verwenden wir uns für unsere Brüder. Die Freimütigkeit, die wir vor Gott haben, schließt dies mit ein und beschränkt sich nicht nur auf persönliche Angelegenheiten. Dieser Vers macht ferner klar, daß (obwohl wir Freimütigkeit haben) es doch gewisse Dinge gibt, um die wir nicht bitten dürfen oder können. Die Regierungswege Gottes mit Seinen Kindern sind sehr ernst zu nehmen und können durch unsere Gebete nicht unterlaufen werden. Der hier angesprochene Tod bezieht sich auf den Leib.
Wir sehen ein Beispiel hierzu in Ananias und Sapphira (Apostelgeschichte 5).
Wir mögen das Leben – oder natürlich auch weniger als das – für jeden erbitten, dessen Sünde nicht zum Tod ist-, und alle Ungerechtigkeit ist Sünde, so daß wir ein weites Feld für die Fürbitte haben. Doch angesichts einer Sünde zum Tod sind unsere Lippen versiegelt. Es ist möglich, daß der Apostel, als er dies schrieb, eine bestimmte Sünde im Sinn hatte, vielleicht im Zusammenhang mit der antichristlichen Verführung, aber er beschreibt sie nicht näher. So können wir nur den allgemeinen Grundsatz beachten. Wir wissen, daß im Fall des Ananias Heuchelei und die Vorspiegelung falscher Tatsache die Sünde zum Tod war, und grobe Unordnung und Ehrfurchtslosigkeit beim Mahl des Herrn war die Sünde zum Tod bei den Korinthern (1. Kor 11,29–32).
jeder Vers kann eine eigene Überschrift erhalten:
Heilsgewissheit
Recht ist uns zugesprochen
Glaubens Herausforderung
Wie können wir auf gottgefällige Weise beten?
Was will Gott? Und dafür bitten.
Jakobus 5:13-18 Muss nicht sofort Heilung sein
Ja, nein, warte
Was ist die Sünde zum Tod?
Stephi kam schnell auf den Querverweis mit der Sünde gegen den heiligen Geist, woran sich dann die Gemüter erhitzt haben. Michi war der Ansicht, dass dann gerade Saulus gegen den heiligen Geist gesündigt haben müsse. Denn er hatte ganz brutal die Christen verfolgt, gefoltert und gequält. Warum hat er dann so eine besondere Aufgabe von Gott erhalten?
Paulus selbst sagt später von sich, dass er der schlimmste aller Sünder, ein Ignorant, war und dass er Gottes Gnade und Barmherzigkeit eigentlich nicht verdient hat.
Barmherzigkeit = er bekommt nicht die verdiente Strafe
Gnade = er bekommt etwas dazu, was er eigentlich auch nicht verdient hat
also war Paulus in zweierlei Hinsicht über die Maßen gesegnet und von Jehova bevorzugt.
John sagt, es ginge hier nicht unbedingt darum, was die Sünde zum Tod sei, sondern er sagt nur, dass wir für die Brüder beten können, aber nicht für die, die diese Sünde begangen haben. Aber von diesen redet Johannes hier nicht.
Was bedeutet es, für unsere Brüder zu beten, die eine Sünde begehen?
Es geht nicht darum, für ihr Heil zu beten oder für ihre Vergebung, das können diese nur selbst. Es geht darum, dass sie erkennen, dass sie falsch laufen und den Weg wechseln. Darum kann man beten.
Stephi sagte noch, dass es einen Unterschied gibt zwischen ganz bewusst sündigen, sich ganz bewusst von dem abwenden, was richtig ist und aus Unwissenheit, oder weil man die Dinge nicht richtig verstanden hat. Sie führte dabei ihre Schwester an, die zwar in der Wahrheit aufgewachsen ist und all die Dinge der Bibel und mit Jesus kennt, aber sie scheinbar erst jetzt so richtig begreift. Daher ist ihr Verhalten keine Sünde zum Tod. Für sie kann sie beten.
Hier ist auch der Unterschied zwischen Pharao und Paulus: Pharao hat sich ganz bewusst gegen Gott gewandt. Er hat IHN verhöhnt und gesagt, „wer ist Jehova, ich kenne Jehova nicht“ und hat ihn verspottet und dem Sinn nach gesagt „und wenn schon, das interessiert mich nicht“. Paulus hat nicht bewusst gegen Jehova gesündigt, er war nur ein Hardcore-Jude. Er hat den jüdischen Glauben und die jüdischen Werte voller Eifer verteidigt.
Aber als er eine Begegnung mit Jesus hat, dreht er auf der Stelle um und geht in die richtige Richtung.
Dies kann man von Pharao nicht sagen, denn auch er hatte wundersame Erlebnisse. Denken wir nur an die 10 Plagen. Auch ihm muss klar geworden sein, wer Jehova ist und dass er diesem besser folgen sollte. Aber er hat immer nur so weit eingelenkt, dass die Plage von Ägypten genommen wurde, aber sein Herz verhärtete sich immer mehr.
Irgendwann heißt es dann, dass Jehova sein Herz verhärtet.
John sagt, dass es auch in unserem Leben einen gewissen Punkt gibt, wo es kein Zurück mehr gibt. Wir verhärten unser Herz so lange, bis Jehova sagt „nun ist aber genug“ und er einen Strich darunter setzt und uns abschreibt.
Diesen Gedanken kennen wir auch aus unseren Publikationen im Zusammenhang, dass Jehova das Herz von Pharao verhärtet oder von anderen böswilligen Menschen…